Storys und Ergebnisse der EM

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EM-News-Ticker: +++ England-Fans buchen 50 Extra-Flieger +++ Fette Prämie für Spanien

Hier finden Sie im KURIER alle News der EM in Kürze zum schnellen Scrollen. 

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Spaniens Wunderkind Lamine Yamal sorgte gleich für zwei Rekorde, der dritte könnte Sonntag folgen, wenn der 16-Jährige Europameister werden sollte. 
Spaniens Wunderkind Lamine Yamal sorgte gleich für zwei Rekorde, der dritte könnte Sonntag folgen, wenn der 16-Jährige Europameister werden sollte. Imago Images/Marco Canoniero

Kurz und schnell! Nicht viel Zeit zum Lesen? Dafür gibt es den EM-Newsticker. Anklicken, durchscrollen und Sie haben einen Überblick über News, Storys und Spielergebnisse bei Deutschlands Heim-EM. Stars, Sternchen, Helden, Pechvögel, Aufreger, hier gibt es alles kompakt und bunt.

+++ 14. Juli +++

Schotten drücken Spanien die Daumen

Sie sind gehören beide zu Großbritannien, aber können sich irgendwie nicht ausstehen. Schottland macht vor dem Finale mächtig Stimmung gegen den großen Nachbarn England und drückt Spanien für das EM-Endspiel die Daumen. Die schottische Tageszeitung The National titelt sogar direkt an die Spanier: „Rettet uns vor einem England-Sieg.“ Darunter wird erklärt: „Jeden Sommer füllen sie eure Stände. Sie trinken all euer Bier. Sie hinterlassen Chaos auf euren Plätzen. Sie essen frittiertes Frühstück statt eures wundervollen Essens. Es ist Zeit für Revanche.“

Lahm zu Cucurella-Pfiffen: „Albern und anstrengend“

EM-Turnierdirektor Philipp Lahm hat wenig Verständnis für die Pfiffe gegen Spaniens Marc Cucurella im Halbfinale gegen Frankreich (2:1). Cucurell hatte im Viertelfinale gegen Deutschland (2:1) Yamal Musialas Schuss mit der Hand gestoppt, aber es gab von Skandal-Schiri Anthony Taylor keinen Elfer. Lahm in der Bild am Sonntag: „Am Anfang war es amüsant. Irgendwann fand ich die Pfiffe etwas albern.“ Der Weltmeister von 2014 weiter: „Ich fand die Pfiffe über das ganze Spiel anstrengend. Was hätte Cucurella gegen Deutschland machen sollen? Zum Schiedsrichter gehen und sagen: ,Ich habe mit der Hand gespielt'?“

Fette Prämie für Spanien-Team

Die Uefa schüttet für den neuen Europameister insgesamt 28,25 Millionen Euro aus. Das Nationalteam Spaniens hat mit seinem Verband (RFEF) eine fette anteilige Prämie ausgehandelt. Satte 40 Prozent davon bekommen die Spieler und Trainer. Das wären 11,3 Millionen Euro. Wird das Finale verloren, sind es immerhin noch 7,58 Millionen Euro als Vize-Europameister.

50 Charter-Flieger für 10.000 England-Fans

Der Ansturm beginnt auf Berlin. Beim Finale im Olympiastadion werden mehr Engländer als Spanier in die Hauptstadt kommen. Britische Medien berichteten, dass es praktisch unmöglich sei, noch einen Flug nach Berlin zu buchen. Betroffen davon sollen auch die Frauen der Spieler sein. Der BER teilte mit, neben dem normalen Linienverkehr seien zum Finale rund 50 Chartermaschinen für etwa 10.000 Fans angemeldet worden. 

+++ 12. Juli +++

EM der acht Rekorde

Bei der Heim-EM gab es diesmal acht Rekorde im Eintrag der Uefa-Geschichtsbücher. Spaniens Wunderknabe Lamine Yamal wurde zum jüngsten Spieler und Torschützen der EM (16 Jahre, 338 Tage/16 Jahre, 362 Tage), Portugals Abwehrchef Pepe zum ältesten Spieler (41 Jahre, 113 Tage). Im Vorrundenspiel der Türkei gegen Tschechien zeigte Schiedsrichter Istvan Kovacs mit 18 Gelben Karten mehr als je bei einer EM zuvor. Portugals Diogo Costa parierte im Achtelfinale gegen Slowenien als erster Torhüter in einem EM-Spiel gleich drei Elfmeter. Der Albaner Nedim Bajrami schoss nach 23 Sekunden das schnellste Tor der EM-Geschichte. Und auch das deutsche Team konnte Rekorde einfahren: Manuel Neuer wurde zum Torhüter mit den meisten EM-Einsätzen (20) und überholte damit Gigi Buffon, italienischer Weltmeister von 2006. Und Bundestrainer Julian Nagelsmann avancierte mit 36 Jahren und 327 Tagen zum jüngsten EM-Trainer.

DFB-Boss fordert bessere Fußballplätze

DFB-Präsident Bernd Neuendorf (63) rechnet damit, dass nach der EM viele Kinder und Jugendliche mit dem Fußballspielen anfangen. Deswegen fordert er jetzt: „Wir brauchen unter anderem mehr Trainerinnen und Trainer. Hierfür zu sorgen ist unsere Aufgabe als Verband. Die Politik ist hingegen gefordert, wenn es um die Bereitstellung einer guten Sportinfrastruktur geht.“ Neuendorf weiter: „Ganz allgemein geht es um die Sanierung von Vereinsheimen, Kabinen und Sanitäranlagen. Unser gemeinsamer Anspruch muss sein, dass jede und jeder, die und der Fußball spielen möchte, dies auch unter annehmbaren Bedingungen tun kann.“

+++ 11. Juli +++

EM ein „friedliches Turnier“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat ein positives erstes Fazit mit Blick auf die Sicherheit bei der Fußball-EM gezogen. „Die Polizei der Länder und die Bundespolizei tragen ganz entschieden dazu bei, dass wir bisher ein ganz überwiegend friedliches Turnier erlebt haben. Für ein Sportereignis dieser Größe hat es bisher nur wenige sicherheitsrelevante Vorfälle gegeben. Deutlich weniger als wir vorher erwartet haben“, sagte die SPD-Politikerin am Freitag in Berlin.

Für eine abschließende Bilanz sei es jedoch „deutlich zu früh“, sagte Faeser, jene werde am kommenden Montag folgen. Vor dem großen Endspiel zwischen Spanien und England am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) im Berliner Olympiastadion kündigte die Ministerin ferner an: „Wir werden für das Finale und bis dahin nochmal alle Kräfte bündeln. Das ist jetzt wichtig für das Wochenende.“

König Charles scherzt

1966, 2021, 2024: England erreicht zum dritten Mal ein großes Endspiel. Erstmals geht es nicht auf der britischen Insel um die finale Krönung. Der König bittet um etwas weniger Drama.

Der britische König Charles III. gratulierte zwar zum Einzug ins Endspiel, knüpfte aber auch eine Bitte an seinen Glückwunsch. „Wenn ich euch ermutigen dürfte, den Sieg zu sichern, bevor Wundertore in letzter Minute oder ein weiteres Elfmeterdrama nötig würden“, sagte der König einer Mitteilung des Palastes zufolge.

Dann würde „die Belastung für den kollektiven Puls und Blutdruck der Nation erheblich gemildert“, hieß es weiter. Prinz William, der auch Vorsitzender des Fußballverbandes FA ist, war bislang bei zwei Spielen im Stadion vor Ort. Ob er am Sonntag auch in Berlin dabei ist, war zunächst offen.

Spätes Gegentor schockt Niederlande

Nach dem K.-o. in letzter Minute saß der Frust tief, aber immerhin entschuldigte sich Virgil van Dijk für seine harsche Wortwahl. „Es tut sehr weh, dass wir dieses Gegentor so spät im Spiel kassiert haben und jetzt mit leeren Händen dastehen“, sagte der Kapitän, nachdem seine Niederländer das EM-Finale auf so dramatische Weise verpasst hatten: „Man gibt alles, jeder gibt alles, und wenn das Tor so in der letzten Minute fällt, ist das einfach scheiße. Ja, sorry.“

Beim 1:2 (1:1) gegen England im Halbfinale von Dortmund fiel der entscheidende Gegentreffer durch Ollie Watkins (90.) kurz vor Schluss. Die Niederländer konnten nicht mehr kontern. „Das war nicht nur körperlich schwer, es ist emotional ein schwerer Schlag. Es ist eine schwere Stunde, durch die wir alle gerade gehen müssen“, gab van Dijk zu: „Es ist schwer zu akzeptieren, einfach verdammt hart.“

Zwayers Wiedersehen mit Bellingham

Um 22.54 Uhr blies Felix Zwayer in seine Pfeife – und hatte das wohl brisanteste Spiel seiner Karriere in diesem Moment souverän hinter sich gebracht. Der deutsche Schiedsrichter leitete das Halbfinale zwischen Sieger England und den Niederlanden mit ruhiger Hand, das heikle Wiedersehen mit Jude Bellingham war in den 90 Minuten von Dortmund letztlich kein Thema mehr.

„Klare Linie, klare gelbe Karten, Fokus“, fasste Kollege Patrick Ittrich zusammen, bei MagentaTV während der EM Schiedsrichter-Experte: „Am Ende gab es kein großes Thema im ganzen Spiel. Wir haben uns im Vorfeld zu viele Gedanken gemacht.“

+++ 10. Juli +++

Thomas Müller tritt wohl aus der Nationalmannschaft zurück

Auf die Tränen folgt der Rücktritt: Thomas Müller (34) beendet nach dem EM-Aus gegen Spanien seine grandiose Karriere beim DFB. 
Auf die Tränen folgt der Rücktritt: Thomas Müller (34) beendet nach dem EM-Aus gegen Spanien seine grandiose Karriere beim DFB. Mika Volkmann/imago

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft verliert nach Toni Kroos offenbar einen weiteren Weltmeister von 2014. Wie die Bild-Zeitung am Mittwoch berichtete, beendet Thomas Müller seine Karriere in der DFB-Auswahl nach 131 Länderspielen mit 45 Toren. Am vergangenen Freitag war Deutschland im EM-Viertelfinale an Spanien gescheitert (1:2 n.V.), Müller hatte in emotionalen Worten sein nahendes Ende als Nationalspieler angedeutet.

Beim DFB wurden sie am Mittwoch dennoch von dieser Nachricht überrascht. Dem Verband ist bisher weder eine Entscheidung bekannt geworden noch wurde eine entsprechende Erklärung vorbereitet.

Müller hatte sein Debüt im DFB-Trikot im März 2010 gegen Argentinien gegeben – jenen Gegner, der ihm auch bei seinem größten Triumph im WM-Finale 2014 (1:0 n. V.) gegenüberstand. Vier Jahre zuvor war er bei seinem WM-Debüt Torschützenkönig geworden. Er stand 104-mal in der deutschen Startelf, bei der Niederlage gegen Spanien wurde er zum 27. und letzten Mal eingewechselt.

Der 34-Jährige nahm an vier Weltmeisterschaften teil (19 Einsätze, zehn Tore, sechs Vorlagen) und spielte ebenso viele Europameisterschaften (17/0/2). Nur Rekordmann Lothar Matthäus (150 Einsätze) und Miroslav Klose (137) spielten häufiger für Deutschland als Müller. Zudem trafen Rekordschütze Klose (71), Gerd Müller (68), Lukas Podolski (49), Jürgen Klinsmann und Rudi Völler (beide 47) öfter für die DFB-Auswahl.

Pfiffe gegen Spaniens Cucurella eine „Schande“

Die Pfiffe mutmaßlich deutscher Fans gegen den spanischen Fußball-Nationalspieler Marc Cucurella haben dessen Mitspieler verärgert. Der 25-Jährige musste während des 2:1 im Halbfinale über Frankreich den Unmut von Zuschauern nach seinem Handspiel gegen Deutschland über sich ergehen lassen.

Spaniens Marc Cucurella (25) wurde in München während des EM-Halbfinales gegen Frankreich von deutschen Fans ausgepfiffen. 
Spaniens Marc Cucurella (25) wurde in München während des EM-Halbfinales gegen Frankreich von deutschen Fans ausgepfiffen. Sportimage/imago

„Ich denke, das ist eine Schande“, sagte Verteidiger Dani Vivian in München nach dem Einzug ins EM-Endspiel. „Kein Spieler verdient das. Ich denke, wer zu einem Fußballplatz geht, um jemanden auszubuhen, hat keinen Respekt für den, der seinen Job ausübt.“

Im Viertelfinale gegen die DFB-Auswahl hatte Cucurella einen Schuss von Jamal Musiala an die Hand bekommen. Einen Elfmeter hatte es dafür nicht gegeben; Deutschland schied mit 1:2 nach Verlängerung aus.

Ordner verletzt Morata

Ein Flitzer hat unmittelbar nach dem EM-Halbfinale zwischen Spanien und Frankreich für einen schmerzhaften Zusammenstoß eines Ordners mit dem spanischen Kapitän Álvaro Morata gesorgt. Der Mann rannte nach dem 2:1 der Spanier am Dienstagabend in München auf die jubelnden Spieler zu.

Ein Ordner des spanischen Teams versuchte, dazwischenzugehen und erwischte Morata von hinten am Bein. Der 31-Jährige hatte beim Feiern im Anschluss sichtbar Schmerzen und wurde von Teamkollegen in den Arm genommen.

„Er ist mit einem unserer Security-Leute zusammengeprallt. Das war schmerzhaft“, schilderte Moratas Teamkollege Rodri später. „Aber ich glaube, es ist nicht so schlimm.“ Auch Trainer Luis de la Fuente ging nicht davon aus, dass der Zwischenfall schwerere Folgen für seinen Kapitän hat. „Aber wir müssen morgen abwarten“, sagte er am späten Dienstagabend.

Spanien feiert Genie Yamal

Nach seinem Zaubertor und dem EM-Rekord hegt der gefeierte Lamine Yamal keinen speziellen Wunsch für seinen 17. Geburtstag – höchstens den einen. „Nichts, nur gewinnen, gewinnen, gewinnen“, sagte das Supertalent vom FC Barcelona nach dem Einzug seiner Spanier in das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft.

Einen Tag vor dem Finale am Sonntag in Berlin gegen England oder die Niederlande hat Yamal Geburtstag. „Mein Ziel war es, meinen Geburtstag hier in Deutschland zu feiern“, sagte der Flügelstar. Das ist ihm dank des 2:1 im Halbfinale gegen Vize-Weltmeister Frankreich schon mal geglückt. Ein „historischer Lamine Yamal“ habe die Mannschaft getragen, schrieb Le Figaro.

EM-Euphorie soll auch DFB-Frauen beflügeln

Die deutschen Fußballerinnen wollen die Euphorie rund um die Männer-Nationalmannschaft aufnehmen und für ihre Olympia-Mission nutzen. Deutschland habe sich als EM-Gastgeber „top verkauft, die Mannschaft hat super gespielt“, sagte Bundestrainer Horst Hrubesch in Düsseldorf. Für den Einzug ins Halbfinale habe der Auswahl von Bundestrainer Julian Nagelsmann „vielleicht das Quäntchen Glück“ gefehlt.

Hrubeschs Assistent Thomas Nörenberg zeigte sich dazu „extrem beeindruckt“, wie das DFB-Team bei der Heim-EM aufgetreten sei und die Menschen mitgenommen habe. Die Frauen-Auswahl habe „die gleiche Verpflichtung, ohne Wenn und Aber“, sagte er. Das Team um Kapitänin Alexandra Popp sei bereits „auf einem ganz guten Weg“, dieser Weg werde aber „nie zu Ende sein“.

+++ 9. Juli +++

Spanien schießt gegen Julian Nagelsmann

Das EM-Drama um das verlorene Viertelfinale steckt ganz Fußball-Deutschland noch in den Knochen. Vor allem Schiedsrichter Anthony Taylor (45) steht wegen des nicht gegebenen Elfmeters heftig in der Kritik. Doch auch in Spanien hallt das spektakuläre Spiel trotz des Halbfinaleinzugs gegen Frankreich (21 Uhr, ZDF und Magenta TV) noch gehörig nach. Alles über Spaniens Wut gegen Bundestrainer Julian Nagelsmann lesen Sie hier

Türkischer Verband legte Eilbeschwerde beim Cas ein

Der türkische Fußballverband TFF und Merih Demiral haben vergeblich versucht, die Zwei-Spiele-Sperre gegen den Abwehrspieler wegen des Wolfsgruß-Jubels vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas anzufechten. Am vergangenen Freitag unmittelbar nach der Entscheidung der Europäischen Fußball-Union UEFA sei eine Eilbeschwerde bei der Ad-hoc-Abteilung eingegangen, wie der Cas der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Einen Tag später habe der für das Verfahren zuständige Einzelschiedsrichter aber entschieden, dass der Sportgerichtshof nicht für die Anhörung der Beschwerde zuständig sei.

Türkei-Verteidiger Merih Demirel sorgte bei der EM mit seinem Wolfsgruß-Jubel für einen Eklat, der weiter hohe Wellen schlägt. 
Türkei-Verteidiger Merih Demirel sorgte bei der EM mit seinem Wolfsgruß-Jubel für einen Eklat, der weiter hohe Wellen schlägt. Jan Huebner/imago

Frankreich-Star Mbappé in der Kritik

Der ehemalige französische Fußball-Weltmeister Emmanuel Petit hat Superstar Kylian Mbappe scharf kritisiert. „Momentan ist er eines Kapitäns unwürdig, er übernimmt zu wenig Verantwortung auf dem Platz“, sagte der 53-Jährige vor dem EM-Halbfinale der Franzosen gegen Spanien (21 Uhr/ZDF und Magenta TV) im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Seit Beginn dieser EM ist er nicht auf der Höhe.“

Der neue Mann von Real Madrid sei „körperlich nicht fit, zudem behindert ihn seine gebrochene Nase“, so Petit über Mbappe, der bislang nur einen EM-Treffer erzielt hat: „Dass er im Viertelfinale gegen Portugal (5:3 i.E., d.Red.) erst in der Halbzeit der Verlängerung ausgewechselt wurde, war eigentlich viel zu spät. Er hätte spätestens nach einer Stunde raus gemusst.“

Im Halbfinale gegen Deutschland-Bezwinger Spanien würde Petit aber trotzdem auf den 25-Jährigen setzen. „Aber nur, weil der Gegner Spanien heißt. Sonst hätte ich ihn tatsächlich auf der Ersatzbank gelassen“, sagte die französische Fußball-Ikone. Schließlich traue Petit Mbappe zu, „dass er im Halbfinale plötzlich explodiert“.

+++ 7. Juli +++

Vogts schlägt VAR-Check durch Trainer vor

Deutschlands früherer Bundestrainer Berti Vogts ist stinksauer auf den englischen Schiedsrichter Anthony Taylor und will jetzt eine neue VAR-Regel. 
Deutschlands früherer Bundestrainer Berti Vogts ist stinksauer auf den englischen Schiedsrichter Anthony Taylor und will jetzt eine neue VAR-Regel. Imago Images/Sven Simon

Ex-Bundestrainer Berti Vogts (77) will nach der Hand-Aufregerszene beim Viertelfinal-Aus des DFB-Teams gegen Spanien eine Regeländerung beim Video-Check angeregt. „Vielleicht sollte man aufgrund dieser Szene darüber nachdenken, dass jede Mannschaft pro Halbzeit einmal den VAR anrufen kann, um eine Entscheidung zu prüfen, so wie es in anderen Sportarten üblich ist“, schrieb Berti in seiner Kolumne in der „Rheinischen Post“. Vogts ist genauso sauer wie alle Fans über den vom englischen Schiedsrichter Anthony Taylor verweigerte  Handelfmeter. „Ich ärgere mich maßlos über den Schiedsrichter. Dass er in der Szene mit dem Handspiel nicht nochmal auf die Video-Bilder schaut, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Wozu gibt es die ganze Technik? Es geht um Gerechtigkeit, um Fairness, beides wurde hier mit Füßen getreten", so Vogts.

Erdogan tröstet Türkei-Team

Nach dem bitteren 1:2 im Viertelfinale gegen Holland bekamen die Nationalspieler der Türkei unerwartet hohen Besuch in der Kabine des Olympiastadions. Höchstpersönlich erschien Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan (70) und sagte: „Ich gratuliere euch allen. Auch wenn wir heute hier dieses Ergebnis erzielt haben, seid ihr unsere Champions.“ Erdogan machte trotz Niederlage Hoffnung:  „Das hat Zukunft, wir werden diese Arbeit auch in Zukunft fortsetzen.“ Laut dem türkischen Teammanager Hamit Altintop war die aufgeheizte Wolfsgruß-Debatte (Nationalspieler Merih Demiral wurde wegen seines umstrittenen Jubels von der Uefa zwei Spiele gesperrt) nicht der Auslöser für Erdogans Besuch. „Das war schon vorher abgesprochen, dass unser Staatschef zu diesem Spiel kommen wollte. Das hat mit dem Vorfall oder der Entscheidung der UEFA gar nichts zu tun“, sagte Altintop bei MagentaTV.

Schweiz-Trainer Yakin will bleiben

Raus mit viel Applaus! Nach dem unglücklichen Elferkrimi gegen England (6:4 n. E.) kann die Schweiz stolz auf ihre Leistung beim Turnier sein. Doch noch ist die Zukunft von Nationaltrainer Murat Yakin (49) ungewiss, sein Vertrag läuft aus. Jetzt sagt Yakin: „Priorität hat für mich die Nati. Ich habe signalisiert: Wenn man sich irgendwo wohlfühlt und etwas bewirken kann, muss man nichts anderes suchen.“ Der Schweizer Verband hatte ihm schon vor ein paar Monaten eine Vertragsverlängerung angeboten, damals lehnt er ab. „Im Frühling war es mein Wunsch, das Angebot nicht anzunehmen und die EM abzuwarten, weil man sich selbst auch beweisen muss. So war es gegenseitig völlig okay, dass wir diesen Weg gewählt haben“, erklärte Yakin.

+++ 6. Juli +++

Oranje darf weiter vom Finale in Deutschland träumen

Die niederländische Fußball-Nationalmannschaft darf weiter vom zweiten EM-Titel nach 1988 träumen. Die Elftal gewann am Samstagabend im Viertelfinale in Berlin gegen die Türkei 2:1 (0:1). Die Mannschaft von Trainer Ronald Koeman trifft im Halbfinale am Mittwoch (21.00 Uhr) in Dortmund auf England. Die Türken dagegen verpassten den zweiten Halbfinal-Einzug bei einer EM nach 2008.

Der türkische Abwehrspieler Samet Akaydin (35. Minute) brachte den Außenseiter vor 70.091 Zuschauern im Olympiastadion verdient in Führung. Stefan de Vrij (70.) glich für die über weite Strecken enttäuschenden Niederländer aus. Ein Eigentor durch Mert Müldür (76.) sorgte für die Entscheidung zugunsten von Oranje.

Eklat um Wolfsgruß und flüchtlingsfeindliche Parolen von Türken bei Fanmarsch

Beim Marsch der türkischen Fans in Berlin kam es gleich zu mehreren Eklats. Der Marsch wurde zunächst unterbrochen, später ganz gestoppt, weil Teilnehmer mehrfach den rechtsextremen Wolfsgruß zeigten. Doch das war nicht alles. Auch flüchtlingsfeindliche Parolen wurden wohl von türkischen Fans gerufen. Mehr dazu im Artikel.

England-Keeper half sich mit Spickzettel auf Trinkflasche bei Elfmeterschießen

Mit dem Spickzettel ins Halbfinale: Englands Torwart Jordan Pickford wurde mit seiner Parade im Elfmeterschießen gegen die Schweiz zum Helden des EM-Viertelfinals - und hatte dabei ein wichtiges Nachschlagewerk stets zur Hand. Auf der Trinkflasche des 30-Jährigen klebte eine Liste mit der Überschrift: „Schweiz Elfmeterschützen“, darauf 18 Einträge. Fotos der Flasche wurden nach dem Sieg tausendfach in den Sozialen Medien geteilt.

Für den Schützen Manuel Akanji lautete der Tipp auf dem Zettel: „dive left“, links unten. Und der einstige Dortmunder lief als Erster an für die Schweiz, trippelte vor dem Schuss - und drückte den Ball in die empfohlene Ecke. Pickford war da, es war der einzige Fehlschuss des Abends. England gewann 5:3.

England zittert sich in Elfmeterschießen ins Halbfinale

England ist ins EM-Halbfinale eingezogen und kann weiter auf den ersten großen Fußball-Titel seit 58 Jahren hoffen. Die Mannschaft um Bayern Münchens Stürmerstar Harry Kane setzte sich am Samstagabend vor 46.533 Zuschauern in Düsseldorf nach einer zähen Vorstellung mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen das Überraschungsteam aus der Schweiz durch.

Der ehemalige Bundesligastürmer Breel Embolo bestrafte lange Zeit wieder zu passive Engländer mit seinem Treffer in der 75. Minute. Doch Bukayo Saka (80.) glich für die Three Lions aus, 1:1 stand es auch nach der Verlängerung. Der Weltmeister von 1966 und EM-Zweite von 2021 trifft nun im Halbfinale am Mittwoch in Dortmund auf die Niederlande oder die Türkei.

Kroos entschuldigt sich bei Pedri

Aus dem Turnier sind Deutschland und sein Spiellenker raus, Einfluss auf den weiteren Verlauf hat Toni Kroos (34) dennoch. Denn Spaniens Pedri (21), der nach einem Foul von Kroos schon nach acht Minuten ausgewechselt werden musste, wird wohl nicht mehr bei der EM spielen können. Nach Verbandsangaben erlitt der Spielmacher des FC Barcelona eine Verstauchung im linken Knie, von einer Zwangspause von vier bis sechs Wochen ist die Rede. Kroos schrieb Pedri auf Instagram: „Verzeihung und gute Besserung. Es war logischerweise nicht meine Absicht, dich zu verletzen. Eine schnelle Erholung und alles Gute. Du bist ein toller Spieler.“ Vielleicht hilft das ja ein wenig bei einer schnellen Genesung.

Füllkrug mit rührendem Dankeschön an die Fans

Nationalstürmer Niclas Füllkrug (31) ist ein absoluter Fanliebling. Nach dem dramatischen EM-Aus gegen Spanien gab er ein rührendes Dankeschön an die Fans zurück: „An euch, vielen Dank für das tolle Gefühl, das ihr uns gegeben habt. Es war wahnsinnig schön, für euch auf dem Platz zu kämpfen. Schade, dass es nur bis zum Viertelfinale war. Ihr wart auf jeden Fall überragend“, sagte der Stürmer . Fülle selbst war komplett bedient: „Es ist total schwer, damit umzugehen, es gibt keinen Ausweg. Es ist einfach traurig, dass es vorbei ist. Man hat eine Euphorie, man hat ein Gemeinschaftsgefühl in Deutschland gehabt, was wir auch gespürt haben. Es war lang nicht mehr so.“

EM-Aus kostet richtig Geld

Das bittere Viertelfinal-Aus der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien hat nicht nur den Traum vom EM-Halbfinale zerstört, sondern auch finanzielle Einbußen verursacht. Die 26 Spieler um Kapitän Ilkay Gündogan (33) erhalten für das Erreichen des Viertelfinals jeweils 100.000 Euro. Wäre der Sprung ins Halbfinale gelungen, hätte jeder 150.000 Euro bekommen, und ein Titelgewinn hätte die Rekordsumme von 400.000 Euro pro Kopf eingebracht.

Auch dem DFB entgingen Millionen. Nach dem Viertelfinale stehen dem Verband durch Startgeld und Erfolgsprämien 15,75 Millionen Euro zu. Ein Sieg gegen Spanien hätte zusätzliche vier Millionen Euro für den Halbfinaleinzug gebracht. Insgesamt wären beim Titelgewinn 27,75 Millionen Euro in die Kassen des DFB geflossen.

Frankreich-Phänomen: Keine Tore, aber im Halbfinale

Nach fünf EM-Spielen in Deutschland haben die Franzosen noch kein Tor aus dem Spiel heraus erzielt. Die drei bisherigen Treffer fielen nach zwei Eigentoren und einem verwandelten Elfmeter von Superstar Kylian Mbappe. „Wir wissen, dass wir in dem Spiel auch kein Tor geschossen haben. Und ja, wir werden diese Frage gemeinsam analysieren“, sagte der 25-jährige Mbappe nach dem glücklichen 5:3-Elferkrimi im Viertelfinale gegen Portugal.

Elfmeter-Beschiss, Noten, Reaktionen: Deutschlands-Aus bei der EM

Die Fußball-Welt ist empört darüber, dass eine krasse Schiedsrichter-Fehlentscheidung die deutsche Mannschaft das Erreichen des Halbfinals gekostet hat. Die DFB-Kicker hatten nach starker Leistung gegen Spanien mit 1:2 verloren. Bundestrainer Julian Nagelsmann gab sich anschließend kämpferisch und verspracht den Weltmeister-Titel in zwei Jahren. 

+++ 5. Juli +++

Frankreich im EM-Halbfinale - Portugal muss nach Hause fahren

Vize-Weltmeister Frankreich hat das Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft erreicht. Die Équipe Tricolore setzte sich am Freitagabend in Hamburg mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo durch und trifft am kommenden Dienstag in München auf Spanien. In der regulären Spielzeit und Verlängerung waren keine Tore gefallen.

Aus der Traum: Deutschland scheidet bei Heim-EM aus

Der Traum vom vierten EM-Triumph nach 1972, 1980 und 1996 hat sich für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht erfüllt. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann verlor am Freitag in Stuttgart im Viertelfinale der Heim-Europameisterschaft gegen Spanien mit 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung und schied aus.

Verlängerung im EM-Viertelfinale Spanien - Deutschland

Das EM-Viertelfinale Spanien - Deutschland geht beim Spielstand von 1:1 in die Verlängerung.

0:0 zur Halbzeit im Viertelfinale Spanien - Deutschland

Im EM-Viertelfinale Spanien - Deutschland in Stuttgart steht es zur Halbzeit 0:0.

Wegen Wolfsgruß-Sperre! Türkei klagt vor dem Sportgerichtshof

Der türkische Fußballverband zieht einem Medienbericht zufolge gegen die Zwei-Spiele-Sperre gegen Nationalspieler Merih Demiral im Zuge des Wolfsgruß-Jubels beim 2:1 gegen Österreich vor den Internationalen Sportgerichtshof Cas. Ein Reporter der öffentlich-rechtlichen Rundfunkgesellschaft TRT berichtete, der Verband werde beim Cas Berufung einlegen. Es gebe dort ein beschleunigtes Verfahren speziell für die Fußball-EM, mit einer Entscheidung sei wahrscheinlich schon am Freitagabend zu rechnen. Die UEFA hatte den Innenverteidiger Demiral am Freitagmittag für zwei Spiele gesperrt. 

Belgiens Pechvogel Vertonghen hört auf

Jan Vertonghen (37) ist nach dem EM-Aus mit Belgien durch sein entscheidendes Eigentor im Achtelfinale gegen Frankreich (0:1) aus dem Team der Roten Teufel zurückgetreten. Vier Tage nach seinem Malheur im 157. Länderspiel, als ihm der Ball ans Knie prallte und von da ins eigene Tor trudelte, gab er den Entschluss bekannt. Verthongen: „Ich habe von der ersten bis zur letzten Minute einen Traum gelebt“, schrieb der belgische Rekordnationalspieler. Hinter Vertonghens Profilaufbahn steht derzeit ein Fragezeichen. Sein Vertrag beim belgischen Rekordmeister RSC Anderlecht ist Ende Juni ausgelaufen.

Kroos sicher: Thomas Müller wird Trainer

Nationalspieler Toni Kroos (34) schaut in die Glaskugel und prophezeit seinem DFB-Kollegen Thomas Müller (34) eine Karriere als Coach. „Ich glaube, dass er Trainer wird, weil er das Spiel versteht und weil er Bock auf Fußball und Erfolg hat“, sagte Kroos in einem DFB-Video, in dem er gemeinsam mit Müller interviewt wird. Eine Begründung dafür hat er auch parat: „Er kann die Spieler sehr gut einschätzen und versteht sie. Er hat die besten Trainer gehabt, die es gibt. Da kann man ein Stück mitnehmen.“ Das Duo Kroos/Müller wurde 2014 in Brasilien unter Bundestrainer Joachim Löw gemeinsam Weltmeister. Der EM-Titel fehlt ihnen noch in ihrer umfangreichen Sammlung. Kroos beendet nach der EM seine Karriere, Müller hat beim FC Bayern noch einen Vertrag bis 2025.

Mbappe gegen sein Idol Ronaldo

Frankreich gegen Portugal - der Kracher ist das zweite Viertelfinale am Freitag  (21 Uhr/ZDF und MagentaTV). Superstar Kylian Mbappe (25) gegen Superstar Cristiano Ronaldo (39) verbindet viel mehr. Mbappe: „Es ist eine Ehre, gegen ihn zu spielen, jeder weiß um meine Bewunderung für Cristiano. Er bleibt eine Legende dieses Sports. Aber wir hoffen auf einen Sieg. Wir wollen dem Finale einen Schritt näher kommen.“ Mbappe war als Teenie Fan von Ronaldo. Sein Kinderzimmer hing mit Postern des Portugiesen voll. Der Franzose: „Jetzt zählt nicht, was früher war oder was in der Zukunft passiert.“

Lahm sieht Vorteile für Spanien

Philipp Lahm (40), Weltmeister 2014 und jetziger EM-Turnierdirektor, bremst vor dem Viertelfinale der DFB-Elf gegen Spanien (Freitag, 18 Uhr/ARD und MagentaTV) die Euphorie ein wenig. „Ich glaube, dass das spanische Team auch im Moment einen Schritt weiter ist als das deutsche“, sagte Lahm der FAZ. Der ehemalige Nationalspieler weiter: Spanien spielt den bisher überzeugendsten Fußball. Es ist die Mannschaft, die es zu schlagen gilt. Sie können mehr als nur Ballbesitzfußball. Sie können sich auch mal zurückziehen und sie können kontern.“ Doch chancenlos sieht Lahm Deutschalnd nicht: „Wir haben Mittel, mit denen wir ihnen wehtun können. Zum einen die Atmosphäre, die noch mal eine neue Energie freisetzen kann. Zum anderen haben wir aber auch unsere tollen Offensivspieler. Wenn wir Chancen kreieren können, dann geht das auch an den Spaniern nicht spurlos vorüber.“

Elferschießen? Nagelsmann: „Ich habe meine Liste im Kopf“

90 Minuten, 120 Minuten, Elferkrimi gegen Spanien im Viertelfinale? Auch da bleibt Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) ziemlich locker: „Das Wichtigste ist die Überzeugung des Spielers, dass er antreten möchte. Da habe ich fast schon zu viele als zu wenige geeignete Spieler. Deswegen habe ich keine Bauchschmerzen.“ Nagelsmann hat seine Liste für die fünf möglichen Elfmterschützen schon im Kopf, sagt aber: Mal sehen, ob dann die Spieler noch auf dem Platz stehen. Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass alle noch spielen, die man jetzt im Kopf hat.“ Kai Havertz, Kapitän Ilkay Gündogan und Niclas Füllkrug sollen gesetzt sein. Die Elferkrimi-Bilanz bei großen Turnieren ist top. Sieben gab es davon, sechs wurden gewonnen. Nur das EM-Finale 1976 wurde so gegen die Tschechoslowakei verloren. 

+++ 4. Juli +++

Andrich: Eine Grätsche in Pink

Die DFB-Elf spielt Freitag (18 Uhr) das Viertelfinale gegen Spanien in den traditionellen weißen Trikots. Doch Mittelfeldkämpfer Robert Andrich (29) will nicht ganz auf Pink verzichten (das beliebte Auswärtstrikot lässt grüßen). Nachdem er seine Haare zunächst platinblond gefärbt hatte, erschien er Donnerstag zur Überraschung aller mit pinken Haaren. Das wird eine echte Grätsche in Pink gegen die Spanier.

Erdogan kommt und Zoff droht

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird Sonnabend das Viertelfinal seiner Nationalmannschaft gegen Holland im Olympiastadion besuchen. Doch es knirscht mal wieder gewaltig zwischen Erdogan und Deutschland. Grund ist Nationalspieler Merih Demiral. Der Doppel-Torschütze beim 2:1 gegen Österreich hatte mit dem umstrittenen Wolfsgruß der rechtsextremen türkischen Organisation Graue Wölfe gejubelt. Die Uefa leitete ein Verfahren ein. Und die Bundesregierung übte auch Kritik. Da ist nun wieder Erdogan sauer. Jetzt sollen es die Diplomaten beider Botschaften richten und schlichten. 

Umstrittener England-Schiri pfeift Deutschland

Der Schiedsrichter für Deutschlands Viertelfinale gegen Spanien (Freitag, 18 Uhr) steht fest. Es ist der Engländer Anthony Taylor (45). Der Pfeifenmann von der Insel sorgte bei der EM bisher für die umstrittenste Szene beim 0:0 zwischen Holland und Frankreich. Er annullierte ein Tor des Niederländers Xaxi Simons, weil angeblich Denzel Dumfries Franzosen-Keeper Mike Maignan behindert haben soll. Für diese Entscheidung erntete Taylor europaweit Unverständnis. 

Deutsche Bahn entschuldigt sich - mit Verspätung...

Wie die Züge, so auch die Entschuldigung für einen katastrophalen Fahrservice der Deutschen Bahn bei der EM - mit Verspätung. Jetzt räumt die Bahn Defizite ein und spricht von mangelnder Infrastruktur. „Wir sind in der Tat nicht ganz auf Höhe gewesen, unsere Verkehre bei der Europameisterschaft fuhren nicht rund“, sagte Bahnsprecherin Anja Bröker im ARD-„Morgenmagazin“ und sagte weiter: „Das ist ein Riesen-Reiseansturm. Aber die Infrastruktur in Deutschland ist alt und in die Jahre gekommen und nicht zuverlässig, das war auch für uns eine Herausforderung“, sagte Bröker als eine Begründung für die Probleme.  Genau, die Probleme sind aber mindestens 30 Jahre alt.

ARD-Mann Tom Bartels moderiert Finale

Die ARD hat ihren Endspiel-Reporter gefunden. Tom Bartels wird das Finale der Fußball-Europameisterschaft am 14. Juli kommentieren. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Für den 58 Jahren alten TV-Journalisten ist es nicht das erste Fußball-Finale. Bartels war bereits als Reporter des EM-Endspiels 2008 in Österreich und der Schweiz im Einsatz. 2014 kommentierte er den deutschen WM-Triumph in Brasilien und 2022 das Finale in Katar.

+++ 3. Juli +++

Stark! Rumänien dankt Gastgeber Deutschland

Rumänien zeigt sich als der fairste Verlierer der EM. Nach dem 0:3 gegen Holland im Achtelfinale putzte das Team die Umkleidekabine im Münchner Stadion blitzeblank und hinterließ einen Dankesbrief an Gastgeber Deutschland. Die Uefa twitterte Fotos davon und lobte die Rumänen als vorbildliche Gäste. Und was stand in dem Brief drin?  „Wir sind sehr froh, dass die Bühne, auf der die EM stattfand, Deutschland war. Vielen Dank, dass Sie uns das Gefühl gegeben haben, zu Hause zu sein!“

Rangnick total fertig nach Ösi-Aus

Österreich ist nach dem Achtelfinal-Aus gegen die Türkei (1:2) geschockt. Bundestrainer Ralf Rangnick gibt ehrlich zu: „Für uns war klar, dass die Reise noch länger weitergeht. Es ist völlig klar, dass im Moment die Enttäuschung und eine Leere da sind“, sagte Rangnick ehrlich.“ Nach dem Abpfiff herrschte in der Kabine großes Schock-Schweigen und auch Rangnick sagte nicht viel. Rangnick: „Nach so einem Spiel hilft es auch nicht, zu sagen: Kopf hoch oder es geht weiter. Da ist es besser, man redet erstmal weniger.“

Calhanoglu zum Viertelfinale: „Berlin ist eine Nummer höher“

Nach dem starken 2:1-Sieg gegen Österreich freut sich Türken-Kapitän Hakan Calhanoglu auf das Viertelfinale gegen Holland im Olympiastadion am Sonnabend: „Wir sind die Nummer eins von den Fans. Sie sind überall mit uns. In jedem Stadion ist es das Gleiche. Klar ist es aber in Berlin noch eine Nummer höher. Wir Türken sind überall.“ Wie in vielen Städten feierten in Berlin in der Nacht zu Mittwoch erneut zahlreiche Türkei-Fans mit Autokorsos, Hupkonzerten und Feuerwerk. „Wir sehen die Videos, dass die Leute draußen auf der Straße und glücklich sind“, sagte Calhanoglu. „Wir wollen die Leute weiter glücklich machen.“

Trainer-Ikone del Bosque: Spanien ist Topfavorit

Wenn es nach Spaniens Trainer-Ikone Vicente del Bosque geht, fliegt Deutschland am Freitag gegen die Iberer im Viertelfinale raus. „Spanien spielt schneller – und mit einem höheren Rhythmus als Deutschland. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir weiterkommen. Wir sind Top-Favorit, ich habe keine Zweifel, dass wir gewinnen. In der Offensive und Defensive stimmt einfach alles“, sagte Spaniens  Weltmeistertrainer 2010 und Europameistercoach 2012. 

+++ 2. Juli +++

Türkei gewinnt Regenschlacht von Leipzig - Österreich scheidet aus

Die türkische Fußball-Nationalmannschaft hat erstmals seit 2008 das EM-Viertelfinale erreicht und das von Ralf Rangnick trainierte Österreich aus dem Turnier geworfen. Die Türkei gewann am Dienstagabend in Leipzig mit 2:1 (1:0). Merih Demiral traf bereits nach 57 Sekunden zum schnellsten Tor in der K.-o.-Runde einer EM sowie in der 59. Minute. Den Anschlusstreffer vor 38.305 Zuschauerinnen und Zuschauern erzielte Freiburgs Michael Gregoritsch (66.). 

Um den Einzug ins Halbfinale der EM spielen die Türken um Teenager-Star Arda Güler am Samstag in Berlin gegen die Niederländer, die am Abend Rumänien mit 3:0 geschlagen hatten. 

Erstes Türken-Tor zu schnell für MagentaTV - Österreich-Spiel live auf YouTube

Bild berichtet, dass es  beim EM-Achtelfinale Türkei gegen Österreich TV-Probleme gab. MagentaTV-Probleme, genauer gesagt! Die Partie, die leider nur bei MagentaTV live läuft, war für einige Fans zu Beginn des Spiels nicht zu sehen. Pech: Das erste Tor fiel bereits in der ersten Spielminute, nach nur 57 Sekunden! Betroffen vor der Störung sollen allem diejenigen Zuschauer sein, die erst kurz vor dem Spiel ein Abo bei dem Telekom-Dienst abgeschlossen haben.

„Die Resonanz auf unser exklusives Achtelfinale Österreich - Türkei ist überwältigend und übertrifft unsere Erwartungen bei weitem“, teilte MagentaTV am Abend mit. „Deshalb zeigen wir die Partie zusätzlich in unserem digitalen Warteraum, damit unsere Kunden während der Buchung von MagentaTV keine Sekunde des Spiels verpassen. Die Basis für den Stream im Warteraum ist YouTube.“ Was die Telekom damit genau sagen wollte? Unklar. Es war jedenfalls gratis auf YouTube zu sehen und 450.000 Zuschauers streamten es.

3:0 gegen Rumänien! Niederlande erstmals seit 2008 wieder im Viertelfinale

Cody Gakpo und Doppelpacker Donyell Malen haben die Niederlande nach viel Kritik aus der Heimat in das erste EM-Viertelfinale seit 16 Jahren geführt. Der herausragende Stürmer vom FC Liverpool (20. Minute) und der eingewechselte Dortmunder Malen (83. und 90.+3) ließen die Elftal am Dienstag in München mit ihren Toren über das 3:0 (1:0) gegen den leidenschaftlichen Außenseiter Rumänien jubeln.

In der Stadt des einzigen niederländischen Titelgewinns vor 36 Jahren freute sich Bondscoach Ronald Koeman trotz anfänglichem Chancenwuchers über eine dominante Vorstellung und das letztlich ungefährdete Weiterkommen. Auf den Tribünen im Münchner Stadion jubelten Tausende Niederländer über den Einzug ins Viertelfinale. Auf dem Weg zum erträumten zweiten Europameisterschaftstitel trifft das Oranje-Team im Viertelfinale am Samstag in Berlin auf Österreich oder die Türkei.

Ronaldo macht Schluss

Die sechste soll auch die letzte EM-Endrunde von Superstar Cristiano Ronaldo sein. Das kündigte der 39 Jahre Rekordteilnehmer nach dem Einzug der Portugiesen am späten Montagabend ins Viertelfinale an. „Es ist ohne Zweifel meine letzte EM“, sagte er übereinstimmenden portugiesischen Medienberichten zufolge nach dem hochdramatischen Spiel gegen Slowenien, das die Portugiesen erst im Elfmeterschießen mit 3:0 für sich entschieden hatten.

Ronaldo hatte in der Partie einen Elfmeter in der Verlängerung verschossen und danach bitterlich geweint. Im Elfmeterschießen trat der Kapitän aber wieder an und verwandelte. Die Tatsache, dass es seine letzte EM sei, habe ihn nicht derart emotional bewegt, versicherte Ronaldo. „Sondern das, was der Fußball mit sich bringt. Die Freude, die ich an dem Spiel habe, die Freude, meine Fans zu sehen, meine Familie und die Zuneigung, die mir die Menschen entgegenbringen.“

Tedesco in Belgien am Pranger

Domenico Tedesco verließ die Pressekonferenz tief enttäuscht, die Hände steckte er in die Taschen seiner dunklen Anzughose. „Man kann nicht gerade sagen, dass wir bei dieser EM Glück gehabt haben“, sagte der deutsche Trainer nach dem Aus mit Belgien im Achtelfinale gegen Frankreich (0:1). Zu einer tieferen Analyse sah er sich noch nicht in der Lage: „Vielleicht in einigen Wochen.“

Die Kritiker in der Heimat hatten da schon längst durchgeladen. „Ruhmlos ausgeschieden“, kommentierte die Zeitung Het Laatste Nieuws und brachte umgehend zwei Experten in Stellung, die Tedesco die Schuld dafür zuwiesen. Het Nieuwsblad fragte: „Wäre die Vertragsverlängerung für Tedesco auch dann gekommen, wenn erst jetzt Gespräche geführt würden?“ Im März hatte der Verband mit Tedesco bis zur WM 2026 verlängert.

Gary Lineker watscht England ab

Die englische Fußball-Ikone Gary Lineker hat die Three Lions nach den schwachen Leistungen bei der EM deutlich kritisiert. „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die wie verlorene Seelen auftritt. Es scheint so, als ob sie nicht wüssten, was sie da machen oder wie sie als Team spielen sollten“, sagte Lineker in dem Podcast „The Rest Is Football“, den er gemeinsam mit Alan Shearer und Micah Richards moderiert.

++ 1. Juli +++

Ronaldo weint nach verschossenem Elfer gegen Slowenien - Portugal nach Elfmeterschießen im Viertelfinale

Cristiano Ronaldo hat bei der Fußball-EM in Deutschland für denkwürdige Bilder gesorgt. Der 39 Jahre alte Superstar vergoss nach seinem verschossenen Elfmeter am Montagabend gegen Slowenien noch während des Spiels bittere Tränen. Gleich mehrere Mitspieler versuchten den Rekordspieler Ronaldo auf dem Rasen zu trösten, doch in der Pause der Verlängerung brachen alle Emotionen aus dem EM-Rekordtorjäger heraus. Ronaldo war kurz davor (105. Minute) mit einem Foulelfmeter an Sloweniens Schlussmann Jan Oblak gescheitert. Oblak hatte den scharfen Schuss von Ronaldo an den Pfosten gelenkt. Die Verlängerung blieb torlos (0:0). Dafür traf Ronaldo als Erster beim Elfmeterschießen, während alle Slowenen verschossen. Das Elfmeterschießen gewann Portugal mit 3:0. Portugal trifft jetzt im Viertelfinale in Hamburg auf Frankreich.

Last-Minute-Sieg: Frankreich im EM-Viertelfinale, Belgien raus

Frankreich hat als fünftes Team das Ticket für das Viertelfinale bei der Fußball-EM gelöst. Der WM-Zweite setzte sich am Montag im Achtelfinale gegen Belgien mit 1:0 (0:0) durch. Vor 46.810 Zuschauern in Düsseldorf sorgte der Belgier Jan Vertonghen mit einem Eigentor in der 85. Minute zum Sieg für die Équipe Tricolore. Das Team von Trainer Didier Deschamps trifft in der Runde der besten acht Mannschaften am Freitag in Hamburg auf den Gewinner des Duells zwischen Portugal und Slowenien (Montag, 21 Uhr, ARD/MagentaTV) und wäre möglicher Gegner der deutschen Mannschaft im Halbfinale.

Millionen sehen Spaniens Sieg

Die EM lockt weiterhin ein Millionenpublikum vor die Fernsehbildschirme. Nun sorgte die Partie zwischen Spanien und Georgien (4:1) am Sonntagabend für einen neuen Bestwert: Das Spiel des deutschen Viertelfinalgegners gegen den krassen Außenseiter verfolgten durchschnittlich 14,318 Millionen Zuschauer. Dies entsprach einen Marktanteil von 50,9 Prozent. Damit war es das bisher erfolgreichste Match dieser EM ohne deutsche Beteiligung.

Bereits wenige Stunden zuvor hatte die Partie England gegen die Slowakei (2:1 n.V.) für eine neue Bestmarke gesorgt, ab 18 Uhr schalteten sich durchschnittlich 13,386 Millionen Zuschauer zu. Das beste Spiel der Gruppenphase ohne deutsche Beteiligung war die Begegnung zwischen Spanien und Italien (1:0) am 2. Spieltag.

Keine Trauer: Auch Georgien stolz über EM-Spiele

Georgiens EM-Neulinge fühlten sich trotz der 1:4-Niederlage im Achtelfinale gegen Titelfavorit Spanien als Gewinner. „Ich bin stolz darauf, was die Spieler geleistet haben. Die Mannschaft hat sich fantastisch entwickelt. Es war für alle eine großartige Erfahrung“, sagte Nationaltrainer Willy Sagnol über die gelungene EM-Premiere der Georgier.

Seine Schützlinge waren ebenfalls begeistert von der ersten Teilnahme an einem großen Turnier. „Wir sind sehr, sehr stolz auf das, was wir erreicht haben. Wir sind hierhergekommen als eine Mannschaft, von der niemand etwas erwartet hat. Wir sind superstolz, überhaupt in die K.o.-Runde gekommen zu sein“, sagte Kapitän Guram Kashia.

Slowakei: Mehr Stolz als Frust

Francesco Calzona hat bei allem Frust über das unglückliche Aus seiner slowakischen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale gegen England eine positive Bilanz gezogen. „Zweifelsohne überwiegt der Stolz, weil wir ein großartiges Spiel gezeigt haben“, kommentierte der 55 Jahre alte Trainer das 1:2 (1:0/1:1) nach Verlängerung.

Bis zum Ausgleichstreffer der Engländer durch Jude Bellingham in der fünften Minute der Nachspielzeit durfte sein Team nach der 1:0-Führung durch Ivan Schranz (25. Minute) auf den ersten EM-Viertelfinaleinzug in der Geschichte des slowakischen Fußballs hoffen.

„In allerletzter Sekunde ist dieser Traum geplatzt. Aber wir waren gegen einen Gegner, der zu den Favoriten zählt, sehr nah dran“, sagte Calzona. „Der Kader der Engländer ist 1,5 Milliarden Euro wert. Da kann es schon mal passieren, dass ein Gegentor fällt.“

„Müll geredet“: Bellingham erklärt Torjubel

Mit dem Jubelschrei nach seinem Last-Minute-Tor im EM-Achtelfinale hat Jude Bellingham auch ein Zeichen gegen die Kritiker der englischen Fußball-Nationalmannschaft setzen wollen. „Für England zu spielen, ist schön, aber auch belastend, bei all dem Müll, der geredet wird“, sagte der 21-Jährige nach dem 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die Slowakei: „Der Druck ist enorm hoch, die Fans erwarten viel, die Leute reden viel. Du darfst es nicht persönlich nehmen.“

Mit seinem spektakulären Fallrückzieher in der Nachspielzeit (90.+5) verhinderte der Champions-League-Sieger von Real Madrid das frühe EM-Aus des Titelaspiranten und erzwang die Verlängerung. Bayern-Torjäger Harry Kane sorgte kurz nach Wiederbeginn für die Entscheidung (91.).

+++ 30. Juni +++

Spanien wird Deutschlands Gegner im Viertelfinale - nach 4:1 Sieg über Georgien

Spaniens Fabian Ruiz jubelt nach dem Tor zum 2:1.
Spaniens Fabian Ruiz jubelt nach dem Tor zum 2:1.David Inderlied/dpa

Früher Schock, starke Reaktion: Spanien hat den EM-Viertelfinal-Kracher gegen Deutschland perfekt gemacht und Überraschungsteam Georgien aus dem Turnier geworfen. Die Mannschaft von Trainer Luis de la Fuente besiegte den krassen Außenseiter am Sonntag im Achtelfinale nach einem Rückstand noch mit 4:1 (1:1). Nun kommt es am Freitagabend in Stuttgart zum mit Spannung erwarteten Kräftemessen mit dem Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Der Sieger trifft dann im Halbfinale entweder auf Frankreich, Belgien, Portugal oder Slowenien. Diese Teams bestreiten ihre Achtelfinalspiele am Montag.

Rodri (39. Minute), Fabián Ruiz (51.), Nico Williams (75.) und Dani Olmo (83.) erzielten vor 42 233 Zuschauern in Köln die Tore für die Spanier, die auch das vierte Spiel bei der Europameisterschaft gewannen. Georgien war durch ein Eigentor von Robin Le Normand (18.) in Führung gegangen und kämpfte leidenschaftlich. Am Ende setzten sich die fußballerisch überlegenen Spanier jedoch verdient durch.

England dreht Spiel gegen Slowakei - Kane trifft in der Verlängerung zum 2:1

Im dritten Achtelfinale lag Mit-Favorit England mit 0:1 über lange Zeit hinten. Ivan Schranz traf in der 25. Minute für die starken Slowaken gegen schwache Engländer. Englands Treffer kurz nach der Pause zählte nicht, Phil Foden stand im Abseits. Bellingham gleicht erst in der 95. Minute per Fallrückzieher aus, es gab die erste Verlängerung dieses Turniers. In der ersten Minute der Verlängerung trifft Kane zum 2:1 Endstand. England ist damit im Viertelfinale, die Slowakei ausgeschieden.

Vor 47.244 Zuschauern in Gelsenkirchen sah es lange nach einer bösen Überraschung für das millionenschwere Starensemble von der Insel aus. Einen Tag nach dem K.o. von Titelverteidiger Italien wendete jedoch der zweite EM-Finalist von 2021 ein frühes Aus gerade noch ab und drehten das Spiel. Die Three Lions treffen nun im Viertelfinale am Samstag in Düsseldorf auf den Italien-Bezwinger Schweiz.

VIDEO: Deutsche im Fußballfieber – Autokorso macht Straßen dicht!

In der Hauptstadt fühlt man den Fußball-Sommer: Der Einzug Deutschlands ins Viertelfinale hat in der Nacht zu Sonntag die City-West vollständig lahmgelegt. Für Autos gab es kein Durchkommen mehr. Mit einem Autokorso feierten die deutschen Fußball-Fans den Sieg der DFB-Elf gegen Dänemark, sie spielten 2:0!

Hunderte Autos verstopften die Straßen beim Tauentzien, den Kurfürstendamm, die Joachimsthaler Straße, die Hardenbergstraße und die Budapester Straße. Erst in den frühen Morgenstunden kehrte wieder Normalität auf den Straßen ein.

@berliner.kurier In der Hauptstadt fühlt man den Fußball-Sommer: Der Einzug Deutschlands ins Viertelfinale hat in der Nacht zu Sonntag die City-West vollständig lahmgelegt. Für Autos gab es kein Durchkommen mehr.  Mit einem Autokorso feierten die deutschen Fußball-Fans den Sieg der DFB-Elf gegen Dänemark, sie spielten 2:0!   Hunderte Autos verstopften die Straßen beim Tauentzien, den Kurfürstendamm, die Joachimsthaler Straße, die Hardenbergstraße und die Budapester Straße. Erst in den frühen Morgenstunden kehrte wieder Normalität auf den Straßen ein.   Alle aktuellen Entwicklungen zur EM findet ihr über den  👉 Link in unserer Bio.   Videofotograf: Morris Pudwell   @Berliner Kurier #Kurfürstendamm #Hardenbergstraße #JoachimsthalerStraße #Tauentzien #europameisterschaft #Euro2024  #budapesterStraße #UEFAEURO2024 #EM2024 #deutscherEMSieg #berlin #emberlin #berlinerkurier ♬ Originalton - Berliner Kurier

Italien-Trainer Spalletti vor dem Aus

Raus ohne Applaus! Nach dem Achtelfinal-Aus des EM-Titelverteidigers Italien durch ein müdes 0:2 gegen die Schweiz steht Nationaltrainer Luciano Spalletti (65) unter Druck und muss um seinen Job fürchten. „Ohne Zweifel: Die Verantwortung für das, was geschehen ist, liegt bei mir“, sagte der Coach. Ehrlich gab er zu: „Ich habe die Gewissheit, dass sich etwas ändern muss. Die Nationalmannschaft braucht in Zukunft andere Entscheidungen, Spieler mit mehr Fähigkeiten.“ Spalletti hatte erst im September 2023 den Job von Europameister Trainer Roberto Mancini übernommen, der nach Saudi-Arabien gewechselt war. Spalletti verteidigt sich: „Ich will keine Entschuldigungen finden. Aber alle anderen Trainer hatten 20 Spiele vor dem Turnier oder 30. Ich hatte 10 und wir mussten gewinnen.“

Gewitter! Böse Erinnerungen beim Dänen-Coach

Bei Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand (52) kamen wegen der Gewitterunterbrechung beim 0:2-Achtelfinale gegen Deutschland böse Erinnerungen wieder hoch. „Ich hatte keine Angst, aber ich passe natürlich auf die Spieler auf. Ja, es stimmt, einer meiner Spieler wurde vom Blitz getroffen.“ Es war 2009. Hjulmand war damals Co-Trainer des FC Nordsjaelland und Jonathan Richter sein Spieler. Dieser wurde vom Blitz getroffen. Richter überlebte, aber sein linker Unterschenkel musste amputiert werden.

Knapp 16 Millionen Euro Prämie

Viertelfinale erreicht, damit kassiert der DFB von der Uefa bereits 15,75 Millionen Euro Prämie. Insgesamt schüttet der europäische Verband 331 Millionen an die 24 Turnier-Teilnehmer aus. Wenn Deutschland Europameister wird, erhöht sich die Prämie auf 27,75 Millionen Euro. Von der Summe erhalten die Nationalspieler ein relativ kleinen Anteil. Für das 2:0 gegen Dänemark zahlt der DFB zum Beispiel jedem der 26 Profis 100.000 Euro.

+++ 29. Juni +++

EM-Traum lebt: DFB-Team trotzt Dänen und Donnerwetter

Blitz, Donner - und dann schlug es zweimal ein im dänischen Tor: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich unbeirrt von einer 25-minütigen Gewitter-Unterbrechung erstmals seit 2016 in das Viertelfinale eines großen Turniers gekämpft. Die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann bezwang starke Dänen im Dortmunder Donnerwetter 2:0 (0:0). Nächster Gegner auf dem Weg zum Sehnsuchtsort Berlin ist am Freitag (18.00 Uhr) in Stuttgart Top-Favorit Spanien oder das Sensationsteam aus Georgien.

Deutschland-Spiel unterbrochen

Wegen eines heftigen Gewitters über Dortmund ist das EM-Achtelfinalspiel Deutschland - Dänemark in der 1. Halbzeit für 25 Minuten unterbrochen worden. 

Titelverteidiger Italien scheitert im EM-Achtelfinale

Titelverteidiger Italien ist schon im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft ausgeschieden. Das Team von Trainer Luciano Spalletti unterlag am Sonnabend in Berlin völlig verdient der Schweiz mit 0:2 (0:1).

Vor  68. 172 Zuschauern im Olympiastadion brachte Remo Freuler die Eidgenossen in der 37. Minute in Führung, Augsburgs Ruben Vargas (46.) entschied die Partie für den deutschen Vorrundengegner schon kurz nach der Pause. Die Schweiz trifft im Viertelfinale am 6. Juli in Düsseldorf auf den Sieger der Partie England gegen die Slowakei.

Schweiz führt zur Halbzeit gegen Italien

Schweiz - Italien zur Halbzeit 1:0, Tor vor der Pause: 1:0 Freuler (37.), Zuschauer: 71.000 (ausverkauft) in Berlin. 

Ösi-Held Rangnick feiert 66. Geburtstag

Er ist nach dem Gruppensieg schon Liebling aller Österreicher. Sonnabend feierte Nationaltrainer Ralf Rangnick mit seinem Austria-Team seinen 66. Geburtstag. „Am Vormittag vor der Videoanalyse haben wir ihm natürlich ein Ständchen gesungen und ihm die Torte überreicht“, sagte der verletzte Kapitän David Alaba in Berlin. „Dann hat der Trainer auch noch ein paar Worte an uns gerichtet. Es war wirklich sehr schön. Ich glaube sogar ein bisschen emotional, auch für ihn.“ Die Chemie stimmt. Das ist die wichtigste Basis für einen echten EM-Coup. Dienstag (21 Uhr/MagentaTV) spielt Österreich im Achtelfinale gegen die Türkei.

Unwetterwarnung: Fanzone in Frankfurt dicht!

Die Fanzone in Frankfurt am Main bleibt wegen einer Unwetterwarnung am Samstag geschlossen. Wegen starker Sturmböen, die für den Abend erwartet werden, gaben die Behörden diese Entscheidung am Mittag bekannt. Die Veranstaltungsfläche am Mainufer muss über mehrere Stunden gesichert werden, eine Öffnung vor dem Unwetter ist unmöglich. Die Polizei Frankfurt bittet die Fans, zur eigenen Sicherheit nicht anzureisen. Das Achtelfinale der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark findet planmäßig um 21 Uhr in Dortmund statt. Zuvor spielen um 18 Uhr die Schweiz und Titelverteidiger Italien in Berlin.

DFB-Team fliegt mit Ausnahmegenehmigung

Bisher fuhr die Nationalelf von EM-Camp im fränkischen Herzogenaurach mit dem Bus zu den Gruppenspielen und hielt sich an die Forderungen der Uefa, dass das Turnier umweltschonend sein soll. Diesmal ist die Strecke nach Dortmund zu weit. Es gibt für das Achtelfinale am Sonnabend (21 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Dänemark einen Charterflieger. Das Problem: Eigentlich herrscht Nachtflugverbot. Nur per  Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung Münster darf das DFB-Team von Dortmund zurück nach Nürnberg fliegen. Dafür war laut Nachrichtenmagazin Spiegel zusätzlich ein entsprechender Erlass von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) notwendig. 

Bremse vertauscht, Englands Gordon fliegt vom Fahrrad

Englands Anthony Gordon stürzte mit dem E-Bike, weil er die Bremsen vertauschte.
Englands Anthony Gordon stürzte mit dem E-Bike, weil er die Bremsen vertauschte.Imago Images/Shutterstock

Bei England läuft es einfach nicht rund - auch nicht auf dem Fahrrad: Nationalspieler Anthony Gordon (23) ist mit dem E-Bike gestürzt - Schürfwunden an Nase, Kinn und Armen. Gordon nach dem Unfall: „Ich fuhr einen Hügel hinunter, versuchte ein kurzes Video für meine Familie aufzunehmen und schon lag ich auf dem Boden. „In England ist die Vorderradbremse auf der rechten Seite, ich wollte also mit der linken Seite bremsen. Das Rad kam sofort zum Stillstand, ich nicht. Ich bin drei Meter in die Luft geflogen.“ Trotzdem will er im Achtelfinale Achtelfinale gegen die Slowakei am Sonntag (18 Uhr/ZDF und MagentaTV) spielen.

+++ 28. Juni +++

Gewinnt Deutschland gegen Dänemark? Das sagt die KI

Glaskugel war gestern. Orakel sitzen heute im Internet. Der KURIER hat eine Künstliche Intelligenz gefragt, wie das Spiel zwischen Deutschland und Dänemark laufen und ausgehen wird. Mit einem erstaunlichen Ergebnis. Und einmal in Schwung hat ChatGPT gleich das gesamte Achtelfinale getippt. Österreichern wird das nicht gefallen. 

Deutschland zittert um Antonio Rüdiger

Bundestrainer Julian Nagelsmann hofft auf einen Einsatz von Abwehrchef Antonio Rüdiger im EM-Achtelfinale gegen Dänemark. Der Abwehrchef stand zumindest zu Beginn des Abschlusstrainings am Freitag in Herzogenaurach nach seiner Oberschenkelzerrung gut gelaunt auf dem Platz und scherzte bei der Aufwärmrunde mit Jamal Musiala. In den vergangenen Tagen war Rüdiger intensiv behandelt worden und hatte nur Laufeinheiten absolviert.

Für die DFB-Auswahl wäre ein Mitwirken des Champions-League-Siegers von Real Madrid am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Dortmund wichtig. Nagelsmann muss bereits auf Rüdigers gelbgesperrten Nebenmann Jonathan Tah verzichten. Für Tah wird Nico Schlotterbeck in die Mannschaft rücken, Waldemar Anton steht als Ersatz für Rüdiger bereit

Italien setzt gegen die Schweiz auf Berlin

Italien kehrt an den Ort des WM-Triumphs 2006 zurück. In Berlin soll am Sonnabend (18.00 Uhr/RTL/Magenta TV) gegen die Schweiz der nächste Schritt in Richtung EM-Titelverteidigung gelingen.

Das Ziel heißt Titelverteidigung und EM-Finale in Berlin - an jenem Sehnsuchtsort, wo die Azzurri 2006 Weltmeister wurden. Für die erste Partie der K.-o.-Runde kehrt die Mannschaft nun schon etwas früher ins Olympiastadion zurück und trifft auf viele Bekannte. Sechs Spieler aus dem Kader des Schweizer Trainers Murat Yakin spielen in der Serie A.

DFB-Elf fliegt ins Achtelfinale

Nach den Busreisen zu den EM-Gruppenspielen wechselt die Fußball-Nationalmannschaft für das Achtelfinale gegen Dänemark das Transportmittel. Wegen der größeren Entfernung von gut 400 Kilometern wird die DFB-Auswahl am Freitagnachmittag mit dem Flugzeug von Nürnberg aus nach Dortmund reisen.

Nach dem Spiel am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) geht es noch in der Nacht zurück nach Franken. Offen ist noch, ob eine Sondergenehmigung für den Flughafen Dortmund erteilt wird oder der DFB-Tross zunächst nach Köln fahren muss, wo es keine Nachtflugbeschränkung gibt.

Bier mit Alkohol für England-Fans

Nach der heftigen Kritik beim ersten England-Spiel öffnet Gelsenkirchen die Innenstadt für die Fans der Three Lions. Vor dem Achtelfinale am Sonntag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) zwischen dem Weltmeister von 1966 und der Slowakei in der Schalker Arena kündigte die Stadt an, dass die englischen Anhänger am offiziellen EM-Fantreffpunkt auf dem zentralen Heinrich-König-Platz feiern dürfen - bei Bier mit normalem Alkoholgehalt.

+++ 27. Juni +++

Autokorso bis in den frühen Morgen, Georgien feiert immer

Zum ersten Mal bei der EM, das große Portugal 2:0 geschlagen und ab ins Achtelfinale gegen Spanien. Georgien hat die Sensation geschafft und ein Land steht Kopf. Partyrausch in der Hauptstadt Tiflis. Ekstase beim Public Viewing und ein Marathon-Autokorso. Bis in die frühen Morgenstunden drehten die jubelnden Georgier mit ihren Wagen die Runden in Tiflis, wie im Video zu sehen. Die Feier hält noch weiter an. Helden-Torschütze Chwischa Kwarartschelia: „Wir haben gezeigt, dass wir alles zusammen schaffen können. „Wir sind nicht schlechter als andere.“ Georgiens französischer Nationalcoach Willy Sagnol (Ex-Bayern-Profi) sagte: „Ich bin so stolz auf die Spieler. Ich fühle mich sehr stolz, ihr Trainer zu sein.“

Istvan Kovacs, der schlechteste EM-Schiri: 18 Gelbe Karte, 2 Rote

Der rumänische Schiedsrichter Istvan Kovacs (39) sorgte für einen traurigen Rekord in der EM-Geschichte. Beim 2:1-Sieg der Türkei gegen Tschechien verteilte er 18 Gelbe Karten und zwei Rote Karten. Ein Armutszeugnis für den Unparteiischen, der die Spielleitung nie souverän im Griff hatte. Die tschechischen und türkischen Nationalspieler waren sich nach dem Spiel einig. „Der Schiedsrichter war echt schlecht und sehr arrogant. Der beste Schiedsrichter ist der, der keinen Einfluss auf das Spiel nimmt. Aber dieser Schiedsrichter wollte der Mann des Spiels sein“, erklärte der Tscheche Tomas Soucek. Türken-Kapitän Hakan Calhanoglu schimpfte: „Der Referee war eine Katastrophe. Er war arrogant, man konnte gar nicht mit ihm sprechen. Ich bin zum Schiedsrichter gelaufen und wollte meine Spieler wegtreiben. Ich habe dann versucht, mit ihm zu sprechen. Er hat mir direkt die Gelbe Karte gegeben. Da frage ich mich, warum wir als Spielführer mit dem Schiedsrichter nicht reden können.“

Slowakei-Coach: „England wird unser Spiel des Lebens“

Slowakeis Trainer Francesco Calzona (55) ist nach dem Achtelfinaleinzug durch ein 1:1 gegen Rumänien auf Wolke 7: „Niemand hätte auf uns einen Euro gewettet.“ Hätte aber einige machen sollen. Denn das kleine Land schaffte es schon 2010 bei der WM in die K.o.-Phase, auch bei der EM 2016 kamen die Slowaken ins Achtelfinale. Jetzt wartet England (Sonntag (18 Uhr) als Gegner. Calzona: „Wir bereiten in den nächsten Tagen das Spiel unseres Lebens vor. Wir möchten einfach versuchen, ins Viertelfinale zu kommen mit unserem eigenen Spielstil.“ Könnte klappen: Zum Turnierauftakt schlugen die Slowaken schon Belgien mit 1:0. 

+++ 26. Juni +++

So sehen die Achtelfinals aus

Samstag, 29. Juni: Schweiz - Italien (18.00 Uhr in Berlin)

Samstag, 29. Juni: Deutschland - Dänemark (21.00 Uhr in Dortmund)

Sonntag, 30. Juni: England - Slowakei (18.00 Uhr in Gelsenkirchen)

Sonntag, 30. Juni: Spanien - Georgien (21.00 Uhr in Köln)

Montag, 1. Juli: Frankreich - Belgien (18.00 Uhr in Düsseldorf)

Montag, 1. Juli: Portugal - Slowenien (21.00 Uhr in Frankfurt)

Dienstag, 2. Juli: Rumänien - Niederlande (18.00 Uhr in München)

Dienstag, 2. Juli: Österreich - Türkei (21.00 Uhr in Leipzig)

Sensation perfekt: Außenseiter Georgien schlägt Portugal 2:0

Der krasse Außenseiter Georgien hat gegen Portugals B-Elf bei der ersten EM-Teilnahme mit einem historischen Sieg das Achtelfinale erreicht. Die Mannschaft von Trainer Willy Sagnol bezwang den Europameister von 2016 um Weltstar Cristiano Ronaldo dank einer couragierten Leistung verdient mit 2:0 (1:0). Georgien nimmt das erste Mal an einer EM teil.

Chwischa Kwaratschelia (2. Minute) und Georges Mikautadze (57./Foulelfmeter) machten sich mit ihren Toren am Mittwoch in Gelsenkirchen zu Fußball-Helden in ihrer Heimat. Für Georgien war es der erste Sieg bei einer EM. Portugal stand bereits vor der Partie als Gruppensieger fest. Mit stark veränderter Startelf konnten die Iberer nicht an ihre bisherigen Turnierleistungen anknüpfen.

Mit Last-Minute-Tor: Türkei schlägt Tschechien 2:1

An seiner früheren Wirkungsstätte hat Hakan Calhanoglu die türkische Fußball-Nationalmannschaft erstmals seit 2008 wieder in die K.o.-Runde einer EM geführt und das Vorrunden-Aus von Tschechien besiegelt. Beim 2:1 (0:0) gegen den mehr als 70 Minuten in Unterzahl spielenden Europameister von 1976 erzielte der ehemalige HSV-Profi am Mittwoch im Hamburger Volksparkstadion in der 51. Minute den Führungstreffer, ehe Cenk Tosun (90.+4) spät zum Sieg traf und seinem Team damit Platz zwei in der Gruppe F und den Einzug in die Runde der letzten 16 sicherte. 

Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Kapitän Tomas Soucek (66.) nutzte den aufopferungsvoll kämpfenden Tschechen, bei denen Antonin Barak schon nach 20 Minuten die Gelb-Rote Karte sah, nichts mehr. Sie schieden als Vierter und Letzter der Gruppe aus. Tomas Chory sah nach dem Abpfiff nach einem Tumult zudem noch die Rote Karte. Für die Türken geht es im Achtelfinale am Dienstag (21.00 Uhr) in Leipzig gegen Österreich weiter. 2008 waren sie erst im Halbfinale an Deutschland gescheitert. Außenseiter Georgien und die Türkei haben sich damit die letzten Tickets für das Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft gesichert. Kroatien und Ungarn sind bereits ausgescheiden.

Türkische Spieler feiern nach dem letzten Spiel der Gruppe F in Hamburg ihr 2:1 gegen Tschechien.
Türkische Spieler feiern nach dem letzten Spiel der Gruppe F in Hamburg ihr 2:1 gegen Tschechien.AP Photo/Ebrahim Noroozi

Belgien, Slowakei und Rumänien weiter, Ukraine scheidet aus

Kein Ballgeschiebe, ein Remis und zwei Gewinner: Die Slowakei und Rumänien sind durch ein 1:1 (1:1) am letzten Vorrundenspieltag der Gruppe E ins Achtelfinale der Fußball-EM eingezogen. Beide Teams erreichten am Mittwoch in Frankfurt, wo auf drückende Hitze ein heftiges Unwetter folgte, genau das zum Weiterkommen benötigte Ergebnis.

In einem über weite Strecken munteren Spiel brachte der frühere Bundesliga-Profi Ondrej Duda die Slowakei in der 24. Minute in Führung. Für die Rumänen glich Razvan Marin (37.) per Strafstoß nach einer umstrittenen Entscheidung durch den Videoassistenten aus. Die Slowakei und Rumänien zogen damit zum jeweils zweiten Mal in der Geschichte der EM in die K.o.-Phase ein.

Durch das 0:0 im Parallelspiel zwischen Belgien und der Ukraine belegt die Slowakei den dritten Platz in der Gruppe.

Achtung! Dänen loben DFB-Elf

Jetzt steht es fest: Deutschland spielt Sonnabend (21 Uhr) im Achtelfinale gegen Dänemark. Die sympathischen Nachbarn aus dem Norden loben die DFB-Elf jetzt schon und schieben ihr die Favoritenrolle zu. „Das ist wirklich ein großartiges Spiel. „Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen den Gastgeber spielt“, sagte Dänen-Trainer Kasper Hjulmand. Er fängt schon fast an zu schwärmen, wenn er über die Nagelsmann-Truppe redet: „Deutschland gehört zum absolut engsten Favoritenkreis. Mit Toni Kroos, der zurück im Team ist und für eine gute Balance sorgt. Alle Spieler sind auf einem großartigen Niveau. Ich habe ein gutes Gefühl. Wir freuen uns auf das Spiel.“ Zur Erinnerung: 1992 verlor Deutschland sensationell das EM-Finale gegen Dänemark 0:2. Damals war die DFB-Elf auch der klare Favorit vor dem Endspiel.

England rumpelt durch das Turnier

Große Erwartungen, doch England konnte bisher nicht überzeugen, obwohl die Three Lions mit fünf Punkten Gruppensieger wurden. Kein Wunder! Behäbige, ideenlose Spielweise, nur ein Sieg, und zwei Tore. „Ich kann den Frust der Fans verstehen, dass wir die Chancen nicht nutzen. Aber das ist Fußball. Es ist niemals ein leichtes Spiel“, sagte Verteidiger John Stones in Köln. Ex-Profi Gary Neville ist nach dem 0:0 gegen Slowenien genauso gefrustet wie viele Fans auf der Insel: „Es war wirklich schwer anzuschauen. Wir sind noch nicht am letzten Stückchen, aber es waren Schritte in die richtige Richtung.“ Im Achtelfinale droht nun ein Spiel gegen Holland, die am frühen Abend nach einem 2:3 gegen Österreich auf Gruppenrang 3 abgerutscht waren.

+++ 25. Juni +++

Kroaten-Randale in Leipzig

Der Frust saß bei Kroatien nach dem 1:1 gegen Italien und damit dem bevorstehenden EM-Aus groß. Einige Fans rasteten deswegen nach dem Spiel aus. Es gab Randale in Leipzig. Die Polizei hat mindestens 45 Straftaten und fünf Ordnungswidrigkeiten registriert. Da die zahlreichen Straftaten im Bereich Markt und bei den Fanwalks noch nicht alle ausgewertet sind, sei „hier noch eine zum Teil deutliche Steigerung der Fallzahlen zu erwarten“, teilte die Polizei am frühen Dienstagmorgen mit. Bisher konnten 15 Tatverdächtige ermittelt werden. Vordergründig seien Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung im Zusammenhang mit dem Zünden von Pyrotechnik eröffnet worden.

Messegelände wird Orange

Heute wird das Messegelände Orange. Hollands Party-Fans versammeln vor dem letzten Gruppenspiel ihrer Elftal gegen Österreich (18.00 Uhr/RTL/MagentaTV) am Nachmittag am Hammarskjöldplatz am Messegelände und ziehen von dort aus Richtung Olympiastadion. Die Ösi-Anhänger feiern schon vor dem Anpfiff am Breitscheidplatz nahe dem Ku'damm.

Berti Vogts: Deutschland holt den Titel

Ex-Bundestrainer Berti Vogts (77) bleibt Optimist und glaubt an den EM-Titel für Deutschland. Für ihn hat das knappe 1:1 gegen die Schweiz seine Hoffnung sogar bestärkt. Seine Gründe für seine Titel-These schrieb im Bonner Generalanzeige: „Erstens, dass hier eine tolle Mannschaft zusammenwächst. Und zweitens, dass erstmal eine Mannschaft kommen muss, die uns besiegen kann.“ Für Vogts war das Schweiz-Spiel ein Glücksfall, besonders für Bundestrainer Julian Nagelsmann: „Er hat nun die nötigen Argumente, um nochmal allen klarzumachen, worauf es ankommt - auf 100 Prozent Konzentration und Leistungsbereitschaft über 90 Minuten. „Deutschland hat nicht gesiegt, aber Nagelsmann und sein Team haben viel gewonnen an diesem Abend. Spiele wie dieses können in einem Turnier eine sehr große Bedeutung haben.“

+++ 24. Juni +++

Verletzung von Ungarns Varga: UEFA weist Kritik zurück

Nach der schweren Kopfverletzung des ungarischen Stürmers Barnabas Varga im EM-Gruppenspiel gegen Schottland (1:0) hat die Europäische Fußball-Union (UEFA) die ungarische Kritik über ein angeblich zu langsames Eingreifen der Notärzte zurückgewiesen. „Die Koordination zwischen dem gesamten medizinischen Personal vor Ort war professionell, und alles geschah in Übereinstimmung mit den geltenden medizinischen Verfahren“, ließ die UEFA am Montag in einer Mitteilung verlauten: „Es gab keine Verzögerungen bei der Behandlung und Betreuung des Spielers.“

EM-Grenzkontrollen verhindern Einreisen

2300 unerlaubte Einreisen hat die Polizei während der am 14. Juni begonnenen Fußball-EM in Deutschland bereits unterbunden. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte zudem: „Bei unseren vorübergehenden Grenzkontrollen sind in den letzten zwei Wochen schon über 400 Haftbefehle vollstreckt und über 50 Hooligans an der Einreise gehindert worden. Das zeigt, es ist gut, dass wir während der EM auch an den Grenzen zu Dänemark, den Benelux-Staaten und Frankreich kontrollieren.“

„FUCK UEFA“-Banner bei EM: Dänemark muss zahlen

Der dänische Fußball-Verband DBU muss wegen eines beleidigenden Banners seiner Fans eine Strafe in Höhe von 10 000 Euro zahlen. Das bestätigten ein Sprecher der DBU sowie die Europäische Fußball-Union UEFA der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Auf dem Banner, das dänische Fans am Donnerstag während des EM-Gruppenspiels gegen England im Frankfurter Stadion hochhielten, stand „FUCK UEFA“.

Harry Kane zittert nicht vor Deutschland

England gegen Deutschland, das war 2021 ein EM-Achtelfinale in Wembley. Deutschland gegen England, das könnte 2024 ein K.o.-Duell in Dortmund werden. 

Harry Kane jagt ein mögliches EM-Duell seiner Engländer mit Deutschland keine allzu große Angst ein. „Natürlich erwarten die Menschen, dass wir auf Platz eins der Gruppe landen. Wir erwarten das auch, speziell in unserer aktuellen Position. Aber ja, wenn das nicht passiert, gibt es für uns auch einen Grund zur Panik“,

Die EM-Euphorie steigt, die Quote legt zu

Das dritte Gruppenspiel der deutschen Mannschaft bei der EURO 2024 gegen die Schweiz (1:1) sahen am Sonntagabend in der ARD 25,57 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Marktanteil betrug 73,4 Prozent. Damit übertraf die Partie die ersten beiden Spiele gegen Schottland (ZDF/22,49, MA:69,0) und Ungarn (ARD/23,89, MA: 76,7). Auch MagentaTV übertrug das Spiel.

Bei der EM 2021 hatte jedes der vier deutschen Spiele eine Quote von mehr als 20 Millionen erzielt, das Achtelfinal-Aus gegen England sahen sogar 27,36 Millionen Menschen. Unerreicht bleiben die Rekorde der WM 2014: Den deutschen Finalsieg über Argentinien sahen damals 34,65 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.

+++ 23. Juni +++

Schottland scheidet aus - nach 0:1 Niederlage gegen Ungarn

Dank Joker Kevin Csoboth träumt die ungarische Fußball-Nationalmannschaft vom Weiterkommen bei der Europameisterschaft. Das spät in der Nachspielzeit erzielte 1:0 am Sonntagabend gegen Schottland wurde kurzzeitig von einem medizinischen Einsatz überschattet, als Ungarns Barnabás Varga verletzt aus dem Stadion getragen werden musste. Nach Informationen von MagentaTV war Varga noch vor Schlusspfiff ansprechbar und auf dem Weg ins Krankenhaus. Das Team von Trainer Marco Rossi kletterte durch das 1:0 auf den dritten Platz der Gruppe A. Die „Bravehearts“ scheitern dagegen erneut in der Gruppenphase. Noch nie kamen sie bisher in die K.o.-Phase bei einer EM.

Sicher im Achtelfinale sind, neben Deutschland und der Schweiz, bisher Spanien und Portugal.

Tah nach zweiter Gelber Karte für Achtelfinale gesperrt

Schiedsrichter Daniele Orsato zeigt Deutschlands Jonathan Tah (r) die Gelbe Karte. Damit ist er für das Achtelfinale gesperrt.
Schiedsrichter Daniele Orsato zeigt Deutschlands Jonathan Tah (r) die Gelbe Karte. Damit ist er für das Achtelfinale gesperrt.Federico Gambarini/dpa

Jonathan Tah hat im EM-Spiel gegen die Schweiz seine zweite Gelbe Karte im Turnier gesehen und ist damit im Achtelfinale der Fußball-Nationalmannschaft gesperrt. Der Leverkusener wurde am Sonntag in der 38. Minute von Schiedsrichter Daniele Orsato aus Italien für ein Foul an Breel Embolo verwarnt. Gegen Schottland hatte er zum Turnier-Auftakt ebenfalls für ein Foulspiel die Gelbe Karte gesehen. Bei der EM müssen Spieler nach der zweiten und dann erneut nach der vierten Gelben Karte für ein Spiel aussetzen. Einzelne Verwarnungen werden nach dem Viertelfinale gestrichen, so dass kein Spieler im möglichen Finale wegen einer Gelb-Sperre nicht eingesetzt werden kann.

Vor Schweiz-Spiel: Kritik am Rasen wird lauter, kein Wechsel in der Startelf

Der Rasen im Frankfurter Stadion wird seit Monaten kritisiert, er ist offensichtlich schlecht angewachsen, sehr rutschig und bricht in großen Stücken heraus. Das hatte bereits beim EM-Test der DFB-Elf im März gegen die Niederlande (2:1) zu vielen Ausrutschern der Spieler geführt. Ähnlich sah es besonders im EM-Spiel zwischen England und Dänemark (1:1) aus.

Dem Team um Bundestrainer Julian Nagelsmann ist das Problem für das Spiel am Sonntagabend bewusst. Auch Schweinsteiger sagte, die Rasensituation müsse bei den Spielern im Kopf sein, weil der Gegner öfter mal wegrutschen könnte - aber eben auch man selbst.

Nagelsmann verzichtet im Kampf um den Gruppensieg auf personelle Umstellungen. Er bietet auch im letzten deutschen Vorrundenspiel gegen die Schweiz exakt die Startelf auf, die bei den vorangegangenen Siegen gegen Schottland und Ungarn begonnen hatte. Die Schweiz beginnt mit sieben aktuellen oder ehemaligen Bundesliga-Profis, angeführt vom Leverkusener Granit Xhaka als Kapitän.

Zeitgleich spielt Schottland gegen Ungarn in der Deutschland-Gruppe A in Stuttgart.

Nach Flitzer-Attacken: Uefa greift härter durch

Cristiano Ronaldo fand den ersten jungen Flitzer, der ein Selfie wollte, noch okay. Doch dann nervten ihn die anderen Fans, die auf den Platz stürmten.
Cristiano Ronaldo fand den ersten jungen Flitzer, der ein Selfie wollte, noch okay. Doch dann nervten ihn die anderen Fans, die auf den Platz stürmten.Imago Images

Die Sicherheitsbehörden der Bundesrepublik Deutschland sind während der EM in höchster Alarmbereitschaft. Und seit Portugals 3:0 gegen die Türkei noch mehr. Vier Flitzern gelang es im Stadion in Dortmund, aufs Spielfeld zu kommen. Darunter ein zehnjähriger Junge, der ein Selfie mit Superstar Cristiano Ronaldo machte. Was für einige vielleicht süß aussieht, erweckt bei anderen echte Sorgen. Es geht dabei nicht nur um die lästigen Spielunterbrechungen. Es geht im Hintergrund auch um Prävention wegen Terrorgefahr und Amokläufern. Die Uefa will jetzt noch strikter gegen Flitzer vorgehen. „Zu diesem Zweck werden in den Stadien zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um den Anforderungen des Turniers weiter gerecht zu werden und solche Vorfälle zu verhindern“, teilte die UEFA am Sonntag auf Anfrage mit. Aus Sicherheitsgründen könne zu den einzelnen Maßnahmen nichts weiter gesagt werden.

Rudi Völler schwärmt von Fans: „Ich bin berührt und ergriffen“

Rudi Völler hat gute Laune. Als DFB-Sportdirektor freut er sich über die Euphorie bei der Heim-EM.
Rudi Völler hat gute Laune. Als DFB-Sportdirektor freut er sich über die Euphorie bei der Heim-EM.Imago Images/Kirchner-Media

Als Nationalspieler Weltmeister 1990 und jetzt DFB-Sportdirektor. Rudi Völler (64) übernahm im Januar 2022 das Amt, als es ganz schlimm um die Nationalmannschaft stand. Und jetzt reibt er sich wegen der neuen Euphorie  verwundert die Augen. „Ich bin ja schon 1988 bei der bislang letzten Heim-EM dabei gewesen. Da war ich 28“, sagte der DFB-Sportdirektor der Welt am Sonntag und betonte: „Auch da war die Begeisterung im Land großartig. Aber das, was wir jetzt erleben, ist damit nicht zu vergleichen.“ Völler ist „berührt und ergriffen“, wenn er sieht, was bei der Heim-EM für eine Stimmung im Land herrscht. „Ich finde es schön, wie wir es schaffen, uns selbst und die Mannschaft zu feiern. Das habe ich den Spielern auch so gesagt. Wenn wir im Bus zu den Spielen fahren, ist es toll zu sehen, wie die Mannschaft gefeiert wird.“

Kapitän Gündogan mahnt: „Wir müssen uns steigern“

Deutschland hat das EM-Achtelfinale schon vor dem Spiel am Sonntag (21 Uhr) gegen die Schweiz erreicht. Kapitän Ilkay Gündogan (33) schaut schon auf die K.o.-Runden-Phase des Turniers und mahnt alle: „Die richtig schweren Brocken kommen für uns erst noch. „Wenn wir uns anschauen, wie schwer sich die anderen Topfavoriten tun, haben wir sicherlich Gründe, um stolz auf unsere Ergebnisse zu sein.“ Das DFB-Team gewann 5:1 gegen Schottland und 2:0 gegen Ungarn, doch Routinier Gündogan lässt sich davon nicht blenden: „Nochmal: Ab sofort wird es von Runde zu Runde schwerer, und wir müssen uns auch definitiv noch weiter steigern, wenn wir das Turnier nicht vorzeitig verlassen wollen.“

Lukaku: Drei Tore geschossen, alle aberkannt

Diese EM-Bestmarke wird Romelu Lukaku (31) so schnell wohl niemand streitig machen. Der Belgier traf beim 2:0 gegen Rumänien zum dritten Mal im Turnier - doch alle drei Tore wurden nach Videobeweis aberkannt. „Für ihn ist es unglücklich gelaufen“, sagte Belgiens Trainer Domenico Tedesco über Lukakus Pech mit der Technik. Die lieferte in Köln den Beweis, dass der Mann vom italienischen Serie-A-Club AS Rom vor seinem Treffer in der 64. Minute im Abseits gestanden hatte. Schon beim 0:1 gegen die Slowakei hatte Lukaku zweimal zu früh gejubelt. Zunächst stand er ganz knapp im Abseits, dann erkannte der Video-Assistent vor der Torerzielung ein Handspiel seines Mitspielers Lois Openda. 

+++ 22. Juni +++

Belgien wahrt Chance auf Achtelfinale

Belgien hat nach seiner überraschenden Auftaktpleite die ersten Punkte bei der Fußball-EM geholt. Das Team von Trainer Domenico Tedesco gewann am Samstag in Köln gegen Rumänien mit 2:0 (1:0) und hat das Weiterkommen wieder in der eigenen Hand. Youri Tielemans (2. Minute) und Kapitän Kevin De Bruyne (80.) trafen zum Sieg der Roten Teufel, die nun wie alle anderen Teams in der Gruppe E drei Punkte auf dem Konto haben. Damit kommt es am nächsten Mittwoch zu einem Herzschlagfinale um den Einzug ins Achtelfinale. Belgien trifft dann auf die Ukraine, Rumänien bekommt es mit der Slowakei zu tun.

Portugal - Türkei: 3:0 Drei Tore für Portugal, ein Slapstick-Eigentor, vier Flitzer

Portugal hat auch dank eines Slapstick-Eigentores die Türkei deutlich besiegt und sich vorzeitig für das EM-Achtelfinale qualifiziert. Das Team um Superstar Cristiano Ronaldo bezwang die Mannschaft von Trainer Vincenzo Montella verdient mit 3:0 (2:0). Bernardo Silva (21. Minute), Samet Akaydin (28.) mit einem kuriosen Eigentor und Bruno Fernandes (56.) erzielten bei hitziger Atmosphäre im Dortmunder Stadion die Tore für den Europameister von 2016. Mit sechs Punkten steht Portugal bereits als Gruppensieger fest.

Anders als die Iberer müssen die Türken mit drei Zählern noch um den Einzug in die K.o.-Phase zittern. Ein Punkt im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien reicht allerdings für Platz zwei und das sichere Weiterkommen. Auch die Unterstützung von rund 40.000 frenetischen Fans auf den Tribünen half ihnen am Samstag nicht. Die Türkei spielte vor 61.000 Zuschauern zwar leidenschaftlich, vorne fehlten aber Kreativität und Effizienz. Hinten ließen die Türken jedes internationales Niveau vermissen. Während des Spiels schafften es vier Flitzer auf das Spielfeld, darunter ein kleiner Junge (10), der ein Selfie mit Ronaldo bekam.

Sperre für Rafael Leão wegen Schwalben

Portugals Offensivspieler Rafael Leão ist aufgrund zweier Gelber Karten wegen Schwalben im dritten EM-Gruppenspiel am kommenden Mittwoch gegen Georgien gesperrt. Der 25-Jährige wurde im Spiel am Samstag in Dortmund gegen die Türkei vom deutschen Schiedsrichter Felix Zwayer verwarnt, weil er in der 39. Minute einen Foulpfiff schinden wollte. Schon beim ersten Gruppenspiel gegen Tschechien (2:1) war Leão wegen einer Schwalbe verwarnt worden. Nach zwei Gelben Karten muss ein Akteur bei der EM ein Spiel aussetzen. Einzelne Gelbe Karten werden nach dem Viertelfinale gestrichen.

Nagelsmann setzt gegen die Schweiz auf bewährte Startelf

Bundestrainer Julian Nagelsmann will im dritten Gruppenspiel der Fußball-Nationalmannschaft bei der Heim-EM gegen die Schweiz trotz vier mit einer Gelben Karte vorbelasteter Spieler erneut auf die gleiche Startelf setzen. Stand jetzt gebe es keine Überlegungen für personelle Veränderungen, sagte der 36-Jährige bei der Pressekonferenz am Samstag: „Auf die Gelb-Situation nehme ich keine Rücksicht, weil ich dem Kader vertraue. Die Spieler sollen alles reinwerfen, bis die Regel sie sperrt. Und dann wird ein anderer Spieler reinkommen, der es genauso gut macht.“ Vier deutsche Spieler sind im Duell um den Gruppensieg mit der Schweiz am Sonntag (21.00 Uhr/ARD/Magenta TV) in Frankfurt/Main von einer möglichen Sperre im Achtelfinale bedroht. Gegen Schottland sahen Robert Andrich und Jonathan Tah die Gelbe Karte. Gegen Ungarn wurden Antonio Rüdiger und Maximilian Mittelstädt verwarnt.

Georgien knapp am ersten EM-Sieg vorbei

Erste EM-Teilnahme und jetzt auch der erste Punkt für Außenseiter Georgien. Dabei wäre ein Sieg drin gewesen. Das Land aus dem Kaukasus spielt 1:1 (1:0) gegen Tschechien. Ein Spiel mit doppeltem Handspiel-VAR- Alarm. Erst wurde ein Tor des Tschechen-Stürmers Adam Hlozek, (23.) völlig korrekt vom deutschen Schiri Daniel Siebert wegen Handspiels aberkannt. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit bekam der Tscheche Robin Hranac den Ball an den ausgestreckten Arm. Nach Videoprüfung gab es Elfmeter für Georgien und Georges Mikautadze verwandelte eiskalt zum 1:0 (45.+4). Tschechien glich durch Leverkusens Patrick Schick in der 59. Minute zum 1:1 aus. In der letzten Spielsekunde hatte Saba Lobjanidze den Siegtreffer auf dem Fuß, doch er schoss nach einem Konter über das Gehäuse. Lobjanidze hätte der Held werden können, so ist es immerhin ein Punkt für Georgien.

Formel-1-Ass Hülkenberg mit Schwarz-Rot-Gold-Helm

Deutschlands Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg ist im EM-Fieber. Vor dem Großen Preis von Spanien in Barcelona ließ er seinen Helm lackieren - in Schwarz-Rot-Gold an. Hülkenberg: „Eigentlich gibt es ja nur 26 Nummern, bin deshalb als 27. Mann natürlich jederzeit startklar, falls doch noch Bedarf besteht, Julian Nagelsmann, lasst es weiterhin krachen .“

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Manuel Neuer vor Doppelrekord

Für Deutschlands Nationaltorwart Manuel Neuer wird die Heim-EM zum Rekordturnier. Im letzten Gruppenspiel die Schweiz am Sonntag (21.00 Uhr/ARD/Magenta TV) in Frankfurt spielt die Nummer 1 zum 18-mal bei einer EM. Damit holt er Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger als deutschen EM-Rekordspieler ein. Im internationalen Torwartranking überholt Neuer zudem den Italiener Gianluigi Buffon.

Polen gegen Österreich: Skandal-Banner sorgt für Wirbel

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat sich in klaren Worten von einer rechtsextremen Botschaft im Fanblock während des EM-Spiels gegen Polen distanziert. Kurz vor Ende des 3:1-Sieges der Österreicher gegen Polen am Freitagabend im Berliner Olympiastadion wurde einem Bericht des Online-Portals Laola1 und einem Post bei X zufolge ein Banner mit der Aufschrift „Defend Europe“ hochgehalten. Das ist der Titel einer Kampagne der rechtsextremen „Identitären Bewegung“, die Stimmung gegen Migranten macht.

Das Banner sei nicht der organisierten Fanszene des Nationalteams zuzuordnen, hieß es vom ÖFB. „Fanbeauftragte des ÖFB haben sofort eingegriffen und die Aktion, die kurz vor Spielende rund zwei Minuten gedauert hat, auch dokumentiert. Nun wird an der Klärung der Identität der handelnden Personen gearbeitet. Hetzerische Botschaften wie diese haben im Fansektor des Nationalteams keinen Platz“, teilte der Verband mit.

Nach Spiel Polen gegen Österreich: Fans greifen Polizei an

Für die polnische Mannschaft endete das Spiel gegen Österreich am Freitagabend mit einer Niederlage – und das sorgte dafür, dass bei einigen die Emotionen überkochten: An einer Kontrollstelle der Fanzone am Brandenburger Tor kam es zu gewaltvollen Szenen, wie die Polizei mitteilte. Es habe zuerst eine Auseinandersetzung zwischen polnischen Fans und den Sicherheitskräften des Veranstalters gegeben. Dann schritten Einsatzkräfte der Polizei ein, wurde ebenfalls angegriffen und mit Flaschen und Steinen beworfen. Die ganze Geschichte lesen Sie hier.

Künstliche Intelligenz kürt attraktivste EM-Spieler – Deutschland Schlusslicht!

Bei den Spielen konnte die Nationalmannschaft bisher punkten, im Sexy-Ranking zur EM tut sie das offenbar nicht: In der Top-10 der attraktivsten Spieler landen wir laut der britischen Zeitung „The Sun“ nur auf dem zehnten und damit letzten Platz. Mittelfeldspieler Florian Wirtz ist es, der für die Platzierung sorgt. Schlimmer wird's in der Gesamtwertung nach Mannschaften - da landet Deutschland auf dem 22. von insgesamt 24 Plätzen. Unattraktiver sind demnach nur die Spieler der Mannschaften aus Frankreich und der Schweiz. Das komplette Ranking und alle Ergebnisse finden Sie im Artikel.

+++ 21. Juni +++

Kein Tor, kein Mbappe

Ohne Maskenmann Kylian Mbappe ist Frankreich nicht über eine Nullnummer im EM-Vorrundenkracher gegen die Niederlande hinausgekommen. Der 25 Jahre alte Superstar der Equipe Tricolore schmorte beim 0:0 am Freitagabend in Leipzig vier Tage nach seinem Nasenbeinbruch 90 Minuten auf der Bank und musste mitansehen, wie seine Teamkollegen zu viele Chancen vergaben und dann Glück hatten, dass ein Treffer von Xavi Simons (RB Leipzig) für die Niederlande wegen einer umstrittenen Abseitsposition nicht gegeben wurde.

Polnischer Fan stürzt im Olympiastadion ab

Beim Spiel zwischen Österreich und Polen im Berliner Olympiastadion hat sich ein polnischer Fußballfan nach einem Sturz von der Tribüne schwer verletzt. Wie ein Sprecher der Berliner Feuerwehr bestätigt, ist ein Mann aus dem Unterrang aus drei Metern Höhe in den Graben des Olympiastadions gefallen. Der Fan habe sich mehrere Verletzungen zugezogen, sei kurzzeitig bewusstlos gewesen und ins Krankenhaus gebracht worden.

Ralf Rangnick jubelt wild, Österreich siegt gegen Polen

Der wild jubelnde Teamchef Ralf Rangnick und seine starken Österreicher haben den so wichtigen Sieg im Kampf um das EM-Achtelfinale errungen. Im ersten kleinen „Finale“ gegen Polen und dessen angeschlagenen Stürmerstar Robert Lewandowski erkämpfte sich die ÖFB-Elf im Berliner Olympiastadion ein völlig verdientes 3:1. Mit drei Punkten aus zwei Gruppenspielen haben die Österreicher alle Chancen auf das Weiterkommen, die Polen stehen vor dem Aus. Gernot Trauner (9.), Christoph Baumgartner (66.) und Marko Arnautovic (78./Foulelfmeter) erlösten das Rangnick-Team, für Polen traf der frühere Hertha-Profi Krzysztof Piatek (30.).

Deutsche Bahn lässt Philipp Lahm hängen

Die Deutsche Bahn hat sich bei Turnierdirektor Philipp Lahm dafür entschuldigt, dass sie ihn am Freitag nicht pünktlich nach Düsseldorf bringen konnte. „Es tut uns leid, dass es Philipp Lahm nicht rechtzeitig zum Spiel geschafft hat. Immerhin die zweite Halbzeit konnte er im Stadion schauen. Entschuldigung, lieber Philipp Lahm!“, teilte die Bahn mit. Wegen der großen Verspätung hatte es Lahm nicht rechtzeitig zum Anpfiff der Begegnung zwischen der Ukraine und der Slowakei (2:1) ins Düsseldorfer Stadion geschafft.

Herthas Pekarik verliert gegen Ukraine

Nach dem sensationellen 1:0 gegen Titel-Mitfavorit Belgien gab es Freitag für Herthas Super-Oldie Peter Pekarik und seinen Slowaken den Rückschlag gegen die Ukraine -1:2. Nach einer starken ersten Halbzeit mit einem Tor durch Ivan Schwanz (18.), ließen die Slowaken gegen die tapfer kämpfenden Ukrainer im zweiten Durchgang nach. Die drehten dann das Spiel durch Tore von Mykola Schaparenko (54.) und Roman Jaremtschuk (80.). 

Ralf Rangnick schwärmt vom Berliner Olympiastadion

Österreichs Teamchef Ralf Rangnick freut sich auf den EM-Auftritt seiner Mannschaft im Berliner Olympiastadion. „Vor allem, wenn dieses Stadion richtig voll ist - und es wird morgen ausverkauft sein - ist es ein fantastisches Stadion mit einer ganz tollen Atmosphäre“, sagte Rangnick am Tag vor dem Spiel in Gruppe D gegen Polen am Freitag im Berliner Olympiastadion (18.00 Uhr/live MagentaTV und ARD).

Gutes Omen! Italiener Orsato pfeift DFB-Elf

Der Italiener Daniele Orsato pfeift das letzte Gruppenspiel Deutschlands gegen die Schweiz.
Der Italiener Daniele Orsato pfeift das letzte Gruppenspiel Deutschlands gegen die Schweiz.Imago Images/Visionhaus

Schiedsrichter Daniele Orsato (48) leitet das Gruppenfinale der DFB-Elf am Sonntag (21.00 Uhr/ARD/Magenta TV) in Frankfurt gegen die Schweiz. Das teilte die UEFA am Freitag mit. Der Italiener pfeift zum insgesamt sechsten Mal ein Spiel mit deutscher Beteiligung. In keiner der bisherigen Partien gab es für den dreimaligen Fußball-Europameister eine Niederlage.

Real-Star fliegt aus Ukraine-Tor

Der ukrainische Fußball-Nationaltrainer Trainer Serhij Rebrow nimmt nach zwei schweren Patzern von Andrij Lunin im zweiten EM-Gruppenspiel einen Wechsel im Tor vor. Anstelle des Starkeepers von Real Madrid kommt gegen die Slowakei in Düsseldorf (15.00 Uhr/MagentaTV) Anatolij Trubin von Benfica Lissabon in der Startelf zum Zuge.

Lunin (25) hatte beim verpatzten Start gegen Rumänien (0:3) die ersten beiden Treffer verschuldet. „Mein erster Fehler hat das Spiel verändert. Ich habe mich schon beim Team entschuldigt“, hatte der Keeper anschließend gesagt. Insgesamt nahm Rebrow vier Wechsel vor, im Angriff startet Andrij Jarmolenko als Kapitän.

Effenberg sieht DFB-Elf im Kreis der Titelanwärter

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat auf ihrer Begeisterungswelle auch Kritiker Stefan Effenberg mitgerissen. „Die Nationalelf hat das Feuer entfacht, die Euphorie im ganzen Land geweckt“, schrieb Effenberg in seiner Kolumne für das Nachrichtenportal t-online. In der K.o.-Runde könne dieses Feuer „vielleicht bis zum Finale brennen“, meinte er. Effenberg (55) sieht die DFB-Auswahl im Kreis der Titelanwärter nunmehr „hinter England und Frankreich als Mitfavoriten - gemeinsam mit Portugal und Spanien oder vielleicht noch Italien“. Einen Akteur hob er besonders hervor: „Jamal Musiala ist für mich bislang der bestimmende Spieler des Turniers.“

Hamann: Gündogan „der perfekte Kapitän“

Ilkay Gündogan hat mit seinen bisherigen Auftritten bei der Heim-EM auch Dietmar Hamann begeistert. „Gündogan hat seinen Platz in der Mannschaft und die Binde absolut verdient“, schrieb der TV-Experte (50) in seiner Sky-Kolumne: „Wie er vorangeht und im Spiel nach vorne immer wieder Akzente setzt, ist hervorragend. Er ist bisher der perfekte Kapitän.“

Mehrheit: EM-Stimmung „ausgelassen“ oder „euphorisch“

Nach einer EM-Woche nimmt die Stimmung rund um das Turnier viele Menschen mit. Über die Hälfte der Deutschen bezeichnet die EM-Stimmung im Land als „ausgelassen“ oder „euphorisch“. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov beschrieben lediglich zehn Prozent der Befragten die Stimmung mit „desinteressiert“, 13 Prozent wählten „reserviert“ als das aus ihrer Sicht passende Adjektiv. 30 Prozent bezeichneten die Lage als ausgelassen, 25 Prozent der Befragten als euphorisch. 17 Prozent machten keine Angaben, vier Prozent wählten die Antwortoption „sonstiges“.

Dicke Luft bei Titelverteidiger Italien

Italiens Nationaltrainer Luciano Spalletti (65) hat nach dem 0:1 gegen Spanien im zweiten EM-Spiel Fehler bei der Trainingssteuerung eingeräumt: „Bei uns ist etwas mit der Regeneration schiefgelaufen, weil die Spanier deutlich spritziger waren. Und das macht im Fußball den Unterschied.“ Aber auch seine Spieler kritisierte der Coach: Ich habe von den Spielern mehr erwartet. Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen und waren am Ende nicht ebenbürtig. Wenn ein paar Spieler nicht auf Niveau sind, dann wird es für die anderen schwieriger. Das ganze Team hat enttäuscht.“ Italien braucht im letzten Gruppenspiel gegen Kroatien noch einen Punkt, um Zweiter zu werden. 

Masken-Mbappe nicht in der Startelf

Frankreichs Fußball-Nationaltrainer Didier Deschamps wird übereinstimmenden französischen Medienberichten zufolge heute gegen Holland (21 Uhr) auf Superstar Kylian Mbappe in der Startformation verzichten. Der 25-Jährige wird wegen seines Nasenbeinbruchs demnach erstmal auf der Bank sitzen. Immerhin konnte Mbappe aber leichte Übungen beim Abschlusstraining im Leipziger EM-Stadion mit einer Schutzmaske bestreiten.  Spekuliert wird, dass ohne Kapitän Mbappe es ein neues Angriffsduo mit Antoine Griezmann und Marcus Thuram spielen wird.

England-Coach unter Druck

Kritik musste Englands Nationalcoach Gareth Southgate (53, seit 2016 im Amt) schon immer einstecken. Nach zwei schlappen EM-Spielen (1:0 gegen Serbien, 1:1 gegen Dänemark) wächst jetzt der Druck auf Southgate. Der Coach gibt ehrlich zu: „Natürlich sind wir enttäuscht von den beiden Leistungen, die wir gezeigt haben. Wir müssen Lösungen für diese Probleme finden. Unser Niveau muss höher werden. Das ist meine Verantwortung.“ Hauptkritikpunkt: Southgate lässt zu defensiv spielen. 

+++ 20. Juni +++

Spanien im Achtelfinale – Italien enttäuscht

Spanien hat sich für eine weitere absolut dominante Vorstellung im Fußball-Klassiker gegen Italien mit dem vorzeitigen Gruppensieg belohnt. Nach dem 1:0 (0:0) am Donnerstagabend in Gelsenkirchen gegen den schwachen Titelverteidiger stehen die Iberer als zweites Team nach Deutschland im EM-Achtelfinale. Die Azzurri brauchen dagegen im letzten Spiel gegen Kroatien am Montag in Leipzig mindestens einen Punkt, um den zweiten Platz abzusichern. Spanien trifft in Düsseldorf auf Albanien, das ebenfalls noch Chancen aufs Weiterkommen hat.

Ein Eigentor von Riccardo Calafiori (55. Minute) sicherte vor 49.528 Zuschauern in Gelsenkirchen den verdienten Sieg für die Spanier, die das Spiel schon viel früher hätten entscheiden können. Der Nations-League-Sieger zeigte nach dem 3:0 gegen Kroatien erneut eine überzeugende Leistung und unterstrich seine Titelambitionen. Im Achtelfinale trifft das Team von Luis de la Fuente am 30. Juni in Köln auf einen Gruppendritten. Italien enttäuschte dagegen über die gesamten 90 Minuten.

England verspielt Sieg gegen Dänemark

England hat den vorzeitigen Gruppensieg bei der Fußball-EM verpasst. Die Mannschaft um Bayern-Stürmer Harry Kane kam am Donnerstag in Frankfurt/Main gegen Dänemark nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Kane erzielte vor 47.000 Zuschauern die Führung für die Three Lions in der 18. Minute, leitete mit einem fatalen Fehlpass aber auch den Ausgleich der Dänen durch Morten Hjulmand (34. Minute) ein. Wie schon beim knappen 1:0 gegen Serbien zum Auftakt hinterließ der Titel-Mitfavorit England einen schwachen Eindruck.

Luka Jovic köpft 1:1 in der Nachspielzeit

Wenn Deutschland Gruppensieger wird, geht es gegen den Zweiten der Gruppe C mit dem Titel-Mitfavoriten England. Das könnten Slowenien oder Serbien werden. Beide Teams trennten sich 1:1 (0:0). Erst traf Zan Karnicnik (69.) für die Slowenen. Es sah nach einem frühen EM-Aus für Serbien aus. Doch dann köpfte Luka Jovic nach einer Ecke in der Nachspielzeit (90.+6) zum 1:1. Gar nicht fair waren dagegen einige serbischen Fans. Sie warfen während des Spiels Bierbecher auf den Rasen.

Polen atmet auf, Lewandowski fit

Polens wichtigster Spieler Robert Lewandowski (35) meldet sich pünktlich vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Österreich (Freitag (18 Uhr) fit zurück. Wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel fiel er gegen Holland (1:2) aus. Jetzt ist der Superstar vom FC Barcelona wieder zurück im Mannschaftstraining. Betont gut gelaunt zeigte sich der Torjäger bei Instagram radelnd auf dem Heimweg vom Training. Polen muss gegen Österreich siegen, sonst ist der EM-Traum futsch.

Wenn Füllkrug sein Handy rausholt...

Das Ding hat gesessen und machte einen ungarischen Journalisten sprachlos. Deutschlands Stürmer Niclas Füllkrug wurde nach dem 2:0 wegen eines angeblichen Fouls von Ilkay Gündogan vor dem 1:0 durch Musiala gefragt. Und was macht Fülle in der Mixed-Zone nach dem Abpfiff? Er zückte sein Handy raus, zeigte ein Foto, wie er im Strafraum von einem Ungarn geschubst wurde. Füllkrug: „Auch das war kein Foul, sondern normaler Körperkontakt.“ Ende der Durchsage, keine Frage mehr.

DFB mit Top-TV-Quote

Die EM-Euphorie um die Nationalelf  wird stärker. Das zweite Gruppenspiel gegen Ungarn (2:0) sahen in der ARD 23,89 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Das ist ein Marktanteil von 76,7 Prozent. Trotz der früheren Anstoßzeit lag die Resonanz bei der Partie, die auch von MagentaTV übertragen wurde, noch über der beim Eröffnungsspiel am vergangenen Freitag gegen Schottland (ZDF/22,49 Millionen, 69,0 Prozent). Bei der EM 2021 hatte jedes der vier deutschen Spiele eine Quote von mehr als 20 Millionen erzielt, das Achtelfinal-Aus gegen England sahen sogar 27,36 Millionen Menschen. 

+++ 19. Juni +++

Schweiz gegen Schottland: Shaqiri rettet Eidgenossen einen EM-Punkt

Die Schweiz hat den vorzeitigen Achtelfinaleinzug bei der Fußball-EM verpasst. Die Mannschaft von Trainer Murat Yakin musste sich am Mittwochabend in Köln gegen Schottland mit einem 1:1 (1:1) begnügen, kann aber Deutschland in der Gruppe A trotzdem noch vom ersten Platz verdrängen. Im Gruppenfinale am kommenden Sonntag in Frankfurt/Main treffen beide noch ungeschlagenen Teams aufeinander. Ein Unentschieden reicht der Schweiz sicher zum Weiterkommen, für den Gruppensieg müssen drei Punkte her. Schottland hat seine Chancen auf die K.-o.-Runde durch das Remis gewahrt.

Scott McTominay brachte die Schotten in der 13. Minute in Führung. Xherdan Shaqiri glich mit einem Traumtor (26.) für die Eidgenossen aus. Der 32-Jährige ist laut Datenanbieter Opta der einzige europäische Spieler, der bei jedem der letzten sechs großen internationalen Turniere (Welt- und Europameisterschaften) immer mindestens ein Tor erzielt hat.

Schweinsteiger über Müllers Golf-Pläne

„Der Thomas hat jetzt ein Problem, der muss jetzt spielen im dritten Spiel und kann sich nicht aufs Golfen konzentrieren.“ TV-Experte Bastian Schweinsteiger in der ARD über seinen ehemaligen Mitspieler Thomas Müller nach der vorzeitigen Qualifikation der deutschen Nationalmannschaft fürs EM-Achtelfinale.

Tausende feiern Deutschlands Sieg beim Public Viewing am Brandenburger Tor

Viele tausend Menschen haben auf den Berliner Fanmeilen am Brandenburger Tor und vor dem Reichstag die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bei ihrem zweiten EM-Gruppenspiel angefeuert. Begeistert feierten und bejubelten sie am Mittwochabend nach rund 20 Minuten das erste Tor der Deutschen gegen Ungarn. Zahlreiche Fans waren mit Deutschlandfahnen, Nationaltrikots, Hüten, Ketten oder Perücken in Schwarz-Rot-Gold und anderen Fanartikeln zur Straße des 17. Juni gekommen. Ungarische Fahnen waren kaum zu sehen.

Ab Mittwochnachmittag hatten sich die Fanzonen immer mehr gefüllt. Pünktlich vor Spielbeginn endete auch der Regen in Berlin. Geschlossen werden wegen Überfüllung wie beim Eröffnungsspiel musste der Bereich zunächst nicht. Angaben über die Zahl der Fans wollte der Veranstalter im Laufe des Abends mitteilen. Der Bereich vor dem Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni fasst laut UEFA rund 30.000 Menschen, eine Erweiterung ist möglich.

Kroatien nur 2:2 gegen Albanien

Titel-Mitfavorit Kroatien muss um das Achtelfinale zittern. Der Vize-Weltmeister von 2018 startete in der Hammergruppe mit einer 0:3-Klatsche gegen Spanien. Mittwoch schafften sie nur ein 2:2 (0:1) gegen den kleinen Balkan-Nachbarn Albanien.  Das frühe Tor der Rot-Schwarzen durch Quazim Laci in der 11. Minute schockte die Kroaten zunächst. Erst nach über eine Stunde konnten sie das Spiel durch einen Doppelschlag drehen. Erst traf TSG-Hoffenheim-Profi der Andrej Kramaric (74.). Zwei Minuten später fälschten die albanischen Abwehrspieler Berat Djimsiti und Klaus Gjasula einen Schuss von Luka Sucic ins eigene Netz zum 2:1 ab. Eigentlich alles klar, doch in der Nachspielzeit glichen die tapferen Albaner durch Gjasula zum 2:2 (90.+5) aus. Kroatien braucht jetzt im letzten Gruppenspiel unbedingt einen Sieg gegen Italien, um noch ins Achtelfinale zu kommen.

Unwetter vorbei, Fanmeile frei

Am Dienstag bleib die Fanmeile am Brandenburger Tor wegen Unwettergefahr geschlossen. Jetzt kam die Entwarnung. Mittwoch wird sie wieder ab 14 Uhr geöffnet. Die Anhänger können also wie geplant das zweite EM-Gruppenspiel Deutschland gegen Ungarn ab 18 Uhr auf der Großbild-Leinwand sehen und feiern.  

Ronaldo träumt mit Portugal vom EM-Titel

So um Mitternacht schickte Cristiano Ronaldo seinen Fans nach dem nervenaufreibenden Zittersieg zum EM-Auftakt noch eine klare Botschaft. „Bis zum Ende, Portugal“, schrieb der Superstar der siegreichen Portugiesen bei Instagram. Nicht viel hatte gefehlt, und der Titelmitfavorit wäre am Dienstagabend mit einem Remis gegen Tschechien in die EM gestartet.

Doch in der dramatischen und mitreißenden Schlussphase machten die Portugiesen den 2:1-Sieg perfekt zum Auftakt in die sechste und wohl auch letzte EM von Rekordmann Cristiano Ronaldo.

Nach Shitstorm! Gelsenkirchen will besser werden

Nach Englands Spiel in Gelsenkirchen hagelte es massive Kritik gegen die Stadt aus dem Ruhrpott. Von „Drecksloch“ bis „Unfreundlichkeit“ schimpften die Gäste von der Insel. Donnerstag steigt der erste richtige EM-Kracher in der Gruppenphase mit Spanien gegen England - wieder in Gelsenkirchen. Die Stadt mit vielen sozialen Problemen will bei ihrem zweiten Gruppenspiel besser werden. Mehr Busse und Bahnen für eine schnellere Abreise und ein Fanfest in der Innenstadt für eine freundlichere Atmosphäre. „Es gibt Optimierungsbedarf, da ist noch Luft nach oben“, gab Wilhelm Weßels, Leiter des städtischen EM-Büros zu. 

Ungarn-Spiel: Viktor Orban sitzt neben Olaf Scholz

Der ungarische Regierungschef Viktor Orban kommt auch zum zweiten Gruppenspiel nach Deutschland. Nach seinem Besuch in München beim Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland schaut sich Orban am Mittwochabend (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) die Partie von Ungarn gegen Deutschland gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz an.

Mit Pink gegen Ungarn

Die einen lieben, die anderen mögen es überhaupt nicht. Ein Verkaufsschlager bei den Fans ist allemal - das pink-violette Ausweichtrikot der DFB-Elf. Heute (18 Uhr) trägt es die Nationalmannschaft beim Gruppenspiel das erste Mal beim Turnier. Das traditionelle weiße Jersey bleibt im Spind. Die neuen bunten Trikots waren im März präsentiert worden und feierte beim 2:1-Test gegen Holland Premiere. Viele verstanden die Farben als mögliches Zeichen für mehr Diversität. DFB-Präsident Bernd Neuendorf: „Die Farbwahl soll man nicht in irgendeiner Form überinterpretieren. Ich glaube einfach, den Menschen ist es modisch ein Anliegen, das Trikot zu tragen – und das ist auch in Ordnung.“

Posse um Tennisstar Zverev

Deutschlands Tennisstar Alexander Zverev ist glühender Fußballfan. Doch das Spiel der DFB-Elf gegen Ungarn kann er nicht schauen. Er muss zeitgleich Tennis spielen. Zur Verwunderung vieler setzten die Veranstalter des Turniers im westfälischen Halle das Achtelfinale des Tennis-Olympiasiegers gegen den Italiener Lorenzo Sonego parallel zum zweiten Auftritt der Nationalmannschaft. „Das war definitiv nicht mein Wunsch. Aber ich bestimme es nicht. Wenn ich es bestimmen würde, würde ich es anders machen. Ich glaube, es war um ehrlich zu sein nicht schlau vom Turnier“, sagte Zverev. Der Olympiasieger ist das Zugpferd bei der Veranstaltung und es kommt noch verrückter: Die Organisatoren werben damit, dass ab 18 Uhr hinter der Arena ein Public Viewing zu Deutschland gegen Ungarn stattfindet. Genau zu dem Zeitpunkt, wenn Zverev spielt.

+++ 18. Juni +++

Tschechen vermasseln sich Auftaktspiel mit Eigentor – Portugal musste zittern

Der eingewechselte Francisco Conceição hat Portugal im Dauerregen von Leipzig vor einer Enttäuschung beim Start in die Rekord-EM von Superstar Cristiano Ronaldo bewahrt. Mit seinem Treffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit sorgte der rund 120 Sekunden zuvor auf den Platz gekommene 21-Jährige für den 2:1 (0:0) -Sieg der Portugiesen. Vor über 42.000 Zuschauern brachte Lukas Provod die Tschechen in der 62. Minute zunächst völlig überraschend in Führung. Sieben Minuten später traf Auswahlkollege Robin Hranac erneut – zum Pech für die Tschechen ins eigene Tor.

Türkei siegt in packendem Spiel gegen Georgien

Die scherzhaft auch als zweite Heimmannschaft bezeichnete Nationalelf der Türkei hat in einem packenden Spiel Georgien besiegt. Dabei war die Partie bis zum Schluss ausgeglichen und Führung und Ausgleich waren jederzeit für beide Teams möglich. Die etwa 50.000 türkischen Anhänger in der mit rund 62.000 Zuschauern prall gefüllten Arena, die die berühmte Gelbe Wand in eine Rote Wand verwandelten, feierten euphorisch die beiden Traumtore von Mert Müldür (25. Minute) und Arda Güler (65.) zum verdienten Erfolg. Ein Kontertreffer von Kerem Aktürkoglu (90.+7) machte spät alles klar.

Dagegen ging der Traum der Georgier von einem Achtungserfolg zum EM-Debüt trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Georges Mikautadze (32.) nicht in Erfüllung. Dennoch bekamen auch die Georgier von den Fernsehkommentatoren ein verdientes LOb für ihren Auftakt bei der EM.

Fans von Türkei und Georgien prügeln sich vor Spiel in Dortmund

Vor dem EM-Gruppenspiel zwischen der Türkei und Georgien ist es im Dortmunder Stadion zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der beiden Fanlager gekommen. Rund eine Stunde vor dem Anpfiff am Dienstagabend (18.00 Uhr/RTL und MagentaTV) griffen sich Gruppen der beiden Fanlager am Übergang der Nord- zur Westtribüne über einen Zaun hinweg an, die Polizei musste eingreifen. Die Einsatzkräfte beruhigten die Lage und zeigten weiter Präsenz an den betreffenden Zuschaueraufgängen.

Es war nicht die einzige Problematik vor der Partie. Durch lange anhaltenden Starkregen prasselten zeitweise Wassermassen von den Dächern in den Innenraum des Stadions, die Helfer am Rand des Spielfeldes per Besen in Richtung der Abflüsse schieben mussten.

Fan-Zonen wegen Unwetter gesperrt

Wegen der schweren Unwetter-Warnung bleiben am (heutigen) Dienstag in Dortmund die Fanzone am Friedensplatz und die Public-Viewing-Area am Westfalenpark geschlossen. Dort wollten um 18.00 Uhr viele türkische Fußball-Anhänger das Auftaktspiel ihrer Mannschaft gegen EM-Neuling Georgien anschauen. Bis zu 80 000 türkische Fans sollen in Dortmund sein, sie wollten sich schon vor dem Spiel in den entsprechenden Bereichen versammeln. Auch die mit den Fan-Verbänden beider Nationen geplanten Meeting Points wurden nach Angaben der Stadt abgesagt.

Auch die drei anderen EM-Ausrichterstädte in Nordrhein-Westfalen - Köln, Düsseldorf und Gelsenkirchen - reagierten und schlossen jeweils ihre öffentlichen Fan- und Public-Viewing-Bereiche.

Am Dienstag steigt nach dem Spiel der Türkei gegen Georgien auch noch Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo in Leipzig gegen Tschechien in das Turnier ein (21 Uhr). 

Mbappé: Schock-Diagnose!

Blutüberströmt: Kylian Mbappé
Blutüberströmt: Kylian MbappéJan Huebner/IMago

Nach dem Gruppenspiel gegen Frankreich wurde Superstar Kylian Mbappé sofort ins Krankenhaus gefahren. Nach einem Zusammenprall mit Österreichs Kevin Danso blutete er extrem aus der Nase. In der Klinik bekam Mbappé dann die bittere Diagnose. Mehr dazu hier.  

Füllkrug schießt Fan ins Krankenhaus

Bitter endete das Eröffnungsspiel für einen deutschen Fan schon vor dem Anpfiff. Beim Warmmachen traf ihn ein wuchtiger Schuss von Stürmer Niclas Füllkrug. Er musste sofort ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort stellte sich heraus: Sein Arm ist gebrochen. Wie Füllkrug seinen unabsichtlichen Abschuss wieder gutmachen will, lesen Sie hier.

+++ 17. Juni +++

Frankreich siegt knapp und bangt um Mbappé

Kylian Mbappé und Frankreich haben in ihrem ersten EM-Spiel mit Mühe einen Sieg gegen Ralf Rangnicks Österreicher geschafft - um den Fußball-Superstar gibt es aber Sorgen. Der Vizeweltmeister setzte sich am Montagabend in Düsseldorf mit 1:0 (1:0) durch. Ein Eigentor des Gladbachers Maximilian Wöber brachte dem Turnierfavoriten den Sieg (38. Minute).

Der 25 Jahre alte Mbappé hatte nach einem Zusammenstoß kurz vor Schluss starkes Nasenbluten und musste ausgewechselt werden.

Belgien verliert unter Tedesco überraschend EM-Auftakt

Der frühere Bundesliga-Trainer Domenico Tedesco hat mit Belgien einen schwachen EM-Start hingelegt. Das Team um Superstar Kevin De Bruyne verlor am Montag gegen Außenseiter Slowakei 0:1 (0:1). Vor 47 000 Zuschauern in Frankfurt am Main erzielte Ivan Schranz das Siegtor für die Slowaken in der siebten Minute. Das Tor machte die Slowakei im Handumdrehen zum ersten Favoritenschreck der EM.

Rumänien schlägt Ukraine deutlich

Die ukrainische Fußball-Nationalmannschaft hat bei der EM einen Fehlstart hingelegt. Die Mannschaft von Nationalcoach Serhij Rebrow verlor am Montag zum Auftakt der Gruppe E überraschend deutlich gegen die Auswahl Rumäniens in München 0:3 (0:1) und muss sich im Kampf um den Achtelfinal-Einzug gehörig steigern. Nicolae Stanciu (29.), Razvan Marin (53.) und Denis Dragus (57.) erzielten die Tore für die Rumänen, die letztmals vor 24 Jahren beim 3:2 gegen England ein EM-Spiel gewonnen hatten.

Die Ukraine, deren Land sich seit mehr als zwei Jahren im Krieg gegen Russland verteidigt, steht am Freitag (15.00 Uhr) gegen die Slowakei in Düsseldorf bereits gehörig unter Druck. Rumänien bekommt es am Samstag (21.00 Uhr) mit Gruppenfavorit Belgien in Köln zu tun.

Umstrittener Holland-Schiri pfeift DFB-Spiel gegen Ungarn!

An den Unparteiischen Danny Makkelie (41) aus den Niederlanden hat besonders Bundestrainer Julian Nagelsmann keine guten Erinnerungen. Vielmehr kam es in der Vergangenheit bereits zu einem Skandal. Mehr über die brisante Ansetzung lesen Sie hier

Video: Serbiens Präsidenten-Sohn Danilo Vučić will sich prügeln!

In Gelsenkirchen kommt es vor dem Spiel Serbien gegen England (0:1) zu einer Massenschlägerei. Mittendrin ist der Spross des amtierenden serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić. Das Video und alles über die wilde Prügelei finden Sie hier

Dämpfer gegen Ungarn? DFB-Team ist gewarnt

Glaubt man den Statistiken, folgt auf das 5:1 gegen Schottland gegen Ungarn am Mittwoch in Stuttgart (18 Uhr) ein herber Dämpfer. Denn Deutschland ging bei den vergangenen Turnieren regelmäßig im zweiten Gruppenspiel baden. Deswegen schärft Thomas Müller auch die Sinne seiner DFB-Mitspieler. Mehr darüber lesen Sie hier

Neuer vor Torwart-Rekord: 17. EM-Spiel gegen Ungarn

DFB-Keeper Manuel Neuer (38) winkt bei der EM gegen Ungarn am Mittwoch ein neuer Rekord. 
DFB-Keeper Manuel Neuer (38) winkt bei der EM gegen Ungarn am Mittwoch ein neuer Rekord. Osnapix/imago

Manuel Neuer kann im nächsten EM-Spiel der Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch gegen Ungarn einen Rekord einstellen. Mit seinem 17. Einsatz beim Kontinentalturnier seit 2012 wäre der 38-Jährige gemeinsam mit dem Italiener Gianluigi Buffon der Schlussmann mit den meisten EM-Spielen.

Gleichauf mit Neuer ist unter den noch aktiven Torhütern der Portugiese Rui Patricio mit ebenfalls 16 EM-Partien. Ein Einsatz des 35-Jährigen am Dienstag im Team von EM-Rekordspieler Cristiano Ronaldo (25 Partien) gegen Tschechien gilt derzeit als unwahrscheinlich. Im deutschen EM-Torwartranking liegt Bayern-Torwart Neuer weit vorn.

+++ 16. Juni +++

Bellingham köpft England gegen Serbien zum Sieg

Dank eines Treffers von Mittelfeld-Star Jude Bellingham ist England mit einem knappen Sieg in die Fußball-EM gestartet. Der Vize-Europameister siegte am Sonntagabend in der Arena auf Schalke mit viel Mühe 1:0 (1:0) gegen Serbien. Das entscheidende Tor erzielte Bellingham bereits in der 13. Minute per Kopf. Serbiens Torwart Predrag Rajkovic verhinderte das mögliche 2:0, als er einen Kopfball von Bayern-Torjäger Harry Kane spektakulär an die Latte lenkte.

Dänen mühen sich zu Unentschieden gegen Slowenen

Dänemark verpasst einen Sieg beim Start in die EM-Endrunde. Gegen Slowenien gibt es ein Unentschieden. Ein Tor von Christian Eriksen hat Dänemark nicht zum Auftaktsieg bei der EM gereicht. In der 77. Minute gelang Erik Janza der Treffer für die Slowenen zum Ausgleich. In ihrem zweiten Spiel in der Gruppe C treffen die Dänen am Donnerstag auf Vizeeuropameister England und Slowenien auf Serbien.

Eriksen erzielt Tor 1100 Tage nach Herzstillstand bei letzter EM

Christian Eriksen hat genau 1100 Tage nach seinem Herzstillstand beim Auftaktspiel der vergangenen EM das einzige Tor des Tages für Dänemark erzielt. Eriksen hatte in Stuttgart früh per Flachschuss ins lange Eck (17.) getroffen. „Wer sonst“, titelte die dänische Boulevardzeitung B.T. Metro sogleich. Nach dem Spiel wurde er gar als „Man of the Match“ - Mann des Spiels ausgezeichnet.

Holland nur 2:1 gegen Polen

Holland gehört zum Favoritenkreis. Doch im ersten Gruppenspiel hatte die Elftal echte Mühe gegen die Polen, bei denen Superstar Robert Lewandowski wegen einer Verletzung fehlte. Nach 16 Minuten führte Polen mit 1:0 durch Adam Buksa. Holland glich vor der Pause durch Cody Gakpo (29.) zum 1:1 aus (29.). Aber Holland kam auch auch im zweiten Durchgang nicht voll in Fahrt. Erst der Hoffenheims Stürmer Wout Weghorst traf in der 83. Minute zum 2:1-Siegtreffer. noch wie immer zu den Turnierfavoriten.

39 Verfahren gegen Fans nach Spanien-Spiel

Die Berliner Polizei zieht nach dem ersten EM-Spiel im Olympiastadion zwischen Spanien und Kroatien (3:0) Bilanz. Rund 3000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Nach Spielende am Sonnabend kam es im Block T zu einer Prügelei zwischen 50 Personen. Die Beamten konnten die Lage jedoch beruhigen. Insgesamt wurden Freiheitsbeschränkungen bei 46 Fans und 39 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts der einfachen und gefährlichen Körperverletzung, des Hausfriedensbruches, des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, des Diebstahls sowie der Volksverhetzung, eingeleitet. 

VIDEO: Starker Tanz der Niederländer– St. Pauli bebt in Orange!

Ein Spektakel der Leidenschaft: Die Niederländer erobern St. Pauli bei der UEFA 2024. Die Straßen von St. Pauli erlebten heute wegen eines Spektakels der besonderen Art. Zigtausende niederländische Fußballfans zogen in einem beeindruckenden „Fan Walk“ durch das berühmte Hamburger Viertel, um ihre Mannschaft bei der UEFA 2024 zu unterstützen. Die Atmosphäre ist elektrisierend, wie zahlreiche Videos in den sozialen Medien eindrucksvoll belegen.

VIDEO: Fans feiern Gerhard Schröder

... und noch ein Video, das im Netz für Aufmerksamkeit sorgt. Altkanzler Gerhard Schröder hat offenbar das Auftaktspiel der deutschen Mannschaft in München besucht. Vor dem Anpfiff stärkte man sich – standesgemäß im Trikot gekleidet – bei einer zünftigen Brotzeit. Das erkannten einige Fans, die ihn lautstark mit Sprechchören feierten. Da ließ sich dann auch Schröder nicht lange bitten – und posierte gerne für Fotos und Video. 

Sonntag kein Mannschaftstraining beim DFB

Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtet Sonntag auf ein Mannschaftstraining im DFB-Camp in Herzogenaurach. Für die Nationalspieler gibt es nur einen Medizin- und Fitnesscheck am Vormittag, am Nachmittag dürfen sich die Spieler freiwillig zur  Athletikübung melden. Danach schwört der Bundestrainer in einer Besprechung die DFB-Elf auf die nächste Aufgabe am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD/MagentaTV) in Stuttgart ein. Mit einem Sieg gegen die Ungarn könnte der Einzug ins Achtelfinale noch am selben Abend perfekt sein.

Mitspieler sagt Wirtz-Tor vorher – Video geht viral

Ein Video aus dem Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft geht viral. Darin sagt ein Mitspieler voraus, dass Florian Wirtz das erste Tor der Europameisterschaft erzielen wird. Und das auf eine besonders amüsante Art und Weise. Das Video können Sie hier sehen.  

Florian Wirtz war der erste Torschütze dieser EM.
Florian Wirtz war der erste Torschütze dieser EM.Federico Gambarini/dpa

+++ 15. Juni +++

Italien gewinnt glanzlos gegen Blitz-Albaner

Ohne Glanz ist Titelverteidiger Italien mit einem 2:1 (2:1) in Dortmund in die EM gestartet. Dabei schüttelte die Squadra Azzurra zumindest einen frühen Schock ab: Der Albaner Bajrami  erzielte nach 23 Sekunden das schnellste Tor der EM-Geschichte - doch die Sensation lag nur kurz in der Luft. Alessandro Bastoni (11.) und Nicolo Barella (16.) drehten das Spiel gegen den vermeintlich leichtesten Gegner in der Hammergruppe B mit Spanien und Kroatien.

Spanien besiegt Kroatien mit 3:0

Mit spielerischer Klasse und gnadenloser Effektivität hat die „Furia Roja“ bei der Fußball-EM einen Traumstart hingelegt und ihre Titelambitionen eindrucksvoll unterstrichen. Spanien gewinnt das schwere Auftaktspiel am Samstag im Berliner Olympiastadion gegen den von Altstar Luka Modrić angeführten WM-Dritten Kroatien verdient mit 3:0 (3:0) und stießt damit die Tür zum Achtelfinale bereits weit auf.

Polizei verhindert Angriff von Italo-Hools auf Albanien-Fans

Die Dortmunder Polizei hat vor dem EM-Spiel am Samstagabend einen Angriff italienischer Hooligans auf albanische Fans verhindert. 50 „Hochrisikofans“ suchten in der Potgasse gegen 16.00 Uhr die Auseinandersetzung mit einer albanischen Gruppe, teilte Polizeisprecher Felix Groß dem SID mit: „Durch schnelles Einschreiten, das sehr, sehr wichtig war, wurde dies verhindert.“

Einige italienische Fans haben laut Polizei-Angaben „gefährliche Gegenstände“ bei sich geführt. Alle 50 Personen kamen zur weiteren Überprüfung in Polizeigewahrsam.

Ungarn chancenlos gegen Schweiz

Deutschlands nächste Gruppengegner spielten Sonnabend gegeneinander. Die Schweiz gewann souverän mit 3:1 (2:0) gegen Ungarn. Für die Eidgenossen trafen Kwadwo Duah (14.), Michel Aibischer (45.) und der Ex-Gladbacher Breel Embolo (90.+3). Für Ungarn war Barnabas Varga (66.) erfolgreich. Die Magyaren agierten in der ersten Halbzeit viel zu harmlos. Nächsten Mittwoch trifft Deutschland auf Ungarn. Da könnte die DFB-Elf mit einem Sieg schon das Ticket für das Achtelfinale ziehen und Ungarn droht das schnelle EM-Aus.

40.000 Holländer marschieren durch Hamburg

Die schottischen Fans besetzten München und jetzt gibt es die Holland-Invasion in Hamburg. Oranje pur: Vor dem ersten EM-Auftritt Hollands gegen Polen (Sonntag, 15.00 Uhr/RTL und MagentaTV) kündigen die niederländischen Anhänger einen „Fan Walk“ mit 40.000 Menschen an. Sonntag ab 10.30 Uhr wollen sie vom Millerntorplatz in St. Pauli zum Stadion laufen. Die Hamburger Polizei kündigt jetzt schon „erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen“ an. 

Familienbesuch für Nationalspieler

Schöne Belohnung für die Nationalmannschaft. Nach dem Traumstart (5:1 gegen Schottland) gab Bundestrainer Julian Nagelsmann den Spielern nicht nur frei, er erlaubte sogar im Trainingscamp in Herzogenaurach Familienbesuch, Frauen und Kinder durften kommen. „Ich lasse sie in Ruhe“, sagte Nagelsmann. DFB-Partner adidas lud die Nationalspieler um Kapitän Ilkay Gündogan und deren Familien am Samstag zum „Three Stripes Festival“ ein. Das nächste Mannschaftstraining ist für Sonntagvormittag angesetzt. Das zweite Gruppenspiel findet am Mittwoch (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Stuttgart gegen Ungarn statt.

Eigentor: Evelyn Burdecki zerschneidet DFB-Trikot

Influencerin und Ex-Dschungelkönigin Evelyn Burdecki (35) hat sich mit einem Instagram-Video vor dem Eröffnungsspiel gegen Schottland komplett blamiert. Sie zerschnitt das pink-violette DFB-Trikot, damit es ihrer Meinung nach besser aussehen soll. „Ich versuche, die Schotten ganz plakativ abzulenken!“, erklärte die freizügige Influencerin. Danach hagelte es Kritik. „Schade, dass man so mit einem Trikot umgeht, was sich einige nicht leisten können“, hieß es in einem Kommentar. „Ich glaube, mit diesem Reel hast du dir keinen Gefallen getan“, lautete die Kritik an anderer Stelle. Einige hielten den Fashion-Stunt für „respektlos“ oder kürten ihn gar zum „Eigentor des Jahrhunderts“, Lob gab es für die eigenwillige Inspirationsidee kaum.

Samstag drei Spiele – deutsche Gegner dabei

Das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland ist absolviert, jetzt kommt die Europameisterschaft richtig in Fahrt. An diesem Samstag werden erstmals drei Fußball-Partien nacheinander gespielt. Es ist der übliche Rhythmus der ersten beiden Vorrundenspieltage für die kommenden Tage. 

Am Nachmittag (15.00 Uhr) heißt es für Bundestrainer Julian Nagelsmann und seine Nationalelf genau zuschauen: Denn in Ungarn und der Schweiz treffen in Köln die beiden nächsten deutschen Gegner aufeinander. Auf Ungarn trifft Deutschland am kommenden Mittwoch (18.00 Uhr), auf die Schweiz am 23. Juni (21.00 Uhr). Den ersten EM-Samstag komplettieren die Duelle zwischen Spanien und Kroatien (18.00 Uhr in Berlin) sowie zwischen Europameister Italien und Albanien (21.00 Uhr in Dortmund).

Deutschland feiert den EM-Traumstart

Was für ein Auftakt. Deutschland liefert einen nicht erwarteten Knaller-Baller-Sieg gegen Schottland. Die Fans können es kaum fassen, Jetzt kann die EM so richtig losgehen. Wir werfen natürlich auch einen Blick auf die Gänsehaut-Momente des Abends in München.

Viermal Note 1: Hier gibt es die deutschen Spieler in der Einzelkritik. Auch die internationale Presse zeigt sich tief beeindruckt

Thomas Müller feiert den deutschen Sieg.
Thomas Müller feiert den deutschen Sieg.Grant Hubbs/Imago

+++ 14. Juni +++

Die dreijährige Jolie jubelt mit ihren Eltern und weiteren Fans in der Fanzone am Brandenburger Tor.
Die dreijährige Jolie jubelt mit ihren Eltern und weiteren Fans in der Fanzone am Brandenburger Tor.Christoph Soeder/dpa

Emotionaler Moment bei EM-Eröffnung

Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland hat mit einem emotionalen Moment in der Münchner Arena begonnen. Kurz vor dem Anpfiff des Auftaktspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland brachte Franz Beckenbauers Witwe Heidi den silbernen Henri-Delaunay-Pokal auf den Rasen, begleitet von den EM-Ikonen Jürgen Klinsmann und Bernard Dietz. Lauter Applaus war im Stadion zu hören. Bevor sie den Rasen wieder verließ, warf Heidi Beckenbauer einen Kuss Richtung Himmel. Die knapp 15 Minuten langen Eröffnungsfeier zuvor hatte mit einer Tanzperformance begonnen. Zwei große Banner mit dem Schriftzug „Welcome to Germany“ („Willkommen in Deutschland“) waren zu sehen. Zudem wurde Pyrotechnik gezündet.

Telekom: Störungen offenbar behoben

Kurz vor dem Anpfiff des EM-Eröffnungsspiels Deutschland - Schottland häufen sich die Störungsmeldungen von Telekomkunden. 25.000 waren es laut der Webseite "allestörungen" um 20:50 Uhr. Betroffen ist hauptsächlich das mobile Internet. Auch Berliner Kunden melden Störungen. Gegen 21:20 Uhr ging die Zahl der Störungsmeldungen stark zurück. Der Telekom-Streamingdienst Magenta TV überträgt das Spiel live, ebenso wie das ZDF.

Keine Überraschungen, keine Wechsel: Die Aufstellung der deutschen Mannschaft

Gastgeber Deutschland startet mit der Wunschelf von Bundestrainer Julian Nagelsmann in die Heim-Europameisterschaft. Das DFB-Team um Kapitän Ilkay Gündogan strebt am Freitagabend in der Münchner Fußball-Arena gegen Schottland einen Auftakterfolg an. „Wir haben mit den Rollengesprächen das Ziel verfolgt, dass wir ein Gerüst haben“, hatte Nagelsmann am Donnerstagabend im Münchner Stadion gesagt.

Das Gerüst sollen allen voran Manuel Neuer im Tor, Antonio Rüdiger als Abwehrchef sowie Toni Kroos und Kapitän Ilkay Gündogan im defensiven und offensiven Mittelfeld bilden. In der Anfangsformation bestreiten die Leverkusener Meisterspieler Jonathan Tah, Robert Andrich und Florian Wirtz sowie der Stuttgarter Außenverteidiger Maximilian Mittelstädt ihr erstes Turnierspiel überhaupt. „Die Mannschaft hat sich gut eingespielt, es gab keinen Grund, zu wechseln“, sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler bei MagentaTV.

Als die deutschen Spieler nach der Ankunft in der Arena bei München kurz auf den Rasen kamen, wurden sie von den bereits anwesenden deutschen Fans mit Jubel begrüßt.

Gute Stimmung beim Fanfest in Hamburg

Fans in Hamburg feiern das 1:0 nach 10 Minuten für Deutschland.
Fans in Hamburg feiern das 1:0 nach 10 Minuten für Deutschland.BK/privat

Auch auf dem Fanfest in Hamburg ist die Stimmung gut, auch wenn dunkle Wolken über dem Heiligengeistfeld in St. Pauli hängen. Richtig voll war es beim Anstoß um 21 Uhr noch nicht vor dem Riesenmonitor über der Bühne. Die Preise für Getränke: zwischen 4 Euro für Softdrinks und 9 Euro für Cocktails.

Schottische Fans feiern am Brandenburger Tor

Sonny Campbell (8) aus dem schottischen Hochland ist er das erste Mal in Berlin.
Sonny Campbell (8) aus dem schottischen Hochland ist er das erste Mal in Berlin.Veronika Hohenstein

Sonny Campbell (8) aus dem schottischen Hochland ist das erste Mal in Berlin und möglicherweise der fröhlichste Fan auf der Brandenburger Fanmeile. „Ich liebe es hier“ ruft er. Seine Mama erzählt, das er auch das Essen hier liebt. Denn Sonny liebt es zu tanzen und hält die Leute auf der Fanmeile in guter Laune und mischt den Laden auf. Seine Wangen glühen. „Juhuuuuuuu Schottland Schottland Schottland“ ruft er in die Kamera.

Bundeskanzler Scholz zum Start der EM: „Je bunter, desto besser!“

Kanzler Olaf Scholz (SPD) setzt auf eine erfolgreiche und vielfältige Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. „Endlich geht es los! Ich wünsche allen Fans eine gute Europameisterschaft, spannende Spiele und viel Stimmung auf den Rängen, Fanmeilen und vor dem Fernseher. Unseren Jungs drücke ich heute Abend beim Spiel gegen Schottland fest die Daumen“, teilte der Bundeskanzler am Freitagabend bei „X“ mit.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) stimmt sich mit Bier und pinkfarbenem DFB-Trikot auf das Auftaktspiel ein. „Der Freitag ist ein bisschen früher zu Ende als sonst, denn: EM fängt an. Es sind zwar noch Akten zu machen, aber die liegen am Montag auch noch da. Uns allen ein schönes Turnier“, sagte Habeck in einem kurzen Video bei „Instagram“.

Fanmeile am Brandenburger Tor: Hier wird schon richtig doll angefeuert!

Vater und Sohn - zwei Fans auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor.
Vater und Sohn - zwei Fans auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor.Veronika Hohenstein

James (16) ist mit Papa Benny Dürre (35) auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor. Erstmal wurde fleißig angestoßen. Das Bier schäumt, die Wangen sind mit Deutschland-Flaggen bemalt. „Es ist schon seeeeehr geil das mit Papa erleben zu dürfen,“ sagt James.

Und wie feiert man die Fußballspieler an? Sie stellen sich zusammen und trällern sehr laut „ Deutschlaaaaaaaand, Deutschlaaaaand“. So laut, dass nebenstehende Fans sich anschließen und mitsingen. James hofft auf ein 2:1 für Deutschland.

Fanzone in München schon jetzt voll - Zugang gesperrt

Wegen des großen Andrangs von Fußballfans vor dem EM-Eröffnungsspiel in München hat die Polizei die Fanzone am Olympiastadion abgesperrt. „Die Fanzone ist geschlossen. Bitte fahrt aktuell nicht mehr in den Olympiapark!“, schrieben die Polizei und die Stadt München drei Stunden vor Anpfiff bei X.

Am Nachmittag hatte die Polizei bereits keine Menschen mehr auf den Marienplatz gelassen. Kurzzeitig hatten dort auch keine U-Bahnen halten können. Die Unterbrechung habe aber den Angaben zufolge „für Entspannung gesorgt“, sodass die Fans wieder vom Marienplatz per U-Bahn zur Arena in Fröttmaning und zum Olympiapark fahren können.

Lange Schlangen auch vor der Fanmeile am Brandenburger Tor

Für alle, die gerne auf die Fanmeile vor dem Brandenburger Tor wollen, sollten sich auf eine lange Warteschlange gefasst machen. Menschenmengen strömen zum Tor. Die Frage, die hier viele bewegt: Wo, wie und wann kommt man da eigentlich rein? Leute stehen auf Zehenspitzen, um zu sehen, ob sich vorne bei den Sicherheitskontrollen auch etwas tut. Liebe Fußball-Fans, bringt gerne ein bissel Geduld mit!

Lange Warteschlangen vor dem Eingang zur Fanzone am Brandenburger Tor.
Lange Warteschlangen vor dem Eingang zur Fanzone am Brandenburger Tor.Veronika Hohenstein

Verkäufer hoffen auf gute Geschäfte

Für die, die sich noch ausstatten müssen, verkauft Alia mit seinen Freund Fan-Artikel in Mitte. „Heute ist wohl ein guter Tag um sowas zu verkaufen,“ sagt Alia. Der Kurier hat die zwei Verkäufer vor dem Brandenburger Tor getroffen. Der beste Artikel sei der Regenschirmhut, mein Alia, und blinzelt in den grauen Himmel.

Fanartikel-Verkäufer in Mitte
Fanartikel-Verkäufer in MitteVeronika Hohenstein

Komiker Mittermeier holt bei Papst-Audienz DFB-Trikot raus

Papst Franzikus empfing 100 Komiker im Rom. Als er den Saal betrat, wusste er nocht nicht, was er von Michael Mittermeier geschenkt bekommt.
Papst Franzikus empfing 100 Komiker im Rom. Als er den Saal betrat, wusste er nocht nicht, was er von Michael Mittermeier geschenkt bekommt.Imago Images/ Independent Photo Agency Int.

Eine Papst-Audienz mit viel Witz. Deutschlands Komiker Michael Mittermeier (58) war beim Pontifex in Rom eingeladen und übergab ein ganz besonderes Geschenk an Papst Franziskus (87), dem gebürtigen Argentinier und glühenden Fußball-Fan - das pink-dunkelviolette Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Beflockt mit der Trikotnummer 10 und dem Namen Franziskus. Mittermeier erklärte dieses mutige Präsent so: „Die Nummer 10 wegen Maradona, der ja auch Argentinier war, und natürlich wegen der zehn Gebote. Ich habe den Papst zum Lachen gebracht.“ Mittermeier weiter: „Ich wollte ihn eigentlich auch noch fragen, ob das damals 1986 mit Maradona wirklich die Hand Gottes war. Aber das habe ich dann sein lassen. Mir hat gereicht, dass er lachte.“

Ungarn-Trainer stapelt tief

Ungarns Nationaltrainer Marco Rossi hat Deutschland und der Schweiz die Favoritenrolle in der Vorrundengruppe A zugeschoben. Sein Team sieht er nur im Kampf um Platz drei auf Augenhöhe mit Schottland. „Unser Traum und Ziel – eine Mischung aus beidem – ist es, ins Achtelfinale zu kommen. Wir haben bewiesen, dass wir jedes Team besiegen können. Aber wir sind uns auch bewusst, dass wir gegen jedes Team verlieren können“, sagte Rossi. Ungarn ist am kommenden Mittwoch in Stuttgart zweiter Gruppengegner der DFB-Auswahl.

Ronaldo in Ostwestfalen gefeiert

Nun landete auch Portugal mit Superstar Cristiano Ronaldo (39) in seinem EM-Camp im ostwestfälischen Harsewinkel, der Stadt der Mähdrescher. 6000 Fans kamen und empfingen die Portugiesen. Da war selbst Ronaldo beeindruckt: war beeindruckt: „Es fühlt sich so an, als seien wire in Portugal.“ Auch Nationaltrainer Roberto Martínez konnte die Herzlichkeit kaum fassen: Es war unglaublich und voller Leidenschaft. Das habe ich noch nie gesehen.“ Zwei Fans übertrieben aber die Euphorie. Sie betraten das abgesperrte Trainingscamp und wurden erwischt. Beide müssen sich nun in einem Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruch verantworten.

Ed Sheeran feiert in München

Der britische Sänger Ed Sheeran hat sich in München feuchtfröhlich auf den Start der EM eingestimmt. Zuvor trat er neben Nelly Furtado, Tim Benzko und Mark Forster beim Fan Fest auf der Theresienwiese auf. Wie viele Maß Bier er danach trank, hat er extra in einem Tiktok festgehalten.

@edsheeran

Went to Munich. Drank big beers.

♬ original sound - Ed Sheeran

+++ 13. Juni +++

Maatsen: Vom Griechen-Boot zur EM

Eben noch in der Sonne auf dem Boot vor der griechischen Insel Mykonos und jetzt im EM-Camp der Holländer. So erlebte BVB-Verteidiger Ian Maatsen (22) seinen unverhofften Urlaubsabbruch, weil er nachnominiert wurde. „Ich war vor Mykonos auf einem Boot, als plötzlich das Telefon klingelte. Dann musste ich so schnell wie möglich meine Sachen packen“, so Maatsen. Bondscoach Ronald Koeman hatte SOS gefunkt, weil die Abwehrspieler Frenkie de Jong (FC Barcelona) und Teun Koopmeiners (Atalanta Bergamo) wegen Verletzungen ausfallen.

Schotten trinken sich Mut an

Schottlands Fans sind berühmt für ihre Feiern bei großen Turnieren. Kilts an den Beinen, Pils in der Hand. Seit Mittwoch feiern die Schotten vor dem Eröffnungsspiel am Freitag gegen Deutschland fröhlich im Münchner Hofbräuhaus. Sie trinken sich Mut an. Müssen sie auch. Denn ihr Team war zwar schon bei elf Großturnieren dabei, überstanden dabei aber nie die Vorrunde.

Britische Medien berichten, dass in einigen Kneipen Münchens sogar das Bier ausgegangen ist. Hier mehr zur Schotten-Party!

Schiri Zwayer pfeift Italien-Spiel

Heim-EM auch für den Berliner Schiedsrichter Felix Zwayer (43). ER kommt schneller zum Einsatz als gedacht. Bereits Sonnabend (21 Uhr) greift er beim Auftaktspiel von Titelverteidiger Italien gegen Albanien in Leipzig zur Pfeife. Assistiert wird Zwayer von Jan Seidel und Rafael Foltyn an der Seitenlinie. Als vierter Offizieller kommt Daniel Siebert, der zweite deutsche EM-Unparteiische, zum Einsatz. Als Video-Schiedsrichter sitzen Bastian Dankert und Christian Dingert im VAR-Raum. Nur der zweite VAR-Assistent Rob Dieperink kommt aus den Niederlanden. „Ich möchte meine bestmögliche Leistung bringen. Wenn man im Tunnel steht und zu seinem ersten Spiel aufläuft, wird es sicher ein besonderer Moment sein. Ich hoffe auf eine tolle Atmosphäre“, freut sich Zwayer auf sein EM-Debüt.

Rangnick liebt sein Ösi-Team

Ralf Rangnick und die Österreichs Nationalelf, es ist wahre Liebe geworden. Der Bundestrainer der Alpenrepublik genießt die Tage vor dem EM-Start im Trainingscamp in Berlin und die Fans, die ihr Team im Hertha-Amateurstadion auf dem Olympiagelände anfeuern. „Ich bin auf unvergleichliche Weise angekommen, als Trainer und als Mensch“, sagt der sonst kühle, sachliche Rangnick und ergänzt: „An Respekt und Wertschätzung hat es bei keiner meiner Stationen gemangelt. Dass hier jetzt oft das Wort Liebe fällt, ist jedoch sicherlich kein Zufall.“ Am Montagabend (21 Uhr) startet die ÖFB-Elf gegen Vize-Weltmeister Frankreich ins Turnier.

Polen zittert um Lewandowski

Polens Superstar Robert Lewandowski ist nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel beim 2:1-Test gegen die Türkei noch weit entfernt von einem Comeback. Das erste Gruppenspiel gegen Holland wird der Ex-Bayern-Stürmer definitiv verpassen. Auch sein Einsatz in der zweiten Partie gegen Österreich am 21. Juni in Berlin ist sehr fraglich. Sturmpartner Karol Swiderski hofft trotzdem: „Wir werden keine Angst haben. Wir haben auch in diesem Spiel eine Chance, auch wenn Robert Lewandowski nicht spielen wird.“

+++ 12. Juni +++

Pavlovic krank, Can nachnominiert

Aleksandar Pavlovic vom FC Bayern fällt aus, Emre Can rückt überraschend nach. Weil Pavlovic wegen seines Infekts nicht für die Heim-EM mit dem Eröffnungsspiel am Freitag (21 Uhr, ZDF und Magenta TV) gegen Schottland zur Verfügung steht, hat Bundestrainer Julian Nagelsmann nun Can dazugeholt. „Wir wollen noch einen Sechser im Kader“, sagte Nagelsmann, Can habe „sofort seine Begeisterung und Bereitschaft geäußert, zur Mannschaft zu stoßen. Wir wollten noch einen Spieler im Kader haben, der viele Spiele absolviert hat, der weiß, mit dem Druck umzugehen. Er kann das Profil gut erfüllen, das wir jetzt gebrauchen können.“

Ronaldo trifft doppelt

Zu alt? Zu schlecht? Superstar Cristiano Ronaldo zeigt es allen. Bei Portugals 3:0-Generalprobe gegen Irland schoss er zwei Tore. Der Weltrekordhalter verbesserte mit den Länderspiel-Treffern 129 und 130 seine Bestmarke. Ronaldo, der 2016 mit Portugal Europameister wurde, kann wieder lachen: „Es gibt nichts Besseres, als für die portugiesische Nationalmannschaft zu spielen.“ Nach der WM 2022 in Katar, bei der er in den K.o.-Spielen aus der Startelf verbannt worden war, drohte sein Denkmal zu bröckeln. Jetzt meldet er sich pünktlich zur EM eindrucksvoll zurück. In seinem 26. EM-Spiel am Dienstag gegen Tschechien (21 Uhr, ARD und Magenta Sport) hat Ronaldo die nächste Chance, die Zweifler Lügen zu strafen.

Vize-Weltmeister Frankreich ist da

Vize-Weltmeister und Favorit des Turniers. Mittwoch landete auch Frankreich in Deutschland. Unter lautstarker Blasmusik, Wasserfontänen der Feuerwehr und fahnenschwenkenden Kindern sind Superstar Kylian Mbappé und seine Kollegen in Paderborn gelandet. Der Paderborner Vorort Bad Lippspringe wurde vom Vize-Weltmeister für das EM-Quartier auserwählt. Auch dort wurde der Hype um die Équipe Tricolore in musikalischer Form dargeboten: Zweimal durften die französischen Stars der Marseillaise sowie der deutschen und der europäischen Hymne lauschen. Frankreich trifft in der schwierigen Gruppe D neben Österreich auf die Niederlande und Polen. Im letzten Testspiel gegen Kanada kam der zweimalige Europameister nicht über ein 0:0 hinaus.

Angst vor Randale: Weniger Alkohol im Bier

Beim sicherheitskritischen EM-Spiel Englands am Sonntag gegen Serbien in Gelsenkirchen wird Bier mit reduziertem Alkoholgehalt ausgeschenkt. Das berichtete die englische Zeitung The Sun mit Verweis auf einen Polizeisprecher. Den EM-Organisatoren zufolge gibt es für keine andere Vorrundenpartie ähnliche Planungen. Hintergrund: Vor zwölf Jahren gab es massive Randale beim U21-Länderspiel zwischen Serbien und England. Damals wurden die Nachwuchskicker von der Insel mit Gegenständen beworfen.

CDU-Spahn motzt gegen Fanmeile

Der ehemalige Gesundheitsminister und jetzige CDU-Vize-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn ist kein Freund der Fanmeile am Brandenburger Tor wegen des Verkehrsstaus. „Es nervt die Leute. Und es macht die Stimmung nicht besser in einer Zeit, in denen eh schon alle gereizt sind. Die Fanmeile gefährdet die Arbeitsfähigkeit des Parlaments“, sagte Spahn der Düsseldorfer Rheinischen Post. Spahns Vorschlag: „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Großveranstaltungen in Berlin auf dem Tempelhofer Feld stattfinden sollten.“ Die Fanmeile am Brandenburger Tor, ausgelegt für bis zu 50.000 Menschen, wird bereits an diesem Mittwochabend mit einem Konzert eröffnet.