Berlin bebt! Rund 200.000 Menschen mit türkischen Wurzeln leben in der deutschen Hauptstadt und für sie ist das EM-Viertelfinale der Türkei gegen die Niederlande an diesem Samstag ein absoluter Knaller! Aber nicht nur die Fans fiebern mit – auch die Polizei ist in Alarmbereitschaft. Sie spricht von einem „Nonplusultra-Hochrisikospiel“. Knallt es am Samstag in Berlin?
Safter Çinar, der Vorstandssprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (TBB), beschwichtigt in der Deutschen Presse-Agentur: „Berlin ist ja die größte Stadt außerhalb der Türkei mit über 200.000 türkeistämmigen Menschen, deswegen freuen sich die Leute natürlich.“ Die Begeisterung ist so groß, dass viele türkische Cafés und Restaurants jetzt extra Fernseher installiert haben, um das Spiel live zu übertragen. Es werden also nicht nur Tausende Fans im Berliner Olympiastadion erwartet, sondern auch in den Straßen der Hauptstadt, und alle fiebern sie mit.
Der Wirbel um den Wolfsgruß-Jubel des türkischen Nationalspielers Merih Demiral hat die Stimmung allerdings getrübt. „Was der Junge gemacht hat, ist natürlich Unsinn“, so Çinar. Besonders ärgerlich findet er, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den Vorfall politisch aufgebauscht hat: „Das war völlig überflüssig und hat die Atmosphäre vergiftet.“ Die UEFA hat den türkischen Spieler Demiral inzwischen für zwei Matches wegen des Wolfsgrußes gesperrt.
Kommt Türken-Präsident Erdogan zum Hochrisikospiel?
Ob Präsident Recep Tayyip Erdogan tatsächlich beim Spiel im Berliner Olympiastadion auftauchen wird, ist noch unklar. Er hoffe aber, dass es vor, während und auch nach der Partie friedlich bleibe, so Çinar.

Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin, warnt hingegen: „Beim aktuellen Teilnehmerfeld gibt es keine brisantere Partie als Niederlande gegen die Türkei in Berlin.“ Er spricht von einem Rund 3000 Beamte werden im Einsatz sein, um für Sicherheit zu sorgen. „Wir rufen eh schon alles in den Dienst, was laufen kann“, erklärt Jendro.



