EM-Trends

Da kiekste, wa! Diese Fußball-EM setzt neue Maßstäbe

Die Euro 2024 geht in die heiße Phase. Der KURIER zeigt, was alles bei der EM anders läuft als in der Vergangenheit. 

Teilen
Die EM 2024 in Deutschland ist bisher ein voller Erfolg: In den Stadien, aber auch in den Städten. 
Die EM 2024 in Deutschland ist bisher ein voller Erfolg: In den Stadien, aber auch in den Städten. Mix1/imago

Die Vorrunde bei der Heim-EM ist vorbei. Bevor ab Sonnabend die Endrunde mit den ersten Achtelfinal-Duellen beginnt, zieht der KURIER ein erstes Zwischenfazit. Denn anders als bei vielen Turnieren in der Vergangenheit, setzt die Euro 2024 in Deutschland ganz neue Maßstäbe. 

Eigentore: Es wurde in der Vorrunde zu einem Witz in den sozialen Medien: Ein gewisser „Eigentor“ führte die Torschützenliste der EM an. Und das mit weitem Vorsprung. Gleich siebenmal traf ein Spieler ins eigene Tor. Was aber eigentlich nur den Trend der vorherigen EM bestätigte, als es bis Turnierschluss elf Eigentore gab. Was damals allerdings kurios war. Denn bei den fünf vorherigen Europameisterschaften zusammen waren es ganze acht.

EM 2024: Viele Tore in der Nachspielzeit

Tore in der Nachspielzeit: Hier ist nach der Vorrunde sogar schon ein Rekord eingestellt. Zehn Treffer wurden schon nach der 90. Minute erzielt, vor acht Jahren in Frankreich waren es neun. Manche Treffer waren auch noch sehr entscheidend. Niclas Füllkrugs Ausgleich gegen die Schweiz sicherte Deutschland statt den Eidgenossen den Gruppensieg, der von Mattia Zaccagni gegen Kroatien bescherte Italien das Weiterkommen und Kroatien das Aus.

EM 2024: Viele Tore in der Nachspielzeit

Bereits im EM-Eröffnungspsiel passierte zum ersten Mal: DFB-Verteidiger Antonio Rüdiger (r.) erzielt ein Eigentor bei Deutschlands 5:1-Sieg gegen Schottland.
Bereits im EM-Eröffnungspsiel passierte zum ersten Mal: DFB-Verteidiger Antonio Rüdiger (r.) erzielt ein Eigentor bei Deutschlands 5:1-Sieg gegen Schottland.Team 2/imago

Nur der Kapitän darf meckern: Die nervigen Rudelbildungen sind mit einem Schlag fast ausgestorben - und man fragt sich, wieso da nicht früher jemand drauf gekommen ist. Für die EM führte die UEFA die Vorgabe ein, dass sich nur noch die Spielführer beider Mannschaften bei den Schiedsrichtern über deren Entscheidungen beschweren dürfen. Sollte der Kapitän ein Torhüter sein, wird ein Spieler als Vertreter benannt. Allen anderen droht ganz schnell eine Gelbe Karte. Die Umsetzung klappte erstaunlich schnell und gut, es gab markant weniger Diskussionen. Und der DFB prüft die Regel nun wohl auf Umsetzbarkeit für die Bundesliga.

EM 2024: Alter schützt vor Leistung nicht

Alters-Extreme: Alter schützt vor Leistung nicht - ist aber umgekehrt auch kein Hindernis. So gab es bei dieser immerhin schon 17. EM-Endrunde einige Altersrekorde in beide Richtungen. Der Spanier Lamine Yamal wurde im Alter von 16 Jahren zum jüngsten je bei einer EM eingesetzten Spieler, der Portugiese Pepe mit 41 zum ältesten. Der frühere Weltfußballer Luka Modric stieg mit seinem letztlich wertlosen Führungstor gegen Italien mit 38 Jahren zum ältesten EM-Torschützen auf. DFB-Trainer Julian Nagelsmann stellte derweil einen Rekord an der Linie auf. Der 36-Jährige ist der jüngste Cheftrainer bei einer EM.

Platzverweise gibt es bei dieser EM kaum. Beim Spiel der Türkei gegen Tschechien erwischte es mit dem Tschechen Antonin Barak erst den zweiten Spieler im Turnier.
Platzverweise gibt es bei dieser EM kaum. Beim Spiel der Türkei gegen Tschechien erwischte es mit dem Tschechen Antonin Barak erst den zweiten Spieler im Turnier.CTK photo/imago

Kaum Platzverweise: Das ging ja gut los: Noch in der ersten Halbzeit des Eröffnungsspiels hatte es den ersten Platzverweis gegeben, als der Schotte Ryan Porteous DFB-Kapitän İlkay Gündoğan im Strafraum auf den Knöchel trat und glatt Rot sah. Es blieb (fast) der einzige Platzverweis in der gesamten Vorrunde. Denn im abschließenden Spiel zwischen der Türkei und Tschechien wurden gleich zwei Tschechen mit Gelb-Rot beziehungsweise Rot vom Platz geschickt. Am Ende der vorherigen EM waren noch sechs Spieler des Feldes verwiesen worden. Nach der Vorrunde waren es damals aber auch erst zwei gewesen.

EM 2024: Viele TV-Expertinnen

TV-Expertinnen: Es war schon ein Trend in den vergangenen Jahren. Doch erstmals wurden bei einem großen Männer-Turnier so viele Frauen als TV-Expertinnen eingesetzt. Almuth Schult (ARD), Friederike Kromp, Laura Freigang, Kathrin Lehmann (alle ZDF) und Tabea Kemme (Magenta TV) brachten teilweise frischen Wind. Vor allem Schult wurde häufig gelobt.