Chapeau, Robin Gosens! Der Star des 1. FC Union überzeugt während des 2:0-Siegs der DFB-Elf gegen Ungarn in seiner neuen Rolle als Co-Kommentator bei Magenta TV. Dabei lässt er sich auch nicht von einer Odyssee bei der Anreise aus der Ruhe bringen und verteilt explizit Lob an den Ex-Herthaner Maximilian Mittelstädt, der ihm bei der Nationalmannschaft das EM-Ticket wegschnappte. TV-Kritik von Robin Gosens: Union-Star mit Polizei-Eskorte zum Fairplay-Preis!
Das nennt man wohl eine Anreise mit Hindernissen. „Bus, Bahn, Stau, viele Autos“, waren Gosens erste Sätze am Mikrofon, nachdem er erst in der zweiten Minute des Spiels seinen Platz neben Kommentator Wolff-Christoph Fuss in der Stuttgarter Arena einnehmen konnte. Trotz seiner Verspätung hatte Gosens schnell die Lacher auf seiner Seite, weil er einfach frei von der Leber weg sprach und mit seiner Offenheit punktete. Zudem berichtete er den Zuschauern mit viel Humor von seiner kuriosen Anfahrt.
EM-Anfahrt: Robin Gosens bekommt Polizei-Eskorte
„Das war unterhaltsam. Ich bin um 12 Uhr in den Zug gestiegen und habe es dann so um 18.02 Uhr ins Stadion geschafft. Der Zug hatte ein bisschen Verspätung, dann hat die Anreise vom Bahnhof im Auto noch mal ein Stündchen gedauert. Ich konnte mich mit den deutschen Fans auf dem Weg ein bisschen einstimmen. Also, alles gut“, erklärte Gosens und verschwieg zunächst eine nette Anekdote seiner Anreise.

Denn auf den letzten Metern gab es für den Abwehrmann des 1. FC Union noch Unterstützung von ganz besonderer Stelle. Gosens: „Am Ende des Tages wurden wir von zwei sehr netten Fahrradpolizisten mit Eskorte zum Stadion transportiert. Das war herrlich.“ Launig berichtete der WM-Fahrer von Katar dann noch genauer von einem Plausch mit den Ordnungshütern. Er habe die Polizisten gefragt, „ob ich auf den Gepäckträger darf“, erzählte der 29-Jährige scherzhaft. „Nein, Spaß, durfte ich nicht. Wir sind quasi im Shuttle hinterhergefahren.“
1. FC Union: Robin Gosens punktet als Co-Kommentator
Bei seinen Helfern bedankte sich Gosens nochmals explizit: „Wenn die Polizisten das an dieser Stelle noch mal hören: Ihr habt einen Weltklasse-Job gemacht! Ihr hattet nicht einmal E-Bikes. Es war Wahnsinn, wie ihr da in die Pedale getreten habt. Wirklich, vielen, vielen Dank. Sonst wäre ich noch später gekommen.“
Doch nicht nur bei den Polizisten wird Gosens mit seinem Lob gepunktet haben. Mit seiner offenen, direkten und ehrlichen Art kommt Unions Flügelspieler auch bei den TV-Zuschauern gut an. Er verfolgte das Spiel halb als Fan und halb als Mitspieler, kommentierte gelungene Aktionen seiner Ex-Kollegen („Sauber, Toni“), ging nach Balleroberungen voll mit („Abfahrt! Abfahrt!“) und feierte das 1:0 durch Jamal Musiala (22.) ausgelassen mit einem „Yes! Jawoll!“. Das nach einem Freistoß wegen Abseits nicht anerkannte 1:1 der Ungarn kommentierte Gosens wie am Stammtisch: „Das wäre eine Frechheit, wenn der zählen würde. Für so einen Pillepalle-Freistoß.“
Lob trotz EM-Frust: Robin Gosens lobt Maximilian Mittelstädt
Besonders großen Respekt zollen viele Gosens für sein Lob an Maximilian Mittelstädt (27). Nach dessen gelungener Balleroberung in der gegnerischen Hälfte rief Gosens ins Mikrofon: „Boah, ganz stark von Maxi. Super Gegenpressing.“
Zur Erinnerung: Der ehemalige Herthaner überzeugte in seinem ersten Jahr beim VfB Stuttgart so sehr, dass er Gosens, der mit dem 1. FC Union wiederum eine Saison zum Vergessen erlebte, den Rang beim DFB ablief. Dabei gab Gosens offen zu, dass mit der Nicht-Nominierung für die Heim-EM ein großer Traum für ihn platzte und er nach dem Anruf und der Absage von Bundestrainer Julian Nagelsmann in Tränen ausbrach.



