Urs Fischer gefällt das

RB-Fußball beim 1. FC Union? So lässt Bo Svensson spielen!

Im neuen Cheftrainer steckt mehr als nur Dosen-Philosophie. Sogar auch ein bisschen Jürgen Klopp und Thomas Tuchel.

Author - Sebastian Schmitt
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Trainer Bo Svensson (44) hat beim 1. FC Union ab dem 1. Juli das Kommando. Die Fans dürfen sich auf attraktiven Fußball freuen.
Trainer Bo Svensson (44) hat beim 1. FC Union ab dem 1. Juli das Kommando. Die Fans dürfen sich auf attraktiven Fußball freuen.Jan Huebner/imago

Viele Unioner nutzen nach dem aufregenden Saisonfinale die EM, um einmal kräftig durchzupusten. Doch die Vorfreude auf die neue Saison ist nach dem Last-minute-Klassenerhalt bereits groß. Und das liegt vor allem an einem Mann: Bo Svensson (44). Die Union-Fans brennen darauf, den neuen Cheftrainer des 1. FC Union und vor allem seinen Fußball kennenzulernen. RB-Fußball beim 1. FC Union? So lässt Bo Svensson spielen!

„Ich setzte auf ein intensives und dynamisches Spiel gegen den Ball und erwarte schnelles Umschaltspiel von meiner Mannschaft“, erklärte Svensson einst nach seiner Vorstellung beim 1. FSV Mainz 04 im Januar 2021. Und der Däne hielt Wort: Svensson übernahm den Klub, als der hoffnungslos der Zweiten Liga entgegentaumelte. Doch Unions neuer Cheftrainer rettete die Rheinhessen am Ende nicht nur souverän vor dem Abstieg. Er etablierte auch sofort eine Spielkultur, die sich sehen lassen konnte und die extrem erfolgreich war.

„Das Allerschönste an dem Beruf ist der Aspekt: Kann ich den Einzelnen, einen Spieler oder Mitarbeiter, dabei unterstützen, besser oder sogar glücklicher zu werden?“, sagte Svensson nach seiner ersten Saison als Cheftrainer in der Bundesliga. Keine Frage: Svensson ist ein extrem bodenständiger Typ, der zudem viel Wert auf Empathie legt. Tugenden, die jedem Unioner aus dem Herzen sprechen und sofort an den ehemaligen Erfolgscoach Urs Fischer (58) erinnern.

1. FC Union: Bo Svensson erinnert an Urs Fischer

Den Ansatz, alle mitzunehmen, braucht Svensson auch für seine Idee vom Fußball. Der Ex-Innenverteidiger setzt auf enorme Laufbereitschaft und mannschaftliche Geschlossenheit, um seine Fußball-Philosophie umzusetzen. Beides wird in Köpenick seit jeher großgeschrieben.

Kennen und schätzen sich – und sind sich teilweise sehr ähnlich: Ex-Coach Urs Fischer (58) und Bo Svensson (44), der neue Cheftrainer des 1. FC Union
Kennen und schätzen sich – und sind sich teilweise sehr ähnlich: Ex-Coach Urs Fischer (58) und Bo Svensson (44), der neue Cheftrainer des 1. FC UnionContrast/imago

Dazu setzt Svensson gern auf ein System mit Dreierkette in der Abwehr, welches bereits Fischers Lieblingsformation war und den 1. FC Union überhaupt erst in die Bundesliga und schließlich in die Champions League führte. Kurzum: Svensson und Union. Das könnte richtig gut passen.

1. FC Union: Bo Svensson war Teil von Red Bull

Keine große Begeisterung wird bei vielen Unioner dagegen Svenssons Vergangenheit hervorrufen. Bevor er mit Mainz die Bundesliga rockte, lernte er seine ersten Schritte als Cheftrainer beim FC Lieferung. Ein Farmteam von RB Salzburg und Teil des Brause-Imperiums. Dort wird einem mit der ersten Dose eingetrichtert, welche Art von Fußball der Konzern bei jedem seiner Klubs spielen lassen will. Ralf Rangnick (65) lässt grüßen.

Doch Svensson ist kein Wichtigtuer. Vielmehr stellt er die Spieler und die Mannschaft in den Vordergrund und betont immer wieder, mit seiner Arbeit etwas Nachhaltiges schaffen zu wollen. Dabei spricht er gern über die Identität eines Klubs. Über das große Ganze, ohne Details zu vernachlässigen. Svensson ist klar der Meinung: Prinzipien sind wichtiger als der Trainer. Urs Fischer gefällt das.

1. FC Union: Klopp und Tuchel prägten Svensson

Doch nicht nur die RB-Schule hat Svenssons Idee vom Fußball geprägt. In seiner aktiven Zeit beim FSV (2007 bis 2014) spielte er unter zwei heutigen Weltklasse-Trainern: Jürgen Klopp (57) und Thomas Tuchel (50). Über den Einfluss des Duos sagt er: „Ich habe sehr, sehr viel von beiden mitgenommen. Ich wäre ja auch blöd, wenn ich das nicht getan hätte. Inhaltlich und auch menschlich ist da viel bei mir hängen geblieben. Sie haben mich in vielen Aspekten beeinflusst und haben in mir die Lust, Trainer zu werden, geweckt.“

Diese Lust bekommen nun die Spieler und die Fans des 1. FC Union ab dem 1. Juli zu spüren. Dann starten die Eisernen mit Cheftrainer Bo Svensson in die Saison 2024/25. ■