Der klare KURIER-Kommentar

Schiri Anthony Taylor ist der schlimmste EM-Doppelfehler der Uefa

Der englische Referee Taylor leistete sich schon vor zwei Wochen einen dicke Fehlentscheidung, als er Holland ein Tor aberkannte. Warum durfte er überhaupt noch pfeifen?

Author - Wolfgang Heise
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Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor brachte Deutschland um einen Handelfmeter im Viertelfinale gegen Spanien. Vor zwei Wochen verweigerte er Holland ein Tor.
Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor brachte Deutschland um einen Handelfmeter im Viertelfinale gegen Spanien. Vor zwei Wochen verweigerte er Holland ein Tor.Imago Images/Bildbyran

Nein, es hat nichts damit zu tun, dass man ein schlechter Verlierer ist. Deutschlands EM-Aus lag in der Pfeife des englischen Schiedsrichter Anthony Taylor (45). Nach den herrschenden Regeln und mit der vorhandenen Videotechnik war es in der 106. Minute ein Handspiel des Spaniers Marc Cucurella, der den Torschuss Jamal Musialas abblockte. Die DFB-Elf wurde um einen Elfmeter gebracht, der wohl das Siegtor im Viertelfinale gegen die Iberer gewesen wäre. Es war eine schlimme Fehlentscheidung. Und es war im Turnier nicht die erste von Referee Taylor.

Wie konnte die Uefa diesen Mann eigentlich noch mal einsetzen? Spätestens nach seiner verdrehten Wahrnehmung beim 0:0 zwischen Frankreich und Holland, als er dem Niederländer Xavi Simons das Tor auf abenteuerliche Weise wegen angeblichen Abseits eines Mitspielers aberkannte und dabei es auch nicht für nötig hielt, sich die Video-Sequenz anzuschauen, hätte der europäische Fußballverband Mister Taylor nach Hause schicken müssen.

Das war der erste Fehler der Uefa, der zweite ist die generelle Diskussion: Warum dürfen Schiedsrichter, deren eigenes Nationalteam im Viertelfinale steht, überhaupt eine Partie der acht besten Mannschaften pfeifen? 18 Pfeifenmänner gibt es für das ganze Turnier. Es wäre also eine andere Schiedsrichteransetzungen möglich gewesen. Einen Engländer in einem Viertelfinale zwischen zwei Topfavoriten auf den Titel pfeifen zu lassen, obwohl England selbst noch bei der EM dabei ist, ist grob fahrlässig.

Gelbflut und Gerüchte

Schiri Taylor bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Gelbe Karten zücken. Weder die deutsche noch die spanischen Nationalspieler hatten dafür Verständnis.
Schiri Taylor bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Gelbe Karten zücken. Weder die deutsche noch die spanischen Nationalspieler hatten dafür Verständnis.Imago Images/Hübner

So gibt die Uefa Gerüchten und Spekulationen über Schiebereien freien Lauf. Da ist ja nicht nur diese  Fehlentscheidung, sondern es geht auch um Gelbe Karten und drohenden Sperren für Spieler. Taylor holte den Karton gern und häufig heraus. Spanien bekam sieben mal Gelb, Deutschland acht mal. Spanien muss im Halbfinale jetzt auf den gelb-gesperrten Robin Le Normand und den gelb-rot gesperrten verzichten Daniel Carvajal. Bei der DFB-Elf hätte es Antonio Rüdiger, Robert Andrich und Maxi Mittelstädt erwischt.

Kartons verteilt von einem Engländer, dessen Nationalteam zu dem Zeitpunkt auch noch die Hoffnung auf das Endspiel hat.