Handelfmeter verweigert

Nach Schiri-Schande bei EM: Hunderttausende fordern Spiel-Wiederholung

In einer Online-Petition wollen Fans eine Wiederholung des EM-Duells zwischen Deutschland und Spanien erreichen.

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Jamal Musiala und Florian Wirtz reklamierten nach einem Handspiel von Spaniens Marc Cucurella bei Schiedsrichter Anthony Taylor aus England. Doch der wollte sich nicht einmal die Videosequenz anschauen. Grund genug für viele Fans eine Wiederholung des EM-Viertelfinales zu fordern.
Jamal Musiala und Florian Wirtz reklamierten nach einem Handspiel von Spaniens Marc Cucurella bei Schiedsrichter Anthony Taylor aus England. Doch der wollte sich nicht einmal die Videosequenz anschauen. Grund genug für viele Fans eine Wiederholung des EM-Viertelfinales zu fordern.Bernd Weißbrod/dpa

Kommt es nach der Handelfmeter-Schande von Schiri Anthony Taylor zur Spiel-Wiederholung des EM-Viertelfinales Deutschland-Spanien? Wenn es nach mehr als 350.000 Menschen geht schon, denn so viele haben sich bereits für ein erneutes Viertelfinale der EM in einer Online-Petition ausgesprochen!

Begründet wird die Forderung mit den angeblich vielen Fehlentscheidungen des englischen Schiedsrichters Anthony Taylor bei der 1:2-Niederlage der deutschen Mannschaft nach Verlängerung. Der Initiator der Petition, der sich auf der Plattform Erik V nennt, führt unter anderem und zunächst die Aufregerszene um den nicht gegebenen Handelfmeter für Deutschland in der Verlängerung an. „In der 106. Minute wurde ein klarer Handelfmeter, indem Cucurella mit ausgestrecktem Arm eine klare Torchance verhindert, nicht gegeben“, schreibt der Initiator.

Taylor verweigerte Handelfmeter – Fans fordern Wiederholung von EM-Viertelfinale

Spaniens Marc Cucurella hatte einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum an den Arm bekommen, Taylor und sein Team entschieden aber nicht auf Strafstoß. Diese Richtung der Regelauslegung hatte UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti vor dem Turnier vorgegeben. Doch es nicht das einzige, was der Initiator der Abstimmung bemängelt. „In der 77. Minute wurde Niklas Füllkrug nach einer flachen Hereingabe von Florian Wirtz von Nacho klar gehalten, was ihn zum Fall gebracht hat und ganz klar am Abschluss gehindert hat“, heißt es weiter.

Dabei waren die Fehlentscheidungen nicht die ersten von Anthony Taylor im Turnier. Wie der KURIER bereits erinnerte, hatte Taylor auch vor zwei Wochen der niederländischen Mannschaft im Spiel gegen Frankreich aberkannt. Damals nahm er dem Holländer Xavi Simons ein Tor auf abenteuerliche Weise weg – wegen angeblichen Abseits eines Mitspielers. Dabei gab es auch eine Parallele zum verweigerten Handelfmeter für Deutschland. Denn schon damals hielt es Taylor nicht für nötig, sich die Video-Sequenz des Tores nochmal anzuschauen.

Heftige Kritik an Schiri-Entscheidung nach Deutschland-Spanien-Spiel

Auch Deutschlands Ex-Teamchef und Europameistertrainer Bertie Vogts regte deshalb eine Regeländerung an. „Vielleicht sollte man aufgrund dieser Szene darüber nachdenken, dass jede Mannschaft pro Halbzeit einmal den VAR anrufen kann, um eine Entscheidung zu prüfen, so wie es in anderen Sportarten üblich ist“, schrieb Vogts (77) in einer Kolumne der „Rheinischen Post“.

Auch Vogts hatte absolut kein Verständnis für die Totalverweigerung des Schiris. „Dass er in der Szene mit dem Handspiel nicht noch einmal auf die Video-Bilder schaut, kann ich absolut nicht nachvollziehen“, schrieb Vogts. „Wozu gibt es die ganze Technik? Sonst wird bei jedem Einwurf alles zweimal hinterfragt und in der für die deutsche Mannschaft, den EM-Gastgeber, wichtigsten Szene des gesamten Turniers passiert nichts?“