Für viele eingefleischte Fußballfans gibt es nichts Schlimmeres: Da feuert man sein Lieblingsteam an und fiebert gerade bei einem vielversprechenden Angriff mit. Doch während man in Villarriba den Torschrei noch auf den Lippen hat, wird in Villabajo bereits gefeiert. Schuld daran sind die verschiedenen Übertragungswege. EM-Frust bei ARD und ZDF: Jubelt Ihr Nachbar auch früher als Sie?
Während die EM-Euphorie von Spiel zu Spiel steigt, ärgern sich viele Fans vor den TV-Geräten. Das dritte Gruppenspiel der deutschen Mannschaft gegen die Schweiz (1:1) sahen am Sonntagabend in der ARD 25,57 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer – doch über den späten Ausgleich von Niclas Füllkrug jubelte man nicht überall gleichzeitig.
Schuld daran sind teils erhebliche Verzögerungen bei der TV-Übertragung, die auch den größten Fußballfan den letzten EM-Nerv rauben können. Dann wird aus der eigentlichen Ekstase ganz schnell Frust. Vor allem in Städten wie Berlin, wo viele Menschen dicht beieinander wohnen, kommt es teils zu erheblichen Verzögerungen – manch ein Nachbar jubelt bis zu 90 Sekunden früher. Der absolute Horror!
Deutsche gucken die EM am liebsten zu Hause
Um diesen Frust spätestens beim EM-Achtelfinale der deutschen Nationalmannschaft am Samstag (21 Uhr) zu vermeiden, verrät der KURIER, auf welchen Sendern und mit welcher Technik – Satellit, Kabel oder IPTV – man beim Fußballgucken die Nase vorn hat. Denn viele schauen zwar gemeinsam beim Public Viewing, doch am liebsten gucken die Deutschen die EM-Spiele immer noch zu Hause in den eigenen vier Wänden.
Neben Magenta TV, das alle EM-Spiele live überträgt, zeigen auch ARD, ZDF und RTL viele Spiele. Entscheidend ist jedoch, wie so oft, die Technik. Galt der Empfang über Satellit in der Vergangenheit als am schnellsten, hat das Kabelfernsehen die Verzögerung aufgeholt und gilt als nahezu gleich schnell – an manchen Orten jubeln Kabel-TV-Zuschauer sogar als Erstes.
EM-Frust: Live ist im TV nicht live
Interessant: Laut dem Computermagazin c’t dauert es selbst mit dem schnellsten Signal bis zu sechs Sekunden, bis das Tor auf dem heimischen TV-Gerät zu sehen ist. Live ist also nicht wirklich live. Das heißt natürlich auch: Wer ins Stadion geht, hat beim Torjubel immer die Nase vorn.
Auch beim Fernsehen über das Internet ist der Zuschauer meist hintendran. Dabei kommt es jedoch nicht nur darauf an, über welche Bandbreite man verfügt. Entscheidend ist sogar, welcher Smart-TV verwendet wird. Und: Wer keinen EM-Frust schieben will, sollte auf jeden Fall nicht über Apps Fußball gucken. Denn im Vergleich zu Satelliten-Empfang und Kabel-TV hinkt das Signal fast immer hinterher – immerhin um zwölf bis 23 Sekunden!
EM-Frust: Mit Satellit und Kabel-TV jubeln sie als Erstes
Besonders groß kann die Verzögerung auch bei der Nutzung von Apps sein. Dabei waren die Mediatheken-Apps der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF im Vergleich zu anderen TV-App-Anbietern wie Zattoo, Waipu oder Joyn noch am schnellsten.