Puh! Deutschland atmet auch am Montag noch einmal gaaaaanz tief durch. Der späte, aber verdiente 1:1-Ausgleich im dritten EM-Gruppenspiel am Sonntagabend gegen die Schweiz befördert das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann als Gruppensieger ins Achtelfinale. Damit schrammt das DFB-Team nur zwei Minuten an einem möglichen Duell mit England im Berliner Olympiastadion vorbei.
Dieses Kopfballtor in der Nachspielzeit von Niclas Füllkrug erinnerte viele an das WM-Sommermärchen 2006. „Das war schon eine kleine Explosion“, sagte der 31 Jahre alte Angreifer zur Lautstärke des Jubels im Frankfurter EM-Stadion nach seinem Tor in der Nachspielzeit zum 1:1-Endstand gegen die Schweiz und damit zum Gruppensieg der deutschen Nationalmannschaft. Es war fürs DFB-Team die emotionale Krönung der Vorrunde.
DFB-Elf spielt in Dortmund statt in Berlin

Klar ist jetzt: Als Gruppensieger spielt Deutschland im Achtelfinale in Dortmund. Als Zweiter hätte die DFB-Elf am Sonnabend um 18 Uhr im Berliner Olympiastadion antreten müssen – und das womöglich gegen England. Zu diesem EM-Kracher wird es nicht kommen – zumindest nicht in unserer Hauptstadt.
Gegen wen die Nationalmannschaft am Sonnabend um 21 Uhr in Dortmund antreten muss, entscheidet sich am Dienstagabend. Bundestrainer Nagelsmann hat keinen Wunschgegner für das EM-Achtelfinale. „Das Gesetz eines Turniers ist es, dass die Gegner tendenziell besser werden, je weiter man kommt. Alle haben Qualität, ich finde alle vier Gegner unbequem.“
England als möglicher Gegner im EM-Achtelfinale
Dass in Englands Gruppe C noch alles offen ist und noch alle Teams vom Weiterkommen träumen dürfen, liegt auch daran, dass die Three Lions um Bayern-Star Harry Kane (30) bisher noch nicht überzeugen konnten. Der vermeintliche Geheimfavorit auf den EM-Titel kann sich den Sieg in der Gruppe C am Dienstag gegen Slowenien (21 Uhr) schnappen – und damit Deutschland in Dortmund aus dem Weg gehen. Zeitgleich spielt Dänemark gegen Serbien – und träumt ebenfalls vom Einzug in die EM-Endrunde.
Der KURIER gibt einen Überblick, auf wen Deutschland im Achtelfinale treffen könnte.
Dänemark, Slowenien und Serbien noch im Rennen
England (4 Punkte, 2:1 Tore): Es läuft noch nicht rund bei den Kickern von der Insel. Ein Sieg gegen Slowenien bringt aber sicher den ersten Platz. Das muss das Ziel sein. Denn eine Revanche für das EM-Achtelfinale 2021 mit Deutschland birgt für die Engländer in derzeitiger Verfassung ein großes Risiko. DFB-Bilanz: 39 Spiele – 13 Siege, 9 Remis, 17 Niederlagen.
Dänemark (2 Punkte, 2:2 Tore): Die Dänen blicken nach dem Remis gegen England dem Turnierverlauf wieder optimistisch entgegen. Trainer Kasper Hjulmand hat Yussuf Poulsen und Co. gut eingestellt. Gegen Deutschland in Dortmund? Das hätte einen besonderen Reiz. DFB-Bilanz: 28 Spiele – 15 Siege, 5 Remis, 8 Niederlagen.
Slowenien (2 Punkte, 2:2 Tore): Das Team aus dem Heimatland von Uefa-Boss Aleksandar Ceferin gehört zu den positiven EM-Überraschungen. Eigentlich waren die Slowenen ein sicherer Kandidat für Platz vier. Wird auch England geärgert, ist ein Deutschland-Duell drin. DFB-Bilanz: 1 Spiel – 1 Sieg
Serbien (1 Punkt, 1:2 Tore): Nur der Last-minute-Treffer von Luka Jovic gegen Slowenien hielt die Serben überhaupt noch im Rennen um Platz zwei. Jetzt muss ein Sieg gegen Dänemark her, um ein Duell mit Gastgeber Deutschland noch möglich zu machen. DFB-Bilanz: 3 Spiele – 1 Sieg, 1 Remis, 1 Niederlage.
DFB-Elf plant Berlin-Trip am 14. Juli
Auf wen Deutschland am Samstag (21 Uhr/ZDF und Magenta TV) im Achtelfinale letztlich trifft, ist Nagelsmann egal: „Wir sind auf alle Ergebnisse vorbereitet. Die Analysten haben schon alle vier Gegner voranalysiert. Dann machen wir die Feinjustierung.“ Dass der Gegner erst am späten Dienstagabend feststeht, sei nicht optimal. Dafür bleiben dem DFB-Team zwei Tage mehr, um zu regenerieren.