Das EM-Drama um das verlorene Viertelfinale steckt ganz Fußball-Deutschland noch in den Knochen. Vor allem Schiedsrichter Anthony Taylor (45) steht wegen des nicht gegebenen Elfmeters heftig in der Kritik. Doch auch in Spanien hallt das spektakuläre Spiel trotz des Halbfinaleinzugs gegen Frankreich (21 Uhr, ZDF und Magenta TV) noch gehörig nach. Geht’s noch? Spanien schießt gegen Julian Nagelsmann!
Die spanische Sportzeitung Marca bezeichnet den Bundestrainer als „schlechten Verlierer“ und auch das Onlineportal OK Diario ledert: „Nagelsmann kann nicht verlieren.“
Der Grund: Nagelsmann soll nach Abpfiff in Stuttgart den Spaniern zu spät gratuliert haben. Außerdem habe er danach auf der Pressekonferenz den Spielverlauf falsch dargestellt. Nagelsmann analysierte nach dem bitteren EM-Aus: „In der Verlängerung waren es mit Ausnahme der ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit fast nur wir, die wirklich gewinnen wollten.“
EM-Aus: Nagelsmann bekommt Lob vom Bundeskanzler
Viel Lob erhält Nagelsmann nach dem geplatzten Sommermärchen dagegen in Deutschland für seine abschließenden Worte – auch von Bundeskanzler Olaf Scholz: „Ich fand sehr beeindruckend, was der Trainer gesagt hat.“ Der SPD-Politiker weiter: „Ich finde, das hat er völlig richtig formuliert. Und deshalb will ich sagen, das sollte in Zukunft die Stimmung in unserem Land sein. Wir können was, wir wollen was erreichen und wir reden darüber, wie wir das am besten zustande kriegen.“

Nagelsmann hatte an ein besseres Miteinander im gesamten Land appelliert. Scholz fasste die Äußerungen des Bundestrainers so zusammen: „Leute, guckt mal, was für ein schönes Land wir sind, welche Möglichkeiten wir haben. Wenn alle jetzt immer auf Depression machen, kommen wir ja auch nicht weiter. Wir müssen uns mal für uns selber und für das, was wir können, begeistern.“
EM-Aus: Olaf Scholz hätte Elfmeter gepfiffen
Der Bundeskanzler äußerte sich zudem zur Frage, ob er auf Hand-Elfmeter entschieden hätte beim Viertelfinal-Spiel Deutschland gegen Spanien: „Ja, hätte ich. Aber die Antwort ist natürlich auch: Deshalb gibt es ja bei den Gerichten die Unparteilichkeit als Voraussetzung. Und das wäre ich natürlich nicht gewesen.“




