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Krass: Diese 23 Wahlkreissieger kommen nicht in den Bundestag!

Die Union siegt bei der Bundestagswahl, aber die AfD erobert Ostdeutschland. Die SPD erleidet eine derbe Pleite.  Alle News im Überblick.

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Hinter Wahlsieger Friedrich Merz bei dieser Wahlveranstaltung in Flensburg steht im roten Blazer CDU-Wahlkreisgewinnerin Petra Nicolaisen. Sie wird dennoch nicht in den Bundestag einziehen.
Hinter Wahlsieger Friedrich Merz bei dieser Wahlveranstaltung in Flensburg steht im roten Blazer CDU-Wahlkreisgewinnerin Petra Nicolaisen. Sie wird dennoch nicht in den Bundestag einziehen.dpa/Christian Charisius

Machtwechsel in Deutschland: Die Union hat die Bundestagswahl klar gewonnen und dürfte mit Friedrich Merz den nächsten Kanzler stellen. Nach dem vorläufigen Ergebnis kommt die rechte AfD auf Platz zwei. Dahinter folgen die SPD, die auf ein historisches Tief abstürzt, sowie die Grünen. Die Linke ist überraschend stark im Bundestag vertreten. BSW und FDP scheitern dagegen an der Fünf-Prozent-Hürde und verpassen den Einzug ins Parlament. Alle Updates im Liveblog!

Bundestagswahl: Vorläufiges Ergebnis
Bundestagswahl: Vorläufiges ErgebnisDeutsche Presse-Agentur GmbH
Bundestagswahl: Vorläufiges Ergebnis
Bundestagswahl: Vorläufiges ErgebnisDeutsche Presse-Agentur GmbH

Dienstag, 25. März 2025: Erste Entscheidungen

Weidel und Chrupalla als AfD-Fraktionschefs bestätigt

Alice Weidel und Tino Chrupalla sollen die stark angewachsene AfD-Fraktion im Bundestag weiterhin anführen. Die neu gewählten Abgeordneten bestätigten bei der konstituierenden Sitzung der AfD-Fraktion in Berlin das Führungsduo mit großer Mehrheit im Amt. Weidel und Chrupalla bekamen 135 von 144 abgegebenen Stimmen. Es gab 7 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen. Die neue AfD-Fraktion hatte sich zuvor konstituiert. Die AfD stellt im neuen Bundestag 152 Abgeordnete.

AfD besteht auf mehr Einfluss im Bundestag

Die neue AfD-Fraktion im Bundestag besteht darauf, künftig Vorsitze von Bundestagsausschüssen zu besetzen und erhebt Anspruch auf einen Vizepräsidentenposten im Bundestag. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Bernd Baumann, verwies im Deutschlandfunk darauf, dass die Fraktion jetzt doppelt so stark sei und entsprechende Ansprüche habe.

„Wir haben ja jetzt fast ein Viertel aller Abgeordneten und die noch mal vonseiten irgendwelcher rot-grünen Mainstream-Mehrheiten bis tief in die CDU hinein noch mal irgendwie auszuschließen, das dürfte schwerfallen“, sagte Baumann.

CDU: Schnelle Entscheidungen in der Außenpolitik notwendig

Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Thorsten Frei, hält die schnelle Einrichtung eines Sondervermögens für Ukraine-Hilfen für möglich. Er wolle nicht ausschließen, „dass angesichts der hochdynamischen außenpolitischen Veränderungen, der möglicherweise sich weiter steigenden Bedrohungslage unseres Landes, sehr schnell Entscheidungen ganz spezifisch im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik notwendig sind“, sagte Frei im Deutschlandfunk.

Söder: Union und SPD müssen sich „am Riemen reißen“

Schon kurz nach dem Urnengang kommen Tipps aus München, wie denn nun weiter zu verfahren sei. CSU-Chef Markus Söder sieht Union und SPD in der Pflicht, gemeinsam eine neue Regierung zu bilden. Deutschland stehe vor einer historisch schwierigen Situation, ökonomisch wie außenpolitisch, sagte der bayerische Ministerpräsident im ARD-„Morgenmagazin“. Hinzu komme die Stärke der politischen Ränder. „Also müssen wir uns am Riemen reißen und müssen tatsächlich eine Regierung bilden, die die Migrationsfrage löst und auch die Wirtschaftsfrage löst“, betonte Söder.

Grüner Machtkampf voraus? Haßelmann will wieder in Fraktionsvorstand

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann, will auch künftig in der Spitze ihrer Fraktion mitwirken. „Ich werde für den Fraktionsvorstand zur Verfügung stehen“, sagte Haßelmann im Deutschlandfunk. Sie mache die Aufgabe gern und habe den Eindruck, dass Erfahrung gerade jetzt gebraucht werde. Am Mittwoch kommen die neu gewählten Grünen-Abgeordneten erstmals zusammen.

Montag, 24. Februar 2025: Der Tag nach der Wahl

Alle News und Updates zur Bundestagswahl HIER >>

22.45 Uhr: CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt: „Union hat ein Ostproblem“

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt bezeichnet eine Rückgewinnung von AfD-Wählern als eine zentrale Aufgabe der Unionsparteien in den kommenden Monaten und Jahren. „Das Ergebnis der AfD ist natürlich ein Warnsignal“, sagt Dobrindt nach einer CSU-Vorstandssitzung München. Dies müssten die Unionsparteien besonders in den ostdeutschen Bundesländern angehen. „Die Union, sie hat ein Ostproblem.“

21.23 Uhr: BSW berichtet über Unregelmäßigkeiten bei der Wahl und sucht Zeugen

„Auch wir hätten uns einen glatten Einzug in den Deutschen Bundestag gewünscht. Dennoch haben wir mit einem immensen Kraftakt Großartiges geleistet“, schreibt das BSW in einem Newsletter. Dem Bündnis Sahra Wagenknecht haben rund 2,5 Millionen Wähler das Vertrauen geschenkt. 4,97 Prozent sei das beste Ergebnis, das eine neue Partei je bei ihrem ersten Antritt zu einer Bundestagswahl erzielt habe, heißt es weiter. Am Ende haben nur ein paar tausend Stimmen gefehlt. „Uns erreichen viele Nachrichten, die auf Unregelmäßigkeiten bei der Wahl hindeuten. Das sind zum einen viele Zuschriften von Auslandsdeutschen, die das BSW wählen wollten und wütend sind, dass sie dies aus technischen Gründen und behördlichen Fehlplanungen nicht tun konnten. Das sind zum anderen Zuschriften von Personen, die davon berichten, dass sie in ihrem Wahllokal dem BSW die Stimme gegeben haben, aber in der Auflistung der Stimmenergebnisse dieses Wahllokals das BSW mit 0 Stimmen ausgewiesen wird. Dies geht in häufigen Fällen einher mit einem auffällig hohen Stimmenanteil für das „Bündnis Deutschland“ (was auf dem Stimmzettel zum Teil direkt über uns stand). Hier könnten Übermittlungsfehler vorliegen", teilt das BSW mit. Die Partei ruft daher Menschen auf, Unregelmäßigkeiten zu melden.

20.11 Uhr: Thorsten Frei: Jetzt bei Schuldenbremse nicht alle Schleusen öffnen

In der Debatte über ein Lockern der Schuldenbremse noch mit der Mehrheit des alten Bundestages tritt der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Thorsten Frei, auf die Bremse. Die Schuldenbremse im Grundgesetz sei richtig und gut, sagte der CDU-Politiker in einem „ZDF spezial“. „Man darf jetzt nicht den Fehler machen, alle Schleusen zu öffnen für alle Herausforderungen, die da möglicherweise kommen. Das wäre falsch.“ Im Raum stehe momentan die Frage, welche außen- und sicherheitspolitische Herausforderungen es gebe, für die es schnelle Lösungen brauche. Es gehe um Dinge, die die Politik in Deutschland gar nicht unbedingt selbst beeinflussen könne. „Dann kann man sicherlich auch über eine solche Frage reden. Aber dass der 20. Deutsche Bundestag in den letzten Tagen und Stunden seiner Wirksamkeit grundlegend andere Entscheidungen trifft als bisher, das kann ich mir kaum vorstellen.“

19.44 Uhr: Ex-Grünen-Chef Omid Nouripour könnte Bundestags-Vizepräsident werden

Ex-Grünen-Chef Omid Nouripour ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur als einer von mehreren Anwärtern für den Posten des Bundestags-Vizepräsidenten im Gespräch. Momentan hat ihn die Thüringer Abgeordnete und frühere Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt inne. Als mögliche Kandidatin gilt auch Britta Haßelmann für den Fall, dass Noch-Außenministerin Annalena Baerbock sie ablöst als Co-Fraktionschefin neben Katharina Dröge.

19.24 Uhr: Klingbeil von der SPD tritt auf die Koalitionsbremse

Lars Klingbeil von der SPD sieht keinen Automatismus für eine gemeinsame Regierung mit der Union. „Wir wollen weder zwingend in eine Regierung noch wollen wir das verweigern“, sagte Klingbeil bei einer Veranstaltung der SPD-Seeheimer, das ist der konservativ-pragmatische Flügel der Bundestagsfraktion. Klingbeil: „Wir werden, wenn die Union es will, diese Gespräche führen.“ Messlatte werde aber sein, ob es gelinge, gemeinsam die großen Probleme anzugehen - etwa bei der Sicherung von Arbeitsplätzen, wenn es um Sicherheit, Bürokratieabbau und ein starkes Europa gehe. Klingbeil sucht zudem den Schulterschluss mit dem Verteidigungsminister. „Auch Boris Pistorius wird selbstverständlich dabei eine wichtige Rolle spielen“, so Klingbeil. „Wir machen das zusammen, lieber Boris.“

16.21 Uhr: Kandidiert Kubicki für FDP-Vorsitz?

Nach der verheerenden Wahlniederlage der FDP stellt sich Parteivize Wolfgang Kubicki für eine Nachfolge des Vorsitzenden Christian Lindner auf. „Ich bin heute Nacht von so vielen Menschen aus der Partei und von Unterstützern gebeten worden, die Führung der Partei zu übernehmen, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, im Mai zu kandidieren, um die Partei zusammenzuhalten und neu zu motivieren“, schrieb Kubicki auf der Kurznachrichtenplattform X. Er hatte noch am Vortag von einem Rückzug gesprochen.

14.25 Uhr: Auch FDP-Generalsekretär Buschmann hört auf

Nach FDP-Chef Christian Lindner zieht auch der designierte Generalsekretär Marco Buschmann Konsequenzen aus dem Debakel der Liberalen bei der Bundestagswahl und zieht sich von dem Posten zurück. „Dieses Wahlergebnis blieb weit hinter unseren Ansprüchen zurück. Und deshalb habe auch ich mich entschieden, dass jetzt Platz sein muss und Zeit sein muss für neue frische Köpfe“, sagte Buschmann in Berlin. Verantwortung für das Wahlergebnis trage nicht nur der Vorsitzende, sondern auch der Generalsekretär.

13.53 Uhr: Merz strebt Koalition mit SPD an – Gespräche mit Klingbeil und Scholz

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) strebt nach seinem Erfolg bei der Bundestagswahl eine Koalition mit der SPD an. Die Union und die Sozialdemokraten hätten im neuen Bundestag genug Mandate, um eine schwarz-rote Koalition zu bilden, sagte Merz am Montag. „Genau das ist das, was wir auch wollen“, fuhr Merz fort. Er werde noch am Montag mit SPD-Chef Lars Klingbeil und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Gespräche dazu führen.

In den Gesprächen mit der SPD wolle er vorrangig drei Themenbereiche besprechen: Außenpolitik, Migration sowie Wirtschaft und Industrie.

Merz machte aber deutlich, dass er auch das unter der Ampel-Koalition geänderte Wahlrecht wieder ändern wolle, weil es „einseitig gegen die Union“ gerichtet sei. 15 Wahlkreisgewinner der CDU und drei der CSU schafften wegen des neuen Wahlrechts den Einzug in den Bundestag nicht. „Ein solches Wahlrecht beschädigt unsere Demokratie“, sagte Merz.

13.48 Uhr: Innenministerium: Einflussversuche, keine Wahlmanipulation

Bei der Wahl am Sonntag gab es nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden keine Manipulation durch ausländische Akteure. „Bei der Bundestagswahl kam es zu keinen Eingriffen in den Wahlprozess“, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit. Auch dank des papierbasierten Verfahrens gebe es keinen Zweifel an der Integrität dieser Wahl.

Aber es seien im Vorfeld der Bundestagswahl „vielfältige Versuche der ausländischen Einflussnahme im Informationsraum“ bemerkt worden. Diese hätten vor allem darauf abgezielt, das Vertrauen in den Wahlprozess zu erschüttern und das Wahlverhalten der Wahlberechtigten zu beeinflussen. „Russland führte mehrere verdeckte Einflussoperationen und Kampagnen im Informationsraum durch, um die Wahl mit klandestinen Mitteln zu seinen Gunsten zu beeinflussen“, sagte der Sprecher. Diese Versuche der Einflussnahme hätten jedoch in der Regel relativ geringe Reichweiten erzielt.

11.46 Uhr: Alice Weidel verpasst nächtlichen Anruf von Elon Musk

AfD-Chefin Alice Weidel hat nach dem Erfolg ihrer Partei bei der Bundestagswahl einen nächtlichen Glückwunsch-Anruf von US-Milliardär Elon Musk verpasst. Sie habe am Morgen, als sie auf ihr Telefon geschaut habe, „entgangene Anrufe in der Nacht aus den USA“ gesehen, sagte Weidel am Montag in Berlin. „Unter anderem von Elon Musk, der persönlich gratuliert hat.“ Weidel fügte hinzu: „Ich werde heute telefonieren, mit wem, das werde ich Ihnen jetzt hier nicht sagen.“

11.12 Uhr: Robert Habeck schmeißt hin

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen)
Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen)Sören Stache/dpa

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck will vorerst in seiner Partei keine Führungsposition wahrnehmen. „Ich werde keine führende Rolle in den Personaltableaus der Grünen mehr anstreben“, sagte Habeck am Montag in Berlin. Mit dem Wahlergebnis seiner Partei vom Sonntag äußerte er sich unzufrieden: „Es wäre mehr möglich gewesen“, sagte er.

10.43 Uhr: BSW-Chefin Sahra Wagenknecht lässt ihre Zukunft offen

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht legt sich vorerst nicht fest, ob sie weiter an der Spitze ihrer jungen Partei bleibt. Dies werde nun in den Gremien beraten, sagte Wagenknecht in Berlin. Wenn es ein Ergebnis gebe, werde man dies mitteilen. Auf Nachfrage wollte sie ausdrücklich nicht sagen, ob sie sich zurückzieht. „Ich weiß, dass Sie das sehr gerne jetzt hören möchten, und deshalb werde ich Ihnen diesen Gefallen jetzt nicht tun.“

In jedem Fall werde das BSW als Partei weiter machen. Das sehr knappe Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde habe einen bitteren Beigeschmack. Dies „wird das BSW als erfolgreiches Parteiprojekt aber nicht beenden“.

10.22 Uhr: Grünen-Parteichefs wollen weitermachen

Nach dem enttäuschenden Ergebnis der Grünen bei der Bundestagswahl wollen die beiden Parteichefs Felix Banaszak und Franziska Brantner dennoch im Amt bleiben. „Wir sind im November 2024 gewählt und haben vor, das Amt jetzt auch in dieser Situation weiter auszuüben“, sagte Banaszak. Die Grünen haben 11,6 Prozent der Stimmen bei der Wahl erhalten, 2021 waren es noch 14,7 Prozent gewesen.

9.48 Uhr: AfD und Linke haben zusammen Sperrminorität im Bundestag

Nach dem Ausscheiden von BSW und FDP aus dem Bundestag entsteht eine ungewohnte politische Konstellation im Parlament. AfD und Linke verfügen addiert über 216 der 630 Sitze und damit knapp mehr als ein Drittel. Die beiden Parteien verfügen damit gemeinsam über eine sogenannte Sperrminorität.

Über diese Sperrminorität können Oppositionsparteien ihre Zustimmung zu bestimmten Vorhaben der Regierung von Bedingungen abhängig machen und so politischen Druck ausüben.

Blockieren könnten beide Parteien zusammen wichtige Entscheidungen des Parlaments, die eine Zweidrittelmehrheit aller gesetzlicher Abgeordneter erfordern. Dazu zählen Änderungen des Grundgesetzes, wie etwa eine Reform der dort verankerten Schuldenbremse. Auch die Einigung auf ein Sondervermögen für das Verteidigungsbudget müsste so beschlossen werden.

9.27 Uhr: Auszählung beendet: Union gewinnt Bundestagswahl

Die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz hat die Bundestagswahl nach der Auszählung aller Wahlkreise gewonnen - mit großem Abstand vor der zweitplatzierten AfD und der SPD, die auf ein historisches Tief abstürzt. BSW und FDP scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde und verpassen den Einzug ins Parlament, wie auf der Website der Bundeswahlleiterin ersichtlich war. An vierter Stelle folgen die Grünen mit 11,6 Prozent, und auch die Linke ist mit 8,8 Prozent sicher im Bundestag vertreten.

Die Union kommt nach der Auszählung auf 28,5 Prozent. CDU-Chef Merz hat nun beste Chancen, nächster Kanzler nach Olaf Scholz (SPD) zu werden - der aber zunächst geschäftsführend im Amt bleibt. Merz hat angekündigt, spätestens bis Ostern eine Regierung bilden zu wollen. Ein Zusammengehen mit der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD, die auf 20,8 Prozent kommt, hat der CDU-Chef ausgeschlossen.

Die SPD erzielte mit 16,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Scholz sprach von einem bitteren Ergebnis und einer Niederlage, für die er auch Verantwortung trage. Im Fall von Koalitionsgesprächen stehe er nicht als Verhandlungsführer zur Verfügung.

Am Abend schlug die SPD-Führung den Parteichef Lars Klingbeil als neuen Vorsitzenden der Bundestagsfraktion vor. Der derzeitige Fraktionschef Rolf Mützenich kündigte in einem Brief seinen Rückzug an.

Bei der FDP, die mit nur 4,3 Prozent aus dem Parlament fliegt, steht nun ein Wechsel an der Spitze an: Parteichef Christian Lindner schrieb am Abend auf X: „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus.“ Das BSW von Sahra Wagenknecht scheitert hauchdünn an der 5-Prozent-Hürde: Laut Bundeswahlleitung kommt das BSW auf 4,972 Prozent.

9.00 Uhr: SPD-Generalsekretär erwartet schwierige Verhandlungen mit der Union

SPD-Generalsekretär Matthias Miersch erwartet schwierige Verhandlungen mit der Union über die Bildung einer neuen Bundesregierung. Er kündigte eine Mitgliederentscheidung der SPD an.

Miersch sagte im ARD-„Morgenmagazin“: „Es gibt keinen Automatismus, aber die demokratische Mitte muss natürlich versuchen, in diesen Zeiten auch zusammenzuarbeiten.“ Die SPD werde sehen, wie Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sich jetzt verhalte in den Gesprächen. „Dann werden wir das davon abhängig machen, ob es tatsächlich zusammengeht, ja oder nein. Am Ende, das steht fest, steht eine Mitgliederentscheidung der SPD.“

8.57 Uhr: Grünen-Chef: Verlust von Friedrichshain-Kreuzberg „Schlag“

Der Grünen-Landesvorsitzende Philmon Ghirmai sieht die Gründe für den großen Wahlerfolg der Berliner Linken bei der Bundestagswahl auch bei seiner Partei. Es habe in der Hauptstadt ein großes Bedürfnis gegeben, dem Rechtsruck etwas entgegenzusetzen: „Die Linke hat das in einer Deutlichkeit gemacht wie das andere Parteien, unsere eingeschlossen, nicht gemacht haben.“ Daraus habe die Linke Profit schlagen können.

Mit 16,8 Prozent Zweitstimmen landeten die Grünen in Berlin nur auf dem dritten Platz hinter der Linken mit 19,9 Prozent und der CDU mit 18,3 Prozent. Zudem hat die Partei ihre langjährige Hochburg, den Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg - Prenzlauer Berg Ost, an die Linke verloren. Hier siegte der Linken-Politiker Pascal Meiser. „Der Verlust des Direktmandats in Friedrichshain-Kreuzberg ist ein herber Schlag“, meint Ghirmai.

8.43 Uhr: AfD-Chef Chrupalla: „Ostdeutsche wollen keine Brandmauer mehr“

AfD-Chef Tino Chrupalla hat die Ergebnisse seiner Partei als „sensationell“ bezeichnet und geht in Ostdeutschland von einer baldigen Regierungsbeteiligung aus. „Die Ostdeutschen haben ganz klar gesagt, sie wollen keine Brandmauer mehr“, sagte der AfD-Bundessprecher im RBB-Inforadio.

Die CDU habe mit dem Ergebnis der Bundestagswahl größere Probleme als seine Partei. Die AfD bleibe geduldig. „Da muss man ein bisschen Mut zur Gelassenheit haben. Das haben wir“, so Chrupalla. Die AfD werde sich programmatisch weiterentwickeln und professionalisieren. „Und dann werden wir bei der nächsten Wahl noch mal fünf bis sechs Prozent mehr bekommen“, so Chrupalla.

8.11 Uhr: AfD gewinnt fast alle Wahlkreise in Ostdeutschland

Die AfD hat bei der Bundestagswahl am Sonntag mit Ausnahme Berlins fast alle Wahlkreise in Ostdeutschland gewonnen. Lediglich im Wahlkreis Potsdam/Potsdam-Mittelmark setzte sich SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz durch, zudem mit Sören Pellmann in Leipzig-Süd und Bodo Ramelow in Erfurt/Weimar zwei Politiker der Linkspartei. In Berlin setzte sich die in Teilen rechtsextremistische AfD zudem im Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf durch.

Im übrigen Bundesgebiet ging die AfD allerdings laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis in den Wahlkreisen leer aus. Hier dominierte die CDU/CSU. Ein Teil der Wahlkreise ging auch an SPD und Grüne.

Die Linke gewann zudem vier Wahlkreise in Berlin, darunter auch den Wahlkreis Friedrichshain/Kreuzberg, der bisher als sichere Grünen-Hochburg galt. Im Westen Berlins dominierte die CDU.

7.01 Uhr: Diese 23 Wahlkreissieger ziehen nicht in Bundestag ein

23 Kandidatinnen und Kandidaten, die bei der Bundestagswahl in ihrem Wahlkreis die relative Mehrheit der Erststimmen erhalten haben, ziehen trotzdem nicht in den Bundestag ein. Das teilte Bundeswahlleiterin Ruth Brand am frühen Montagmorgen mit. Betroffen sind 15 Kandidierende der CDU, vier der AfD, drei der CSU und eine Kandidatin der SPD.

  • Wahlkreis 1 Flensburg – Schleswig - Petra Nicolaisen (CDU)
    Wahlkreis 14 Rostock - Landkreis Rostock II - Steffi Burmeister (AfD)
    Wahlkreis 54 Bremen I - Ulrike Hiller (SPD)
    Wahlkreis 58 Oberhavel – Havelland II - Andreas Galau (AfD)
    Wahlkreis 71 Halle - Alexander Raue (AfD)
    Wahlkreis 151 Leipzig I - Christian Kriegel (AfD)
    Wahlkreis 169 Schwalm-Eder - Anna-Maria Bischof (CDU)
    Wahlkreis 181 Frankfurt am Main I - Yannick Schwander (CDU)
    Wahlkreis 182 Frankfurt am Main II - Leopold Born (CDU)
    Wahlkreis 183 Groß-Gerau - Marcus Kretschmann (CDU)
    Wahlkreis 185 Darmstadt - Astrid Mannes (CDU)
    Wahlkreis 202 Trier - Dominik Sienkiewicz (CDU)
    Wahlkreis 204 Mainz - Ursula Groden-Kranich (CDU)
    Wahlkreis 206 Ludwigshafen/Frankenthal - Sertac Bilgin (CDU)
    Wahlkreis 218 München-Süd - Claudia Küng (CSU)
    Wahlkreis 243 Nürnberg-Nord - Sebastian Brehm (CSU)
    Wahlkreis 251 Augsburg-Stadt - Volker Ullrich (CSU)
    Wahlkreis 259 Stuttgart II - Maximilian Mörseburg (CDU)
    Wahlkreis 274 Heidelberg - Alexander Föhr (CDU)
    Wahlkreis 275 Mannheim - Melis Sekmen (CDU)
    Wahlkreis 277 Rhein-Neckar - Moritz Oppelt (CDU)
    Wahlkreis 282 Lörrach – Müllheim - Stefan Glaser (CDU)
    Wahlkreis 290 Tübingen - Christoph Naser (CDU)

Hintergrund ist eine Regelung im Wahlrecht, wonach nur die Zweitstimmen darüber entscheiden, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag erhält. Gewinnt sie mehr Wahlkreise, als durch den Zweitstimmenanteil gedeckt sind, geht ein Teil der Siegerinnen und Sieger leer aus.

Die Abrechnung erfolgt dabei jeweils auf Landesebene. Da in dem Bundesland für die Partei dann auch die Landesliste nicht mehr zum Zuge kommt, ziehen die betroffenen Kandidierenden nicht in den Bundestag ein.

6.16 Uhr: Grünen-Kandidatin in Pankow zieht direkt in den Bundestag

Die Grünen-Kandidatin Julia Schneider zieht im Wahlkreis Pankow als direkt gewählte Abgeordnete in den Bundestag ein. Laut den Daten der Bundeswahlleitung erhielt die stellvertretende Fraktionschefin im Berliner Landesparlament 25,8 Prozent der Erststimmen. Der Linke-Landesvorsitzende Maximilian Schirmer erreichte mit 22,9 Prozent der Erststimmen den zweiten Platz.

Bundestagswahl: Erststimmen
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Bundestagswahl Zweitstimmen
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5.24 Uhr: 24 Abgeordnete aus Berlin im neuen Bundestag

Im neuen, 630 Abgeordnete umfassenden Bundestag sind 24 Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus Berlin vertreten - einer weniger als bisher. Das geht aus Daten hervor, die die Bundeswahlleitung am frühen Morgen veröffentlichte.

Demnach erhalten alle Politiker, die in den zwölf Berliner Wahlkreisen die meisten Erststimmen erzielten, auch das jeweilige Direktmandat. Hinzu kommen zwölf Abgeordnete, die über die Landeslisten ihrer Parteien in den Bundestag einziehen: drei von der SPD, drei von der AfD, zwei von den Grünen, zwei von der CDU und zwei von der Linken.

Die Verteilung auf die Parteien ist wie folgt: Linke sechs Abgeordnete, CDU fünf Abgeordnete, Grüne fünf Abgeordnete, AfD vier Abgeordnete und SPD vier Abgeordnete.

Friedrich Merz (CDU) feiert im Konrad-Adenauer-Haus nach der Prognose zum Ergebnis der Bundestagswahl.
Friedrich Merz (CDU) feiert im Konrad-Adenauer-Haus nach der Prognose zum Ergebnis der Bundestagswahl.dpa/Michael Kappeler

5.21 Uhr: Merz holt Direktmandat im Hochsauerland

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat in seinem Wahlkreis im Hochsauerland mit Abstand die meisten Erststimmen und zieht wieder mit einem Direktmandat in den Bundestag ein. Das geht aus einer Übersicht der Bundeswahlleiterin hervor. Der CDU-Politiker (69) kam auf 47,7 Prozent der Erststimmen. Dirk Wiese von der SPD holte 21,4 Prozent.

Bei der vorangegangenen Wahl 2021 hatte Merz den Wahlkreis mit 40,4 Prozent der Erststimmen gewonnen. Merz lebt in Arnsberg und will seinen Erstwohnsitz dort auch behalten, wenn er Bundeskanzler wird, wie er im Wahlkampf angekündigt hatte. Der Hochsauerlandkreis ist eine CDU-Bastion und war bisher immer an einen Bewerber der Christdemokraten gefallen.

5.11 Uhr: Caroline Bosbach gewinnt Direktmandat

Caroline Bosbach hat im Bundestagswahlkreis Rhein-Berg das beste Ergebnis errungen. Die Tochter des langjährigen CDU-Bundespolitikers Wolfgang Bosbach erhielt 42,2 Prozent der Erststimmen. Die 35-Jährige setzte sich unter anderem gegen FDP-Parteichef Christian Lindner durch, der auf 4,9 Prozent kam. Sie zieht damit nach Angaben der Bundeswahlleiterin über das Direktmandat in den Bundestag ein. Die FDP ist an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und damit im neuen Parlament nicht vertreten.

Der Wahlkreis vor den Toren Kölns ist seit jeher eine CDU-Hochburg. Wolfgang Bosbach saß von 1994 bis 2017 immer über das Direktmandat im Bundestag. Auch danach ging der Wahlkreis an den CDU-Kandidaten. Nun will Tochter Caroline in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Die 35-Jährige war 2022 in der RTL-Show „Let's Dance“ zu sehen.


00.01 Uhr: In Marzahn wird es knapp

Die Berliner CDU gewinnt in Reinickendorf und Steglitz-Zehlendorf sowie wohl auch Charlottenburg-Wilmersdorf. In Lichtenberg setzt sich Linke-Parteichefin Ines Schwerdtner mit 34 Prozent durch. Auch Gysis Sieg in Treptow-Köpenick steht nun fest – mit über 41 Prozent. In Marzahn ist es knapp: Mario Czaja (CDU, 29,4 Prozent) liegt nur 0,1 Prozent vor Gottfried Curio von der AfD (29,3 Prozent). Die Grünen gewinnen wohl auch Mitte, Spandau geht an die SPD.

Sonntag, 23. Februar 2025: Bundestagswahl – Die Entscheidung!

23.27 Uhr: BSW-Krimi geht in die Verlängerung

Die achte Hochrechnung in der ARD, ausgezählt sind bisher 208 der 299 Wahlkreise: CDU/CSU: 28,5 Prozent, AfD: 20,7 Prozent, SPD: 16,5 Prozent, Grüne: 11,7 Prozent, Linke: 8,7 Prozent, FDP: 4,4 Prozent, BSW: 4,9 Prozent. Die Hochrechnung wird exakter. Inzwischen sind 120 von 299 Wahlkreisen ausgezählt. Das BSW liegt immer noch knapp unter den fünf Prozent. In den letzten 20 Minuten hat sich das BSW zwischen 4,96 und 4,98 bewegt. Alles ist also noch drin. Die endgültige Entscheidung fällt wohl erst mit der Verkündung des offiziellen Endergebnisses.

23.22 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner tritt offiziell zurück

Um 10.28 Uhr verkündet FDP-Chef Christian Lindner auf X auch offiziell in aller Nüchternheit seinen Rückzug. „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus“, schreibt Lindner am Sonntagabend. Seine Partei liegt da in den Hochrechnungen seit Stunden klar unter fünf Prozent und fliegt damit ziemlich sicher aus dem Bundestag. Lindner bedankt sich noch für „fast 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und Debatte“. So endet eine bemerkenswerte politische Karriere.

23.09 Uhr: Spahn: Ohne Umkehr bei Migration droht ein „blaues Wunder“

In Anspielung auf die Parteifarbe der AfD, die im Wahlkampf mit dem Begriff „Remigration“ um Wähler geworben hatte, sagte CDU-Politikers Jens Spahn in der ARD: „Wer glaubt, wir können einfach drei, vier Jahre so weitermachen wie bisher, der wird sein blaues Wunder – leider im Sinne des Wortes – bei der nächsten Wahl erleben, und deshalb müssen diese Zahlen runter bei der illegalen Migration.“ Dies zu erreichen, das sei ein Auftrag an die neue Regierung.

23.03 Uhr: Virologe Hendrik Streeck (CDU) gewinnt Wahlkreis in Bonn

Der Virologe Hendrik Streeck hat als CDU-Kandidat im Wahlkreis Bonn die meisten Erststimmen erhalten. Nach Angaben der Stadt entfielen auf ihn 33,31 Prozent. Während der Corona-Pandemie war der Mediziner durch zahlreiche Auftritte in den Medien zu einem der bekanntesten Wissenschaftler des Landes geworden.

22.59 Uhr: Grüne verlieren Hochburg Friedrichshain-Kreuzberg

Die Berliner Grünen haben bei der Bundestagswahl ihre langjährige Hochburg, den Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost, an die Linke verloren. Nach Auszählung aller Wahlgebiete liegt der Linke-Politiker Pascal Meiser mit 34,7 Prozent der Erststimmen klar vor Grünen-Kandidatin Katrin Schmidberger. Diese kam auf 30,6 Prozent.

Nach Auszählung aller Wahlgebiete liegt der Linke-Politiker Pascal Meiser mit 34,7 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost klar vor Grünen-Kandidatin Katrin Schmidberger.
Nach Auszählung aller Wahlgebiete liegt der Linke-Politiker Pascal Meiser mit 34,7 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost klar vor Grünen-Kandidatin Katrin Schmidberger.Julia Weber/dpa

Der Wahlkreis war seit vielen Jahren eine Domäne der Grünen. Bei der Wahl 2017 und 2021 holte Canan Bayram dort das Direktmandat, zuvor mehrfach der 2022 verstorbene Hans-Christian Ströbele. Die nun unterlegene Grünen-Politikerin Schmidberger ist seit 2011 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses.

22.52 Uhr: Brandenburg: AfD gewinnt vor CDU, SPD nur noch bei 14,8 Prozent

Die AfD hat die Bundestagswahl in Brandenburg gewonnen – die SPD bricht ein. Die AfD kommt nach Auszählung aller Wahllokale laut Landeswahlleiter auf 32,5 Prozent der Zweitstimmen vor der CDU mit 18,1 Prozent und der SPD mit 14,8 Prozent. Vor vier Jahren gewann die SPD.

22.50 Uhr: Extremismusforscher: AfD macht sich größer als sie ist

Der Soziologe und Extremismusforscher Matthias Quent warnt vor Prophezeiungen, dass die AfD bei einer Bundestagswahl in vier Jahren stärkste Kraft werden könnte. „Das ist ja im Grunde das AfD-Rezept, sie macht sich selbst größer als sie eigentlich ist“, sagt Quent. Die Mehrheit – auch der ostdeutschen Bevölkerung – lehne die AfD nach wie vor ab.

Quent sagte, in der Migrationspolitik in Ostdeutschland oder auch in Fragen der Ukraine-Unterstützung hätten die demokratischen Parteien eine ganze Reihe von Zugeständnissen gemacht. „Und wir sehen, dass das nicht dazu führt, dass die AfD kleiner wird – im Gegenteil, sie hat sich in Deutschland immer mehr etabliert und normalisiert.“

Die AfD habe sich weit über ein rechtsradikales Milieu hinaus etabliert. Die politisch-kulturelle Spaltung zwischen Ost- und Westdeutschland setze sich fort, analysierte Quent.

22.48 Uhr: Grüner Kandidat gewinnt in Tempelhof-Schöneberg

CDU-Spitzenkandidat Jan-Marco Luczak hat seinen Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg denkbar knapp gegen den Grünen-Kandidaten Moritz Heuberger verloren. Nach den Daten der Wahlleitung erreichte Luczak nach Auszählung aller Erststimmen einen Anteil von 24,6 Prozent, Heuberger kam auf 24,7 Prozent. Luczak war bereits Mitglied des Bundestags und steht auf der CDU-Landesliste auf Platz eins.

Heuberger ist dagegen erstmals angetreten, nachdem die frühere Parteivorsitzende und Bundesministerin Renate Künast nicht wieder kandidiert hat.

22.47 Uhr: Erdrutsch-Sieg der AfD im Osten

Die AfD hat in Ostdeutschland bei der Bundestagswahl laut einer Hochrechnung des ZDF deutlich mehr Stimmen eingefahren als alle anderen Parteien. Demnach entfallen 34 Prozent der Stimmen auf die Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet wird. Neben den fünf neuen Bundesländern rechnet die Hochrechnung dabei auch mit den Zahlen aus Ostberlin.

Die AfD hat damit der Hochrechnung zufolge deutlich mehr Stimmen als SPD (11,3 Prozent), Grüne (6,8 Prozent) und FDP (3,3 Prozent) zusammen. Sie hat auch fast doppelt so viele Stimmen wie die Union mit 17,8 Prozent. Die Linke erhält laut der Hochrechnung im Osten 13,2 Prozent der Stimmen – das BSW 10,2 Prozent.

22.42 Uhr: BSW kann weiter hoffen

Die siebente Hochrechnung in der ARD: CDU/CSU: 28,5 Prozent, AfD: 20,6 Prozent, SPD: 16,5 Prozent, Grüne: 11,8 Prozent, Linke: 8,7 Prozent, FDP: 4,4 Prozent, BSW: 4,9 Prozent. Die Hochrechnung wird exakter. Inzwischen sind 120 von 299 Wahlkreisen ausgezählt.  Die Grünen verlieren weiter, das BSW kann es immer noch schaffen. Das Wagenknecht-Bündnis liegt bisher nur ganz knapp unter der 5-Prozent-Hürde.

22.24 Uhr: AfD-Weidel verliert im Wahlkreis, Chrupalla und Gauland gewinnen Wahlkreise

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel hat ihren Wahlkreis bei der Bundestagswahl am Sonntag nicht geholt. Die AfD-Chefin unterlag im Kampf um das Direktmandat im Bodenseekreis in Baden-Württemberg dem CDU-Kandidaten Volker Mayer-Lay, der dort schon bei der Wahl 2021 gewonnen hatte. Er errang 40,03 Prozent und Weidel 20,36 Prozent. Weidel steht allerdings auf Platz eins der Landesliste und ist für ein Bundestagsmandat darum nicht darauf angewiesen, den Wahlkreis direkt zu gewinnen.

Der Ko-Parteichef der AfD, Tino Chrupalla, sowie der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland sicherten sich in Sachsen Direktmandate. Chrupalla gewann in seinem Heimatwahlkreis Görlitz mit 48,9 Prozent der Erststimmen.

Der inzwischen 84-jährige Gauland, der 2013 einer der Mitgründer der AfD war, holte im Wahlkreis Chemnitz mit 32,2 Prozent das Direktmandat. Gauland stand zwischen 2017 und 2019 gemeinsam mit Jörg Meuthen an der Spitze der Bundespartei und führte die AfD 2017 gemeinsam mit der aktuellen Kanzlerkandidatin Alice Weidel erstmals in den Bundestag.

22.22 Uhr: Linke siegt in Berlin-Neukölln

Bei der Bundestagswahl hat Linke-Politiker Ferat Koçak in seinem Wahlkreis in Neukölln die Konkurrenz hinter sich gelassen. Er kam laut Wahlleitung auf 30,0 Prozent der Erststimmen. Ausgezählt waren 296 von 299 Wahlgebieten.

Damit setzte sich Koçak gegen den SPD-Kandidaten Hakan Demir (18,8 Prozent) durch, der das Direktmandat zuletzt gewonnen hatte. CDU-Generalsekretärin Ottilie Klein kam auf 19,7 Prozent.

22.14 Uhr: Grünen-Kandidatin Julia Schneider gewinnt Gelbhaar-Wahlkreis

Die Grünen-Kandidatin Julia Schneider liegt bei der vorgezogenen Bundestagswahl in ihrem Wahlkreis in Pankow vorn. Laut den Daten der Wahlleitung erhielt die stellvertretende Fraktionschefin im Landesparlament 25,9 Prozent der Erststimmen. Bisher ausgezählt waren 320 von 324 Wahlgebieten. Linke-Landesvorsitzender Maximilian Schirmer erreichte mit 22,9 Prozent der Erststimmen den zweiten Platz.

Um die Direktkandidatur der Grünen hatte es in Pankow (Wahlkreis 75) viele Diskussionen gegeben. Zuletzt hatte Stefan Gelbhaar dort das Direktmandat gewonnen und war im November zunächst auch wieder nominiert worden. Nach Belästigungsvorwürfen gegen ihn, die sich inzwischen zum Teil als falsch herausgestellt haben, entschied sich der Kreisverband bei einer erneuten Abstimmung dann für Schneider.

22.12 Uhr: Olaf Scholz (SPD) gewinnt seinen Wahlkreis

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat im Wahlkreis in Potsdam die meisten Erststimmen gewonnen – wenn auch knapp. Scholz setzte sich bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II) mit 21,8 Prozent der Erststimmen durch. Ob Scholz tatsächlich als Direktkandidat ins Parlament einzieht, hängt nach dem erstmals angewendeten neuen Wahlrecht von den Zweitstimmen seiner Partei ab. Er ist auch über den Landeslisten-Platz eins der Brandenburger SPD abgesichert.

Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler und Kanzlerkandidat, gibt in dem Wahllokal in der IHK in Potsdam seine Stimme ab. Seinen Wahlkreis hat er hier gewonnen.
Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler und Kanzlerkandidat, gibt in dem Wahllokal in der IHK in Potsdam seine Stimme ab. Seinen Wahlkreis hat er hier gewonnen.Kay Nietfeld/dpa

Auf den zweiten Platz kommt CDU-Kandidatin Tabea Gutschmidt mit 20,6 Prozent, gefolgt von AfD-Bewerber Alexander Tassis mit 19,0 Prozent. Auf dem vierten Platz liegt Grünen-Außenministerin Annalena Baerbock mit 15,9 Prozent. Dahinter folgt Linke-Politikerin Isabelle Vandre mit 13,9 Prozent. Die FDP-Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg kommt auf knapp 4 Prozent.

22.09 Uhr: BSW muss bangen: In einer Stunde kommt exaktere Hochrechnung

Bisher fließen in die Hochrechnungen nur Teilergebnisse ein – aus Stimmbezirken, Wahllokalen, einzelne Briefwahlbezirke. Das ist im Moment noch die Grundlage der Hochrechnungen, sagte vor wenigen Minuten Wahlexperte Jörg Schönenborn in der ARD. „Aber jetzt werden von den Wahlleitungen ganze Wahlkreise veröffentlicht und dann muss die Hochrechnung auf das höhere Niveau der Wahlkreise gebracht werden.“ In knapp einer Stunde werde man wissen, ob man auf Grundlage dieser Daten Klarheit hat – ob das BSW noch in den Bundestag einziehen wird.

21.52 Uhr: Im Land Berlin liegt die Linke auf Platz 1

Bei der Bundestagswahl zeichnet sich in Berlin ein überraschender Sieg der Linkspartei ab. Nach Auszählung von mehr als 90 Prozent der Wahlgebiete kommt die Linke auf 20 Prozent der Zweitstimmen. Sie wäre damit fast doppelt so stark wie bei der Wahl 2021 inklusive der Teilwiederholung 2024. Gewonnen hat sie bei Bundestagswahlen in Berlin noch nie, zuletzt lag sie auf Platz vier. Auch bei den Erststimmen führt die Linke in mindestens vier Wahlkreisen.

Bei den Zweitstimmen folgen mit knappen Abständen CDU, Grüne und AfD. Die SPD, die die letzte Wahl noch gewann, sackt danach auf 15,1 Prozent ab und liegt nur auf Platz fünf. Das wäre ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei Bundestagswahlen in Berlin seit 1990. Die Partei BSW kommt aus dem Stand auf 6,7 Prozent.

21.49 Uhr: Gregor Gysi kündigt „Endlos-Rede“ im Bundestag an

Der Linken-Politiker Gregor Gysi (77) geht nach den ersten vorläufigen Ergebnissen zur Bundestagswahl davon aus, dass er künftig der dienstälteste Bundestagsabgeordnete sein wird. Er werde nun „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tatsächlich der Alterspräsident des neuen Bundestags“ sein, sagte Gysi vor jubelnden Anhängern auf der Wahlparty der Linken in Berlin.

Seine Partei hat laut den ersten Hochrechnungen zwischen acht und neun Prozent erreicht – und zieht damit sicher in den Bundestag ein. Auch für Gysi, der für seine Partei im Berliner Wahlkreis Treptow-Köpenick als Direktkandidat antrat, sah es am Abend so aus, als könne er sein Mandat sicher verteidigen.

Gregor Gysi (Die Linke), Mission Silberlocke, spricht bei der Wahlparty der Partei Die Linke im Glashaus auf der Bühne und kündigt an, dass er Alterspräsident im Bundestag werden wird.
Gregor Gysi (Die Linke), Mission Silberlocke, spricht bei der Wahlparty der Partei Die Linke im Glashaus auf der Bühne und kündigt an, dass er Alterspräsident im Bundestag werden wird.Carsten Koall/dpa

Gysi betonte, dass er damit nicht der älteste, sondern der dienstälteste Abgeordnete sei. „Da ist die AfD gar nicht zu toppen“, sagte Gysi. Die hätten sogar 86-jährige Abgeordnete.

Er selbst, 77 Jahre alt, habe es geschafft, sich gegen Abgeordnete aus den alten Bundesländern durchzusetzen. Sie hätten ja bereits seit 1949 kandidieren können und er als Ostdeutscher erst seit 1990. „Die alle zu überholen, das war nicht einfach“, witzelte Gysi. Das habe er aber geschafft. „Und das bedeutet, dass ich die erste, letzte und einzige Rede in meinem Leben im Bundestag halte – ohne Redezeitbegrenzung.“

21.46 Uhr: US-Präsident Trump gratuliert der CDU

US-Präsident Donald Trump erfreut über das Ergebnis der Bundestagswahl. „Es sieht so aus, als hätte die konservative Partei in Deutschland die mit Spannung erwartete Wahl gewonnen“, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social in Großbuchstaben. Ähnlich wie in den USA hätten die Menschen in Deutschland genug von der „Agenda ohne gesunden Menschenverstand“ – vor allem in den Bereichen Energie und Einwanderung, so der Republikaner. Es sei ein „großartiger Tag für Deutschland und für die Vereinigten Staaten“. Er schrieb: „Herzlichen Glückwunsch an alle – viele weitere Siege werden folgen!“

Donald Trump freut sich über den Wahlausgang in Deutschland. Es sei ein „großartiger Tag für Deutschland und für die Vereinigten Staaten“. Er schrieb: „Herzlichen Glückwunsch an alle – viele weitere Siege werden folgen!“
Donald Trump freut sich über den Wahlausgang in Deutschland. Es sei ein „großartiger Tag für Deutschland und für die Vereinigten Staaten“. Er schrieb: „Herzlichen Glückwunsch an alle – viele weitere Siege werden folgen!“Jose Luis Magana/AP/dpa

21.31 Uhr: AfD in Sachsen schon bei 45 Prozent

Bei der Bundestagswahl in Sachsen deutet sich ein klarer Sieg der AfD an. Nach Auszählung von 278 der 420 Gemeinden kommt die AfD auf 45,2 Prozent der Stimmen und hat damit mehr als doppelt so viele wie die CDU (20,8 Prozent). Dahinter rangieren die Linken (7,2 Prozent), die SPD (7,0), die FDP (3,1) und die Grünen (2,9). Auch die beiden vorangegangenen Bundestagswahlen 2017 und 2021 hatte die AfD im Freistaat für sich entscheiden können.

22.22 Uhr: Olaf Scholz (SPD) steht nicht für Koalitionsverhandlungen bereit

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) steht im Fall von Koalitionsgesprächen von Union und SPD nicht als Verhandlungsführer seiner Partei zur Verfügung. „Ich werde, wenn es Gespräche gibt, zum Beispiel zwischen der SPD und der Union, nicht der Verhandlungsführer der SPD sein“, sagte er in der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF. „Ich habe gesagt, ich bewerbe mich um das Amt des Bundeskanzlers.“

21.20 Uhr: Neue Hochrechnung – BSW kann es noch schaffen

Die sechste Hochrechnung in der ARD: CDU/CSU: 28,5 Prozent, AfD: 20,5 Prozent, SPD: 16,4 Prozent, Grüne: 12,0 Prozent, Linke: 8,6 Prozent, FDP: 4,6 Prozent, BSW: 4,9 Prozent. Nur leichte Veränderungen zur vorherigen Hochrechnung. Die Grünen verlieren weiter, das BSW könnte es noch schaffen, in der ZDF-Hochrechnung liegt die Partei noch bei fünf Prozent.

21.06 Uhr: CDU angelt frustrierte „Ampel“-Wählern, AfD mobilisiert Nichtwähler

Die Union dürfte nach vorläufigen Angaben des Instituts Infratest dimap vor allem von frustrierten „Ampel“-Wählern profitiert haben. Allein gut 1,8 Millionen Wählerinnen und Wähler wanderten von der SPD zur Union, ebenso 1,3 Millionen von der FDP und immerhin 390.000 von den Grünen. Zudem konnte die Union demnach über eine Million Nichtwähler mobilisieren. Sie verlor aber auch 910.000 Wähler an die AfD sowie eine Reihe von Anhängern an BSW und Linke.

Die AfD konnte diesmal offenbar vor allem Nichtwähler überzeugen: Sie bilden mit fast 1,9 Millionen die größte Gruppe der Wählerwanderung. Auch von allen anderen Parteien bis auf das BSW konnte die AfD laut Infratest dimap Wähler abwerben, vor allem von Union (910.000), FDP (800.000) und SPD (680.000).

20.48 Uhr: Olaf Scholz glaubt, dass er der richtige Spitzenkandidat für die SPD war

Trotz der schweren Niederlage der SPD hält Bundeskanzler Olaf Scholz es für richtig, dass er seine Partei wieder in die Bundestagswahl geführt hat. Auf die Frage, ob es ein Fehler gewesen sei, überhaupt noch einmal anzutreten, antwortete Scholz in der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF: „Das glaube ich nicht.“ Der SPD-Politiker betonte: „Das Ergebnis ist für die SPD sehr bitter.“ Die SPD hat nach den Hochrechnungen ein historisch schlechtes Ergebnis erzielt.

20.46 Uhr: Söder schließt Zusammenarbeit mit Grünen nicht generell aus

CSU-Chef Markus Söder hat seine Bedenken gegen eine Zusammenarbeit mit den Grünen bekräftigt, eine Koalition aber erneut nicht klar ausgeschlossen. „Wir glauben einfach nicht, dass mit den Grünen ein Richtungswechsel zu organisieren ist“, sagte Söder in der Berliner Runde von ARD und ZDF.

Auf die Frage, ob es beim kategorischen Nein der CSU zu einer Zusammenarbeit mit den Grünen bleibe, sagte der Parteichef: „Wenn es irgendwie geht, bleiben wir ganz klar dabei“. Er wolle dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz nicht irgendetwas vorgeben, das sei nicht seine Aufgabe. Aus Sicht der CSU sei es aber ganz eindeutig: „Eine Regierung ohne die Grünen ist eine bessere Regierung“.

20.35 Uhr: FDP-Chef Lindner kündigt Rücktritt von allen politischen Ämtern an, wenn ...

... die FDP den Einzug in den Bundestag verfehlt. Und danach sieht es zurzeit aus. „Es ist vorstellbar, dass sich die FDP ab morgen vollständig politisch und personell aufstellen wird“, sagte der FDP-Parteivorsitzende am Abend in der ARD. Wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheide, sei völlig klar, dass „ich dann auch aus der Politik ausscheide, ..., dann ist mein Führungsanspruch für die FDP erloschen.“

20.30 Uhr: AfD-Rechtsaußen Björn Höcke gegen Koalition mit der CDU

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke hat sich im Gegensatz zur AfD-Parteispitze gegen eine Koalition mit der Union ausgesprochen. Er könne seiner Partei im Augenblick nicht empfehlen, in eine Koalition als Juniorpartner mit dieser CDU reinzugehen, sagte Höcke bei der AfD-Wahlparty in Berlin.

„Ich erwarte von der CDU eine 180-Grad-Wende in Bezug auf die Merkel-Jahre“, fügte er hinzu und forderte eine Distanzierung von der Energiewendepolitik und der „Multikulturalisierungspolitik“. „Dann ist die CDU für uns ein Koalitionspartner. Ansonsten Gespräche immer, temporäre eingegrenzte Kooperationen meinetwegen auch, aber im Augenblick keine Koalition. Das wäre mein Credo, wenn es denn in die Parteigremien ginge.“

20.11 Uhr: SPD-Absturz auch in Brandenburg, AfD mit 36,2 Prozent vorne

Bei der Bundestagswahl zeichnet sich in Brandenburg ein klarer Sieg der AfD ab, während die SPD abstürzt. Die AfD kommt nach Auszählung von rund zwei Dritteln der Wahllokale auf 36,2 Prozent der Zweitstimmen. Der Verfassungsschutz Brandenburg stuft die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall ein.

Dahinter folgt die CDU mit 17,2 Prozent. Die SPD kommt nach dem Zwischenstand auf noch 13,9 Prozent. Die Linke erreicht demnach 10,3 Prozent vor dem BSW mit 10,27 Prozent.

Bei der Wahl vor vier Jahren lag die SPD noch klar vorn mit 29,5 Prozent vor der AfD mit 18,1 Prozent und der CDU mit 15,3 Prozent.

Damals gewann die SPD alle zehn Direktmandate. Diesmal könnte nach Auszählung von rund zwei Dritteln der Wahllokale die AfD neun von zehn Wahlkreisen direkt gewinnen. Die SPD erlangt nach diesem Zwischenstand ein Direktmandat in Potsdam.

20.07 Uhr: „Es ist wirklich auf die 12 und zwar mit Anlauf“

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat das schlechte Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl als „Klatsche“ bezeichnet und Konsequenzen verlangt. „Es ist wirklich auf die 12 und zwar mit Anlauf“, sagte die Europaabgeordnete im ZDF. „Ich glaube, Konsequenzen müssen vor allem thematisch gezogen werden, dass wir uns eben nicht nur reduzieren auf ein, zwei Themen.“ So müsse sich die FDP zum Beispiel auch um das Thema Sicherheit kümmern, auch wenn dies „kein schönes Thema“ sei.

20.02 Uhr: AfD ist im Osten die stärkste Partei

Die fünfte Hochrechnung in der ARD in der Tagesschau:  CDU/CSU: 28,6 Prozent, AfD: 20,4 Prozent, SPD: 16,3 Prozent, Grüne: 12,3 Prozent, Linke: 8,5 Prozent, FDP: 4,7 Prozent, BSW: 4,9 Prozent. Im Osten ist die AfD mit über 30 Prozent die stärkste Partei.

19.54 Uhr: Mit 41 Prozent! AfD erstmals in Mecklenburg-Vorpommern vorne

Die AfD wird aller Voraussicht nach in Mecklenburg-Vorpommern (MV) erstmals bei einer Bundestagswahl stärkste Kraft. Nach Auszählung von etwa 800 der knapp 2000 Wahlbezirke im Land käme die Partei auf etwa 41 Prozent der Wählerstimmen und würde damit ihr Ergebnis mehr als verdoppeln. Bei der Wahl 2021 hatte die AfD im Nordosten mit 18 Prozent hinter der SPD auf Rang zwei gelegen.

Die Partei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die vor dreieinhalb Jahren mit 29,1 Prozent noch klare Wahlsiegerin war und auch alle sechs Direktmandate gewonnen hatte, muss im Geleitzug der Bundes-SPD schmerzhafte Verluste hinnehmen. Ihr Ergebnis reduziert sich dem Zwischenergebnis zufolge auf etwa 11 Prozent.

Die CDU, die laut Hochrechnungen als klare Wahlsiegerin aus der vorgezogenen Bundestagswahl hervorgehen wird, kann ihr Ergebnis von 2021 in Mecklenburg-Vorpommern nicht verbessern und liegt bislang bei 16,6 Prozent.

19.48 Uhr: FDP-Lindner versucht sich im Schönfärben

FDP-Chef Christian Lindner sieht trotz hoher Verluste seiner Partei bei der Bundestagswahl keinen Grund für eine Kurskorrektur. „Heute hat Deutschland ein neues Parlament gewählt, weil wir Freie Demokraten unserem Land einen neuen Anfang ermöglichen wollten“, sagte er am Wahlabend. Nach Hochrechnungen ist unklar, ob die FDP wieder in den Bundestag einzieht.

Mit Blick auf das Auseinanderbrechen der Ampel-Regierung sagte Lindner, die FDP sei vergangenen Herbst „in das volle politische Risiko gegangen“ zum Wohle des Landes. „Wir zahlen selbst heute einen hohen Preis dafür, für Deutschland war diese Entscheidung aber richtig“, fügte er hinzu.

19.40 Uhr: Die AfD feiert

„Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten“, ruft Weidel in den Saal der AfD-Wahlparty. „Wir sind jetzt die politische Mitte“, sagt Chrupalla.

200 Journalisten aus dem In- und Ausland und rund 100 Gäste drängeln sich nach AfD-Angaben an diesem denkwürdigen Wahlabend in der unscheinbaren Parteizentrale weit weg von Berlins politischer Mitte in einem Gewerbegebiet im Norden der Stadt. Bei Steak, Bratwurst, Buletten, Bier, Wein und Rotkäppchen-Sekt wird das Wahlergebnis analysiert.

Anwesende Parteigrößen sind zufrieden: „Heute ist der Tag, an dem wir sehen, dass die Brandmauer jeden Tag ein Stückchen weiter bröckeln wird“, sagt Fraktionsvize Beatrix von Storch. „Die politische Zeitenwende ist eingeläutet“, sagt der AfD-Europapolitiker Marc Jongen.

19.35 Uhr: AfD jetzt über 20 Prozent, die Grünen unter 13 Prozent

Die vierte Hochrechnung in der ARD: CDU/CSU: 28,8 Prozent, AfD: 20,2 Prozent, SPD: 16,2 Prozent, Grüne: 12,7 Prozent, Linke: 8,5 Prozent, FDP: 4,9 Prozent, BSW: 4,8 Prozent.

19.17 Uhr: CDU-Spitzenpolitiker Jens Spahn würde mit den Grünen reden

Unionsfraktionsvize Jens Spahn sieht im Ergebnis der Wahl einen Auftrag für einen Kurswechsel in Deutschland. „Die Menschen wollen in Mehrheit eine andere Politik und ich hoffe, dass das auch die Partner, mit denen wir in den nächsten Tagen sprechen werden, gemeinsam mit uns so sehen.“ Es müsse gemeinsam Vertrauen in die demokratische Mitte zurückgewonnen werden, die Wirtschaft gestärkt und illegale Migration begrenzt werden, sagte Spahn im ZDF. Die Frage sei, ob es ein gemeinsames Verständnis darüber gebe.

Spahn zeigte sich skeptisch, ob große inhaltliche Differenzen mit den Grünen überwunden werden könnten. Dafür müssten sich die Grünen sehr verändern. „Wenn sie dazu bereit sind, ihre Position so zu verändern, dann kann man sicher miteinander reden.“

19.15 Uhr: CSU-Söder bleibt bei „Nein“ zu Koalition mit den Grünen

CSU-Chef Markus Söder lehnt eine Koalition mit den Grünen nach der Bundestagswahl weiterhin klar ab. Es scheine so zu sein, dass es für die Union entweder mit einem oder möglicherweise mit zwei Partnern reiche, sagte Söder, der per Video aus Berlin zur CSU-Wahlparty nach München zugeschaltet wurde. „Relativ klar ist aber, es geht ohne die Grünen.“

„Und ich darf es euch nur noch mal sagen: Wir bleiben bei unserer Linie. Wir sind der festen Überzeugung: Nach dieser Wahl, mit einer neuen Regierung, mit einem neuen Kanzler Friedrich Merz, braucht es keine regierende grüne Fraktion mehr - die sollen in die Opposition gehen.“

19.11 Uhr: Zentralrat der Juden: „Erschrocken über Wahlerfolg der AfD“

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat sich erschüttert über den Stimmenzuwachs der AfD bei der Bundestagswahl gezeigt. „Obwohl dieses Ergebnis nach den Umfragen zu erwarten war, bin ich an diesem Abend auch erschrocken über den Wahlerfolg der AfD, die ihren Stimmenanteil in nur drei Jahren verdoppelt hat“, sagte Schuster der „Welt“.

Schuster fügte hinzu: „Es muss uns alle umtreiben, dass ein Fünftel der deutschen Wähler einer mindestens in Teilen rechtsextremistischen Partei ihre Stimme gibt, die sprachlich und ideologisch offen Verbindungen zum Rechtsradikalismus und Neo-Nazismus sucht, mit den Ängsten der Menschen spielt und ihnen nur scheinbare Lösungen anbietet“.

19.09 Uhr: SPD Sachsen: Wahlergebnis ist eine Katastrophe

Die sächsische SPD hat das Abschneiden der Partei zur Bundestagswahl als „katastrophale Niederlage“ bezeichnet. „Dieses Ergebnis ist Mist“, sagte SPD-Chef Henning Homann vor enttäuschten Parteimitgliedern in Dresden. An diesem Abend dürfe man enttäuscht, wütend und traurig sein. „Da gibt es nicht schönzureden.“ Man wisse aber auch, was es bedeutet, mit dem Rücken an der Wand zu stehen.

„Dieses Wahlergebnis heute ist eine Katastrophe für die SPD“, sagte Homann und sprach von einer schweren Hypothek für die parlamentarische Demokratie in Deutschland. Die SPD habe das historisch schlechteste Ergebnis eingefahren, aber auch die CDU ihr zweitschlechteste. Es sei fraglich, ob es für CDU und SPD zusammen theoretisch für eine Regierung reichen würde.

19.03 Uhr: Die Grünen fallen weiter

Die dritte Hochrechnung in der ARD: CDU/CSU: 28,9 Prozent, AfD: 19,9 Prozent, SPD: 16,2 Prozent, Grüne: 13,0 Prozent, Linke: 8,5 Prozent, FDP: 4,9 Prozent, BSW: 4,8 Prozent. SPD und AfD legen zur vorigen Hochrechnung leicht zu, die Grünen fallen weiter.

18.57 Uhr: Rambo Zambo im CDU-Haus

„Jetzt darf auch mal Rambo Zambo im Adenauer-Haus sein. Heute Abend feiern wir und ab morgen früh wird gearbeitet.“ Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz über seinen Wahlsieg in Anspielung auf einen Wahlkampfsong von Stefan Raab.

18.55 Uhr: Sahra Wagenknecht hofft trotz schlechter Hochrechnungen

BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht hat sich begeistert vom Wahlkampf ihrer Anhänger gezeigt – auch wenn ein Einzug der neuen Partei in den Bundestag nach aktuellen Hochrechnungen nicht sicher ist. „Wir werden noch zittern müssen“, sagte Wagenknecht in Berlin. Aber unabhängig davon, wie es am Ende ausgehe, sei es ein toller Wahlkampf gewesen. „Ihr habt das großartig gemacht!“

Wenn es am Ende nicht reichen sollte für den Einzug in den Bundestag, „dann ist das eine Niederlage, aber es ist nicht das Ende des BSW“, unterstrich Wagenknecht. „Wir haben gestört und wir stören noch weiter.“

18.52 Uhr: Höchste Wahlbeteiligung seit 1990

Bei der Bundestagswahl hat es laut ARD und ZDF eine so hohe Wahlbeteiligung wie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Sie lag demnach zwischen 83 und 84 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Mehr als 59 Millionen Menschen waren wahlberechtigt.

Bundesweit hatte die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl 2021 am Ende – nach einer Teilwiederholung in Berlin – bei 76,4 Prozent gelegen.

18.49 Uhr: AfD-Chefin Alice Weidel will die anderen „jagen“

Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel sagt in Anspielung auf eine frühere Äußerung von Ex-Parteichef Alexander Gauland: „Wir werden die anderen jagen, dass sie vernünftige Politik für unser Land machen.“ Gauland, damals Spitzenkandidat der AfD, hatte 2017 am Abend der Bundestagswahl mit Blick auf die künftige Bundesregierung gesagt: „Sie kann sich warm anziehen. Wir werden sie jagen.“

Stehen sich ganz nahe: AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel mit dem AfD-Rechtsaußen Björn Höcke. Co-AfD Tino Chrupalla (li.) bleibt außen vor.
Stehen sich ganz nahe: AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel mit dem AfD-Rechtsaußen Björn Höcke. Co-AfD Tino Chrupalla (li.) bleibt außen vor.Soeren Stache/Pool/AFP

18.47 Uhr: Zitterpartie für FDP und BSW

Die ARD sieht die FDP bei 4,9 Prozent und das BSW bei 4,7 Prozent. In der Hochrechnung des ZDF landeten beide Parteien bei 5,0 Prozent – und könnten damit die Fünfprozenthürde nehmen.

18.45 Uhr: Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz sagt nichts zu seiner Zukunft

Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt im SPD-Haus, dass er Verantwortung für das schlechte Wahlergebnis habe. Er gratuliert der Union zum Wahlsieg – spricht aber nicht über persönliche Konsequenzen.

18.40 Uhr: Die Union fällt unter 29 Prozent

Die zweite Hochrechnung in der ARD: CDU/CSU: 28,9 Prozent, AfD: 19,7 Prozent, SPD: 16,1 Prozent, Grüne: 13,2 Prozent, Linke: 8,6 Prozent, FDP: 4,9 Prozent, BSW: 4,8 Prozent. Die CDU/CSU ist zwar Wahlsieger, für die Union ist es aber trotzdem das zweitschlechteste Ergebnis ihrer Geschichte.

18.38 Uhr: AfD-Chefin warnt Union vor Wahlbetrug

Die AfD-Chefin Alice Weidel warnt die Union davor, eine Bundesregierung mit einer linksgerichteten Partei zu bilden und dabei ihre eigenen Wahlversprechen zu brechen. „Wenn die CDU Wahlbetrug begeht an den eigenen Wählern, indem man mit den Linken koaliert, dann wird die nächste Wahl schneller kommen als man denkt, und dann werden wir die CDU überholen als stärkste Kraft“, sagte Weidel. „Das ist unser Ziel.“

18.35 Uhr: Heidi Reichinnek (Linke) weint auf der Bühne – vor Rührung

Linken-Chef und Spitzenkandidat Jan van Aken hat sich begeistert über das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl geäußert. „Die Linke lebt“, sagte er vor einer jubelnden Menge in Berlin. Nach den Prognosen von ARD und ZDF kommt die Linke auf 8,5 bis 9 Prozent – eine deutliche Steigerung gegenüber 2021 (4,9 Prozent).

Co-Parteichefin Ines Schwerdtner sprach vom „Comeback des Jahres“ und kündigte an, in den kommenden Jahren eine „Brandmauer“ gegen rechts sein zu wollen.

Auch Co-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek war sichtlich gerührt und versprach unter Tränen, dass die Linke im Bundestag für ihr soziales Programm kämpfen und als „verdammt starke Fraktion“ für Minderheiten und arme Menschen eintreten werde. „Was ist das für ein fulminantes Ergebnis“, rief sie ihren Anhängern zu.

18.33 Uhr: „Friedrich Merz wird Bundeskanzler, die CSU trägt einen erheblichen Teil zum Wahlerfolg bei“

CSU-Generalsekretär Martin Huber sieht einen eindeutigen Regierungsauftrag für die Union. Es gebe ein „ganz klares Mandat für den Politikwechsel in Deutschland“, so Huber im ZDF. Nach den ersten Prognosen stehe fest: „Friedrich Merz wird Bundeskanzler, die CSU trägt einen erheblichen Teil zum Wahlerfolg bei.“

18.26 Uhr: Erste Hochrechnung bestätigt Prognose

Die erste Hochrechnung in der ARD: CDU/CSU: 29,0 Prozent, AfD: 19,6 Prozent, SPD: 16,0 Prozent, Grüne: 13,3 Prozent, Linke: 8,6 Prozent, FDP: 4,9 Prozent, BSW: 4,7 Prozent.

18.23 Uhr: CSU sagt erneut „Nein“ zu den Grünen

Nach dem Sieg der Union bei der Bundestagswahl hat CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt eine Koalition mit den Grünen erneut ausgeschlossen. „Ich bin nach wie vor der Meinung: Mit den Grünen gibt es keinen Politikwechsel“, sagte Dobrindt  in der ARD. „Und deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, dass da eine Koalition zustande kommt.“ Für eine Koalition seien die Grünen nach bisherigem Stand der Prognose auch nicht nötig.

Dobrindt bewertete das Ergebnis der Wahl als gemeinsamen Erfolg der Union. „Es gibt einen Regierungsauftrag von CDU und CSU“, sagte Dobrindt am Sonntag im Bayerischen Fernsehen. Die CSU trage überproportional zum Ergebnis der Union bei - dem BR zufolge kommt die CSU in Bayern auf 39 Prozent der Stimmen. „Es ist überdeutlich geworden, die Leute wollen den Politikwechsel“, sagte Dobrindt. Die anderen Parteien müssten sich nun bewegen – insbesondere die SPD werde sich für einen Politikwechsel „deutlich“ bewegen müssen.

18.20 Uhr: Großes Comeback der Linken

Die Linke hatten viele schon abgeschrieben. Nach den Erfolgen des BSW von Sahra Wagenknecht auf Landesebene wurden ihrer Ex-Partei nur noch geringe Chancen bei der Bundestagswahl eingeräumt. Die Diskussion um die „Brandmauer“ zur AfD und eine clevere Kampagne hat ihr aber ein Comeback ermöglicht. Mit 8,5 bis 9 Prozent steht sie nun auf Platz fünf. Das BSW muss dagegen um den Einzug ins Parlament bangen.

18.19 Uhr: Olaf Scholz (SPD) noch schlechter als Martin Schulz

Kanzler Olaf Scholz hat das Wunder von 2021 nicht wiederholen können. Damals hat er im Wahlkampf etwa 15 Prozentpunkte Rückstand auf die Union aufgeholt und war mit einem knappen Vorsprung ins Ziel gekommen. Diesmal sind die Sozialdemokraten im Umfragetief stecken geblieben. Mit 16,0 bis 16,5 Prozent (ARD und ZDF) stehen sie nun vor ihrem schlechtesten Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Bisher hielt Martin Schulz den Negativrekord, der 2017 auf 20,5 Prozent kam.

18.17 Uhr: „Riesen-Herausforderung“ für die CDU/CSU

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag, Thorsten Frei, sieht die Bildung einer stabilen Regierung als „Riesen-Herausforderung“. Frei sagte im ZDF: „Wenn sich diese Prognose bewahrheiten sollte, dann wäre das eine enorme Herausforderung, auf dieser Grundlage eine stabile Regierung zu bilden.“ Nach der ZDF-Prognose wäre die Union auf zwei Partner angewiesen.

Die Voraussetzungen seien insgesamt nicht ideal, eine stabile Regierung zu bilden, sagte Frei. Es müssten sich alle darüber im Klaren sein, dass es jetzt um die Zukunft des Landes gehe.

18.16 Uhr: AfD will Koalition mit der CDU/CSU

AfD-Chefin Alice Weidel hat das Wahlergebnis für ihre Partei als historisch bezeichnet. „Wir haben ein historisches Ergebnis eingefahren. Wir waren noch nie stärker im Bund“, sagte Weidel nach Bekanntgabe der ersten Prognosen in der AfD-Bundesgeschäftsstelle in Berlin. „Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten“, fügte Weidel hinzu.

Sie erklärte erneut ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Union. „Unsere Hand wird immer ausgestreckt sein für eine Regierungsbeteiligung.“ Trotz der starken Zugewinne kann die Partei nicht auf eine Regierungsbeteiligung hoffen. Die anderen Parteien haben eine Zusammenarbeit ausgeschlossen.

18.15 Uhr: Der neue Bundestag hat 630 Abgeordnete

Der neue Bundestag wird wegen einer Reform deutlich schlanker sein. Die Zahl der Abgeordneten wurde auf 630 begrenzt – mehr als 100 weniger als aktuell. Dafür fallen die sogenannten Überhang- und Ausgleichsmandate weg, die bisher das Parlament oft stark aufgebläht haben. Nun kommen mit Erststimme gewählte Kandidaten nur noch in den Bundestag, wenn ihre Partei auch genügend Zweitstimmen hat.

18.13 Uhr: Merz und ... Wer Deutschland regieren wird

Merz hat beste Chancen Kanzler zu werden, braucht für eine Regierungsbildung aber Partner. Ein Zusammengehen mit der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften AfD hat der CDU-Chef ausgeschlossen. Stand 18 Uhr könnte es für eine große Koalition mit der SPD reichen. Wenn neben der Linken auch FDP und BSW im Bundestag sitzen, muss Merz sich zwei Koalitionspartner suchen. Doch Dreierkoalitionen sind kompliziert, siehe die gescheiterte Ampel.

Denkbar wäre eine Koalition der Union mit SPD und FDP. Eine Alternative wäre ein Bündnis von Union, SPD und Grünen – allerdings hatte die CSU eine Koalition mit den Grünen vor der Wahl vehement abgelehnt.

18.02 Uhr: CDU/CSU vorne, AfD auf Platz 2, Absturz der SPD

Die Prognose in der ARD sieht die CDU/CSU auf Platz 1 in der Wahl. CDU/CSU: 29,0 Prozent, AfD: 19,5 Prozent, SPD: 16,0 Prozent, Grüne: 13,5 Prozent, Linke: 8,5 Prozent, FDP: 4,9 Prozent, BSW: 4,7 Prozent. Für eine Große Koalition von CDU/CSU mit der SPD könnte es reichen, wenn FDP und BSW den Sprung in den Bundestag nicht schaffen. Die Wahlbeteiligung liegt so hoch wie seit 1990 nicht – bei rund 84 Prozent.

17.52 Uhr: In Trier werden Wahlzettel aus Berlin ausgegeben

Bei einer Panne sind in einem Wahllokal in Trier-Süd Stimmzettel mit Kandidaten aus Berlin-Pankow ausgegeben worden. Der Fehler sei erstmals um 11 Uhr einem Wähler im Wahllokal aufgefallen, sagte der Sprecher der Stadt Trier. Seitdem wurden alle Stimmzettel genau kontrolliert und keine falschen Stimmzettel mehr ausgegeben.

„Wie viele falsche Stimmzettel es waren, wissen wir nicht. Schließlich sind die Wahlzettel in der Urne gelandet, und diese wird ja erst nach 18 Uhr zur Auszählung geöffnet“, sagte der Sprecher.

Der Fehler müsse passiert sein bei einer Druckerei mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, die für mehrere Bundesländer Wahlzettel drucke, sagte der Sprecher. Sie habe einige falsche Wahlzettel nach Trier geliefert.

Man gehe davon aus, dass es „vermutlich nicht allzu viele“ falsche Zettel gewesen seien, die in der Wahlurne gelandet seien. Der Landeswahlleiter wurde informiert. Die Stimmzettel mit den Berliner Kandidaten sind ungültig.

17.44 Uhr: Strom in Cottbus wieder da

Der stundenlange Stromausfall am Wahlsonntag in Teilen von Cottbus ist behoben. Kurz nach 17 Uhr war die Störung beendet, wie die Regionalleitstelle Lausitz mitteilte. In einigen Stadtteilen waren auch Wahllokale betroffen.

Am Samstagabend war es zu dem Stromausfall gekommen. Da auch die Fernwärmeversorgung gestört war, funktionierten Heizungen nicht. Frierende Wahlhelfer wurden mit warmen Decken und heißen Getränken versorgt, wie die Kreiswahlleitung sagte. Der Ablauf der Wahl sei nicht beeinträchtigt, so die Stadt.

16.15 Uhr: Bis 14 Uhr hat mehr als die Hälfte aller Bundesbürger gewählt

Bei der Bundestagswahl haben bis zum Nachmittag mehr als die Hälfte der Wähler ihre Stimme im Wahllokal abgegeben. Bis 14 Uhr lag die Beteiligung bei 52 Prozent, wie die Bundeswahlleiterin mitteilt. Einen Vergleichswert zur vorherigen Wahl nannte sie nicht. Damals war für die Zeit bis 14 Uhr eine Beteiligung von 36,5 Prozent mitgeteilt worden. Allerdings lag 2021 die Zahl der Briefwähler vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie auf einem Rekordwert – diese sind in den Zwischenständen nicht berücksichtigt.

100-jährige Wahlhelferin in Köln im Einsatz

In ganz Deutschland werden heute rund 675.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Einsatz sein. So war zumindest die Planung. Sie sorgen in rund 90.000 Urnen- und Briefwahlbezirken für den hoffentlich reibungslosen Ablauf. In Köln unterstützt die 100-jährige Lydia Mörs-Plattes als älteste Wahlhelferin der Stadt das Wahlgeschehen. Die Seniorin macht das seit vielen Jahren. „Ich freue mich, in einem Land zu leben, in dem die Demokratie so offen vor sich geht“, sagte sie vor drei Jahren bei einer Wahl in Köln, als sie auch im Dienst war.

Lydia Mörs-Plattes, mit 100 Jahren Kölns älteste Wahlhelferin, sitzt in ihrem Wahllokal in Köln-Rondorf an der Wahlurne.
Lydia Mörs-Plattes, mit 100 Jahren Kölns älteste Wahlhelferin, sitzt in ihrem Wahllokal in Köln-Rondorf an der Wahlurne.Henning Kaiser/dpa

Bis Mittag haben ein Drittel der Berliner Wahlberechtigen ihre Stimme abgegeben

Rund 2,4 Millionen Menschen sind in Berlin zur Wahl aufgerufen – gut ein Drittel von ihnen haben ihre Stimme bis zum Mittag bereits abgegeben. Die Wahlbeteiligung um 12 Uhr habe bei 33 Prozent gelegen, teilte die Landeswahlleitung mit. Bei der vorigen Bundestagswahl lag die Quote demnach zu diesem Zeitpunkt bei 25,4 Prozent. Die höchste Wahlbeteiligung wurde demnach am Mittag im Wahlkreis Treptow-Köpenick gemessen. Hier hatten bereits 35,5 Prozent der Wahlberechtigten abgestimmt. Die niedrigste Quote zu diesem Zeitpunkt erreichte Neukölln mit 30,1 Prozent.

Wahl-Panne am Morgen in Wilmersdorf

Der Wahlsonntag verlief bis zum Mittag weitgehend reibungslos. Zu einer Panne kam es allerdings in Berlin-Wilmersdorf. Dort konnte am Morgen ein Wahllokal in einer Jugendfreizeiteinrichtung nicht wie geplant öffnen. Die Wählerinnen und Wähler wurden zu einer fußläufig etwa 15 Minuten entfernten Sekundarschule geleitet, wo sie ihre Stimme abgeben konnten. Gegen Mittag öffnete das ursprüngliche Wahllokal dann doch noch.

Bleistift, Buntstift oder Kugelschreiber: Stift-Parade im Wahllokal

Viele Deutsche waren bereits in den Wahllokalen, um ihre Stimme abzugeben – für Unterhaltung sorgen dabei besonders unter anderem die zur Verfügung gestellten Stifte. „Was zum Geier ist das?“, schreibt etwa ein Nutzer beim Kurznachrichtendienst X – er sollte seinen Stimmzettel offenbar mit einem rosafarbenen, schon recht abgewetzten Buntstift unterschreiben. Ob es wirklich so war oder das Bild inszeniert ist, bleibt sein Geheimnis. Zudem kritisieren mehrere Menschen, die laut Fotos ihrer Stimmzettel die AfD wählten, dass in ihren Wahllokalen Bleistifte ausliegen. Man solle lieber seinen eigenen Kugelschreiber mitbringen, schreibt einer - ob er eine Verschwörung wittert, wird nicht ganz klar. Übrigens: „Als Schreibstifte im Sinne des Wahlrechts gelten Bleistifte (die nicht dokumentenecht sein müssen), Farbstifte, Kopierstifte, Tintenstifte, Kugelschreiber, Faserstifte, Filzstifte und ähnliche“, heißt es bei der Bundeswahlleiterin.

Wählen im Dunkeln: Cottbus kämpft mit einem Stromausfall

In Cottbus gab es am Wahltag einen Stromausfall - schon seit Samstagabend gab es laut Berichten in den nördlichen Stadtgebieten keinen Strom. Die Reparaturen waren gegen Sonntagmittag noch nicht abgeschlossen. In nördlichen Bereichen von Cottbus ist seit dem späten Samstagabend der Strom weg. Auch vier Wahllokale sind laut Kreiswahlleitung betroffen. Wahlhelfer waren am Morgen in der Kälte ohne Heizung in Wahllokalen im Einsatz. Die Feuerwehr wollte teils auch für Beleuchtung sorgen. Der Ablauf der Wahl sei durch den Stromausfall nicht beeinträchtigt, teilte die Stadt mit.

Uli Hoeneß: Keine Werbung für die AfD!

Ehrenpräsident Uli Hoeneß vom FC Bayern München hat seine ablehnende Haltung gegenüber der AfD untermauert. Würde ein Spieler des Fußball-Rekordmeisters Werbung für diese Partei machen, dann „würde ich mit ihm reden und ihn fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat“, sagte Hoeneß in einem am Tag der Bundestagswahl veröffentlichten „Kicker“-Interview. Er maße sich aber nicht an, dem FC Bayern seine Meinung „aufzudrücken“, fügte der 73-Jährige hinzu. Bereits bei der Trauerfeier von Franz Beckenbauer vor einem Jahr hatte Hoeneß diese Position deutlich gemacht und sich für Projekte ausgesprochen, die Rassismus bekämpfen.

Uli Hoeneß lehnt Werbung für die AfD ab - und würde Spieler, die Werbung für die Partei machen, fragen, ob sie „noch alle Tassen im Schrank haben“.
Uli Hoeneß lehnt Werbung für die AfD ab - und würde Spieler, die Werbung für die Partei machen, fragen, ob sie „noch alle Tassen im Schrank haben“.Alexandra Beier/AFP

Berlins Regierender Kai Wegner (CDU) hat seine Stimme abgegeben

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat in Berlin am Wahlsonntag seine Stimme abgegeben. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass Menschen wählen gehen dürften, sagte er vor seinem Wahllokal in Berlin-Kladow. „Das ist nicht in jedem Land so. Deswegen hoffe ich, dass die Wahlbeteiligung heute sehr hoch sein wird und dass die Menschen von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen.“ Wegner kam gemeinsam mit seiner Partnerin, Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU), zur Stimmabgabe.

Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, und Katharina Günther-Wünsch (CDU), Senatorin für Bildung, Jugend und Familie von Berlin, kommen zur Stimmabgabe.
Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, und Katharina Günther-Wünsch (CDU), Senatorin für Bildung, Jugend und Familie von Berlin, kommen zur Stimmabgabe.Christophe Gateau/dpa

Prenzlauer Berg: Herrscht im Wahllokal die Ruhe vor dem Sturm?

Auch in anderen Kiezen hält sich der Sturm auf die Wahllokale noch in Grenzen. Ein KURIER-Reporter berichtet, dass in seinem zugewiesenen Wahllokal in der Fröbelstraße in Prenzlauer Berg zwar alle Wahlhelfer vor Ort gewesen seien, aber Wähler seien Mangelware. „Ich bin der einzige“, schreibt er. „Als ein Wahlhelfer nach meinem Eintrag in der Wahlliste sucht, sehe ich auch einen der Gründe: Im Wahlkreis 824 gibt es anscheinend sehr viele Briefwähler.“ Ein Weg, den in Berlin offenbar viele Menschen wählten - vielleicht, um am Sonntag ausschlafen zu können und nicht das Haus verlassen zu müssen?

Gähnende Leere im Wahllokal: Unser KURIER-Kollege ist in Prenzlauer Berg völlig allein, weil viele Wähler ihre Stimme per Brief abgegeben haben.
Gähnende Leere im Wahllokal: Unser KURIER-Kollege ist in Prenzlauer Berg völlig allein, weil viele Wähler ihre Stimme per Brief abgegeben haben.STH/BK

Bundeskanzler Scholz und Kanzlerkandidat Merz geben ihre Stimme ab

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) haben am Sonntagvormittag gewählt. Scholz, in Begleitung seiner Frau Britta Ernst, gab seine Stimme in Potsdam in Brandenburg ab. In seinem Wahlkreis Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming hatte er bei der vergangenen Bundestagswahl 2021 dort 34 Prozent der Stimmen bekommen. Beim Verlassen des Wahllokals reckte Scholz den Daumen. Merz wählte in Arnsberg, sein Wahlkreis ist der Hochsauerlandkreis. Auch er betrat das Wahllokal in Begleitung seiner Ehefrau, Charlotte Merz. Bei der Bundestagswahl 2021 hatten 40,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler im Hochsauerlandkreis für Merz gestimmt. In den Umfragen vor der Wahl lag die Union klar vorn; Merz wird als künftiger Kanzler gehandelt.

Friedrich Merz (CDU, r.), Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat, gibt im Wahllokal in der Schützenhalle Arnsberg-Niedereimer seine Stimme ab.
Friedrich Merz (CDU, r.), Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat, gibt im Wahllokal in der Schützenhalle Arnsberg-Niedereimer seine Stimme ab.Oliver Berg/dpa

Köpenick: Begeisterung im Wahllokal hält sich noch in Grenzen

Auch in Berlin haben die Wahllokale geöffnet - doch in manchen Wahllokalen sind wenig Frühaufsteher unterwegs. Etwa in Köpenick: Hier berichtet eine KURIER-Reporterin, sie sei beim Urnengang am Morgen fast allein gewesen. Eine Wahlhelferin erzählte, das Wahllokal in der Bahnhofstraße sei neu, weil es in Köpenick so viele neue Wohngebiete gebe. Sie selbst habe bereits per Briefwahl abgestimmt. Auch in anderen Wahllokalen herrscht noch Ebbe: In Prenzlauer Berg läuft der Betrieb laut einem Bericht der BZ auch schleppend an. 2.200 Wahllokale haben in der Hauptstadt von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Riesen-Empörung über Merz-Rede vor Wahltag zum Lübcke-Mord

Ich bin wirklich schockiert über die Worte von Friedrich Merz. Das ist so dermaßen bodenlos. Das ist so dermaßen falsch (auch inhaltlich). Wir sind rhetorisch auf dem Level Trumps angekommen.

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— Peter Jelinek (@peterjelinek.bsky.social) February 22, 2025 at 6:59 PM

Eine Rede von CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz am Tag vor der Bundestagswahl sorgt für massive Aufregung in den sozialen Medien. Der im den Umfragen führende CDU-Chef attackierte auf dem Podium die Linke – und sprach dabei von der Ermordung des CDU-Abgeordneten Walter Lübcke am 1. Juni 2019, der sich für einen menschlichen Umgang mit Geflüchteten eingesetzt hatte. Der Täter: ein Rechtsextremer, der ihn aus Hass auf Geflüchtete erschoss.

Merz: „Antifa und gegen Rechts: Wo waren die... als Walter Lübcke ermordet wurde von einem Rechtsradikalen? Wo war der Aufstand der Anständigen in Deutschland?“ Als Reaktion posteten Merz-Gegner Presseberichte von Demonstrationen in Kassel und anderen Orten, die sich gegen rechte Gewalt richteten. Aus der CDU hatte sich nach dem Mord hingegen tagelang niemand öffentlich zu Wort gemeldet, bis ein Hinterbänkler das Schweigen brach. Eine Anfrage auf dem Portal abgeordnetenwatch.de an Merz vom 8. Februar 2025, wann er zum letzten mal mit den Angehörigen Lübcke gesprochen habe, blieb bis zuletzt unbeantwortet.

Wahllokale geöffnet!

Seit 8 Uhr morgens sind die Wahllokale in Berlin, Brandenburg und ganz Deutschland geöffnet. Bis 18 können alle Wahlberechtigten in ihren Wahllokalen die Abgeordneten im Bundestag wählen und damit über die Mehrheiten im Parlament bestimmen. Ab 18 Uhr werden die ersten Hochrechnungen erwartet.

Die wichtigsten Fragen zur Bundestagswahl

Der Tag der Entscheidung ist gekommen: Heute dürfen die Deutschen wieder in die Wahllokale, um über die zukünftige Regierung abzustimmen. Damit Sie den Überblick behalten, haben wir die wichtigsten Fragen zur Bundestagswahl für Sie zusammengefasst und beantwortet. Wann öffnen eigentlich die Wahllokale? Was passiert, wenn ich zu spät zur Wahl komme? Darf man auch ohne Wahlberechtigung wählen? Dürfen Partner oder Kind mit in die Wahlkabine? Und warum fehlt beim Stimmzettel eigentlich eine Ecke? Wir beantworten die wichtigsten sieben Fragen zur heutigen Bundestagswahl!

Bundestagswahl in Berlin: So viele Menschen dürfen heute an die Urne

In Berlin sind heute rund 2,4 Millionen Menschen zur Teilnahme an der Bundestagswahl aufgerufen. 2.200 Wahllokale haben geöffnet. 18 Parteien treten mit einer eigenen Landesliste an, das sind sechs weniger als 2021. Außerdem stehen in den zwölf Berliner Wahlkreisen Direktkandidaten zur Wahl. Etwa 36.600 Wahlhelfer sollen für einen möglichst reibungslosen Ablauf bei der Stimmabgabe und der anschließenden Auszählung sorgen. Übrigens: Der Wahltag ist in Berlin bereits der fünfte binnen dreieinhalb Jahren. Bei der Bundestagswahl 2021 und der gleichzeitigen Wahl zum Landesparlament hatte es in Berlin zahlreiche schwerwiegende Pannen gegeben. Die Abgeordnetenhauswahl musste deshalb 2023 komplett, die Bundestagswahl ein Jahr später in einem Fünftel der Berliner Wahlbezirke wiederholt werden. Im Juni 2024 gab es dann auch noch die Europawahl.

Samstag, 22. Februar: nur noch einen Tag bis zur Bundestagswahl!

Am Sonntag findet die Bundestagswahl statt - doch was sagt die letzte Umfrage vor dem großen Wahltag?
Am Sonntag findet die Bundestagswahl statt - doch was sagt die letzte Umfrage vor dem großen Wahltag?Kay Nietfeld/dpa

Markus Söder: „Endgültig klar! Keine Koalition mit Grünen“

CSU-Chef Markus Söder erteilt einer schwarz-grünen Koalition nach der Bundestagswahl endgültig eine klare Absage. Beim Wahlkampffinale von CDU und CSU in München, gemeinsam mit Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Chef Friedrich Merz, kritisiert Söder Grünen-Kanzlerkandidat und Wirtschaftsminister Robert Habeck scharf. Dessen Politik schade der Autoindustrie, so Söder.

„Damit ist es endgültig klar: Keine Koalition mit den Grünen, liebe Freunde“, ruft Söder und erhält dafür Jubel und Applaus des Publikums.

Diese Berliner und Brandenburger sind sicher raus aus dem Bundestag

Bereits vor der Bundestagswahl am Sonntag ist klar: Einige Abgeordnete aus Berlin und Brandenburg werden nicht mehr ins Parlament zurückkehren. Die Gründe für ihren Abschied sind vielfältig – für manche endet damit eine langjährige politische Karriere.

Diese Politikerinnen und Politiker sind betroffen:

Anke Domscheit-Berg (Linke): Sie zog 2017 und 2021 über die Landesliste der Brandenburger Linken in den Bundestag ein und vertritt den Wahlkreis Oberhavel-Havelland II. Tritt nicht wieder an.

Friedhelm Boginski (FDP): Er zog 2021 über die Brandenburger FDP-Landesliste in den Bundestag ein und vertritt den Wahlkreis Uckermark-Barnim I. Im Februar hob der Bundestag Boginskis Immunität als Abgeordneter auf. Der Grund: Die Staatsanwaltschaft Neuruppin will ihn wegen Korruptionsverdachts anklagen.

Canan Bayram (Grüne): Sie verzichtete wegen innerparteilicher Querelen auf eine erneute Kandidatur. Bayram hatte für die Grünen sowohl 2017 als auch 2021 das Direktmandat in Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost gewonnen.

Stefan Gelbhaar (Grüne): Er gewann 2021 das Direktmandat für die Grünen in Berlin-Pankow. Gelbhaar fiel einer Intrige zum Opfer.

Ex SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert tritt nicht wieder an.
Ex SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert tritt nicht wieder an.Dominik Butzmann/photothek.de/Imago

Kevin Kühnert (SPD): Kandidiert aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder. Er gewann 2021 das Direktmandat für die SPD in Berlin-Tempelhof-Schöneberg.

Renate Künast (Grüne): Sie zog 2021 über die Berliner Landesliste der Grünen in den Bundestag ein und vertrat dort wie Kevin Kühnert den Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg. Sie hat genug im Bundestag geschuftet.

Monika Grütters (CDU): Sie gewann bei der Bundestagswahl 2021 und der Teilwiederholung 2024 das Direktmandat für die CDU in Berlin-Reinickendorf. Gab 2024 ihren Abschied bekannt. Sie versteht sich null mit Friedrich Merz.

Gesine Lötzsch (Linke): Sie gewann 2021 zum sechsten Mal in Serie das Direktmandat von Berlin-Lichtenberg, will aber nicht weitermachen.

Petra Pau hört im Bundestag auf.
Petra Pau hört im Bundestag auf.dpa

Petra Pau (Linke): Sie zog 2021 über die Berliner Landesliste in den Bundestag ein und hat dort den Wahlkreis Berlin-Marzahn-Hellersdorf vertreten. Wollte schon länger aufhören.

Sylvia Lehmann (SPD): Lehmann gewann 2021 das Direktmandat für die SPD im Wahlkreis Dahme-Spreewald-Teltow-Fläming III-Oberspreewald-Lausitz I.

Jens Koeppen (CDU): Er zog 2021 über die Brandenburger Landesliste der CDU in den Bundestag ein und hat dort den Wahlkreis Uckermark-Barnim I vertreten. Will nicht weitermachen.

Letzte Umfrage vor der Wahl: Das sind die Ergebnisse

Am Sonntag wird gewählt - und am Samstag blicken viele Menschen gebannt auf die letzte Meinungsumfrage zur Wahl. Das Ergebnis: Die Union liegt mit leichten Einbußen weiter vorn. CDU und CSU kommen in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der „Bild“-Zeitung auf 29,5 Prozent, das ist ein halber Prozentpunkt weniger als in der vorherigen Umfrage. AfD und SPD verharren demnach bei 21 und 15 Prozent. Die Grünen rutschen leicht ab auf 12,5 Prozent (-0,5). Die Linke steigert sich um einen halben Prozentpunkt auf 7,5 Prozent. Die FDP gewinnt leicht hinzu auf 4,5 Prozent (+0,5), bleibt damit aber unter der Fünf-Prozent-Hürde. Das Bündnis Sahra Wagenknecht wäre mit gleichbleibend 5 Prozent im Bundestag vertreten. Sollte das BSW es ins Parlament schaffen, wäre eine Regierungsmehrheit voraussichtlich nur mit einer Dreierkonstellation möglich – CDU und CSU müssten sich also zwei Partner suchen.

Wirbt BSW mit falschem Schmidt-Zitat?

Einen scheiß würde er!

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— DennisKBerlin (@denniskberlin.bsky.social) February 19, 2025 at 9:57 PM

Ein Sharepic macht die Runde in den sozialen Medien - es ist unklar, ob es tatsächlich ursprünglich von einem Account des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) stammt. Auf dem Bild wird Helmut Schmidt unterstellt,  würde der frühere SPD-Bundeskanzler noch leben. Schmidt wird mit folgendem Zitat in Verbindung gebracht: „Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln als eine Minute schießen. “ Tatsächlich wird der Satz in Variationen verschiedenen Personen zugerechnet, so Otto Brenner und Gustav Heinemann, aber auch Franz-Josef Strauß. Der Kontext war stets ein anderer. Helmut Schmidt war ein überzeugter Verfechter der Nato und kämpfte für den damals sehr umstrittenen Nato-Doppelbeschluss. Von daher ist es abwegig, dass Schmidt das BSW gewählt hätte – eine Russland zugeneigte Partei, die die Nato auflösen möchte.

Freitag, 21. Februar: noch zwei Tage bis zur Bundestagswahl

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Die Kanzlerkandidaten der Grünen und der Union, Robert Habeck (l.) mit Friedrich Merz. Für eine mögliche Koalition der beiden Parteien gibt es derzeit laut letzter Umfragen keine Mehrheit.
Die Kanzlerkandidaten der Grünen und der Union, Robert Habeck (l.) mit Friedrich Merz. Für eine mögliche Koalition der beiden Parteien gibt es derzeit laut letzter Umfragen keine Mehrheit.dpa/Kay Nietfeld

Immer noch 27 Prozent Unentschlossene: Werden sie die Bundestagswahl entscheiden?

Noch nie war diese Zahl in Umfragen so kurz vor der Wahl so groß: Fast jede und jeder dritte Wahlberechtigte weiß kurz vor dem Wahltag immer noch nicht, wem sie oder er die Stimme geben soll. Der größere Teil der Unentschlossenen gibt dennoch an, zur Wahl gehen zu wollen. Welche Auswirkungen die Stimmen der Unentschlossenen bei der Bundestagswahl haben und was dahinter steckt!

Gysi, Scholz, Baerbock: Das sind die heftigst umkämpften Wahlkreise in Berlin, Brandenburg und Deutschland

In zahlreichen Wahlkreisen Deutschlands, vor allem aber Brandenburgs und Berlins wird es eng, auch für Spitzenvertreter der Parteien im Bundestag.

  • Wahlkreis 61 - Potsdam, Potsdam-Mittelmark II, Teltow-Fläming II: Der Kanzler-Wahlkreis. Olaf Scholz tritt unter anderem gegen seine Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) an. Beim letzten Mal gewann Scholz recht klar, diesmal könnte es enger werden. Angewiesen auf das Direktmandat sind weder Scholz noch Baerbock: Beide stehen auf Platz eins der Landeslisten ihrer Parteien.
  • Wahlkreis 83 - Berlin Treptow-Köpenick: Ihm werden bessere Chancen auf ein Direktmandat für die Linke eingeräumt: Gregor Gysi war in seinem Wahlkreis in der Vergangenheit eine Bank.
  • Wahlkreis 1 - Flensburg-Schleswig: Hier tritt der grüne Kanzlerkandidat Robert Habeck an - und ein Sieg ist ihm alles andere als sicher. Bei der letzten Wahl gewann Habeck zwar mit 28,1 Prozent vor der CDU-Kandidatin Petra Nicolaisen (23,4 Prozent), doch davor ging der Kreis an die Union. Habeck ist in den Regierungsjahren deutlich umstrittener geworden.
  • Wahlkreis 146 - Hochsauerlandkreis: 2021 war es für Sauerland-Verhältnisse beinahe knapp: Friedrich Merz gewann mit 40,4 Prozent vor dem SPD-Kandidaten Dirk Wiese (32,2 Prozent). Der Wahlkreis ist traditionell tiefschwarz, alles anderes als ein Sieg des Unions-Kanzlerkandidaten wäre eine Überraschung.
  • Wahlkreis 293 - Bodensee: Hier kämpft AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel um das Direktmandat - unter anderem gegen einen aus Syrien geflüchteten Grünen. Bei der letzten Wahl war für die AfD nicht viel zu holen: Weidel erreichte mit 9,2 Prozent der Erststimmen Rang fünf, es gewann deutlich der CDU-Kandidat. Alice Weidel ist in Überlingen am Bodensee gemeldet, lebt aber laut Medienberichten mit ihrer Frau und Kindern in der Schweiz.

Neue Umfrage: Linke legt erneut zu, Union verliert deutlich, keine Mehrheit für DIESE Option!

#Wahlumfrage Bundestagswahl, Forschungsgruppe Wahlen (20.02.25): CDU/CSU: 28% (−2), AfD: 21% (+1), SPD: 16%, Grüne: 14%, Linke: 8% (+1), BSW: 4,5% (+0,5), FDP: 4,5% (+0,5), Sonstige: 4% (−1) ➤ https://dawum.de/Bundestag/Forschungsgruppe_Wahlen/2025-02-20/ | #Sonntagsfrage #btw2025

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— DAWUM - Neueste Wahlumfragen (@dawum.de) February 21, 2025 at 7:30 AM

In einer der letzten vor der Wahl veröffentlichten Meinungsumfrage für das ZDF verlieren CDU/CSU deutlich an Zustimmung, AfD und Linke legen leicht zu. Bei Koalitionsoptionen wird es spannend: Eine schwarz-grüne Bundesregierung hätte derzeit keine Kanzlermehrheit. Reichen würde es derzeit für Schwarz-Rot oder Schwarz-Blau. Eine Koalition mit der AfD lehnt Unions-Kanzlerkandidat Merz jedoch kategorisch ab. Ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linken hätte ebenfalls keine Mehrheit.

YouGov: Jeder Fünfte vor Bundestagswahl immer noch unentschlossen

Kurz vor der Bundestagswahl haben einer Umfrage zufolge 20 Prozent der Wahlberechtigten noch keine finale Wahlentscheidung getroffen. 77 Prozent gaben in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, sich endgültig entschieden zu haben.

Donnerstag, 20. Februar: noch drei Tage bis zur Bundestagswahl

Eine Wahlkabine im bayerischen Garmisch-Partenkirchen: Ein Mann in bayerischer Tracht gibt seine Stimme für die Bundestagswahl in einem Wahllokal ab.
Eine Wahlkabine im bayerischen Garmisch-Partenkirchen: Ein Mann in bayerischer Tracht gibt seine Stimme für die Bundestagswahl in einem Wahllokal ab.dpa/Angelika Warmuth

Schock-Umfrage! Union bräuchte zwei Koalitionspartner

Einer der letzten Umfragen vor der Bundestagswahl zufolge erreicht die Union derzeit weder mit der SPD noch den Grünen eine Kanzlermehrheit. Laut Insa kämen CDU/CSU auf 30 Prozent, SPD 15 und Grüne auf 13 Prozent. Die AfD läge demnach bei 21 Prozent – mit dieser zusammen hätte die Union zwar rechnerisch eine Mehrheit, doch Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hatte eine solche Koalition kategorisch ausgeschlossen.

Wahl-Frust: Tausende können an der Bundestagswahl nicht teilnehmen! Das ist der Grund

„Aus. Vorbei. Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich meine Stimme bei einer Bundestagswahl nicht abgeben können“ – das postet der USA-Korrespondent des RND Karl Doemens auf BlueSky: Tausende im Ausland lebende Deutsche haben wegen des kurzfristig angesetzten Wahltermins der vorgezogenen Bundestagswahl ihre Briefwahl-Unterlagen nicht rechtzeitig erhalten. Doemens ist stocksauer – aber das ist der Preis für den Bruch der Ampelkoalition und die von allen Parteien unterstützte vorgezogene Neuwahl mit verkürzten Fristen: In Deutschland können Wahlberechtigte, die am Wahltag verhindert sind, auch vor der Wahl direkt in Wahlbüros der Bürgerämter abstimmen. Im Ausland haben deutsche Botschaften Kurier-Lieferungen für Briefwahl-Stimmen eingerichtet – aber ohne Stimmzettel keine Stimme!

Was ist auf dem Stimmzettel erlaubt: Haken, Kreise, Smileys?

Für den jeweiligen Wahlvorstand ist entscheidend, ob der Wille des Wählers oder der Wählerin zweifelsfrei erkennbar ist. Wer auf dem Stimmzettel Smileys oder Hakenkreuze malt, macht seine Stimme damit ungültig – ebenso, wer den Stimmzettel mit Anmerkungen wie „trotz Vorbehalten“ oder dergleichen versieht. Akzeptiert werden in aller Regel nicht nur jeweils ein Kreuz bei der Erst- und Zweitstimme, sondern auch Haken oder Punkte. Selbst, wenn man die Kennzeichnung nicht genau im vorgesehenen Kreis sondern daneben setzt oder den Kreis ausmalt, zählt die Stimme.

Mittwoch, 19. Februar: noch vier Tage bis zur Bundestagswahl

Wahlkampf-Panne bei Berliner AfD: „Deutschand“

Peinliche Wahlkampf-Panne bei der Berliner AFD: Mit einem Vertipper auf einem in die Kamera gehaltenen Wahlplakat machte sich der AfD-Kandidat Michael Gleichmann zum Gespött in den sozialen Medien: Ausgerechnet beim Wort Deutschland fehlte ein „l“, was linke Spötter im Netz in der Auffassung bestärkte, die AfD sei eine „Schande für Deutschland“ – der AfD-Kandidat gibt sich dennoch siegesmutig trotz heftiger Konkurrenz im Wahlkreis: Unter anderem gegen Linke-Star Gregor Gysi tritt Gleichmann an.

Ist der Stimmzettel auch ohne Unterschrift gültig?

Scherzkekse hatten vor der Bundestagswahl auf Tiktok Videos in Umlauf gebracht, die Wähler dazu aufforderten, den Stimmzettel zu unterschreiben. Die Videos waren allerdings mit Hashtags wie #nichternstnehmenbitte als ironisch gekennzeichnet. Denn alles, was Rückschlüsse auf die Identität des Wählers oder der Wählerin erlaubt, macht die Stimme ungültig. Bei der Briefwahl gibt es aber eine Besonderheit, die auf dem Tiktok-Kanal Die.Juristen verständlich erklärt wird.

@die.juristen Stimmzettel unterschreiben oder nicht? Manche Kommentare hier stiften etwas Verwirrung – deshalb erklärt Clemens, was wirklich stimmt. Und was mit deiner Stimme passiert, wenn du es falsch machst …    #briefwahl #bundestagswahl #wahl #btw25 #diejuristen ♬ Originalton - Die Juristen

Viele Kids in Brandenburg würden die AfD wählen

Krasse Abweichungen bei der U18-Wahl gegenüber Umfrage-Ergebnissen, bei denen kontinuierlich die vom Kanzlerkandidaten Friedrich Merz angeführte Union vorne liegt. Bundesweit brachte die simulierte Bundestagswahl bei Minderjährigen hingegen eine Mehrheit bei den Linken, während CDU/CSU bei Jüngeren wenig Zustimmung bekommt. Ganz anders würden Brandenburger Kids abstimmen: Im Berliner Umland liegt bei Kids die in dem Bundesland als gesichert rechtsextrem eingestufte AfD vorne.