Bundestagswahl 25

Web-Reaktionen: AfD-User wittern Wahlbetrug, #Auswandern trendet

Heftige Meinungen zum Ergebnis der Bundestagswahl treffen in den sozialen Medien zusammen. So äußern sich AfD-Fans und -Gegner auf X, Facebook und BlueSky.

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Alice Weidel, Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidatin der AfD, bei der Wahlparty der AFD
Alice Weidel, Bundesvorsitzende und Kanzlerkandidatin der AfD, bei der Wahlparty der AFDdpa/Julian Stratenschulte

Deutschland hat gewählt, und im Netz kochen die Emotionen hoch. Im Fokus vieler Kommentare: die AfD. Gegner und Unterstützer der rechtsnationalen Partei prallen auf X, Facebook und BlueSky aufeinander.

Kein „weiter so“ will Martina F.: Auf der Facebook-Seite des Berliner KURIER schreibt die Userin: „Wenn die AfD nicht über 25 Prozent kommt, ist Deutschland endgültig verloren.“ Ihre „Angst“ wird allerdings durch die ARD-Hochrechnung von 19.59 Uhr bestätigt: Demnach wird die AfD zwar zweitstärkste Partei, bleibt aber weit hinter der 25%-Marke und vor allem deutlich hinter dem Wahlgewinner CDU/CSU mit knapp über 20 Prozent der Stimmen.

AfD-Angst: Weidel will andere Parteien „jagen“, aber Mehrheit will AfD nicht

Angst und Enttäuschung auch bei Gegnern der AfD: Die Journalistin Gilda Sahebi konfrontiert den Machtanspruch, den AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel nach der Wahl deutlich gemacht hat, mit Umfragen, dass eine klare Mehrheit eine Machtbeteiligung der AfD ablehnt.

70% der Befragten wollen nicht, dass die AfD an einer Regierung beteiligt ist. Nur 27% wollen das - und davon sind die meisten AfD-Wähler:innen. Es ist so lustig, dass Weidel, Baumann & Co. sich überall vor die Kameras stellen und sagen, dass „das“ Volk die AfD regieren sehen will.

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— Gilda Sahebi (@gildasahebi.bsky.social) February 23, 2025 at 6:38 PM

Eine heftige Kontroverse gibt es um Äußerungen von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel, man werde „die anderen jagen“ und Vorwürfe gegen CDU/CSU, sie breche Wahlversprechen, wenn diese mit anderen Parteien als der AfD koaliere. Das Wort Wahlbetrug nutzte sie dabei nicht, aber Facebook-User Stefan M. kommentiert: „AfD warnt vor Wahlbetrug! Es geht schon wieder los.“ Wie genau das gemeint ist, bleibt offen, deutlicher formuliert Michel W.: „Wahlbetrug würde mich nicht wundern in diesem Land“. Dergleichen Verschwörungsmythen teilt Laura B.: „Die Wahl wird so oder so von Brüssel gesteuert und manipuliert.“

AfD zweitstärkste Partei: Auf X trendet der Hashtag „Auswandern“

Angst geht allerdings angesichts des feststellbaren Rechtsrucks vor allem bei Menschen mit Migrationshintergrund um. So viele äußern inzwischen ihre Gedanken, nicht mehr in Deutschland leben zu wollen, dass der Hashtag #Auswandern am Sonntagabend auf der Plattform X trendete.

Das läge allerdings durchaus im Interesse der AfD, die das Thema „Remigration“, sprich: Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund längst offen ausspricht. ■