Doppelpack in Augsburg, sieben Tore unter Steffen Baumgart, starke Entwicklung: Andrej Ilic macht es dem 1. FC Union schwer. Der offiziell bereits verabschiedete Leihspieler sorgt mit seinen Leistungen für ein eisernes Dilemma beim Stürmerkauf. Denn eigentlich steht Kaiserslauterns Ragnar Ache ganz oben auf der Wunschliste.
Er trifft, er arbeitet, er überzeugt. Mit seinem Doppelpack beim 2:1 in Augsburg hat Andrej Ilic (25) dem 1. FC Union einen versöhnlichen Saisonabschluss beschert – und ganz nebenbei ein sportliches Dilemma heraufbeschworen. Denn: Der 25-jährige Serbe, ausgeliehen vom OSC Lille, hat in der Rückrunde sieben Tore erzielt und sich unter Trainer Steffen Baumgart (53) zu dem Stürmertyp entwickelt, den Union seit Monaten suchte.
Klingt prima, besonders weil Union für Ilic eine Kaufoption besitzt. Das Problem: Eigentlich ist der Plan ein anderer.
Ragnar Ache (26) vom 1. FC Kaiserslautern gilt seit Monaten als Wunschlösung für das Sturmzentrum. Robust, kopfballstark, durchsetzungsfähig – ein klassischer Zielspieler, genau wie Ilic. Nur: Union kann (und will) nicht beide holen.
Stürmersuche beim 1. FC Union: Andrej Ilic oder Ragnar Ache?
Für Ilic liegt die Kaufoption knapp unter fünf Millionen Euro. Mittlerweile wieder viel Geld für den 1. FC Union. Insbesondere, wenn man sich Verhandlungsspielraum auf dem lange geöffneten Transfermarkt im Sommer bewahren will. Andererseits ist der Transfer von Ache an die Wuhle trotz einer Ausstiegsklausel von fünf Millionen Euro auch nach dem verpassten Bundesliga-Aufstieg der Pfälzer alles andere als ein Selbstläufer. Der ehemalige U21-Nationalspieler hat mit seinen 18 Saisontoren Begehrlichkeiten geweckt hat – in der Bundesliga und in Europa.

Baumgart weiß um das Spannungsfeld – und äußert sich mit einem Augenzwinkern: „Wenn ich keinen Einfluss auf die Kaderplanung nehmen kann, wer dann?“ Vize-Kapitän Rani Khedira (31) plädiert klar pro Ilic: „Es ist gut, wenn du so einen Zielspieler hast. Er würde uns guttun.“
Wer stürmt beim 1. FC Union neben Oliver Burke?
Während mit Oliver Burke (28) von Werder Bremen die schnelle Außenbahn bereits besetzt scheint, ist das Rennen um den Platz im Sturmzentrum offen. Ilic bringt sich mit seiner Form in Position – doch Ache bleibt das Transferziel Nummer eins.
Union steckt also in der Zwickmühle. Wird es der bewährte Ilic, der sich in der Bundesliga dann doch ziemlich beeindruckend akklimatisiert hat? Oder wagt man mit Ache einen Neustart – mit mehr Wucht, aber auch mehr Risiko?
Auf Horst Heldt wartet beim 1. FC Union viel Arbeit
Klar ist: Manager Horst Heldt (55) steht vor einem komplizierten Transfersommer. Denn auch andere Fragen drängen. Bleibt Verteidiger Danilho Doekhi? Und was passiert mit Topscorer Benedict Hollerbach (24)?