Er stand ganz oben auf der Liste – zweimal. Doch der 1. FC Union blitzte bei Ragnar Ache (26) bislang ab. Zu hoch die Forderungen, zu hart das Nein. Der 1. FC Kaiserslautern wollte seinen besten Mann nicht hergeben. Nicht an Union. Nicht an Como. Und nicht mal für zehn Millionen Euro. Jetzt, ein paar Monate später, ist Unions Wunschstürmer zum Schnäppchenpreis zu haben.
Ragnar Ache: Ein Stürmer nach Baumgarts Geschmack
Die Rechnung ist einfach – und für Union ziemlich verlockend: Denn Ache besitzt in diesem Sommer eine Ausstiegsklausel, die bei maximal fünf Millionen Euro liegt. Eine Summe, die Union-Manager Horst Heldt (55) schon im Sommer und im Winter nahezu auf den Tisch gelegt hatte.
Dazu kommt: Anders als im Vorjahr soll Ache diesmal seinen Wechselwunsch bei den Bossen des 1. FC Kaiserslautern bereits hinterlegt haben. Bedeutet für den 1. FC Union: Jetzt ist der Moment gekommen, in dem Wunsch und Wirklichkeit endlich zusammenfinden könnten.
Ache ist genau der Stürmertyp, den Trainer Steffen Baumgart (53) liebt. Robust, kopfballstark, mit Dampf und Dynamik. Ein Zielspieler, der vorne Bälle festmacht, sich für Luftduelle nicht zu schade ist – und trotzdem die Tiefe belaufen kann. Kurz: ein Baumgart-Stürmer durch und durch.
Unions Wunschstürmer: Ragnar Ache trifft und trifft
Dass der Deal bislang nicht klappte, lag nicht an Ache selbst. Nach dem Transfertheater im Sommer stand auch ein Wechsel im Winter im Raum. Union war wieder dran, Como, der italienische Klub von Trainer Cesc Fabregas (37), legte ein noch höheres Millionenpaket auf den Tisch – vergeblich. Kaiserslautern sagte Nein und wollte mit Ache die Bundesliga-Rückkehr erzwingen.
Ob der Plan aufgeht, wird sich zeigen. Die Pfälzer sind nach dem 2:1-Sieg gegen Schalke wieder mitten im Aufstiegsrennen. Ache, ein Spielertyp, der in Liga zwei alles überragt, will so oder so den nächsten Schritt machen und Kaiserslautern im Sommer verlassen.

Bemerkenswert: Der gebürtige Frankfurter ließ sich vom ewigen Wechseltheater um seine Person nicht aus dem Tritt bringen – und liefert einfach weiter. Trotz einer längeren Verletzungspause im Herbst steht er bei 17 Saisontreffern. In der Torjägerliste der Zweiten Liga liefert er sich mit Ex-Herthaner Davie Selke (30, HSV, 20 Treffer) ein Fernduell auf Erstliga-Niveau.
Burke und Ache: Tempo und Tore für den 1. FC Union
Beim 1. FC Union plant man nach dem frühzeitigen Klassenerhalt bereits die kommende Saison auf Hochtouren. Oliver Burke (28) kommt ablösefrei von Werder Bremen, bringt Tempo und Physis – aber ist eben kein klassischer Mittelstürmer. Gemeinsam mit Ache könnte Burke ein neues Sturmduo bilden, das Baumgarts Vorstellungen ziemlich nahe kommt: Wucht, Tiefe, Tempo.




