Es ist das Highlight-Heimspiel und diesmal auch aus einem anderen Grund: Der 1. FC Union empfängt zum Topspiel des 30. Spieltags den FC Bayern. Im Mittelpunkt stehen dabei Nenad Bjelica (52) und Leroy Sané (28). Eigentlich – denn aus dem erstmaligen Wiedersehen nach der doppelten Watschn, die Unions Cheftrainer dem Bayern-Star im Hinspiel verpasst hatte, wird wohl nichts. 1. FC Union und Bjelica im Glück: Sané-Showdown vor Absage!
Wie viele Welten zwischen dem 1. FC Union und dem FC Bayern liegen, wird vor so einem Spiel gerne analysiert. Diesmal juckt das aber vor dem Duell der Eisernen mit dem Rekordmeister (Sonnabend, ab 18.15 Uhr im KURIER-Liveticker) kaum jemanden. Vor dem Anpfiff werden alle Augen und Kameras auf Bjelica und Sané gerichtet sein. Wenn sie denn beide überhaupt dabei sind. Während Bjelica mit einer Erkältung flachliegt und das Fan-Treffen am Dienstag absagen musste, leidet Sané an einer Beckenverletzung.
Sané-Skandal: Nenad Bjelica drohte beim 1. FC Union der Rauswurf
Zur Erinnerung: Im Januar sorgt Bjelica für einen Eklat und erweist dem 1. FC Union nur wenige Wochen nach seiner Amtsübernahme von Urs Fischer einen Bärendienst. Tagelang hält der Kroate ganz Köpenick in Atem. Am Ende sorgt die milde Drei-Spiele-Strafe des DFB, der den doppelten Gesichts-Grapscher gegen den Nationalspieler als Unsportlichkeit und nicht als Tätlichkeit einstuft, dafür, dass Bjelica nur eine Geldstrafe von Union-Boss Dirk Zingler (59) aufgebrummt bekommt und um seinen Rauswurf herumkommt.
Die Kritik prasselt auf Unions Trainer vor allem ein, weil er sich mehrfach weigert und erst nach mehr als zwei Tagen – und viel Überredungsarbeit – nur halbherzig via Instagram bei Sané entschuldigt. Weil bisher kein persönliches Treffen stattfand, ist ganz Fußball-Deutschland gespannt, wie die beiden sich begrüßen. Bjelica und Sané wäre am Sonnabend an der Wuhle also ein enormes Blitzlichtgewitter sicher. Doch der Showdown fällt wohl ins Wasser.
1. FC Union: Nenad Bjelica hat kein Problem mit Leroy Sané
Der Grund: Sané plagen seit Wochen Schmerzen am Schambein. Bayern-Trainer Thomas Tuchel (50) verzichtete zuletzt in der Liga gegen den 1. FC Köln (2:0) auf den Tempodribbler und schonte ihn für die Champions League. Dort soll Sané nach seiner Gala beim 2:2 in London vergangene Woche auch im Rückspiel gegen den FC Arsenal (Mittwoch, 21 Uhr, Dazn) für den Unterschied sorgen und den FC Bayern ins Halbfinale der Königsklasse schießen.
Ganz egal, ob der entthronte Meister im siebten Himmel schwebt oder zu Tode betrübt nach Köpenick reist, Sané, der bereits am Tag nach dem Eklat einen Haken an die Sache machte („Die Szene ist für mich schon wieder vergessen.“), wird keine drei Tage nach dem Arsenal-Duell kaum gegen den 1. FC Union im Kader stehen. Tuchel setzte sogar Bundestrainer Julian Nagelsmann (36), der mittlerweile der Topfavorit auf die Nachfolge seines Nachfolgers ist, vor dem Start der Europameisterschaft (Beginn 14. Juni) in Alarmbereitschaft. Denn Sané werde seine Verletzung „im laufenden Betrieb nicht auskurieren. Das wird in der laufenden Saison und bei der EM so bleiben.“
Glück für den 1. FC Union? FC Bayern ist nicht bei der Sache
Schont Tuchel Sané auch gegen den 1. FC Union, bleibt der Sané-Showdown für Bjelica aus. Dass er seinen Ausraster bereut, hat er mittlerweile mehrfach klargemacht: „Ich habe falsch reagiert, kann die Zeit aber nicht zurückdrehen. Ich habe gar kein Problem mit Sané und auch nicht damit, ihn das nächste Mal zu begrüßen und ihm die Hand zu geben.“