Aua, diese Niederlage tut dem 1. FC Union richtig weh. Nach dem 0:2 (0:0) beim FC Augsburg träumt der Gastgeber von Europa, die Eisernen sind plötzlich wieder ganz dicht dran am Alptraum Abstieg. Trainer Nenad Bjelica (52) schlägt Alarm. Am kommenden Sonnabend ist der FC Bayern zu Gast in der Alten Försterei (18.30 Uhr). Da ist ein Zuwachs auf dem Punktekonto keine Selbstverständlichkeit.
Aber: Zähler für den Verbleib in Liga eins MUSS der 1. Fc Union im Ballhaus des Ostens holen, auf Gegners Platz geht weiter so gut wie nix. Auch in Augsburg ist es die alte Leier: Offensiv ist harmlos fast schon Schönrednerei und defensiv gibt es immer wieder brutale Böcke. Wie diesmal beim 0:1 (47.), als Diogo Leite mit einem katastrophalen Fehlpass Philipp Tietz das 0:1 auflegte.
Ausgerechnet der Ex-Unioner Michel trifft
Fast schon Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Sven Michel mit dem zweiten Tor (81.) den Sack zumachte. Der Ex-Unioner, der nach 29 Runden gerade mal auf schmale 500 Einsatzminuten kommt, traf nach seiner Bude zum Saison-Start gegen Gladbach erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit.
Michels Bilanz ist Bjelica natürlich schnuppe, Unions Übungsleiter hat ganz andere Sorgen. Der Kroate sehr, sehr deutlich: „Wir sind dick im Abstiegskampf, wer das nicht versteht, hat nichts verloren bei Union. Es geht um alles, es geht um die Existenz. Das muss in die Köpfe, dass wir im Abstiegskampf sind.“
Der Vorsprung von zuletzt neun Punkten auf Relegationsplatz 16 schmilzt immer mehr. Bjelica vermisst bei seinen Männern das Feuer. Der Kroate mahnt an, dass sich einige wohl schon zu sicher sind, dass in dieser Spielzeit nichts mehr passieren kann. Der Coach knallhart: „Das Problem ist, dass die Mannschaft in einer Komfortzone steckt. Der Abstand nach hinten klingt noch komfortabel - aber das kann sich schnell ändern.“
Eiserne hoffen auf Gosens und Tousart
Bjelica nimmt alle in die Verantwortung und stellt auch nicht Unglücksrabe Leite an den Pranger: „Wir müssen unsere Spieler schützen, wir verlieren und gewinnen alle zusammen. Ich werde keinem Spieler die Schuld geben.“ Aber Fakt ist auch: Gegen die Bayern will der Coach viel mehr sehen.