Der klare KURIER-Kommentar

Nenad Bjelica vor dem Aus: Zum Wohle des 1. FC Union!

Der Kroate hat sich mit seiner Tätlichkeit und seinem anschließenden Verhalten für das Amt des Cheftrainer bei den Eisernen disqualifiziert. 

Teilen
Nenad Bjelica, Cheftrainer des 1. FC Union, hat sich mit seinem Verhalten rund um das Spiel beim FC Bayern ins Aus befördert.
Nenad Bjelica, Cheftrainer des 1. FC Union, hat sich mit seinem Verhalten rund um das Spiel beim FC Bayern ins Aus befördert.MIS/imago

Eine Tätlichkeit gegen Leroy Sané, eine verbale Auseinandersetzung mit einem Fan auf der Tribüne und am Ende nicht einmal eine Entschuldigung beim Gegner. Nenad Bjelicas Verhalten im Gastspiel bei Bayern München verstört und ist durch nichts zu rechtfertigen.

Eine Sperre ist nach dem Ausraster an der Seitenlinie obligatorisch und das Mindeste, als Trainer von Union Berlin ist der Kroate aber grundsätzlich nicht mehr zu halten.

Emotionen müssen erlaubt sein, Fehler können verziehen werden. Bjelica (52) aber hat in der Hitze des Gefechts völlig die Kontrolle verloren und sich mit einem körperlichen Angriff untragbar gemacht.

Union-Trainer Nenad Bjelica sendet fatales Signal

Akteure in der Fußball-Bundesliga – egal ob Spieler, Trainer oder Funktionäre – haben eine Vorbildfunktion – intern wie extern. Dieser ist Bjelica nicht gerecht geworden.

Welches Signal sendet Bjelica an seine Mannschaft, die im Abstiegskampf den vollen Fokus auf das Sportliche legen und zunächst im kommenden Heimspiel gegen Darmstadt 98 ohne ihren Chefcoach auskommen muss? Welches Signal sendet Bjelica auch an den Amateurfußball im Land, in dem Gewalt und Handgreiflichkeiten leider noch immer zum Alltag gehören?

Ein erfahrener Trainer wie Bjelica muss sich beherrschen können, auch wenn er sich provoziert fühlt.

Nenad Bjelica schadet dem 1. FC Union

Bjelica hat sich bei seiner Mannschaft entschuldigt, nicht aber bei Sané. Er muss das schnellstmöglich nachholen. Den Schaden an seinem Ruf und dem des Vereins wendet er damit trotzdem nicht mehr ab.

Norbert Meier wurde einst für eine Tätlichkeit gegen Albert Streit mit einem dreimonatigen Berufsverbot belegt. Bjelica kommt glimpflicher davon, wird nur für drei Spiele gesperrt. Unabhängig davon sollte sich Union Gedanken über eine Alternative auf dem Trainerposten machen. Zum Wohle des Vereins.