Chaos in Berlin-Köpenick

Komplett-Sperrung an der Wuhlheide: So fahren jetzt Autos und Straßenbahnen

Ringsherum Staus und ratlose Pendler. KURIER sagt, wie der Verkehr für Autos und Trams organisiert wird, wie es mit der Brücke weitergeht.

Author - Stefan Henseke
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Die Brücke An der Wuhlheide im Ortsteil Oberschöneweide ist bis auf Weiteres komplett gesperrt. Wegen Schäden im Tragwerk ist auch der Verkehr einschließlich der Straßenbahnverbindungen unter der Brücke auf der Edisonstraße/Treskowallee untersagt.
Die Brücke An der Wuhlheide im Ortsteil Oberschöneweide ist bis auf Weiteres komplett gesperrt. Wegen Schäden im Tragwerk ist auch der Verkehr einschließlich der Straßenbahnverbindungen unter der Brücke auf der Edisonstraße/Treskowallee untersagt.Manuel Genolet/dpa

Seit Montagmittag ist der Verkehr rings um die Brücke An der Wuhlheide kollabiert. Weil das Spannbeton-Bauwerk aus DDR-Zeiten einzustürzen droht, musste die viel genutzte Kreuzung unter der Brücke komplett gesperrt werden. Für Autos, für Straßenbahnen, für Radfahrer und für Fußgänger. Die Verbindungen zwischen Berlin-Köpenick und Stadtmitte, zwischen Oberschöneweide und Karlshorst sind unterbrochen. Überall Staus und ratlose Pendler. KURIER sagt, wie der Verkehr jetzt organisiert wird, wie es mit der Brücke weitergeht.

„Die Brücke verändert sich weiter und die Risse nehmen immer mehr zu, deswegen konnten wir Verkehr darunter nicht mehr zulassen – die ersten Brocken sind auch schon heruntergefallen“, erklärt Lutz Adam, Chef der Tiefbauabteilung der Senatsverkehrsverwaltung. Das 243 Meter lange Bauwerk leidet an Betonkrebs.

An der Wuhlheide: Brücke droht Richtung Süden umzukippen

Die Brücke ist so marode, dass sie jetzt sogar droht, Richtung Süden (also Richtung Oberschöneweide) umzukippen. Innerhalb der vergangenen Woche hätten sich einige Risse verbunden und so zur Einsturzgefahr geführt.

Um den Verkehr rings um den Knotenpunkt wieder zum Laufen zu bekommen, soll die alte DDR-Brücke innerhalb von vier bis zwölf Wochen abgerissen. Dass so ein schneller Abriss möglich ist, hat die ebenfalls marode Ringbahnbrücke an der A100 gezeigt.

An der Wuhlheide: Das ist wichtig für Autofahrer

Kfz-Verkehr: Nichts geht mehr zwischen Oberschöneweide und Karlshorst, zwischen Köpenick und Rummelsburg. Der gesamte Kreuzungsbereich An der Wuhlheide/Treskowallee/Edisonstraße ist gesperrt. Auch die Verbindung der Straßen An der Wuhlheide und Rummelsburger Straße ist unterbrochen. Vor Beginn der Brückenrampen sind auf beiden Seiten Wendebereiche eingerichtet. Zurzeit wird versucht, Autofahrer über den Parkplatz des Rewe-Supermarkts direkt an der Brücke umzuleiten. Umleitungen durch die angrenzenden Wohngebiete werden gerade ausgearbeitet.

Rad- und Fußverkehr: Auch das Fahrrad ist keine Alternative für die, die von Schöneweide nach Karlshorst müssen. Denn für Radfahrer ist die Durchfahrt Treskowallee - Edisonstraße ebenfalls unterbrochen. Die parallel zur Brücke verlaufenden Wege An der Wuhlheide - Rummelsburger Straße (also von Köpenick Richtung Stadtmitte und umgekehrt) sind jedoch nutzbar.

An der Wuhlheide: So fahren jetzt die Straßenbahnen

Straßenbahn: Die Kreuzung unter der Brücke ist Teil einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen für die BVG-Straßenbahnen. Solange die Brücke nicht abgerissen ist, kann hier nichts mehr (durch-) fahren. Die BVG versucht jetzt, ein temporäres Tram-Binnennetz in Köpenick aufzubauen, Reserve-Straßenbahnen in den abgesperrten Bereich zu bringen. BVG-Chef Henrik Falk sagt aber auch: „Wir bitten unsere Fahrgäste, nach Möglichkeit die S-Bahn im Bereich zu nutzen.“

Tram M17: Die Linie fährt nicht zwischen S-Bahnhof Karlshorst und S-Bahnhof Schöneweide. Ein Ersatzverkehr ist zwischen Blockdammweg und Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße eingerichtet, er fährt verkehrsbedingt in einem unregelmäßigen Takt.

Leere Schienen: Auch die Straßenbahnen dürfen unter der Brücke nicht mehr durchfahren.
Leere Schienen: Auch die Straßenbahnen dürfen unter der Brücke nicht mehr durchfahren.Jens Kalaene/dpa

Tram 21: Die Linie fährt nicht zwischen Treskowallee/Ehrlichstraße und S-Bahnhof Schöneweide/Sterndamm. Die Linie 21 fährt ab Treskowallee/Ehrlichstraße weiter zum S+U-Bahnhof Lichtenberg via U-Bahnhof Tierpark als Linie 37. Ein Ersatzverkehr ist zwischen Blockdammweg und Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße eingerichtet, er fährt nur unregelmäßig.

Tram 27: Die Linie fährt nicht zwischen S-Bahnhof Karlshorst und Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße. Ein Ersatzverkehr ist zwischen Blockdammweg und Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße eingerichtet.

Tram 37: Die Linie fährt nicht zwischen S-Bahnhof Karlshorst und S-Bahnhof Schöneweide/Sterndamm. Die Linie 37 fährt ab S-Bahnhof Karlshorst weiter über S-Bahnhof Rummelsburg zum S+U Lichtenberg als Linie 21. Ein Ersatzverkehr ist zwischen Blockdammweg und Wilhelminenhofstraße/Edisonstraße eingerichtet, wie auch bei den anderen Linien nur unregelmäßig.

Tram 67: Die Linie wurde bis Adlershof verlängert.