„Tourist in Not“-Masche

Neuer Trickbetrug: So fies nutzen Gauner die Hilfsbereitschaft der Leute aus

Schon mehrere Fälle in Deutschland. Die Polizei warnt vor falschen Touristen in einer vermeintlich misslichen Lage.

Teilen
Angeblicher Tourist in Not: Die Betrüger sprechen bei dieser Masche ihre Opfer meist auf belebten Plätzen an (hier der Alexanderplatz in Berlin).
Angeblicher Tourist in Not: Die Betrüger sprechen bei dieser Masche ihre Opfer meist auf belebten Plätzen an (hier der Alexanderplatz in Berlin).Imagebroker / Imago

Betrüger kommen immer wieder auf neue Maschen, um Geld zu ergaunern. Oftmals wird dabei die Hilfsbereitschaft der Menschen auf gemeine Weise ausgenutzt. Wie bei diesem Trick mit dem falschen Touristen, vor dem aktuell von der Polizei gewarnt wird.

Dass man im Urlaub im Ausland in eine missliche Situation gerät, ist wohl vielen von uns schon passiert. Wie froh ist man da, wenn einem von Einheimischen geholfen wird. Entsprechend offen reagiert man wohl auch, wenn man zu Hause selbst von einem Touristen angesprochen und um Hilfe gebeten wird. Doch Achtung, wenn es dabei um Probleme bei einer Bargeldabhebung geht.

Die Betrüger-Masche geht so: Der vermeintliche Tourist spricht arglose Bürger an belebten Plätzen wie Bahnhöfen, Innenstädten, Raststätten oder Supermarktparkplätzen an. Verzweifelt erzählt er, dass er seinen Pass, Geld oder die Kreditkarte verloren hat. Oder der Geldautomat zahlt nicht aus. Jedenfalls kommt er nicht an Bargeld.

In seiner Not bittet er, ihm mit Geld auszuhelfen. Und verspricht, die Schuld via Sofort-Überweisung zu begleichen. Die Online-Transaktion wird dann vor den Augen des Betrugs-Opfers gezeigt. Doch das ist dann entweder Täuschung oder die Transaktion wird noch vor Abschluss abgebrochen. Und der Hilfsbereite hat den Schaden.

Junge Frau verlor durch die Touri-Masche mehrere Hundert Euro

So ging es zum Beispiel einer 22-Jährigen in Hannover. Sie wurde in der Innenstadt von einem Mann angesprochen, der sich als Tourist ausgab. Er schilderte seine Probleme beim Geldabheben an einem Bankautomaten. Die junge Frau ließ sich überreden, selbst Geld abzuheben – mit der Abmachung, dass eine Sofortüberweisung per Online-Banking als Ausgleich für das Bargeld vorgenommen werden würde.

Doch: „Trotz vermeintlich gezeigtem Nachweis auf seinem Mobiltelefon, dass die Überweisung erfolgt ist, konnte die 22-Jährige im Nachgang keinen Zahlungseingang auf ihrem Konto feststellen“, teilt die Polizei Hannover mit. Der Gauner hatte ihr mit der Masche mehrere hundert Euro abgenommen.

Um sich vor dem Tourist-in-Not-Trick zu schützen, rät die Polizei:
  • Seien Sie skeptisch, wenn Fremde um Bargeld bitten.
  • Hinterfragen Sie die angebliche Notlage und lassen Sie sich von den dramatischen Erzählungen nicht unter Druck setzen.
  • Lassen Sie sich nicht emotional manipulieren. Betrüger nutzen gezielt die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer aus.
  • Überprüfen Sie immer zuerst, ob eine etwaige Überweisung bei Ihnen eingegangen ist, bevor Sie Bargeld herausgeben.
  • Melden Sie Betrugsverdachtsfälle umgehend bei der nächsten Polizeidienststelle oder via Notruf (110).

Übrigens: In Not geratene Menschen aus dem Ausland können sich an die für sie zuständige diplomatische Vertretung wenden.