Kult-Imbiss in Neukölln

Alter Puffer, neuer Preis: der neue Puffer-König vom Hermannplatz

Der Kult-Imbiss an der Hasenheide öffnet demnächst wieder. Super! Doch Stammkunden werden über die neuen Preise weinen.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Das ist der neue Puffer-König vom Hermannplatz: Imbissbetreiber Michael König.
Das ist der neue Puffer-König vom Hermannplatz: Imbissbetreiber Michael König.Markus Wächter/Berliner KURIER

Seit fast vier Jahrzehnten gehört der Puffer-Imbiss am Hermannplatz fest zum Kiez. Für einen schmalen Taler konnte man hier tagaus, tagein nahrhafte Kartoffelpuffer mit Apfelmus genießen. Als die Imbissbude Anfang des Jahres schloss, jaulte die Fangemeinde kollektiv auf. Ohne Puffer war der Hermannplatz nur noch halb so saftig.

Inzwischen hat ein neuer Betreiber den Imbiss übernommen und hübscht ihn derzeit ordentlich auf. „Eigentlich wollten wir nur Katzenwäsche machen“, sagt Michael König, der neue Puffer-Chef, aber bei Beginn der Bauarbeiten habe sich herausgestellt, dass der Imbiss einen komplette Erfrischungskur nötig hatte.

Michael König, der in der Gegend weitere Imbisse betreibt, hat also ordentlich Geld in die Hand genommen. Derzeit laufen noch letzte Umbauarbeiten. Die Elektrik ist schon neu, Wasserschäden sind behoben. Der Imbiss sehe jetzt „auch innen drin tadellos aus“.

Mit grünen Wiesen-Kacheln will Michael König den Imbiss, der komplett renoviert ist, noch ansehnlicher gestalten. An zwei Tischen kann bald wieder gepuffert werden.
Mit grünen Wiesen-Kacheln will Michael König den Imbiss, der komplett renoviert ist, noch ansehnlicher gestalten. An zwei Tischen kann bald wieder gepuffert werden.Markus Wächter

Aber auch von außen muss König noch mal an das Design ran. Eine Auflage des Bezirks lautet, König solle den Kiosk grau streichen. Das Bezirksamt schreibt dazu auf Nachfrage der Berliner Zeitung: „Die Farbgebung wurde aufgrund des Umgebungsschutzes des Baudenkmals Kaufhaus Karstadt am Hermannplatz mit der Denkmalbehörde abgestimmt.“ Auch wenn das neue Dschungel-Design definitiv besser zum Neuköllner Kiez passt als Mausgrau, wird König auch diese Hürde noch nehmen, damit der Imbiss bald wieder öffnen kann. Für den Betrieb hat er zunächst eine Genehmigung für ein Jahr bekommen.

Puffer-Imbiss: Das Menü bleibt vertraut, aber die Preise erhöhen sich

Und natürlich wird es direkt neben dem Karstadt-Gebäude auch wieder frische Kartoffelpuffer und Eierkuchen geben, sagt Michael König. Mit dem Schlüssel zur Bude hat er auch das Erfolgsrezept des Vorgängers übernommen. Kartoffeln, Zwiebeln, Salz, viel mehr braucht es nicht zum Puffer-Glück der Berliner.

Seit Anfang des Jahres ist der Puffer-Imbiss an der Hasenheide geschlossen. Jetzt finden dort Umbauarbeiten statt.
Seit Anfang des Jahres ist der Puffer-Imbiss an der Hasenheide geschlossen. Jetzt finden dort Umbauarbeiten statt.Stefanie Hildebrandt/BK

Und doch muss der neue Betreiber an einer Stellschraube drehen, wenn er den Puffer-Imbiss in Zukunft wirtschaftlich betreiben will. Statt der 2,50 Euro wird die große Portion Kartoffelpuffer mit Apfelmus künftig 5 Euro kosten. Ob die Neuköllner da mitgehen, wird sich zeigen. „Aber auch ich muss meinen Strom und die Zutaten bezahlen“, argumentiert König. Auch die Personalkosten schlagen zu Buche, drei Mann hat er für den Puffer-Imbiss eingestellt.

Trotz all der Schwierigkeiten hofft Michael König, den Imbiss noch im Mai wiedereröffnen zu können. Und dann darf am Berliner Hermannplatz endlich wieder gepuffert werden.