Lichter zum Fastenmonat

Grüne wollen Ramadan-Beleuchtung für GANZ Berlin

Der Fastenmonat Ramadan ist für Muslime so wichtig wie Weihnachten für Christen. Jetzt soll Berlin eine jährliche Ramadan-Beleuchtung bekommen.

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Der Schriftzug „Ramadan Kareem“ (Der großzügige Ramadan) hängt am Rathaus Berlin- Tiergarten. Die Grünen finden: Die einmalige Aktion sollte auf ganz Berlin ausgeweitet werden.
Der Schriftzug „Ramadan Kareem“ (Der großzügige Ramadan) hängt am Rathaus Berlin- Tiergarten. Die Grünen finden: Die einmalige Aktion sollte auf ganz Berlin ausgeweitet werden.Jens Kalaene/dpa

Was der Berliner Bezirk Mitte in diesem Jahr vorgemacht hat, könnte bald zum leuchtenden Vorbild für ganz Berlin werden: Zum Ramadan wurden am Rathaus Tiergarten erstmals dekorative Lichter installiert – und das mit beachtlicher Zustimmung und Resonanz.

Halbmonde, kalligrafische Schriftzüge und filigrane Lichtfiguren zum Ramadan sollen Berlin in ein strahlendes Symbol des Fastenmonats verwandeln – und zwar stadtweit! Das fordern Politiker.

Die grüne Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus will den Ramadan sichtbarer machen – ähnlich wie Weihnachten mit seiner allgegenwärtigen Lichterpracht oder dem jüdischen Lichterfest Chanukka mit seinen Menora-Leuchtern. Es gehe um Gleichbehandlung im öffentlichen Raum, um Anerkennung und um Sichtbarkeit, betont die Partei. Die B.Z. hatte zuerst darüber berichtet.

„Happy Ramadan“ steht auf einem Schriftzug, der über einer Fußgängerzone in Frankfurt hängt. So sollte der Ramadan laut Grünen auch in Berlin  gefeiert werden.
„Happy Ramadan“ steht auf einem Schriftzug, der über einer Fußgängerzone in Frankfurt hängt. So sollte der Ramadan laut Grünen auch in Berlin gefeiert werden.Boris Roessler/dpa

Aber dabei soll es aber nicht bleiben: Die Grünen wollen, dass sich die Ramadan-Beleuchtung nicht nur auf Viertel mit hohem Migrationsanteil beschränkt. Stattdessen solle sie bewusst in der Breite der Gesellschaft Raum finden – als ein integratives Zeichen, das alle Berlinerinnen und Berliner einlädt, am festlichen Glanz teilzuhaben.

Als besonders geeignete Orte für die Lichterinstallation schlagen die Grünen prominente Straßen wie den Kurfürstendamm, Unter den Linden, die Friedrichstraße und den Potsdamer Platz vor – Berlins pulsierende Adern also, die jährlich Millionen Besucher anziehen.

Sponsoren sollen für Ramadan-Beleuchtung zahlen

Finanziert werden soll das Ganze nicht etwa aus dem städtischen Haushalt, sondern durch Sponsoren oder Tourismusmittel – ähnlich wie bei der Weihnachtsbeleuchtung. Damit wäre auch der wirtschaftliche Nutzen nicht zu unterschätzen: Eine festlich erleuchtete Hauptstadt im Frühling könnte neue Besucherströme anziehen und das Berliner Stadtbild um eine neue, farbenfrohe Facette bereichern.

Ronald Sedlatzek, von der einflussreichen AG City, sagte dem Berliner KURIER zu dem Vorschlag: „Ich habe überhaupt nichts dagegen. Jedes Fest, das wir feiern, bringt uns wirtschaftliche Kraft. Nur sehe ich da im Moment wenig Möglichkeiten. Die Stadt hat nicht mal Geld für eine Weihnachtsbeleuchtung des Kurfürstendamms. Prinzipiell ist ein beleuchteter Kurfürstendamm etwas Gutes. Alles, was uns Touristen und Besucher in die Stadt bringt, unterstützen wir.“

Datteln und Tee: Das gemeinsame Fastenbrechen findet im Ramadan immer nach Sonnenuntergang statt.
Datteln und Tee: Das gemeinsame Fastenbrechen findet im Ramadan immer nach Sonnenuntergang statt.Fabian Sommer/dpa

Die Grünen möchten bereits im kommenden Jahr den Auftakt machen: Der Ramadan beginnt 2026 Ende Februar, und bis dahin soll der Senat gemeinsam mit den Bezirken, muslimischen Gemeinden und dem Handelsverband ein Konzept erarbeiten. Die AG City wird dann sicher auch dabei sein. Die Lichter sollen nicht nur einmal installiert, sondern jährlich wieder zum Leuchten gebracht werden – als neue Tradition im Berliner Festkalender.

Andere deutsche Metropolen sind Berlin dabei übrigens einen Schritt voraus: Frankfurt am Main, Köln und München haben längst Erfahrung mit Ramadan-Beleuchtungen gesammelt. Dort waren die Reaktionen aus Bevölkerung und Handel überwiegend positiv. Warum also nicht auch in Berlin? Die Entscheidung liegt nun beim Berliner Senat.

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