Berlin ist immer für eine Überraschung gut: Während die Menschen im Osten gerade unter der Sperrung der Brücke an der Wuhlheide leiden, bekommen es viele Berlinerinnen und Berliner im Westen der Stadt am Mittwoch mit einem ganz anderen Problem zu tun: Bei Bauarbeiten wurde am 19. Mai in den Ortsteilen Teltow und Lichterfelde eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Das Ungetüm soll am Mittwoch unschädlich gemacht und entschärft werden. Etliche Menschen in der Hauptstadt müssen Einschränkungen hinnehmen. Es wird ein Sperrkreis eingerichtet, viele müssen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Alle Infos zur Bombe in Berlin: Wann wird die Bombe entschärft, welche Adressen sind betroffen, welche Auswirkungen hat es auf die Öffis?
Bombe in Berlin wird entschärft: Alle Infos zu Sperrungen am Mittwoch
Der Boden der Hauptstadt steckt voller böser Überraschungen – das bekommen aktuell zahlreiche Berlinerinnen und Berliner im Bezirk Steglitz-Zehlendorf zu spüren. Bei Bauarbeiten tauchte hier bereits am Montag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Das Ungetüm aus Stahl wurde auf dem Weg der Kirschblütenallee Höhe Marienfelder Anger gefunden – und muss nun entschärft werden. Passieren soll das am Mittwoch zwischen 9 Uhr am Morgen und 16 Uhr am Nachmittag.

Bombe wird entschärft: Tausende Berliner werden evakuiert!
Was bedeutet das für die Berlinerinnen und Berliner, die in der Nähe des Fundortes wohnen? Sie müssen ihre Wohnungen und Häuser verlassen! Damit die Bombe entschärft werden kann, muss aus Sicherheitsgründen ein Sperrkreis von rund 600 Metern eingerichtet werden. Dort dürfen sich zum Zeitpunkt der Entschärfung keine Menschen aufhalten, heißt es in einer Information des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf. „Gegen 9.30 Uhr werden die Straßen innerhalb sowie die Zufahrten und Zuwegungen zum Sperrkreis vollkommen geschlossen und erst zum Ende der Sperrung wieder freigegeben“, teilt die Behörde mit.
Alle, die in Häusern und Wohnungen innerhalb des Sperrkreises in Teltow und Lichterfelde wohnen, sollen zum Beginn der Sperr-Aktion ihre Grundstücke verlassen – und das bis 7 Uhr am Morgen! Die Behörden bitten, dass auch alle Familienangehörigen und Mitbewohner den Sperrkreis verlassen und dass auch größere Haustiere mitgenommen werden. Die Polizei wird vor Ort sein, per Lautsprecherdurchsage die Evakuiserung leiten. Für den Zeitraum der Entschärfung wird eine Notunterkunft eingerichtet, sie befindet sich in der Carl-Schuhmann-Sporthalle in der Osdorfer Straße 52 in 12207 Berlin. Die Menschen, die sich hier aufhalten wollen, werden gebeten, aus Platzgründen keine Persönlichen Gegenstände mitzubringen.

Bombe in Berlin wird entschärft: Diese Straßen und Häuser sind betroffen
- Ahlener Weg – alle Hausnummern
- Dorstener Straße 2 bis 8
- Feldstraße 12 bis 36
- Gronauer Weg – alle Hausnummern
- Holtheimer Weg – alle Hausnummern
- Lippstädter Straße – alle Hausnummern
- Ostpreußendamm 101 bis 105
- Schöppinger Straße – alle Hausnummern
- Schwelmer Straße – alle Hausnummern
- Westfalenring – alle Hausnummern
- Wormbacher Weg – alle Hausnummern
- KGA Erbkaveln I
- KGA Wildkraut
- Bruno-Bürgel-Straße 58A - (82) Ecke Gerhardt-Hauptmann-Str.); 69 - 1
- Emil-Fischer-Straße
- Friedrich-Ebert-Straße
- Gerhart-Hauptmann-Straße
- Goethesteig
- Goethestraße 10 - 38; 43 - 9
- Hannemannstraße 10A - 50
- Heinrich-Heine-Straße
- Heinrich-Zille-Straße
- Herderstraße
- Kantstraße 36 - 102; 91 - 38 (Ecke Hannemannstr.)
- Karl-Liebknecht-Steig
- Karl-Liebknecht-Straße
- Leibnitzstraße
- Lessingstraße 26 - 56; 51 - 27
- Lichterfelder Allee 106 - 86; 129 - 167
- Marienfelder Anger 9 - 38; 39 - 9A
- Maxim-Gorki-Straße
- Max-Sabersky-Allee 40A - 88; 87 - 53A
- Otto-Braune-Straße
- Paul-Gerhardt-Straße
- Rosa-Luxemburg-Steig
- Schillersteig
- Schillerstraße
- Trojanstraße
Auswirkungen auf die Öffis: Bahnhof Lichterfelde Süd wegen Bombe in Berlin abgekoppelt!
Die Sperrung hat auch Auswirkungen auf die öffentlichen Verkehrsmittel: Im Sperrkreis liegt auch die S-Bahn-Strecke von Lichterfelde nach Teltow (S25). „Die S-Bahnlinien S25 und S26 halten in der Zeit von 7 - 16 Uhr nicht am S-Bahnhof Lichterfelde Süd“, heißt es bei der Berliner Verkehrsinformationszentrale.
In Berlin kommt es immer wieder zu solchen dramatischen Funden – weil in der Stadt so viel gebaut wird, tauchen immer wieder solche Blindgänger im Boden auf. Experten schätzen, dass noch rund 3000 Bomben im Untergrund von Berlin schlummern. Wie viele es wirklich sind, ist allerdings unklar, die Dunkelziffer dürfte groß sein. Sprengstoff-Experten rechnen damit, dass es noch Generationen dauern wird, bis die explosive Last im Boden Berlins beseitigt ist – bis dahin müssen die Menschen in der Hauptstadt immer wieder mit solchen Evakuierungs-Aktionen rechnen.