Die Nachrichten klangen für Fans des Kartoffel-Pufferimbisses am Hermannplatz richtig gut. Nach einem Streit um eine neue Genehmigung für die legendäre Bude direkt vor dem Karstadtgebäude am Hermannplatz in Neukölln hatte das Amt am Ende grünes Licht gegeben. Der Betrieb sollte weiter gehen.
Hier, und sonst nirgendwo in Berlin gab es seit 1985 Kartoffelpuffer und Eierkuchen für einen schmalen Taler. George Wojatzis und seine Frau buken Puffer um Puffer vor Karstadt am Hermannplatz. Aus Kartoffeln, Zwiebeln, Ei, Mehl, ein bisschen Salz und Liebe legten sie einen erschwinglichen Happen gute alte Zeit auf die Teller. Umso größer der Schreck, der Kunden Anfang des Jahres in Form eines Zettels an der geschlossenen Theke erreichte.
„Offensichtlich ist es in Berlin nicht gewollt, dass Imbisse unsere Stadt mit ihrem Angebot bereichern“, schrieb George damals und wollte sich in den erzwungenen Ruhestand verabschieden. Dann kam die Puffer-Wende und die Erlaubnis vom Amt. Ein neuer, hoffnungsvoller Zettel stellte einen baldigen Neubeginn in Aussicht.

Doch nicht der bisherige Betreiber George wird die Bude übernehmen, auch wenn derzeit an dem Häuschen an der Hasenheide ordentlich gewerkelt wird.
Leser sind in Aufregung, dass der Imbiss nun ganz abgerissen wird. „Abgesehen von der großen Bedeutung des einzigartigen Pufferimbisses für den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, für die Stadt Berlin im Ganzen und darüber hinaus, würde ich persönlich die Schließung des Imbisses als großen Verlust erleben. Ich wohne hier in der Nähe und habe dort immer gerne einen Kartoffelpuffer gegessen“, schreibt ein Leser dem KURIER.

Das Bild, das sich ihm jedoch vor Ort biete, mache wenig Hoffnung, dass da noch irgendwann einmal irgendetwas wiedereröffnet werden könnte. „Vielmehr sieht alles nach Schließung, Demontage und Ende aus. Das jedenfalls ist mein Eindruck.“ So wurde die Leuchtreklame demontiert, das Inventar des Imbisses wurde vollständig ausgeräumt und abtransportiert, der Boden und die Wandverkleidung wurden herausgerissen.
