Hier sind bald Wohnungen frei

1800 neue Wohnungen, aber wenig Platz für Autos in Köpenick

Das neue große Wohnquartier am ehemaligen Güterbahnhof in Köpenick soll klimaneutral werden. Bald beginnt der Bau der ersten Wohnungen.

Author - Stefanie Hildebrandt
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Am ehemaligen Güterbahnhof Köpenick sollen auf einer Brache 1800 Wohnungen entstehen.
Am ehemaligen Güterbahnhof Köpenick sollen auf einer Brache 1800 Wohnungen entstehen.ADEPT + Karres en Brands, Vivid

Wohnungen sind rar in Berlin, da lässt die gute Nachricht von einem großen Neubauprojekt aufhorchen. In Köpenick sollen am ehemaligen Güterbahnhof im Südosten Berlins Hunderte neue Wohnungen entstehen. Die Planungen schreiten voran, schon in diesem Herbst soll der Bau von 150 ersten Wohnungen beginnen.

Der Senat hat einen entsprechenden Rahmenplan für die städtebauliche Entwicklung des Projekts im Bezirk Treptow-Köpenick beschlossen. Er ist die Grundlage zum Beispiel für das Aufstellen von Bebauungsplänen, wie der Senator für Bauen und Wohnen Christian Gaebler (SPD) nach der Senatssitzung erläuterte.

Zwei neue Schulen für Köpenick

Das Gelände zwischen Brandenburgplatz und Elcknerplatz und die angrenzenden Flächen sollen zu einem Wohn- und Gewerbestandort mit 1800 Wohneinheiten entwickelt werden. Vorgesehen sind unter anderem auch zwei Schulstandorte. Baubeginn für die ersten 150 Wohnungen soll Gaebler zufolge im Herbst 2025 sein. Danach soll es Schritt für Schritt vorangehen, der letzte Bauabschnitt ist ab 2032 geplant.

Der ehemalige Güterbahnhof Köpenick sei einer der großen Wohnungsbauschwerpunkte in Berlin, sagte Gaebler. „In den kommenden Jahren entsteht hier ein innovatives Wohnquartier, das weitestgehend klimaneutral und autoarm sein wird.“ Es soll entsprechend gut an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen sein. Auch Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas sowie eine Grund- und eine Gemeinschaftsschule sind Gaebler zufolge vorgesehen. Richtfest für die Grundschule soll noch in diesem Jahr sein.

Wohnungen mit guter Anbindung an Öffis

Durch die Nähe zu den S-Bahnhöfen Köpenick und Hirschgarten und zur Bahnhofstraße mit diversen Straßenbahn- und Bushaltestellen sowie Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen eigne sich der Standort in besonderer Weise für den Wohnungsbau und eine gewerbliche Entwicklung, heißt es in der Projektvorschau. Durch den Abbau der städtebaulichen Barrierewirkung der Bahntrasse soll sich das zukünftige Stadtquartier in den Bestand integrieren und Mehrwerte für den gesamten Stadtteil schaffen.

Luftaufnahme des zwei Kilometer langen Streifens, der bebaut werden soll.
Luftaufnahme des zwei Kilometer langen Streifens, der bebaut werden soll.ADEPT & Karres en Brands mit PGT Umwelt und Verkehr

Wohnen lässt es sich in dem neuen Viertel bestimmt gut, die Müggelspree und der Müggelsee sind nicht weit entfernt.

Das Gelände ist geschichtsträchtig. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nutzten Industriebetriebe den Güterbahnhof; der VEB Gamat hatte hier bis in die 1990er-Jahre seine Produktionsstätte. In vielen Wohnungen in der DDR gab es die Gamat-Gasheizungen.

Anfang der 1990er-Jahre endete der Betrieb des Güterbahnhofs. Seitdem liegen die Flächen brach und die Gebäude sind dem Verfall überlassen. Die Nachtigallen und Zauneidechsen, die sich auf der Brache angesiedelt haben, müssen vor Baubeginn noch umgesiedelt werden. Teile der Brache sollen zudem in einen Stadtteilpark umgewandelt werden.

Nahe dem S-Bahnhof Köpenick und der Bahnhofstraße befindet sich das denkmalgeschützte ehemalige Gaswerk Köpenick. Hier wurde 1889 die erste private Gasanstalt der Stadt Köpenick in Betrieb genommen. Der Standort soll denkmalgerecht saniert werden. ■