Mit der Ausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ erinnert das am selben Ort erbaute Humboldt Forum an seinen architektonischen Vorgänger. Am Sonnabend sind 100 frühere Palast-Mitarbeiter aufgerufen, sich im Foyer des Humboldt Forums einzufinden, wo sie der Generalintendant des Humboldt Forums, Hartmut Dorgerloh, begrüßen wird. Als Palast-Wette bildet die Aktion den Abschluss zu einer Ausstellung, die nur noch bis zu diesem Sonntag gezeigt wird.
Mit dabei sind Siegfried Wein, der letzte Intendant des Theaters im Palast (tip), Brigitte Fahlisch, Jungbauleiterin auf der Baustelle, Gabriela Braden-Becker, Schallplattenunterhalterin im Jugendtreff des Palastes und Werner Feierabend, einst Koch in der Zentralküche. Viele weitere ehemalige Mitarbeiter sind eingeladen, einfach vorbeizukommen.
Denn noch immer bewegt der Volkspalast die Gemüter, und die Geschichte des Ortes soll auch im heutigen Humboldt-Forum weiter erzählt werden. „Wir haben im Haus die Spuren aus der Geschichte des Schlosses und des Palastes der Republik“, betonte Hartmut Dorgerloh. „Wir sind jetzt am Überlegen, wie können wir das verdichten, wie können wir das deutlicher machen?“

Im Rahmen der Ausstellung seien etwa viele Interviews mit Zeitzeugen geführt worden. Dieser Teil der Erinnerungsarbeit solle fortgesetzt werden, sagte der Leiter. Zudem habe das Humboldt Forum zahlreiche Schenkungen erhalten - persönliche Souvenirs oder Fundstücke aus dem Palast der Republik. „Da müssen wir schon überlegen, wie wir die besser präsent machen.“ Vor dem Gebäude soll zunächst demnächst ein Bronzemodell des Palastes aufgestellt werden.
Wer nun schnell noch einmal die Ausstellung besuchen will, der hat nur noch an diesem Wochenende Zeit. An beiden Tagen finden besondere Thementage zum Palast der Republik statt.
Auch 35 Jahre nach dem Ende der DDR bleibt der Palast der Republik „das Symbol für die tiefgreifenden Umbrüche der deutschen Wiedervereinigung. Kein anderes Gebäude verkörpert die gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Transformationen dieser Zeit so nachdrücklich“, wie es auf der Webseite des Humboldt Forums heißt.
Die Veranstaltungen am 15. und 16. Februar im Humboldt Forum blicken auf Orte und soziale Beziehungen, an denen das Vermächtnis der DDR und der Wendezeit noch immer lebendig ist.
Das Leben der kubanischen Vertragsarbeitenden, die ab den 60er-Jahren in die DDR kamen, wird thematisiert wie auch Umwälzungen in den Biografien und Namen der Menschen in der ostdeutschen Provinz in Bitterfeld-Wolfen.
Im Foyer des Humboldt Forums werden auf der Bühne die Ergebnisse des Symposiums „Gefährlich gefährdet – Neuaneignung von Orten mit DDR Geschichte“, das am 13. und 14.2. im Humboldt Forum stattfindet, präsentiert. Anschließend kann das Publikum in Palast Treffs mit Experten ins Gespräch kommen, die von Orten berichten, die umgenutzt werden und durch Abriss oder fehlende Fördermittel bedroht sind.
Zudem soll sich in einer Lesung aus dem Gästebuch der Palast der Republik-Ausstellung zeigen, wie das Publikum in den letzten Monaten auf die Thematisierung des Palastes im Humboldt Forum reagiert hat.
Zum Abschluss der Ausstellung bildet die Palast-Wette einen Höhepunkt: Mindestens 100 ehemalige angestellte oder freie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Palastes der Republik sollen bis 16 Uhr ins Foyer des Humboldt Forums kommen. Gelingt dies, so wird Hartmut Dorgerloh einen Tag lang in einer sozialen Einrichtung in Berlin Dienst tun.
Wann? Am 16. Februar 2025 bis 16 Uhr
Wo? Im Foyer des Humboldt Forums
Warum? Die ersten 100 erhalten ein Freiexemplar der Publikation Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart und freien Eintritt in die Ausstellung!
Womit? Bringen Sie einen Nachweis mit, dass Sie im Palast gearbeitet haben, wie beispielsweise Ihren alten Mitarbeiter- oder Baustellen-Ausweis, Ihren Arbeitsvertrag oder ein Foto. ■