Was ist passiert?

Fall Rebecca: 3.200 Hinweise seit dem Verschwinden der Berlinerin

Seit sechs Jahren gilt Rebecca aus Berlin-Neukölln als vermisst. Bis heute fehlt von dem Mädchen jede Spur - trotz vieler Hinweise, Knochenfunden und einem Verdächtigen.

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Archivfoto 2019: Polizei und Spurensicherung im Fall Rebecca bei Rieplos am Waldrand zur A12.
Archivfoto 2019: Polizei und Spurensicherung im Fall Rebecca bei Rieplos am Waldrand zur A12.Oberst Klaus

Seit dem Verschwinden der Jugendlichen Rebecca vor sechs Jahren sind rund 3.200 Hinweise bei der Polizei eingegangen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab es auch im letzten Jahr noch Hinweise im niedrigen dreistelligen Bereich, wie ein Sprecher auf dpa-Anfrage mitteilte.

Zu einem Fortschritt bei den Ermittlungen hätten diese allerdings nicht geführt. Der Schwager der damals 15-Jährigen gilt weiterhin als Verdächtiger.

Ungelöster Fall, trotz vieler Hinweise, Knochenfunden und einem Verdächtigen.

Im Rahmen der Ermittlungen seien auch Funde von Knochen im Oktober 2020 und Januar 2021 in Berlin und Brandenburg gemeldet worden. Dabei habe es sich jedoch um Tierknochen gehandelt, hieß es. Vor fünf Jahren fanden etwa zwei Jugendliche eine Decke sowie Knochen bei Kummersdorf in Brandenburg. Aber auch die Decke sei nicht die gesuchte gewesen.

Ein junges Mädchen, das mit einer Gruppe Jugendlicher unterwegs ist, klebt in einem Park zwischen den U-Bahnhöfen Johannisthaler Chaussee und Britz-Süd Flugblätter an einen Laternenpfahl. Mit ihnen wollen sie um Hinweise im Fall der vermissten Rebecca bitten. (Archivfoto 2019)
Ein junges Mädchen, das mit einer Gruppe Jugendlicher unterwegs ist, klebt in einem Park zwischen den U-Bahnhöfen Johannisthaler Chaussee und Britz-Süd Flugblätter an einen Laternenpfahl. Mit ihnen wollen sie um Hinweise im Fall der vermissten Rebecca bitten. (Archivfoto 2019)dpa

Rebecca verschwand am Morgen des 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz im Bezirk Berlin-Neukölln. Nach Angaben der Familie und der Polizei verbrachte das Mädchen die Nacht im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers. Bis heute wurde sie weder lebend noch tot gefunden. Seit damals ermittelt eine Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes (LKA).

Der damals 27-jährige Schwager war bei einer Feier und kam erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zum Schulbesuch zu wecken, ging niemand ans Telefon. Die Mutter rief den Schwager an, der Anruf wurde weggedrückt. Kurz darauf rief er zurück und sagte, Rebecca sei bereits weg. In der Schule kam sie nicht an und auch nicht zurück nach Hause.

Das Auto der Familie wurde später an dem Tag und am Tag darauf auf der Autobahn Richtung Polen festgestellt. Außer dem Schwager hatte niemand Zugriff darauf, eine nachvollziehbare Erklärung gab er bis heute nicht ab. ■