Berlins Nachbarn sind dran

Wochenstart mit Mega-Streik: Kitas zu, Mülltonnen voll, kaum Winterdienst!

Mit extremen Einschränkungen müssen nun die Nachbarn der Berliner rechnen. In Potsdam und in weiten Teilen Brandenburgs startet  die Woche mit Mega-Streiks. Der KURIER erklärt, was das für Folgen hat.

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Warnstreiks in Behörden, in Kitas, Kliniken und beim Winterdienst – so geht bei den Brandenburgern die neue Woche los.
Warnstreiks in Behörden, in Kitas, Kliniken und beim Winterdienst – so geht bei den Brandenburgern die neue Woche los.Christian Grube/imago

In Berlin sind so manche Tonnen vollgelaufen. Und der Unmut vieler Berliner läuft auch über. Denn nach zwei Tagen Warnstreik wurde am Wochenende bei der BSR noch eine Streik-Extrarunde eingelegt und keine einzige Tonne geleert. Und die Gewerkschaft Verdi ist weiter im Kampfmodus. Zum Wochenstart erleben die Potsdamer einen Mega-Streik vom Feinsten – mit auch vollen Tonnen, geschlossenen Kitas und kaum Winterdienst.

Wer als Pendler in der Hauptstadt arbeitet, weiß, was ein ganztägiger Warnstreik bedeuten kann. Am Montag bekommen dies die Potsdamer und der Rest des Landes Brandenburg zu spüren. Denn die Gewerkschaft Verdi lässt nun auch dort im Arbeitskampf im öffentlichen Dienst ganz schön mächtig die Muskeln spielen.

Das bedeutet: Die Brandenburger müssen sich für den ganzen Tag auf Einschränkungen gefasst machen – etwa bei den Kitas, die sogar geschlossen werden können. Die Müllabfuhr wird nicht oder kaum unterwegs sein.

Was viel schlimmer ist: Der Winterdienst in der Landeshauptstadt und in anderen Städten Brandenburgs soll nur eingeschränkt im Einsatz sein. Dabei drohen glatte Straßen – vor allem am Montagmorgen! Denn in der Nacht herrscht strenger Frost mit Tiefstwerten zwischen -8 und -15 Grad Celsius, so der Deutsche Wetterdienst.

Vom Warnstreik m Montag sind auch die Kommunalverwaltungen in Brandenburg betroffen. In Potsdam wird am Klinikum Ernst von Bergmann gestreikt. Man rechne nicht mit größeren Einschränkungen in der Patientenversorgung, so eine Sprecherin.

Mega-Streik in Potsdamer Klinik: Werden OPs verschoben?

Operationen würden nicht verschoben, die Notaufnahme arbeite, hieß es. An dem landeseigenen Krankenhaus sind Pflegekräfte, nicht aber Ärzte zum Warnstreik aufgerufen.

Warum nun die Gewerkschaft Verdi am Montag vor allem in Potsdam so viel Rabatz macht? Dort findet am 17. und 18. Februar die nächste bundesweite Tarifverhandlungsrunde im öffentlichen Dienst statt. Mit dem Warnstreik will Verdi zusätzlichen Druck auf die Arbeitgeberseite ausüben.

Zu einer Kundgebung (12.30 Uhr) am Verhandlungsort, dem Kongresshotel in Potsdam, erwartet die Gewerkschaft Verdi um die 1000 Teilnehmer. Verdi und der Beamtenbund fordern für die Beschäftigten acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. In besonders schweren Jobs wie im Gesundheitsbereich soll es höhere Zuschläge geben. ■