Eigentlich wollte Tricia Tuttle, die neue Berlinale-Chefin, das Thema Politik aus den 75. Internationalen Filmfestspielen raushalten. Politische Reden soll es bei der Eröffnungsgala nicht geben und danach eigentlich auch nicht. Dann wurde es bei der Vorstellung der Internationalen Jury am Donnerstagmorgen aber doch politisch. Und zwar fast durchgehend.
„Ich denke, wir sollten keine Angst vor Gesprächen haben“, sagte die Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle bei der Eröffnungs-Pressekonferenz, nachdem Chef-Juror Todd Haynes sich bereits umfassend politisch geäußert hatte. Und das wunderte niemanden. Denn die Berlinale endet am 23. Februar. An diesem Sonntag findet auch die vorgezogene Bundestagswahl statt.
Außerdem gibt es ja noch das große Thema Donald Trump. Der US-Präsident sorgt seit seinem Amtsantritt für Irritationen. Entsprechend unversöhnlich ist der Befund von Jury-Präsident Todd Haynes, er ist selbst US-Amerikaner: „Wir befinden uns gerade in den USA, aber auch weltweit in einer ganz besonderen Krise.“
Haynes machte aber auch klar, dass viele US-Amerikaner Trump gewählt hätten. Und damit muss man nun klarkommen.
Trump großes Thema bei der Berlinale
Auch die Berliner Regisseurin und Schauspielerin Maria Schrader („She Said“), Teil der Internationalen Jury wurde nachdenklich. Sie sagte, die Berlinale sei eigentlich ein guter Ort, um offene, auch kontroverse Debatten zu führen und Fragen zu stellen.
„Wir brauchen keine platten Antworten zu geben.“ Schrader war zuvor auf die zugespitzte Debatte um Antisemitismus-Vorwürfe bei der Abschlussgala des Vorjahres angesprochen worden.
So kommen Sie an Berlinale-Tickets:
Der Verkauf der Berlinale-Tickets startete online bereits am Montag. Die Karten sind immer drei Tage im Voraus, jeweils ab 10 Uhr verfügbar. Pro Person und Vorstellung können maximal zwei gekauft werden – für 15 oder 20 Euro das Stück.