Auch die NRW-Party zur Berlinale ist ein Muss für alle Filmschaffenden. Hier treffen sich die Macher, Malocher und vor allem die Moneten der Branche. Die üppige Filmförderung der Film- und Medienstiftung NRW ist begehrt. Wer ein gutes Drehbuch einreicht, kann auf viel Kohle hoffen. Entsprechend dicht war das Gewimmel am Sonntagabend in der Berliner Hiroshimastraße.
In diesem Jahr gehörten auch „Das Licht“, der Berlinale-Eröffnungsfilm von Regisseur Tom Tykwer, und „Köln 75“ von Ido Fluk zu den geförderten Projekten. Die Teams kamen am Sonntag ebenso in die NRW-Landesvertretung nahe dem Tiergarten wie auch rund 1000 Filmschaffende und Branchenvertreter.
Mittendrin die Filmproduzentin Alice Brauner, die dem Berliner KURIER von ihrem neuesten Projekt erzählte. Es geht um den berüchtigten Block 10 im KZ Auschwitz. Dort wurden ab 1943 mehrere Hundert jüdische Frauen eingesperrt und für medizinische Experimente benutzt.
Der gefürchtete SS-Arzt Carl Clauberg führte in diesem Labor des Grauens zusammen mit seinen „Kollegen“ Eduard Wirths und Horst Schumann Zwangssterilisationen und andere widerliche Menschenversuche durch. Kaum zu glauben: Aber die Medizin und die Pharmaindustrie profitieren bis heute davon, unter anderem gilt Clauberg als einer der Väter der Antibabypille.

„Ich habe das Drehbuch zu Block 10 selbst verfasst“, sagte Alice Brauner dem KURIER. „Und der ganze Block wird bei uns in den CCC-Studios originalgetreu nachgebaut.“ Jetzt ist sie auf der Suche nach Schauspielern und Geldgebern. Brauner: „Axel Prahl und Christian Berkel haben sofort zugesagt. Und Jessica Schwarz macht auch mit, wenn sie es zeitlich schafft.“ Schwarz ist in dem fraglichen Zeitraum auch mit einer Serie beschäftigt.
Axel Prahl spielt im Brauner-Film „Block 10“ mit
Das „Block 10“-Projekt ist Brauner so wichtig, dass sie bereit ist, selbst viel Geld da reinzustecken. Auf der NRW-Party wollte die Berliner Produzentin natürlich auch die Gelegenheit nutzen, die Förderung anzuzapfen. Man kann ihr da nur die Daumen drücken. „Block 10“ ist ein superwichtiges Projekt. Es wird ganze Schulklassen in die Kinos locken, und man darf diesen Teil der Geschichte einfach nicht vergessen.

NRW-Minister Nathanael Liminski sagte an dem Abend: „Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen wird eng mit einer neuen Bundesregierung zusammenarbeiten, wenn es darum geht, den Filmstandort Deutschland zu stärken und zukunftsfest zu machen.“ Da kann er mit dem Brauner-Projekt gleich mal anfangen.
Unter den Gästen in der NRW-Landesvertretung waren auch die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer, Mariella Ahrens, Lilith Stangenberg, Nicolette Krebitz, Tala Al-Deen, Sam Riley, Jan-Ole Gerster, Alexander Scheer, Mala Emde, Cathy Hummels, Haley Bennett, Samuel Finzi, Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Jack Farthing, Cordula Stratmann, Simon Verhoeven und Aylin Tezel.
So kommen Sie an Berlinale-Tickets:
Der Verkauf der Berlinale-Tickets startete online. Die Karten sind immer drei Tage im Voraus, jeweils ab 10 Uhr verfügbar. Pro Person und Vorstellung können maximal zwei gekauft werden – für 15 oder 20 Euro das Stück. ■