Flutlicht, Pokal, Alte Försterei – und die bange Frage: Kann Andrej Ilic spielen? Klar ist dagegen: Der 1. FC Union Berlin steht vor einem emotionalen Abend, wenn in der zweiten Runde des DFB-Pokals zum Rache-Rückspiel gegen Bielefeld in Köpenick kommt.
Bielefeld tankt Selbstvertrauen für Union-Duell
Klarer Fall von „ausgerechnet“! Unmittelbar vor dem Duell mit Union schöpft die Arminia wieder neue Hoffnung: Nach zuletzt vier Liga-Pleiten in Serie feierte das Team von Trainer Michel Kniat durch den 2:0-Sieg gegen Elversberg – den kommenden Pokalgegner von Hertha BSC – einen extrem wichtigen Befreiungsschlag. Entsprechend breit ist die Brust der Spieler:
„Jetzt fahren wir nach Berlin und wenn wir so spielen wie heute, allein vom Engagement und der Zweikampfhärte, können wir da mit gutem Gewissen hinfahren. Wir können mit einem guten Gefühl dort hinreisen, und das werden wir machen“, erklärt Abwehrmann Leon Schneider vor dem Kräftemessen mit Union.
Rache-Rückspiel exakt 364 Tage nach Unions Pleite in Bielefeld
Doch nicht nur deswegen freut sich ganz Bielefeld auf die Reise nach Berlin. In der vergangenen Saison war Union der erste Erstligist, der beim damaligen Drittligisten aus Ostwestfalen die Segel streichen musste. Danach erwischte es noch Freiburg, Bremen und sogar Leverkusen.

Für Union war es nicht nur die frühe Endstation im Pokal – es war auch der Anfang vom Ende des Intermezzos von Bo Svensson als Cheftrainer des 1. FC Union. Am Mittwoch, exakt 364 Tage nach der 0:2-Gruselpleite in der vergangenen Saison, kommt es zum Rache-Rückspiel.
Pokal-Poker um Andrej Ilic beim 1. FC Union

Dabei hüllt sich Union in Schweigen, was die wohl wichtigste Personalie angeht. Ob Stürmer Andrej Ilic, der in Bremen nach 28 Minuten benommen vom Platz musste und sich danach mehrfach in der Kabine übergeben hat, gegen die Arminia wieder rechtzeitig fit sein wird, ist offen. Keine Diagnose, keine Entwarnung, keine Absage – ein Pokal-Poker, der auch den Zweitliga-Aufsteiger im Unklaren lässt.
Fakt ist: Mit Ilic läuft das Spiel. Ohne ihn fehlt Union der Anker im Angriff. Der 1,89 Meter große Stürmer hält Bälle, bindet Gegenspieler, öffnet Räume. Als er in Bremen vom Platz musste, fiel das ganze System in sich zusammen. „Damit hat sich das Spiel für uns verändert, weil er sehr, sehr wichtig für uns ist, viele Bälle sichert und ablegt, die Spieler um sich herum besser macht“, gibt Kapitän Christopher Trimmel zu, nachdem Union nun auswärts zum dritten Mal in Folge ohne Torerfolg vom Platz geschlichen war.
In Köpenick weiß Union noch, wo das Tor steht
Was dennoch Hoffnung macht: Zu Hause an der Alten Försterei hat Union die Fans im Rücken und weiß, wo das Tor steht. Vor nicht mal zwei Wochen gewannen die Eisernen dort 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach – mit Treffern von Innenverteidiger Danilho Doekhi und Mittelfeld-Abräumer Rani Khedira. Es war einer dieser Abende, an denen Kampf, Wille und Lautstärke wieder eine Einheit bildeten.






