Er wollte in Italien neu durchstarten – jetzt kämpft Robin Gosens schon wieder gegen die gleichen Dämonen. Der frühere Publikumsliebling des 1. FC Union steckt bei der AC Florenz in einer Krise, die sich verdammt nach seinem eisernen Albtraum anhört. Viel Hoffnung, viel Herz – und plötzlich jede Menge Frust.
Florenz stürzt mit Robin Gosens ab
Sechs Spiele, kein Sieg, Rang 17. Drei Heimniederlagen, drei Remis – nur wegen der besseren Tordifferenz steht Florenz nicht auf einem Abstiegsplatz. In der Conference League zwar ein Auftaktsieg gegen Sigma Olmütz, aber in der Liga herrscht Ratlosigkeit. Und mittendrin: Robin Gosens.
Dabei schien bis vor Kurzem alles noch so perfekt: Nach einer starken Leihsaison, Platz sechs in der Serie A und der Qualifikation für die Conference League verpflichtete die Fiorentina Robin Gosens im Sommer fest für sieben Millionen Euro. Die Stadt lag ihm zu Füßen, die Fans jubelten. Doch der Traum vom Neustart ist längst zu einem eisernen Déjà-vu geworden.
Robin Gosens noch ohne Torbeteiligung
Der 31-Jährige steht bei Trainer Stefano Pioli (59) zwar in jeder Partie in der Startelf, doch seine Auftritte bleiben blass. Keine Torbeteiligung, keine Impulse, stattdessen wachsende Kritik. Während der 1. FC Union Borussia Mönchengladbach empfängt (Freitag, 20.30 Uhr, Sky), ist Robin Gosens als Nächstes mit Florenz beim AC Mailand (Sonntag, 20.45 Uhr) gefordert. Die Gazzetta dello Sport zählt ihn bereits zu den „Enttäuschungen der Saison“. Schlagzeilen die der Linksverteidiger aus seiner Zeit in Berlin gut kennt.

Beim 1. FC Union erlebte er nach dem Champions-League-Jubel einen freien Fall. Aus Euphorie wurde Ernüchterung, aus Stolz Verunsicherung. Und Robins Gosens aktuelle Aussagen im Podcast Copa TS erinnern stark an die damalige Köpenicker Krise: „Du kannst nicht einerseits labern, wie toll alles wird, und andererseits bekommst du es auf dem Platz nicht geschissen. Es ist höchste Eisenbahn, dass wir weniger quatschen.“
Robin Gosens berichtet von Fan-Frust in Florenz
Wie Union nach dem historischen Einzug in die Königsklasse investierte auch Florenz im Sommer viel Geld und lotste namhafte Spieler in die Toskana. Doch die Stars liefern nicht.
Stattdessen herrscht Druck, Zweifel, Unruhe. Gosens: „Die Fans verlangen Resultate. Jeder kriegt Nachrichten von Freunden, wird auf der Straße angehalten. Der O-Ton ist: ‚Ey, was zieht ihr da gerade für eine Scheiße ab?‘“
Wie beim 1. FC Union: Gosens DFB-Traum droht zu platzen
Robin Gosens steht also wieder da, wo er nie wieder stehen wollte: inmitten einer Mannschaft, die kämpft, redet, hofft – und verliert. Von Köpenick nach Florenz: Der Ort hat sich geändert, die Geschichte nicht.