Urs Fischer (59) bleibt sich treu. Fast zwei Jahre nach der Trennung vom 1. FC Union spricht der Schweizer ausführlich über seine Zeit in Köpenick. Bei einer Frage antwortet der Coach ganz eisern und spricht dabei vielen Fans rund um die Wuhle aus dem Herzen.
Urs Fischer verrät Union-Geheimnis
Nein, nicht der Aufstieg 2019, nicht der historische Einzug in die Königsklasse 2023, sondern der Klassenerhalt im ersten Bundesliga-Jahr war für Fischer der größte Erfolg:
„Erfolge sind immer etwas Positives, und ich möchte gar nicht anfangen, sie in eine Rangliste zu bringen. Jeder einzelne war auf seine Art einmalig und fantastisch. Wenn ich aber einen besonders wichtigen Moment nennen müsste, dann war es sicherlich der Klassenerhalt im ersten Bundesliga-Jahr. Das ist als Aufsteiger keine Selbstverständlichkeit.“
Ein Satz, der zeigt, wie klar Fischer den Blick auf das Wesentliche nie verloren hat. Sein eisernes Erfolgsrezept? Klar, sportliche Qualität braucht man, aber über allem stand für Fischer der Teamgedanke, das Miteinander in der Kabine: „Dafür ist nicht nur der Trainer verantwortlich, sondern das gesamte Konstrukt rund um die Mannschaft. Wir mussten ein gemeinsames Ziel entwickeln, an das alle glauben – und bereit sein, dafür auch Opfer zu bringen. Das ist uns damals sehr gut gelungen. Wir hatten wirklich eine Mannschaft, die funktionierte.“
Urs Fischer schwärmt von den Union-Fans
Außerdem schwärmt Fischer, der weiterhin auf Jobsuche ist, im Transfermarkt-Gespräch von der Wucht der Alten Försterei, die ihn schon bei seinem ersten Testspiel ergriffen hat: „In einem Freundschaftsspiel haben uns die Fans 90 Minuten lang angefeuert. Da konnte ich mir vorstellen, was für eine Stimmung das sein würde, wenn es um Punkte geht. Beim ersten Ligaspiel gegen Aue haben wir kurz vor Schluss durch einen Freistoß von Felix Kroos das 1:0 erzielt – das Stadion ist explodiert. Diese Energie, die von den Rängen kommt, muss man erlebt haben.“

Von da an ging es Jahr für Jahr weiter nach oben. Nach dem Aufstieg folgte der Klassenerhalt, dann die Conference League, die Europa League und schließlich die Champions League. Für Fischer kein Märchen: „Wir haben uns Schritt für Schritt weiterentwickelt, vor allem nach der ersten Saison in der Bundesliga. Dabei sind wir sehr behutsam vorgegangen, ohne unsere Identität zu verlieren. Union hatte immer eine klare Art – auf dem Platz und daneben. Diese Haltung wollten wir bewahren. Deshalb würde ich sagen: Wir haben uns entwickelt, ja, aber immer kontrolliert und mit Bedacht.“