Tschüss, Torflaute

Millionen-Ersparnis: 1. FC Union löst Mega-Problem!

Andrej Ilic ackert, trifft, liefert – und erspart Union teure Notkäufe auf dem Transfermarkt. Der Stürmer erinnert viele bereits an Taiwo Awoniyi.

Author - Sebastian Schmitt
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Von wegen Torflaute: Der 1. FC Union liefert im DFB-Pokal mit fünf verschiedenen Torschützen ab. Stürmer Andrej ragt dabei besonders heraus.
Von wegen Torflaute: Der 1. FC Union liefert im DFB-Pokal mit fünf verschiedenen Torschützen ab. Stürmer Andrej ragt dabei besonders heraus.osnapix/imago

Das nennt man einen Start nach Maß! Beim 5:0-Pokalerfolg in Gütersloh traf Andrej Ilic zum 4:0, bereitete zwei weitere Treffer vor – und lieferte den Beweis, dass er ein echter Kämpfer ist. Denn lange sah es nicht danach aus: In Hälfte eins hing der Serbe in der Luft, die Partie lief an ihm vorbei. Doch Ilic ließ nicht locker, ackerte immer weiter und wurde dafür am Ende belohnt. Genau das macht dem 1. FC Union Hoffnung: Dieser Mittelstürmer scheint gereift und löst in Köpenick ein Mega-Problem. 

Ilic wirkte nach seinem Treffer so ausgepumpt, dass er sich kaum über das Tor freuen konnte. Doch seine Leistung war entscheidend, dass sich Union keine Blöße gab. Mit seiner Wucht und Präsenz lässt Ilic die Fans träumen, endlich wieder einen verlässlichen Knipser im Kader zu haben. Einen Stürmer, der für 20 Saisontore gut sein kann – so wie einst Taiwo Awoniyi, der 2021/22 15-mal netzte und später für 22 Millionen Euro zu Nottingham Forest wechselte, bis heute Rekordverkauf der Eisernen.

Andrej Ilic erinnert in Köpenick an Taiwo Awoniyi

Zur Erinnerung: Noch in der Winterpause wollte Ilic einfach nur weg. Unter Bo Svensson bekam er keine einzige Chance, schob Frust und zweifelte. Erst mit Steffen Baumgart wendete sich das Blatt. Der neue Trainer setzte auf den bulligen Angreifer – und Ilic dankte es mit sieben Treffern in 16 Partien (elfmal Startelf).

Unter Union-Trainer Steffen Baumgart (53) bekam Andrej Ilic (25) seine Chance in Köpenick. Seitdem trifft der Mittelstürmer regelmäßig.
Unter Union-Trainer Steffen Baumgart (53) bekam Andrej Ilic (25) seine Chance in Köpenick. Seitdem trifft der Mittelstürmer regelmäßig.Contrast/imago

„Wenn ich bedenke, dass er nur zwölf Spiele gemacht und sieben Tore erzielt hat – das ist eine Quote, die vielen noch gar nicht aufgefallen ist“, lobt Baumgart. Ilic überzeugte so sehr, dass Manager Horst Heldt fast fünf Millionen Euro an den OSC Lille überwies, um den Stürmer nach seiner Leihe fest zu verpflichten.

1. FC Union: Steffen Baumgart weckt Andrej Ilic auf

Doch in der Vorbereitung war von dieser Quote zunächst nichts zu sehen. Testspiel um Testspiel verging ohne Torerfolg, Ilic wirkte im harmlosen Union-Angriff isoliert. Doch Baumgart, der einst beim 1. FC Köln Angreifer Anthony Modeste wieder in die Spur brachte, hielt an ihm fest – und wurde in Gütersloh bestätigt. Baumgart: „Ich glaube, er hat gesehen, dass man, wenn man vernünftig miteinander umgeht, auf der Position etwas bewirken kann.“

Ganz klar: Macht Ilic in der am Sonnabend mit dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (15.30 Uhr, Sky) beginnenden Bundesliga-Saison da weiter, wo er in der Rückrunde aufgehört hat, wird er für Union Gold wert.

Trifft Andrej Ilic, spart Union Millionen

Vor allem spart man sich in Köpenick eine weitere Baustelle. Denn ein treffsicherer Ilic macht einen teuren Stürmer-Einkauf überflüssig – Millionen, die an anderer Stelle besser investiert sind. Wie schnell Geld verbrannt werden kann, zeigt das Beispiel von Ilics Sturmkollege Marin Ljubicic: Im Januar für 4,5 Millionen Euro aufgrund akuter Abstiegsangst aus Linz verpflichtet, kämpft der Kroate bis heute vergeblich um Anschluss.

Ilic dagegen wirkt plötzlich wie die Lösung, nach der Union so lange gesucht hat. Der Stürmer, der schon weg wollte, könnte jetzt einer werden, der bleibt – und trifft.