Kurioser Moment beim 5:0

Irre Sekunden beim 1. FC Union: Torjubel ist Rani Khedira peinlich

Die Köpenicker zeigen beim 5:0 im DFB-Pokal gegen Gütersloh, dass sie bereit für die Bundesliga sind – und ein kurioser Treffer sorgt für Schmunzeln.

Author - Sebastian Schmitt
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Rani Khedira (31, M.) musste selbst lachen: Der Vize-Kapitän des 1. FC Union wurde in Gütserloh beim Tor zum 3:0 angeschossen und jubelte so sehr, dass es ihm fast peinlich war.
Rani Khedira (31, M.) musste selbst lachen: Der Vize-Kapitän des 1. FC Union wurde in Gütserloh beim Tor zum 3:0 angeschossen und jubelte so sehr, dass es ihm fast peinlich war.Matthias Koch/imago

Fünf Tore, ein lockerer Einzug in die zweite Pokalrunde – und eine Szene, die für Schmunzeln sorgte: Ausgerechnet Rani Khedira stand beim 5:0 des 1. FC Union beim FC Gütersloh im Mittelpunkt, obwohl er gar nicht (richtig) getroffen hatte.

Rani Khedira hat bei Union die Lacher auf seiner Seite

Khedira grinste, hob entschuldigend die Hände – und konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Beim zwischenzeitlichen 3:0 bugsierte der Mittelfeldmann den Ball eher zufällig mit dem linken Oberschenkel über die Linie, nachdem Danilho Doekhi eigentlich Maß genommen hatte. Doch Khedira jubelte instinktiv, streckte den Arm hoch, als sei er der Torschütze. Als die Kollegen ihn herzten, wirkte ihm der Jubel fast peinlich. Kurz darauf wurde der Treffer auch offiziell Doekhi zugeschrieben. Khedira hatte aber die Lacher auf seiner Seite – und seine Mitspieler grinsten fröhlich mit.

Die gute Laune hielt über die gesamten 90 Minuten. Nach vier 0:1-Testspielpleiten hatten viele Fans Sorgen, ob die Eisernen rechtzeitig in Schwung kommen. Trainer Steffen Baumgart (53) hatte jedoch angekündigt, dass nun die Stunde geschlagen hat – und hielt Wort. „Wir wollten klaren und soliden Fußball spielen“, erklärte Unions Cheftrainer und verriet seinen Matchplan: „Wir wollten unsere Standardsituationen ins Ziel bringen und in der zweiten Halbzeit über die eine oder andere Kontersituation das Spiel entscheiden.“

Nach Torflaute: 1. FC Union schießt sich Frust von der Seeele

Der Plan ging auf – und vor allem die Standards funktionierten: Robert Skov traf per Freistoß (18.), Leopold Querfeld (35.) und Doekhi – mit Khediras kurioser Hilfe – jeweils nach einer Ecke (43.). Alles kein Zufall, wie Kapitän Christopher Trimmel betont: „Standards haben wir in der Vorbereitung intensiv trainiert. Das ist Detailarbeit, das funktioniert nicht einfach so. Gegner analysieren uns genau, deshalb müssen wir da jede Woche dranbleiben.“ Wie wuchtig Union nach ruhenden Bällen auftrat, beeindruckte auch Gütersloh-Trainer Julian Hesse: „Union entwickelt bei Standards eine Wucht, die kaum zu verteidigen ist.“

Rani Khedira (31) zieht beim 1. FC Union auch in der neuen Saison im Mittelfeld die Fäden und war nach dem 5:0 in Gütersloh auch ohne eigenes Tor happy.
Rani Khedira (31) zieht beim 1. FC Union auch in der neuen Saison im Mittelfeld die Fäden und war nach dem 5:0 in Gütersloh auch ohne eigenes Tor happy.Eibner/imago

Nach der Pause nutzte Union endlich auch Konter, die in der Vorbereitung oft leichtfertig verdaddelt wurden. Andrej Ilic (78.) und der eingewechselte Woo-yeong Jeong (90.+4) erhöhten auf 5:0. Baumgart war zufrieden: „Die Jungs haben viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgestellt haben.“

1. FC Union freut sich auf Bundesliga-Start und Stuttgart

Defensiv standen die Köpenicker sicher, auch wenn Gütersloh zu Beginn beider Halbzeiten mutig anlief. „Natürlich ist uns noch nicht alles gelungen“, gab Abwehrchef Querfeld zu, der selbst zum 2:0 traf. „Aber bei einem 5:0-Sieg kann man zufrieden sein.“

Ganz klar: Die eiserne Erleichterung ist spürbar. Doch Union weiß – der wahre Härtetest wartet erst. In einer Woche kommt mit dem VfB Stuttgart (Sonnabend, 15.30 Uhr, Sky) ein ganz anderes Kaliber zum Bundesliga-Auftakt an die Alte Försterei. Freistoß-Torschütze Skov kann es nach dem souveränen Pokal-Sieg kaum erwarten: „Wir können viele gute Sachen mitnehmen und freuen uns darauf.“