Er war schon weg, aussortiert, fast verkauft – und plötzlich ist er wieder mittendrin. Alex Kral erlebt beim 1. FC Union vor dem Bundesliga-Start ein kleines Comeback. Doch die Frage bleibt: Wird er bleiben oder nur ins Schaufenster gestellt?
Alex Kral bleibt beim 1. FC Union, wenn ...
Beim 5:0 im DFB-Pokal beim FC Gütersloh kam Kral in der 68. Minute – und machte das, was er zuletzt immer machte: Er spielte zuverlässig, konzentriert, ohne Spektakel, aber mit vollem Einsatz. Der Tscheche gliederte sich ein, brachte Ruhe ins Spiel, lieferte ab. Genau das hatte er schon in den Tests gegen Olympiakos Piräus und seinen Ex-Klub Espanyol Barcelona gezeigt, wo er jeweils eine ganze Halbzeit randurfte.
Apropos Barcelona: Der spanische Klub hatte nach Krals 39 Einsätzen in der vergangenen Saison die Chance, ihn für drei Millionen Euro fest zu verpflichten – und verzichtete trotz des Schnäppchenpreises überraschend. Union-Manager Horst Heldt (55) wurde kalt erwischt, in Köpenick hatte man fest mit einem dauerhaften Abschied gerechnet.
Stellt Union Alex Kral nur ins Schaufenster?
Kral sprach zuletzt Klartext über seine verzwickte Lage: „Es ist schwierig. Ich habe nur noch ein Jahr Vertrag – ich muss an meine Familie denken. Für mich ist wichtig, einen neuen Vertrag zu unterschreiben. Ganz egal, bei welchem Klub.“ Der Lockenkopf wäre gerne in Spanien geblieben, kann sich aber auch eine Zukunft an der Alten Försterei vorstellen: „Ich fühle mich in Berlin wohl. Ich habe mit Union ein wundervolles Jahr mit Spielen in der Champions League erlebt. Ich glaube, ich war der Mittelfeldspieler mit den meisten Einsätzen. Dann kam ein neuer Trainer (Bo Svensson; Anm. d. Red.), der mich nicht wollte. Deswegen bin ich gewechselt.“

Anders als Svensson scheint Steffen Baumgart Kral wieder eine echte Chance zu geben. Der Trainer setzt auf seine Erfahrung, bringt ihn, testet ihn – doch für wen? Für Union oder für einen Käufer? Klar ist: Sollte ein Angebot kommen, würde der Verein den Nationalspieler verkaufen. Aber: Macht Kral so weiter, könnte sogar eine Vertragsverlängerung Thema werden.
Alex Kral zwingt 1. FC Union, neu zu überlegen
Kral selbst bleibt cool: „Ich bin zurück und fühle mich topfit. Ich bin bereit, zu helfen. Aber das werden wir sehen.“
Fakt ist: Kral hat sich mit harter Arbeit zurückgemeldet – und zwingt Union, neu zu überlegen. Ob er bleibt oder geht, wird sich in den kommenden zwei Wochen bis zum Ende der Transferperiode am 1. September entscheiden.