Was ist da los?

Karriereknick in Köpenick: Diese Union-Trainer sind jetzt arbeitslos!

Urs Fischer, Nenad Bjelica, Marco Grote und Bo Svensson. Jeder Bundesliga-Trainer der Eisernen steht derzeit ohne Klub da und befindet sich auf Jobsuche.

Author - Sebastian Schmitt
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Raus trotz Applaus: Urs Fischer (59) führte den 1. FC Union bis in die Champions League. Seit seinem Ende in Köpenick ist der Trainer aber ohne Job.
Raus trotz Applaus: Urs Fischer (59) führte den 1. FC Union bis in die Champions League. Seit seinem Ende in Köpenick ist der Trainer aber ohne Job.Steinsiek.ch/imago

Steffen Baumgart (53) steht vor seiner ersten vollen Saison als Trainer des 1. FC Union – und ist damit bereits der fünfte Coach seit dem Bundesliga-Aufstieg 2019. Die vier vor ihm? Sie alle stehen aktuell ohne Verein da. Karriereknick in Köpenick: Diese Union-Trainer sind jetzt arbeitslos!

Urs Fischer (59) prägte eine Ära, führte Union von der 2. Liga in die Champions League. Und doch steht der Schweizer mehr als anderthalb Jahre nach seinem Aus weiter ohne Job da. Angebote aus Bochum, Köln oder sogar aus dem Ausland? Gab es. Aber irgendwo hakte es immer. Selbst der Frauenfußball ist für Fischer, der bis zuletzt beim 1. FC Union noch auf der Gehaltsliste stand, mittlerweile denkbar: „Sag niemals nie“, erklärte Fischer zuletzt.

Nenad Bjelica nach Rüpel-Rückfall arbeitslos

Nenad Bjelica war kaum beim 1. FC Union im Amt und legte sich mit Bayern-Star Leroy Sané an. In Kroatien leistete er sich Ähnliches.
Nenad Bjelica war kaum beim 1. FC Union im Amt und legte sich mit Bayern-Star Leroy Sané an. In Kroatien leistete er sich Ähnliches.Sven Simon/imago

Nenad Bjelica (53) hinterließ vor allem verbrannte Erde. Der Wischer gegen Ex-Bayern-Star Leroy Sané (29), die Entlassung kurz vor dem Saisonfinale – der Fischer-Nachfolger kämpft nicht nur mit seinem Image, sondern auch mit sich selbst. „Union war die schwerste Aufgabe meiner Karriere“, sagte Bjelica – und warf dem Klub indirekt Chaos vor. Einen neuen Job bekam er in Zagreb. Doch Bjelica flog bei Dinamo nach nur drei Monaten und neuen Rüpel-Anfällen hochkant raus. Ein neuer Job? Vor allem in Deutschland undenkbar.

Retter Marco Grote sucht neue Herausforderung

Marc Grote und Marie-Louise Eta retteten den 1. FC Union 2023 vor dem Abstieg. Während Eta als Trainerin der U19 weiter in Köpenick arbeitet, sucht Grote eine neue Herausforderung. Bisher vergeblich.
Marc Grote und Marie-Louise Eta retteten den 1. FC Union 2023 vor dem Abstieg. Während Eta als Trainerin der U19 weiter in Köpenick arbeitet, sucht Grote eine neue Herausforderung. Bisher vergeblich.Matthias Koch/imago

Marco Grote (52) bleibt gemeinsam mit Marie-Louise Eta (34) der stille Held der Rettung. Drei Spiele, ein Sieg, ein Wunder. Danach war Schluss für den Interimstrainer. Grote wollte mehr als die U19, die nun Eta trainiert, coachen, bekam aber nichts. Nicht bei Union, nicht anderswo. Die Nachwuchsangebote lehnte er ab – in der Hoffnung auf ein Profi-Abenteuer. Bislang vergeblich. Die Tür zur Bundesliga? Derzeit offenbar zu.

Nach Union-Aus: Bo Svensson kaum gefragt

Bo Svensson coachte den 1. FC Union nur bis kurz vor Weihnachten. Nach dem 1:4 in Bremen flog der Däne in Köpenick raus. Bezahlt wird er aber weiter, solange er keinen neuen Job hat.
Bo Svensson coachte den 1. FC Union nur bis kurz vor Weihnachten. Nach dem 1:4 in Bremen flog der Däne in Köpenick raus. Bezahlt wird er aber weiter, solange er keinen neuen Job hat.Matthias Koch/imago

Bo Svensson (45) kam, punktete, stürzte ab. Der Däne galt als Wunschlösung – und scheiterte in Köpenick krachend. Wenig Kommunikation, kaum Handschrift. Dazu interne Reibereien und das Ignorieren der beiden Stürmer Ivan Prtajin (29) und Andrej Ilic (25). Kurzrum: Union und Svensson, das passte so gar nicht. Bis heute kassiert er sein Gehalt aus Köpenick. Und das dürfte auch noch lange so bleiben. Egal bei welchen Klubs neue Trainer gehandelt werden, Svenssons Name fällt kaum.