Große Sorgenfalten

Jetzt wird’s knifflig: 1. FC Union vor doppelter Meisterprüfung!

Mitten im Negativ-Lauf warten mit Bayern Leverkusen und dem VfB Stuttgart zwei ganz dicke Brocken.

Author - Sebastian Schmitt
Teilen
Ist mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden und blickt mit Respekt auf die kommenden Aufgaben: Union-Trainer Bo Svensson.
Ist mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden und blickt mit Respekt auf die kommenden Aufgaben: Union-Trainer Bo Svensson.Christian Schroedter/imago

Alarmstufe Rot in Köpenick! Noch brennt es nicht beim 1. FC Union, doch der gute Saisonstart droht zu verpuffen. Fünf Spiele ohne Sieg, vier davon ohne ein einziges erzieltes Tor. Keine Frage: Die Sorgenfalten werden von Woche zu Woche größer. Und ausgerechnet jetzt warten auf die Eisernen auch noch zwei ganz dicke Brocken. Krise? 1. FC Union vor doppelter Meisterprüfung!

Es könnte knüppeldick für den 1. FC Union kommen und einige ganz fiese, eigentlich längst verdrängte Erinnerungen an den vergangenen Horror-Herbst hervorrufen. Denn mitten im Negativlauf stehen dem Team von Trainer Bo Svensson (45) zwei knallharte Duelle bevor. Erst gastiert der deutsche Meister Bayer Leverkusen an der Alten Försterei (Samstag, 15:30 Uhr, Sky). Keine Woche später steht das Duell beim Vizemeister Stuttgart an (Freitag, 20:30 Uhr, DAZN).

1. FC Union: Offensiv ohne klare Handschrift

Fakt ist: Von der Krise im Vorjahr sind die Eisernen noch ganz weit entfernt. Nicht nur, weil das Team damals unter Trainer Urs Fischer (58) 14-mal nicht als Sieger vom Platz ging und davon sogar 13 Spiele verlor. Die Stimmung im Team und entsprechend in der Kabine ist eine ganz andere. Alle ziehen weiterhin an einem Strang.

Kein Durchkommen: Auch von Flügelstürmer Yorbe Vertessen (23) muss mehr kommen. Der Belgier wurde in Wolfburg von Union-Trainer Bo Svensson (45) zur Halbzeit ausgewechselt.
Kein Durchkommen: Auch von Flügelstürmer Yorbe Vertessen (23) muss mehr kommen. Der Belgier wurde in Wolfburg von Union-Trainer Bo Svensson (45) zur Halbzeit ausgewechselt.Contrast/imago

Ganz ohne ist die aktuelle Lage dennoch nicht. Vor allem, weil unter Svensson zwar die Abwehr gut steht, aber in der Offensive auch nach elf Spieltagen keine klare Handschrift zu erkennen ist. Harmloser als der 1. FC Union ist nur der FC St. Pauli. Der Aufsteiger erzielte mickrige sieben Tore – nur eins weniger als Union.

Union-Trainer Bo Svensson kritisiert Spieler

Für Kapitän Christopher Trimmel (37) ist das berühmte Glas auch nach fünf Spielen ohne Sieg weiter eher halb voll. Über das 0:1 in Wolfsburg sagt der Routinier: „Es fehlten Kleinigkeiten. Ich bin trotzdem guter Dinge.“ Svensson sieht das anders. Der Däne wird zum ersten Mal in seiner Amtszeit ziemlich deutlich: „An der ersten Halbzeit haben wir nicht so richtig teilgenommen. Mit dem Ball und in den wenigen Umschaltaktionen hatten wir nicht genug Power und Qualität.“

Cheftrainer Bo Svensson (45) sucht beim 1. FC Union besonders im Angriff nach besseren Lösungen.
Cheftrainer Bo Svensson (45) sucht beim 1. FC Union besonders im Angriff nach besseren Lösungen.Contrast/imago

Klar ist: Im Angriff spielt der 1. FC Union nicht besonders kreativ. Ein klarer Plan, wie man zu mehr Abschlüssen kommt, ist nicht ersichtlich. Bekommt Union aber nicht endlich mehr Schwung ins Spiel, ist die Gefahr groß, in der Tabelle weiter abzurutschen. Noch zehrt man von den vielen Punkten aus den ersten Spielen. Geht die doppelte Meisterprüfung jedoch auch noch in die Hose, wird die Situation ernst.

1. FC Union setzt gegen Leverkusen auf die Alte Försterei

In Köpenick bleibt man noch ruhig. Trotz der guten Starts hielten die Bosse eisern am Saisonziel Klassenerhalt fest. Doch der ein oder andere Spieler – ja, sogar auch Manager Horst Heldt (54) – träumte öffentlich schon von der nächsten Europareise. Dafür muss der 1. FC Union aber seine Offensive schleunigst in Schwung bekommen und im Winter im Angriff personell nachlegen.

Hoffnung macht – zumindest im ersten der beiden kommenden Spiele – die Heimstärke. Zwar zeigt der Trend zuletzt nach zwei Unentschieden gegen Frankfurt (1:1) und Freiburg (0:0) auch etwas nach unten, doch an der Wuhle ist der 1. FC Union bisher noch ungeschlagen. Das soll auch gegen Leverkusen so bleiben.