Gute Stimmung beim 1. FC Union trotz der Nullnummer gegen den SC Freiburg. Die Eisernen haben sich nach dem vielen Zittern in der vergangenen Saison in der aktuellen Spielzeit ein komfortables Punktepolster zugelegt. Die Welt an der Wuhle ist offenbar so rosig, dass Manager Horst Heldt (54) bereits wieder von Europa spricht und von einem Transfer des Bayern-Stars Leon Goretzka (29) träumt!
Ja, richtig gehört: Heldt kokettiert mit einer Verpflichtung von Goretzka. „Dass seine Situation nicht einfach ist, ist bekannt“, erklärt der Nachfolger von Oliver Ruhnert (52) über die Situation des Mittelfeldspielers, der beim FC Bayern zuletzt zwar überraschend erstmals in dieser Saison in der Startelf stand, ansonsten aber unter Bayern-Trainer Vincent Kompany (38) eher zweite oder gar dritte Wahl ist.
Union-Manager Heldt und Goretzka kennen sich gut
Entsprechend schielt Heldt gegenüber der Bild darauf, den Nationalspieler, der wie Ex-Union-Star Robin Gosens (30) seinen Platz im Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) kurz vor der Heim-EM verloren hatte, nach Köpenick zu lotsen: „Natürlich wird er sich seine Gedanken machen, wie es weitergeht. Jeder Verein kann sich den sehr gut vorstellen, wir können uns das sehr, sehr gut vorstellen.“
Heldts Faustpfand: Er und Goretzka kennen sich gut und arbeiteten bereits erfolgreich zusammen. Als ehemaliger Sportvorstand des FC Schalke 04 verpflichtete Heldt den gebürtigen Bochumer 2013 als jungen Spieler. Seitdem stehen die beiden immer mal wieder in Kontakt. Zuletzt tauschten sich Heldt und Goretzka am Rande der Bundesliga-Partie zwischen Bayern und Union Berlin im November aus, wobei laut Heldt kein direkter Transfer im Raum stand: „Ich habe Leon gefragt, wie es ihm geht. Der kann jedem helfen.“
Leon Goretzka ist für den 1. FC Union zu teuer

Dass Goretzka die Bayern im Winter verlässt, ist tatsächlich wahrscheinlich. Dass es den 57-maligen Nationalspieler dabei allerdings zum 1. FC Union zieht, erscheint trotz des kurzen Drahts zu Heldt als sehr unrealistisch. Zwar wollen die Bayern Goretzka, der in München noch bis 2026 unter Vertrag steht und einen kolportierten Marktwert von 22 Millionen Euro besitzt, weiterhin abgeben und wären offenbar auch einer Leihe nicht abgeneigt. Jedoch scheint Goretzka im Trikot des 1. FC Union dennoch nur ein eiserner Traum zu sein, da der laufstarke Mittelfeldmann beim Rekordmeister rund 14 (!) Millionen Euro pro Saison verdienen soll. Selbst wenn der FC Bayern also den Großteil seines Gehalts weiter übernehmen würde, wäre das für den 1. FC Union schlichtweg viel zu teuer.
1. FC Union: Horst Heldt blickt auf Europapokalplätze
Das weiß natürlich auch Heldt. Dass man aber beim 1. FC Union wieder probiert, das Maximum herauszuholen, sieht man auch daran, dass Heldt die internationalen Plätze ins Visier nimmt. Zwar sei der Klassenerhalt weiterhin das erste Saisonziel, den Blick auf die Europapokalplätze will Heldt nach dem guten Saisonstart jedoch niemandem verbieten: „Was man greifen kann, werden wir nicht liegen lassen.“
Ob das auch für Goretzka im Winter gilt, darf trotzdem stark bezweifelt werden. Sportlich würde er Union sicherlich helfen. Allerdings ist die Mittelfeldzentrale bei den Köpenickern mit Vize-Kapitän Rani Khedira (30) und Nachwuchshoffnung Aljoscha Kemlein (20) stark besetzt. Goretzka selbst will sich offenbar sowieso weiterhin beim FC Bayern durchsetzen und hat durch den jüngsten Startelfeinsatz neues Blut geleckt. Bekommt er bis zum Winter jedoch weiterhin nur wenig Einsatzzeit, scheint die Premier League vor allem wegen ihrer Finanzkraft ein realistisches Ziel für Goretzka zu sein. Eher als der 1. FC Union. ■