„Ich war bereit, zu bleiben“

In Italien gefeiert, aber Robin Gosens spricht über den 1. FC Union!

Trotz seines Höhenflugs in Florenz, so richtig verdaut hat der Verteidiger seinen Blitz-Abschied aus Köpenick noch nicht.

Author - Sebastian Schmitt
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Robin Gosens (30) wird nach seinem Abschied vom 1. FC Union in Italien für seine Leistungen in Florenz als „Alleskönner“ gefeiert.
Robin Gosens (30) wird nach seinem Abschied vom 1. FC Union in Italien für seine Leistungen in Florenz als „Alleskönner“ gefeiert.LaPresse/imago

Das Märchen von Robin Gosens (30) in Italien geht weiter! Der Ex-Unioner ist in Florenz nicht nur sofort unumstrittener Stammspieler. Gosens sorgt, wie einst beim 1. FC Union, für ganz wichtige Tore beim Klub aus der Toskana. Seinem Tor beim Debüt lässt der Linksverteidiger nun seinen zweiten Treffer folgen. Grund genug für die Italiens Presse, Gosens so richtig abzufeiern.

„Genuas Festung bricht unter Gosens Hieben zusammen. Talent und Energie: Gosens ist für die Fiorentina eine Erfolgsgarantie“, lobt Tuttosport. Die Corriere dello Sport nennt Gosens einen „Golden Boy“, der einen „unvergesslichen Abend feiert.“ Der Zugang von Union Berlin sei „nicht nur ein Außenverteidiger, er ist auch Mittelspieler und Stürmer: Der Deutsche schont sich nicht und ist für Fiorentina ein Trumpf in der Hand.“

Italien feiert Robin Gosens als Alleskönner

Wichtiger als das, was die Presse schreibt, wird Gosens die Einordnung seines Trainers sein. Florenz-Coach Raffaele Palladino sprach von einem „schwierigen Match“. Doch „dank Gosens“ habe man „die Wende geschafft. Wir haben uns lang nach einem derartigen Sieg gesehnt. Das Selbstvertrauen der Mannschaft wächst“.

Dem Ex-Unioner erzielte beim 1:0 (0:0) der AC Florenz beim FC Genua in der 72. Minute das Tor des Tages. Damit liegt Gosens mit Florenz nach neun Spieltagen auf Champions-League-Kurs. Als Tabellenvierter liegt der Klub nur sechs Punkte hinter Spitzenreiter Neapel. 

Robin Gosens verrät: „Ich war bereit, bei Union zu bleiben“

Gosens starke Bilanz: Der einstige Topscorer des 1. FC Union traf für Florenz in mittlerweile neun Spielen bereits dreimal und bereitete zudem zwei weitere Tore direkt vor. Trotz seines Höhenflugs, so richtig verdaut hat Gosens seinen Blitz-Abschied aus Köpenick noch nicht.

Robin Gosens (30) wird in Florenz und in ganz Italien für sein Siegtor gegen den FC Genau gefeiert. 
Robin Gosens (30) wird in Florenz und in ganz Italien für sein Siegtor gegen den FC Genau gefeiert. LaPresse/imago

Zur Erinnerung: Der Emmericher wechselte am letzten Tag der Transferperiode und hatte bereits zugegen, dass ihn ein schlechtes Gewissen plagte.

1. FC Union macht mit Robin Gosens Millionen-Verlust

Dass es am Ende alles so schlagartig lief, sei keineswegs Absicht gewesen, verrät er nun im Podcast Copa TS. Gosens: „Am Morgen des 30. August bin ich zum Stadion gegangen in dem Wissen, dass ich am Abend gegen St. Pauli spielen soll. Da habe ich über einen Transfer gar nicht nachgedacht. Florenz hatte zehn Tage zuvor ein Angebot unterbreitet, das uninteressant war. Ich war bereit, bei Union zu bleiben.“ Gosens betont zugleich: „Ich wollte das Team nicht im Stich lassen, aber auf rationaler Ebene wusste ich, dass es der richtige Schritt für mich und meine Familie ist.“

Und bei dem wird es wohl auch bleiben. Offiziell ist Gosens, der nach seinem Abschied aus der Deutschland wieder von Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) für die Nationalmannschaft nominiert wurde, zwar nur ausgeliehen. Nach KURIER-Informationen ist in dem Deal aber eine Kaufpflicht von bis zu acht Millionen Euro vereinbart, wenn Gosens, der 2023 für 13 Millionen Euro von Inter Mailand nach Köpenick wechselte, 60 Prozent der Spiele für Florenz absolviert. ■