Es ist und bleibt paradox: Der 1. FC Union stellte bis zum Spiel in Stuttgart und trotz bereits sechs Spielen ohne Sieg nach dem FC Bayern die zweitbeste Abwehr der Liga. Auch nach dem wilden 2:3 beim VfB herrscht auf dem Papier verkehrte Welt. So grüßen die Eisernen in den Kategorien Sprints und Laufleistung von Platz eins und liegen auch bei den gewonnenen Zweikämpfen und Kopfballduellen ligaweit ganz vorne. Auch deshalb spricht man rund um die Wuhle über den derzeitigen Negativlauf nur von einer Ergebniskrise.
1. FC Union: Situation nicht mit dem Vorjahr vergleichbar
Blickt man auf die jüngsten zwei Spiele gegen Leverkusen (1:2) und in Stuttgart, lässt sich das kaum bestreiten. Das Team von Trainer Bo Svensson (45) zeigte gegen Meister und Vizemeister gute Leistungen – mit einem klaren Plan und ohne Ansatz von Angst oder Panik, was insbesondere nach der vergangenen Horrorsaison bemerkenswert ist.

Apropos: Mit dem Absturz unter Ex-Erfolgstrainer Urs Fischer, unter dem neun Spiele in Folge verloren gingen, ist die Situation tatsächlich nicht zu vergleichen. Anders als Fischer zum Ende seiner Amtszeit hat Union nicht sieben, sondern 16 Punkte auf dem Konto. Svensson tüftelt für jeden Gegner einen Matchplan aus, den seine Spieler meist vernünftig umsetzen. Auch in Stuttgart ging seine Idee, mit Robert Skov mehr Offensivdrang zu wagen, lange auf – bis dann ausgerechnet die sonst so stabile Abwehr gleich mehrfach patzte.