Bjelica erklärt sein Fehlen

Hü und hott: Sheraldo Becker bleibt beim 1. FC Union ein Rätsel!

Der Flügelstürmer will Köpenick verlassen. Doch weil er unter Trainer Nenad Bjelica kaum spielt, stehen andere Klubs nicht Schlange.

Author - Sebastian Schmitt
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Schiebt Frust: Sheraldo Becker (29) will den 1. FC Union seit dem Sommer verlassen. 
Schiebt Frust: Sheraldo Becker (29) will den 1. FC Union seit dem Sommer verlassen. Matthias Koch/imago

Das Thema zieht sich wie Kaugummi. Seit dem Sommer will Sheraldo Becker den 1. FC Union verlassen. Doch das passende Angebot war weder für den flinken Stürmer noch für die Union-Bosse dabei. Jetzt ist der Transfermarkt wieder offen, aber Becker immer noch da. Dennoch fehlte er beim 0:0 in Freiburg erneut im eisernen Kader. Hü und hott: Sheraldo Becker bleibt beim 1. FC Union ein Rätsel!

„Sheraldo hat sich während des Trainings beschwert, dass er muskuläre Probleme hat. Deswegen ist er nicht mit nach Freiburg gereist“, erklärt Union-Trainer Nenad Bjelica kurz knapp, warum Becker erneut nicht im Kader stand.

Immerhin: Vor Weihnachten, als Becker beim 2:0-Sieg gegen den 1. FC Köln ebenfalls nicht mit dabei war, hatte der Kroate den Flügelflitzer noch aus „taktischen Gründen“ aus dem Kader gestrichen. „Das war eine reine Gefühlssache“, erklärte Bjelica damals vielsagend. 

Sheraldo Becker und der 1. FC Union sitzen in einem Boot

Fakt ist: Während Becker unter Ex-Trainer Urs Fischer noch regelmäßig zum Zug kam, spielt er unter Bjelica kaum eine Rolle. Spätestens nach seiner Ausbootung gegen Köln rechneten viele damit, dass Becker den 1. FC Union im Winter verlassen würde. Doch die Situation ist mittlerweile festgefahren. Becker will zwar weiter weg, doch Interessenten stehen alles andere als Schlange.

Zwar buhlte Eintracht Frankfurt lange um Becker, entschied sich nun aber für einen anderen Stürmer-Typ und holte Sasa Kalajdzic aus der Premier League in die Bundesliga zurück. Angeblich sei nun Villareal an Unions Topscorer der vergangenen Saison dran. Richtig konkret wird es auch mit den Spaniern nicht. 

Union-Trainer Bjelica sucht einen Spieler wie Becker

Klar ist: Becker erlebt eine mehr als durchwachsene Saison, bereitete bisher nur zwei Törchen vor und stand in weniger als der Hälfte aller Pflichtspiele in der eisernen Startelf – zuletzt beim 0:3 in Bochum. 

Eindhovens Yorbe Vertessen (23) soll beim 1. FC Union auf dem Zettel stehen und könnte Sheraldo Becker ersetzen. 
Eindhovens Yorbe Vertessen (23) soll beim 1. FC Union auf dem Zettel stehen und könnte Sheraldo Becker ersetzen. ANP/imago

Das Problem: Solange Becker nicht spielt, kann er sich auch nicht für einen neuen Klub empfehlen. Auch der 1. FC Union leidet darunter. Schließlich kann Manager Oliver Ruhnert den 28-Jährigen nur noch diesen Winter zu Geld machen – im Sommer läuft der Vertrag des surinamischen Nationalspielers aus.

Auf der anderen Seite sucht Bjelica händeringend einen Spieler wie Becker. „Wir wollten besser umschalten, besser über die Seiten spielen. Aber wir haben nach vorne nichts entwickeln können“, erklärt der Kroate nach dem 0:0 beim SC Freiburg, bei dem 1. FC Union einmal mehr offensive Magerkost bot. 

Wird Vertessen der neue Becker beim 1. FC Union?

Deswegen soll Ruhnert sich intensiv um die Dienste von Yorbe Vertessen (23) bemühen. Der Belgier kommt beim Überraschungsteam PSV Eindhoven zwar regelmäßig zum Zug, allerdings nur als Joker (drei Tore, eine Vorlage). Zwar erteilte PSV-Trainer Peter Bozs einem Transfer eine Absage: „Ich habe gesagt, dass er nicht gehen kann. Für mich ist die Diskussion damit beendet.“ Doch so richtig vom Tisch ist die Sache nicht. 

Davon kann der 1. FC Union im Fall von Sheraldo auch ein Lied singen. ■