Die Gerüchteküche brodelt: Robin Gosens zum AC Florenz? Danilho Doekhi zur PSV Eindhoven? Aljoscha Kemlein zurück zum FC St. Pauli? Und was ist eigentlich mit einem neuen Mittelstürmer? Beim 1. FC Union geht man die letzten Stunden des offenen Transfermarkts trotz der vielen und teils wilden Spekulationen ganz entspannt an. Doch in Köpenick weiß man auch, dass das alles nur die Ruhe vor dem Sturm sein kann. Der KURIER kennt den aktuellen Stand aller Gerüchte beim 1. FC Union!
Das Transfer-Thema schlechthin bleibt Gosens. Der Linksverteidiger tendierte zuletzt eher zu einem Verbleib beim 1. FC Union. Ins Grübeln ist er jedoch wieder geraten, nachdem der AC Florenz jetzt sein Interesse bekundet hat.
1. FC Union pocht nicht auf Verkauf von Robin Gosens
Die Krux: Gosens weiß, was er an Union hat. Er fühlt sich im Klub und in der Kabine wohl und lässt sich alles andere als hängen. Gleichzeitig erlebte er in Italien seine beste Zeit – sowohl privat als auch beruflich –, als er durch seine Leistungen in der Serie A zum Nationalspieler aufstieg. Da er bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko unbedingt wieder dabei sein möchte, kommen ein Wechsel zu Besiktas oder nach Eindhoven für ihn nicht infrage. Beide Vereine hatten zuletzt bei Gosens angeklopft – und kassierten eine Absage.
Interessant: Anders als in italienischen Medien unisono behauptet, kommt für den 1. FC Union bei Gosens nicht nur ein Verkauf in Betracht. Es bleibt vielmehr beim eisernen Grundsatz: Es muss wirtschaftlich passen. Nach KURIER-Informationen kann es also auch eine Leihe mit Kaufpflicht oder gar nur mit Kaufoption werden. Fakt ist: Union will möglichst viel von den 13 Millionen Euro wiedersehen, die man erst vergangenen Sommer für Gosens an Inter Mailand überwiesen hat.
1. FC Union auf Transfers von Gosens und Doekhi vorbereitet
Das Gute: Der 1. FC Union ist für den Fall der Fälle gut vorbereitet. Mit Tom Rothe (20) vom BVB hat man einen linken Verteidiger verpflichtet, der wie Gosens über einen ausgeprägten Offensivdrang verfügt. Das Gleiche gilt für einen möglichen Abgang von Verteidiger Doekhi (26). Sollte sich der Niederländer in den nächsten Stunden für einen Wechsel entscheiden, hat Union mit der Verpflichtung von Leopold Querfeld (20) bereits vorgesorgt. Der Österreicher besitzt das Potenzial, in Doekhis Fußstapfen zu treten.

Tatsächlich ist nach KURIER-Informationen ein Transfer von Doekhi sogar wahrscheinlicher als bei Gosens. Und das hat Gründe. Zum einen buhlen gleich mehrere Klubs, allen voran der VfB Stuttgart und die PSV Eindhoven, um den Niederländer. Andererseits läuft Doekhis Vertrag bereits 2025 aus. Wechselt er nicht, droht der derzeit mit 17 Millionen Euro Marktwert wertvollste Spieler, die Eisernen im kommenden Jahr ablösefrei zu verlassen. Ein Horror-Szenario, das Union-Präsident Dirk Zingler (60) bereits in der Vergangenheit gestört hat.
Aljoscha Kemlein gehört beim 1. FC Union die Zukunft, aber ...
Apropos Boss: Zinglers Wunsch, Eigengewächs Aljoscha Kemlein (20) in der Profimannschaft zu integrieren, gilt bei manchen als K.-o.-Kriterium für eine erneute Leihe. Doch weil die Konkurrenz im Mittelfeld so groß ist, dass der talentierte Mittelfeldmann bisher unter Trainer Bo Svensson (45) lediglich für eine Minute im DFB-Pokal zum Einsatz kam, ist es gut möglich, dass Kemlein doch noch mal verliehen wird. In der vergangenen Rückrunde sammelte er wichtige Erfahrungen beim FC St. Pauli. Unions kommender Gegner hat sein Interesse hinterlegt. Klar ist aber: Kemlein gehört in Köpenick die Zukunft. Allerdings wohl erst ab nächster Saison.
Was für Kemlein gilt, gilt eher nicht für Tim Skarke (27). Die Luft ist für die Offensivkraft durch die Leihe von Stuttgarts Woo-yeong Jeong (24) nochmals deutlich dünner geworden als ohnehin schon. Ein Skarke-Angebot des FSV Mainz 05 über zwei Millionen Euro haben die Eisernen zwar abgelehnt. Und obwohl Svensson vor dem Duell mit St. Pauli betont, „dass er keine Gedanken hat, Tim abzugeben“, scheint das letzte Wort, wie bei allen Verkaufskandidaten, noch nicht gesprochen.
1. FC Union will auf dem Transfermarkt früh Klarheit
Das gilt auch für Ragnar Ache (26), den der 1. FC Union gerne als neuen Mittelstürmer verpflichten würde. Noch ist die Ablöseforderung des 1. FC Kaiserslautern Union zu hoch. Das könnte sich jedoch schnell ändern, sobald einer der genannten Kandidaten neues Geld in die Klubkasse spült.
Klar ist: Der Transfermarkt ist zwar noch bis Freitag, 20 Uhr geöffnet. Weil der 1. FC Union aber am selben Tag um 20.30 Uhr den FC St. Pauli zum ersten Heimspiel empfängt, will man an der Wuhle bis spätestens Donnerstagabend Klarheit. ■