Kater in Köpenick

Bankplatz statt Barcelona: Laszlo Benes droht beim 1. FC Union das Aus!

Trainer Steffen Baumgart verzichtet gegen Espanyol auf den Mittelfeldmann – die Zeichen stehen auf Abschied. Doch der Slowake hat ein Problem.

Author - Sebastian Schmitt
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Laszlo Benes (27) durfte beim 1. FC Union gegen Espanyol Barcelona nur nach dem Abpfiff zum Auslaufen auf den Rasen. Der Slowake liebäugelt mit einem Wechsel.
Laszlo Benes (27) durfte beim 1. FC Union gegen Espanyol Barcelona nur nach dem Abpfiff zum Auslaufen auf den Rasen. Der Slowake liebäugelt mit einem Wechsel.Matthias Koch/imago

Nur noch 13 Tage bis zum Pflichtspielstart im DFB-Pokal beim Gütersloher FC – und beim 1. FC Union sind längst nicht alle Fragen geklärt. Während sich Trainer Steffen Baumgart mehr und mehr auf seine Stammelf einschießt, ist ein Mann komplett außen vor: Laszlo Benes. Der Mittelfeldspieler kam beim 0:1 (0:1) gegen Espanyol Barcelona nicht einmal mehr als Joker zum Einsatz. Ein deutliches Signal – und vielleicht der Anfang vom Ende.

Die Uhr tickt. Weniger als zwei Wochen vor dem Saisonstart sollte der Test gegen Espanyol Barcelona die erste ernsthafte Standortbestimmung werden. Baumgart hatte die Partie selbst zur ersten Generalprobe erklärt: „Die Rotation hört jetzt auf.“ Und: „70 bis 80 Prozent der Mannschaft, die heute spielt, wird auch im Pokal starten.“

Laszlo Benes darf beim Union-Test nicht ran

Baume hielt Wort. Bis auf zwei bis drei Positionen schickte er 70. Minuten lang seine aktuell wohl stärkste Elf ins Rennen und wechselte danach fast komplett durch.

Auffällig: Laszlo Benes (27) blieb als einziger Feldspieler neben den beiden Nachwuchsprofis David Preu und Andrik Markgraf 90 Minuten auf der Bank und sah dabei alles andere als glücklich aus. Bereits in der vergangenen Saison war der Slowake mit seiner Einsatzzeit unzufrieden und kokettierte nur ein Jahr nach seinem Wechsel vom Hamburger SV bereits mit einem Abschied.

Laszlo Benes schiebt beim 1. FC Union schon länger Frust. Jetzt stehen die Zeichen vor dem Saisonstart in Köpenick endgültig auf Abschied.
Laszlo Benes schiebt beim 1. FC Union schon länger Frust. Jetzt stehen die Zeichen vor dem Saisonstart in Köpenick endgültig auf Abschied.Matthias Koch/imago

Pikant: Vergangene Saison kämpfte Baumgart noch um Benes. Jetzt, nach dem Trainingslager in Herzogenaurach, klingt das ganz anders: „Es ist kein Wunschkonzert. Ob ein Spieler mehr Spielzeit bekommt, liegt daran, ob er seine Chance nutzt.“ Baumgart öffnete Benes sogar die Transfertür: „Wenn ein Wechselwunsch entsteht, beschäftigen wir uns damit, wenn es soweit ist.“

HSV will Lazslo Benes nicht vom 1. FC Union zurück

Benes’ Problem: Er würde wohl gerne zum Hamburger SV zurückkehren und in der Bundesliga bleiben, um seine Chancen auf die WM-Teilnahme 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zu wahren. Doch der HSV zeigt aktuell wenig Interesse an einer Rückholaktion.

Baumgart wollte die Nichtberücksichtigung derweil nicht überbewerten: „Hätte ich ihn gebracht, hätte ich einen anderen wieder auswechseln müssen. Heute war es Laszlo – und gehen wir mal davon aus, dass es nächste Woche ein anderer Spieler ist.“

1. FC Union trifft auch gegen Espanyol nicht

Benes’ Kollegen wirkten gegen Espanyol im neuen Heimtrikot vor 18.122 Zuschauern frischer als bei den 0:1-Pleiten gegen Fürth und Schweinfurt. Die Defensive stand stabil, vorne fehlte aber erneut die Durchschlagskraft. Echte Torgefahr? Fehlanzeige. Stattdessen – wie schon gegen Schweinfurt – ein fragwürdiger Elfmeterpfiff nach einem Zweikampf von Leopold Querfeld: Espanyol-Kapitän Javier Puado ließ sich vom gellenden Pfeifkonzert nicht beeindrucken und verwandelte eiskalt – 0:1 (34.).

Am 9. August gibt’s gegen Olympiakos Piräus die letzte Chance, Automatismen einzuspielen. Danach zählt’s. Baumgart bleibt trotz der dritten 0:1-Pleite in Folge positiv: „Uns fehlen im Moment noch ein paar Zentimeter, um die richtige Entscheidung zu treffen. Aber wir machen uns keine Sorgen. Natürlich weiß ich als ehemaliger Stürmer: Ohne Tor macht es keinen Spaß.“

So spielte der 1. FC Union: Raab – Trimmel (46. Skov), Doekhi, Querfeld (71. Tousart), Rothe (71. Leite), Juranovic (71. Skarke) – Kral (46. Burke), Khedira (71. Haberer), Schäfer (71. Kemlein) – Ilic (71. Ljubicic), Ansah (71. Jeong)