Fans und Mitspieler staunen

Aller guten Dinge sind drei: Tim Skarke mischt 1. FC Union auf!

Der Rechtsaußen bekam in Köpenick unter Urs Fischer kaum eine Chance. Trainer Bo Svensson baut dagegen auf ihn.

Author - Sebastian Schmitt
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Tim Skarke (27) überzeugt beim 1. FC Union in der Vorbereitung mit seiner Spielweise und seinem Einsatz.
Tim Skarke (27) überzeugt beim 1. FC Union in der Vorbereitung mit seiner Spielweise und seinem Einsatz.Contrast/imago

Überraschung beim 1. FC Union! Die Zukunft von Tim Skarke (27) sah in Köpenick alles andere als rosig aus. Doch zum Ende der Vorbereitung ist der Flügelspieler nicht nur immer noch da, sondern hat die Nase im Kampf um einen Stammplatz unter Trainer Bo Svensson (45) sogar vorn. Aller guten Dinge sind drei: Tim Skarke mischt den 1. FC Union auf!

Der berühmte Spruch aus dem mittelalterlichen Rechtswesen gilt auch für Skarke beim 1. FC Union. Nach zwei vergeblichen Anläufen und zwei Leihen kehrte der Blondschopf diesen Sommer zurück nach Köpenick – und galt im üppig besetzten Union-Kader zu Beginn der Vorbereitung abermals als einer der ersten Verkaufskandidaten.

Bo Svensson setzt beim 1. FC Union auf Tim Skarke

Nur: Der Schwabe überzeugte Svensson von Beginn an. Voll durchtrainiert und mit mächtigem Selbstvertrauen legte Skarke im Training los wie die Feuerwehr. „Er bringt die Dynamik und körperliche Voraussetzung mit, die unserer Mannschaft sehr guttut“, lobt Svensson. Der Däne wischt entsprechend alle Wechselgedanken beiseite: „Ich sehe ihn ganz klar bei uns.“

Svenssons Worte sind Balsam für Skarkes Wunden an der Wuhle. Unter Trainer Urs Fischer (58) kam er nach seinem ablösefreien Wechsel aus Darmstadt im Sommer 2022 nie wirklich zum Zug. Nach nur drei Teileinsätzen in der gesamten Hinrunde zog es ihn für ein halbes Jahr zum FC Schalke 04, wo Skarke zwar regelmäßig spielte, aber den brutalen Absturz der Knappen in die Zweite Liga nicht verhindern konnte.

1. FC Union: Tim Skarke lässt Fans und Mitspieler staunen

Auch der zweite Union-Anlauf unter Fischer im vergangenen Sommer scheiterte, sodass Skarke auf den letzten Drücker am letzten Tag der Transferperiode auf Leihbasis für ein Jahr nach Darmstadt zurückkehrte. Ein Schritt, der alles veränderte. Denn bei den Lilien war der 27-Jährige wieder unumstrittener Stammspieler und überzeugte mit acht Toren und zwei Vorlagen, sodass Klubs wie der SV Werder Bremen oder die TSG Hoffenheim bereits bei ihm anklopften.

Cheftrainer Bo Svensson (45) setzt in seiner ersten Saison beim 1. FC Union auf Tim Skarke (27).
Cheftrainer Bo Svensson (45) setzt in seiner ersten Saison beim 1. FC Union auf Tim Skarke (27).Matthias Koch/imago

Doch statt schon wieder das Weite zu suchen, mischt Skarke mit seinem bei den Hessen getankten Selbstvertrauen jetzt den 1. FC Union auf. Sein schnelles Tempo und seine kompromisslosen Torschüsse ließen im Trainingslager in Neuruppin nicht nur die Fans auf der Tribüne, sondern auch seine Mitspieler auf dem Platz staunen. Benedict Hollerbach (23), in der Offensive durchaus ein Konkurrent Skarkes, lobt: „Wenn ich sehe, wie sich Tim seit dem ersten Tag präsentiert, ist das richtig stark.“

Tim Skarke verkörpert, was der 1. FC Union braucht

Das sieht auch Svensson so. Bei der XXL-Packung gegen Lyon (0:4) stand Skarke in der ersten Halbzeit auf dem Platz, die noch ausgeglichen war (0:0). Nach den Eindrücken der gesamten Vorbereitung wäre es mittlerweile eine Überraschung, sollte Skarke bei der Generalprobe im Stadion An der Alten Försterei gegen Real Sociedad San Sebastian (Freitag, 19 Uhr) nicht in der Startelf stehen.

Denn Skarke verkörpert genau den Spielertypen, den der neue Cheftrainer für sein laufintensives Pressing benötigt: einen flinken Arbeiter, der keinen Zweikampf scheut und mit seiner Mentalität vorangeht, der aber auch über Spielwitz und einen guten Torriecher verfügt. Dinge, die der 1. FC Union in der neuen Saison sicherlich gut gebrauchen kann. ■