Los geht’s beim 1. FC Union! Cheftrainer Bo Svensson (44) trommelt für das erste öffentliche Training am Mittwoch um 10.30 Uhr erstmals seinen neuen Kader zusammen. Vollständig sind die Eisernen dabei noch lange nicht. Manager Horst Heldt (54) fahndet gemeinsam mit Chefscout Oliver Ruhnert (52) nach neuen Spielern. Und auch auf der Abgangsseite wird sich noch viel tun. 1. FC Union: Start mit vier Stars, die gar nicht mehr hier sein wollen!
„Der Kader ist zurzeit noch nicht in dem Maß, in dem wir uns das vorstellen“, gibt Heldt zu, der seit Montag, dem 1. Juli, auch offiziell als neuer Union-Geschäftsführer im Amt ist. Heldt: „Wir sind alle davon überzeugt, dass die Spieler, die hier sind, uns weiterhelfen. Nichtsdestotrotz wird es Veränderungen geben.“
Das Ziel ist bekannt: Die Fehler der vergangenen Saison, als wichtige Spieler erst kurz vor Ende der Transferperiode und somit erst nach dem Saisonstart verpflichtet wurden, dürfen sich nicht wiederholen. Das Team soll, wie in den erfolgreichen Spielzeiten zuvor, möglichst früh stehen, um sich zu finden und einzuspielen. Heldt: „Das nehmen wir uns vor. Dann kann man Inhalte trainieren.“
29 Spieler: 1. FC Union will Kader verkleinern
Das Problem: Wegen der EM ist der Transfermarkt noch gar nicht so richtig in Schwung. Immerhin hat der 1. FC Union bereits drei Spieler an Land gezogen, die durchaus vielversprechend sind: Verteidiger Leopold Querfeld (22, Rapid Wien), Stürmer Ivan Prtajin (28, Wehen Wiesbaden) und zuletzt Mittelfeldmann Laszlo Bénes (26, Hamburger SV).
Zum Trainingsauftakt wird aber nur Prtajin dabei sein. Die EM-Fahrer Leopold und Bénes steigen erst später ein. Dafür sind gleich vier Spieler da, die gar nicht mehr hier sein wollen. Der KURIER gibt einen Überblick.
1. FC Union: Gosens und Siebatcheu wollen weg

Robin Gosens (29): Der Linksverteidiger liebäugelt nach nur einer Spielzeit an der Wuhle mit einem Wechsel, um sich in Zukunft wieder für die Nationalmannschaft zu empfehlen. Vor allem in Italien und insbesondere beim FC Bologna ist er deswegen in aller Munde. Noch probiert der neue Champions-League-Teilnehmer, die Ablöse zu drücken. Der 1. FC Union will für Gosens annähernd die zwölf Millionen Euro zurück, die man vergangenen Sommer an Inter Mailand überwies. Bis es eine Einigung gibt, trainiert Gosens weiter in Köpenick.
Jordan Siebatcheu (28): Der 1. FC Union ging fest davon aus, dass der Stürmer nach seiner Leihe zu Borussia Mönchengladbach am Niederrhein bleibt. Weil es sich die Gladbacher trotz bereits getroffener Absprachen anders überlegt haben sollen und zuletzt Tim Kleindienst (28) aus Heidenheim verpflichteten, steht Siebatcheu beim 1. FC Union wieder auf der Matte. Ob der Amerikaner in Köpenick noch eine Zukunft hat, darf jedoch stark bezweifelt werden.
1. FC Union: Skarke und Laidouni wohl ohne Zukunft
Tim Skarke (27): Nach zwei Abstiegen, erst mit Schalke in der Saison 2022/23 und vergangene Spielzeit mit Darmstadt 98, kehrt der offensive Mittelfeldmann vorerst zu den Eisernen zurück. Obwohl er in Darmstadt durchaus überzeugte (acht Tore und zwei Vorlagen in 30 Spielen), hat Skarke beim 1. FC Union einen schweren Stand und liebäugelt deswegen mit einem erneuten Abschied. Diesmal dauerhaft.

Aissa Laidouni (27): Der Tunesier passt mit seiner kämpferischen Spielweise eigentlich perfekt zum 1. FC Union. Dennoch konnte er in eineinhalb Jahren weder unter Urs Fischer (58) noch unter Nenad Bjelica (52) einen Stammplatz erobern. Das dürfte sich angesichts der großen Konkurrenz im zentralen Mittelfeld auch unter Svensson kaum ändern. Weil der Nationalspieler aufgrund seiner starken Leistungen bei der WM in Katar besonders in der arabischen Fußball-Welt Eindruck hinterlassen hat, wird über einen Wechsel Laidounis nach Saudi-Arabien spekuliert. ■