Au Backe. Zum Geburtstag serviert sich Bo Svensson eine Höchstschwierigkeit für seine nächsten Tage beim 1. FC Union. Der Trainer, der am Sonntag 45 Jahre jung wurde, macht im Test gegen Olympique Lyon etwas, was ganz normal in der Vorbereitung ist. Aber diesmal geht es voll nach hinten los. Bo Svensson brockt sich beim 1. FC Union neue Schwierigkeiten ein.
0:4 verliert der 1. FC Union das Testpiel gegen Olympique Lyon. Kann zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung passieren. Und doch wird die Packung zum Rucksack für die Eisernen. Svensson hat jetzt elf Spieler, die eine Halbzeit noch leidlich gut waren und elf Spieler, die mal so eben vier Stück in 45 Minuten gekriegt haben.

Was der 1. FC Union nach der Pause spielte, gefiel Trainer Svensson gar nicht
Na klar, es legte nicht die erste Elf im Stadion An der Alten Försterei los. Und es spielten auch nicht die Ersatzleute nach der Pause, als Svensson komplett durchwechselte. Aber die Analyse des Trainers steht: „Das Spiel mit Ball hat mir in den beiden Halbzeiten nicht gefallen. In der ersten Hälfte haben wir mehr dagegengehalten. Das war dann nicht erkennbar in der zweiten Halbzeit.“ Schon eine deutliche Watsche für die Stars, die nach der Pause untergingen.
Mit Doekhi, Tousart, Benes und Hollerbach standen da mindestens vier Eiserne mit erklärten Stamm-Elf-Amitionen auf dem Rasen. Und Schwolow, Jaeckel, Ogemudia, Haberer, Kemlein, Preu und Prtajin wollen auch mehr, als nur die Bank drücken.
Die Testpleite wird zur Bewährungsprobe für den Teamgeist beim 1. FC Union
Doch jetzt zieht ein Spiel eine kleine Linie durch die Kabine. Jeder, der mal im Team agiert hat, kennt das. Da wird gefrozzelt und aufgezogen. Die, die wie Rönnow, Querfeld, Vogt, Leite, Juranovic, Kral, Gosens, Schäfer, Skarke, Vertessen und Jordan gegen Lyon vor der Pause 0:0 spielten, sind oben auf. Natürlich kann Svensson jeden im Team austauschen, wie er es für richtig hält. Aber dieses 0:4 hängt den Spielern von Halbzeit 2 in den Klamotten.
In den kommenden Trainingseinheiten werden die Karten neu gemischt. Spätestens zum Test am Freitag gegen Real Sociedad werden sie neu vergeben. Svensson wird gegen die Spanier einen Mix aus beiden Formationen an den Start bringen. Der erhöhte Schwierigkeitsgrad besteht darin: Egal, wen der Däne aus der Lyon-Startelf gegen einen 0:4-Mann nach der Pause auswechselt, in der Reaktion könnte immer ein ja, aber folgen. Für den Teamgeist ist diese Situation eine echte Bewährungsprobe. ■