Darauf hat er fast ein halbes Jahr lang warten müssen: Ivan Prtajin (28) stand erstmals für den 1. FC Union in der Bundesliga auf dem Platz. Trotz seines Debüts beim 2:3 in Stuttgart wird der Kroate in Köpenick auch in Zukunft keine Rolle spielen – zumindest auf dem Rasen. Auf dem Transfermarkt wird Prtajin für den 1. FC Union dagegen plötzlich ganz wichtig!
Viel schlimmer kann eine Bilanz kaum ausfallen. Woche für Woche schmorte Prtajin seit seinem Wechsel zum 1. FC Union auf der Tribüne. In Stuttgart stand er jüngst zum ersten Mal überhaupt in der Bundesliga im Kader – allerdings nur, weil mit Kevin Volland (32), Kevin Vogt (33) und Laszlo Benes (27) gleich drei Mitspieler krank fehlten. Entsprechend ändert auch seine Fünf-Minuten-Premiere für den 1. FC Union nichts an seinem Frust – und an seinem Wechsel-Wunsch.
Ivan Prtajin beim 1. FC Union unter Bo Svensson chancenlos
Dabei frohlockte Ex-Union-Manager Oliver Ruhnert (53) noch im Juni: „Mit Ivan bekommen wir einen sehr umworbenen, kopfballstarken, robusten und laufstarken Stürmer zu uns. Er will und wird sich in der Bundesliga beweisen und unserer Torgefährlichkeit und Flexibilität im Sturm guttun.“
Cheftrainer Bo Svensson (45) sieht das offensichtlich ganz anders. Der Däne hat für Prtajin trotz der massiven Probleme im Angriff (nur 12 Tore in 13 Spielen) keine Verwendung. Dass der 1,89 Meter große Mittelstürmer grundsätzlich weiß, wo das Tor steht, hat er vergangene Saison für Wehen Wiesbaden bewiesen. Für die Hessen traf er in 31 Zweitliga-Spielen 13-mal und bereitete zudem zwei Treffer vor.
Wegen dieser Quote sind trotz seines schweren Stands beim 1. FC Union gleich mehrere Klubs an Prtajin interessiert. Aus der Bundesliga sollen St. Pauli und Holstein Kiel ihn auf dem Zettel haben. Richtig konkret buhlen die Zweitligisten Köln und Kaiserslautern um den eisernen Dauerreservisten.
1. FC Union: Ivan Prtajin als Trumpf im Poker um Ragnar Ache?
Obwohl Prtajins Trainingsleistungen Svensson beim 1. FC Union offensichtlich nicht überzeugen, lobt der eiserne Cheftrainer Prtajin und will von einem Winterwechsel vorerst nichts wissen: „Gerüchte gibt es immer. Er macht es gut, lässt sich nicht hängen, obwohl er es natürlich gerne anders hätte – mehr Einsatzzeiten, mehr Chancen. Ich erlebe ihn als absoluten Profi, das zählt für mich.“
Gut möglich, dass Svensson mit seinem Lob schon in den Poker eingreift und den Preis hochtreibt. Fakt ist: Prtajin kann für den 1. FC Union auf dem Transfermarkt ganz wichtig werden, vor allem wenn man nach Köln und Kaiserslautern blickt.
Ivan Prtajin wird beim 1. FC Union zur Verhandlungsmasse
Denn Union ist sowohl an Dejan Ljubicic (27) als auch weiterhin an Ragnar Ache (26) interessiert. Ache sollte bereits zu Beginn der Saison das eiserne Vakuum im Sturmzentrum füllen, doch ein Transfer scheiterte nach langem Hin und Her kurz vor dem Deadline-Day.
Wie wichtig ein Transfer für Union gewesen wäre, beweist Ache weiter eindrucksvoll. Nach 16 Toren im Vorjahr steht er in dieser Saison nach 13 Spielen bereits bei neun Treffern. Aktuell laboriert er zwar an einer Wadenverletzung. Dennoch wird Ache im Winter wieder beim 1. FC Union zum Thema – und Prtajin im Poker vielleicht zum Zünglein an der Waage. ■