Böse Erinnerungen

Achtung, 1. FC Union: Bjelica-Killer Bochum klopft schon wieder Sprüche!

Der VfL entwickelt sich für die Eisernen zum Angstgegner und kommt trotz Roter Laterne selbstbewusst nach Köpenick.

Author - Sebastian Schmitt
Teilen
Nenad Bjelica (53) verlor als Trainer des 1. FC Union beide Spiele gegen den VfL Bochum und wurde nach der zweiten Pleite entlassen.
Nenad Bjelica (53) verlor als Trainer des 1. FC Union beide Spiele gegen den VfL Bochum und wurde nach der zweiten Pleite entlassen.osnapix/imago

Das kann ja heiter werden! Der VfL Bochum reist zwar als krasser Außenseiter nach Köpenick, dennoch dürfte einigen Union-Fans vor dem Anpfiff am Samstag (15.30 Uhr, Sky) mulmig zumute sein. Zum einen, weil der Trend für das Team von Trainer Bo Svensson (45) nach nunmehr sieben Spielen ohne Sieg deutlich nach unten zeigt. Zum anderen, weil Bochum sich langsam, aber sicher zum Angstgegner entwickelt.

Besonders an das Rückspiel am 32. Spieltag der vergangenen Saison erinnern sich Unioner nur ungern. Damals hatte der 1. FC Union die große Chance, gegen einen direkten Konkurrenten einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Stattdessen flog den Eisernen das erste Endspiel im Abstiegskampf heftig um die Ohren: Bereits zur Pause lag man bei der 3:4-Pleite mit 0:3 zurück. Keine 24 Stunden später war Trainer Nenad Bjelica (53) entlassen. Am Ende rettete das Interimsduo Marco Grote (52) und Marie-Louise Eta (33) Union am letzten Spieltag vor dem Abstieg.

So mies das aus Köpenicker Sicht lief, in Bochum denkt man gerne an die jüngsten Duelle mit dem 1. FC Union. Nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel schaffte es der VfL durch den spektakulären Sieg im Stadion An der Alten Försterei noch in die Relegation und blieb in der Bundesliga.

Bochum reist mit Selbstvertrauen zum 1. FC Union

Entsprechend selbstbewusst gibt man sich an der Castroper Straße vor dem Wiedersehen. „Das, was wir vergangene Saison bei Union gezeigt haben, brauchen wir dieses Jahr auch wieder: diese Kampfbereitschaft, die Laufbereitschaft und den Zweikampfwillen“, erklärt Verteidiger Felix Passlack (26), der zuversichtlich ist, dass Bochum in Berlin punktet.

Kevin Volland (32) wird beim 1. FC Union schmerzhaft vermisst. Nach seiner Knie-OP und anschließender Erkältung steht der Stürmer gegen Bochum wohl im Kader.
Kevin Volland (32) wird beim 1. FC Union schmerzhaft vermisst. Nach seiner Knie-OP und anschließender Erkältung steht der Stürmer gegen Bochum wohl im Kader.Beautiful Sports/imago

Fakt ist: Der Tabellenletzte reist mit viel Selbstbewusstsein an. Unter dem neuen Trainer Dieter Hecking (60) gingen zwar drei von vier Spielen verloren, doch der VfL agierte in allen Partien – unter anderem gegen Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart – fast auf Augenhöhe. Passlack verspricht: „Vom Kopf her sind wir gut drauf.“

Frederick Rönnow sieht 1. FC Union gegen Bochum gut gerüstet

Das sei auch Union, trotz sieben Spielen ohne Sieg, versichert Frederik Rönnow (32). Unions Torhüter will von Vergleichen mit der Krisensaison nichts wissen: „Zu dieser Zeit war viel Negativität in der Mannschaft. Gefühlt war jeder Torschuss der anderen Mannschaften sofort drin, und wir sind oft Rückständen hinterhergelaufen.“

Weil sich die Situation momentan ganz anders anfühlt und im Training nach dem ärgerlichen 2:3 in Stuttgart viel Dampf drin gewesen ist, sieht Rönnow den 1. FC Union trotz zuletzt drei Pleiten in Folge und nicht nur wegen der bevorstehenden Rückkehr von Abwehrchef Kevin Vogt (33, Zahn-OP) für das Duell gegen Bochum gut gerüstet: „Wir sind jetzt auf einem klaren Weg.“ Ob das wirklich so ist, wird sich bereits am Samstag zeigen. ■