Zoff wegen Tah-Transfer

Beben beim FC Bayern: Boss Max Eberl von Uli Hoeneß enteiert!

Der geplatzte Wechsel von Leverkusens Jonathan Tah sorgt für viele Verlierer und zeigt, wer beim FC Bayern weiterhin das Sagen hat. 

Author - Sebastian Schmitt
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Sportvorstand Max Eberl (50) wird beim FC Bayern schmerzhaft vor Augen geführt, dass er nicht der Boss ist. Vielmehr zieht Uli Hoeneß (72) weiter die Strippen.
Sportvorstand Max Eberl (50) wird beim FC Bayern schmerzhaft vor Augen geführt, dass er nicht der Boss ist. Vielmehr zieht Uli Hoeneß (72) weiter die Strippen.MIS/imago

Monatelang wurde gefeilscht, bis endlich der Durchbruch erzielt wurde. Doch jetzt ist die Einigung plötzlich vom Tisch. Denn die Bosse auf beiden Seiten haben die Rechnung beim Transfer von Nationalspieler Jonathan Tah (28) von Bayer Leverkusen zum FC Bayern ohne Uli Hoeneß (72) gemacht. Bayern-Beben: Hoeneß entmachtet Max Eberl!

Einig war man sich über die Ablöse. Zwischen Tah und dem FC Bayern war sowieso seit Wochen alles klar. Gehalt und Vertragslaufzeit waren längst ausverhandelt, sodass sich der Abwehrchef des Deutschen Meisters klar positionierte und Bayer seinen Wechselwunsch an die Isar mitteilte. Doch nun schlägt der FC Bayern plötzlich die Transfertür zu und lässt den Verteidiger nach wochenlangen Avancen und einer Zusage im Regen stehen. Doch Tah ist gar nicht der größte Verlierer der Transfersaga.

Zoff um Tah-Transfer zeigt: Uli Hoeneß regiert beim FC Bayern

Tatsächlich schadet der FC Bayern sich durch das ständige Hickhack selbst. Denn Sportvorstand Eberl, erst am 1. März und nur mithilfe einer Ablöse in Höhe von viereinhalb Millionen Euro von RB Leipzig nach München gelotst, ist offenbar nicht mehr als eine Marionette. Stattdessen deckt das Bayern-Beben auf, wer an der Säbener Straße weiterhin das Sagen hat: Vereinspatron Hoeneß. 

Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund (47) führen beim FC Bayern die Verhandlungen. Das letzte Wort hat offenbar aber weiter Uli Hoeneß (72, v.l.) 
Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund (47) führen beim FC Bayern die Verhandlungen. Das letzte Wort hat offenbar aber weiter Uli Hoeneß (72, v.l.) Kirchner-Media/imago

Der polterte bereits vor Wochen, als über einen Transfer von Tah spekuliert wurde, „dass der FC Bayern keine Geldscheißer hat“. Der Ehrenpräsident schloss nach Investitionen von rund 125 Millionen in Palhinha (FC Fulham), Michael Olise (Crystal Palace) und Hiroki Ito (VfB Stuttgart) weitere Zugänge aus,– vermeintlich stellvertretend für den bayerischen Aufsichtsrat –  solange man keinen Spieler für viel Geld verkaufen würde.

Uli Hoeneß schadet dem FC Bayern erneut

Für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (63) erweist Hoeneß dem FC Bayern mit solchen Aussagen nicht zum ersten Mal einen Bärendienst: „So wie Uli Hoeneß vor einem Jahr mit seinen Aussagen Richtung Tottenham Kane teurer gemacht hat, so macht er jetzt mit seinen öffentlichen Ansagen über Verkäufe die eigenen Spieler billiger. Die Konkurrenz weiß: Bayern will oder muss sogar verkaufen – und wartet ab.“

Doch der Schaden durch den geplatzten Tah-Transfer ist noch viel größer. Laut Kicker sei man in der Klubspitze beim FC Bayern nicht komplett vom Nationalspieler überzeugt. Bedeutet: Jeder Spieler, mit dem der FC Bayern in Zukunft verhandelt, kann sich nicht auf das Wort von Sportvorstand Eberl verlassen. Vielmehr muss trotz fortgeschrittener Verhandlungen oder gar einer erzielten Einigung stets noch zittern, ob Hoeneß nicht doch noch kurz vor Schluss alles Abgemachte zunichtemacht.

FC Bayern: Rückendeckung für Max Eberl bröckelt

Eberl, der nach Hoeneß‘ verbaler Einnahmen-Ausgaben-Ohrfeige nichts von einer Handlungsunfähigkeit auf dem Transfermarkt wissen wollte, ist durch das neue Bayern-Beben zumindest in der Außendarstellung komplett entmachtet. Dazu passt: Das Magazin Kicker, das zu Hoeneß einen guten Draht besitzt, will erfahren haben, dass die Führungsetage beim FC Bayern irritiert sei, dass es eine mündliche Absprache über eine Ablöse für Tah gegeben hat. Was nichts anderes bedeutet als: Eberl hätte sich bei den Verhandlungen mit Leverkusen gar nicht so weit aus dem Fenster lehnen dürfen.

Eine typische Hoeneß-Watschn, die zeigt: Eberl scheint bereits nach nur kurzer Zeit beim FC Bayern, kaum mehr Rückendeckung zu haben. ■