Er ist wieder da und teilt sofort wieder aus! Uli Hoeneß (72), Ehrenpräsident des FC Bayern, ließ es nach seiner Schelte gegen Ex-Bayern-Trainer Thomas Tuchel (50) zum Saisonende die vergangenen Wochen etwas ruhiger angehen. Allerdings nur, um auszuholen. Basta vom Boss: Uli Hoeneß poltert gegen EM-Preise und Bayern-Transfers!
„Wir haben durch eine Firma eine Loge in der Allianz-Arena. Diese Loge mussten wir kostenlos der Uefa zur Verfügung stellen für die EM. 14 Tage vor der EM wurden wir angeschrieben, wir können uns ja eine Loge mieten. Und die sollte dann nur für das Schottland-Spiel 2500 Euro pro Ticket kosten. Das sind bei 13 Plätzen 39.000 Euro“, kritisiert Hoeneß die Preispolitik der Uefa bei der EM in Deutschland. Er habe daraufhin beschlossen: „Die können uns den Buckel runterrutschen, und wir haben die nicht gemietet.“
Uli Hoeneß sieht auch Preise beim FC Bayern kritisch
Die Konsequenz: Die Loge blieb beim Schottland-Spiel leer. Hoeneß: „Weil kein Mensch so bescheuert war, sie zu kaufen.“ Deshalb die Forderung des 72-Jährigen: „Das Spiel muss für den Bürger, für den kleinen Mann genauso finanzierbar sein wie für den, der sich ein 1000-Euro-Ticket leisten kann. Sonst werden die Stadien auf Dauer nicht so voll sein wie jetzt.“
Die hohen EM-Preise, die vor allem auch normale Zuschauer hart trafen, weil nicht nur die Tickets teils sündhaft teuer waren, sondern auch die Verpflegung in und rund um die EM-Stadien (Bratwurst für sieben Euro, Bier für sechs Euro), sind nicht das Einzige, was Hoeneß in den vergangenen Wochen ärgerte. Kritisch sieht er auch die Preise beim FC Bayern.
FC Bayern: Was wird aus Goretzka, Davies und Kimmich?
145,4 Millionen Euro hat der in der vergangenen Saison abgehängte Rekordmeister in diesem Sommer schon für Neuzugänge ausgegeben – weitere werden vorerst nicht dazukommen. Hoeneß: „Es kommt überhaupt kein Spieler mehr, wenn nicht vorher zwei, drei Spieler gehen. Max Eberl und Christoph Freund wissen genau, dass keiner mehr kommt, wenn nicht der eine oder andere prominente Spieler geht. Der FC Bayern hat keinen Geldscheißer.“

Bedeutet: Selbst der FC Bayern muss nun erst einmal Spieler verkaufen und damit Transfereinnahmen generieren, bevor weitere Neuzugänge an der Säbener Straße vorgestellt werden. Bisher holten die Bayern Flügelstürmer Michael Olise (22) von Crystal Palace für 53 Millionen Euro, Portugal Defensivabräumer João Palhinha (29) vom FC Fulham für 51 Millionen Euro sowie Verteidiger Hiroki Ito (25) vom VfB Stuttgart für 23,5 Millionen Euro.
Uli Hoeneß sagt basta bei Alphonso Davies
Verkaufskandidaten, die den Münchnern wiederum viel Geld bescheren könnten, sind vor allem Alphonso Davies (23), Joshua Kimmich (29) und Leon Goretzka (29), deren Verträge 2025 bzw. 2026 auslaufen. Mit einem Marktwert von 50 Millionen Euro ist Davies der zweitwertvollste Bundesliga-Profi mit einem am Saisonende auslaufenden Arbeitspapier.
Hoeneß ist über die Wechselposse des Kanadiers (fordert angeblich 16 Millionen Euro pro Jahr plus üppige Bonuszahlungen) nur noch genervt und erteilt sämtlichen Spekulationen mit einem Basta eine Absage: „Wir haben ihm ganz klar gesagt, dass wir den Vertrag auslaufen lassen, wenn er nicht verlängert. Er kriegt nicht mehr Geld.“ Notfalls werde man Davies auch im Sommer 2025 ablösefrei ziehen lassen.
Uli Hoeneß hat kein Problem mit Thomas Tuchel
Goretzka muss sich derweil unter Trainer Vincent Kompany neu beweisen. „Es gibt so Trends. Wie immer im Leben: You always get a second chance. Und das wird jetzt auch so sein. Ab morgen beginnt eine neue Zeitrechnung. Wenn er in Form und gesund ist, heißt es noch lange nicht, dass er bei uns nicht spielen kann. Die letzten zwei Jahre waren nicht in Ordnung.“ Mit Kimmich, der wie Davies nur noch ein Jahr vertraglich gebunden ist, soll es nach dem Urlaub Gespräche geben.
Mit der Ankunft von Kompany als Tuchel-Nachfolger – „wir haben uns bei einem Brunch total okay verabschiedet. Da bleibt bei mir nichts hängen, obwohl ich die Zeit sehr kritisch sehe“ – bricht bei den Bayern eine neue Zeitrechnung an. An der Arbeit des ehemaligen Top-Verteidigers, der aber im Trainergeschäft noch relativ unerfahren ist und für den der FC Bayern 12 Millionen Euro an Ablöse an den FC Fulham überwies, hat Hoeneß bislang nichts auszusetzen. ■